was bedeuten die Anschläge von Paris für unser Leben

  • Viele regen sich auf, weil Hollande das Wort "Krieg" benutzt hat. Nur, ganz ketzerisch gefragt, wer hat denn diesen Krieg angefangen?


    Angefangen hat es mit der Unterdrückung des Volkes bzw bestimmter Volksgruppen in Syrien, wodurch dann ein Bürgerkrieg entstand. Als es dann heftiger wurde stieg die USA ein und führte Angriffe gegen den IS, aber nicht gegen Assad. Zu der Zeit war auch das mit der angeblichen Hinrichtung* des US-Journalisten. Dann hat sich Russland eingeschaltet und Assad unterstützt. Währenddessen wurde die USA von anderen Nationen unterstützt, darunter auch Frankreich. Die Reaktion des IS darauf waren die Anschläge in Paris.


    Wer das also angefangen hat ist schwer zu beantworten und aus meiner Sicht liegt das grundlegende Problem im korrupten und brutalen System, das Assad aufgestellt hat. Ob besser als der IS oder nicht spielt garkeine Rolle, er hat sein Volk teilweise gefoltert und viele Menschen sind auch gestorben. Der IS wuchs quasi als eine der Gegenbewegungen während des Bürgerkriegs, mutmaßlich unterstützt von Assad selbst, der die Aufstände der Bürger unterwandern wollte, und der USA, die das Regime von Assad destabilisieren wollten.


    Also "eigentlich" ist es in erster Linie ein Bürgerkrieg, in den sich militärische Mächte wie USA und Russland eingemischt haben. Auch aus teilweise nachvollziehbaren Gründen, keine Frage. Ob das dann schon Krieg (und nicht Bürgerkrieg) ist? Keine Ahnung. Bisher betrachte ich persönlich es noch als Bürgerkrieg in Syrien mit terroristischen Anschlägen einer der oppositionellen Gruppen, dem IS. Dass diese Anschläge weit über die Landesgrenze hinaus gehen macht es für mich nicht automatisch zum Krieg. Zumindest nicht zu einem klassischen Krieg zwischen Staaten.


    Übrigens wird es interessant zu sehen sein, was Frankreich dann mit Anhängern des IS macht, wenn sie sie fassen. Denn auch diese haben dann als Kriegsgefangene nach der Genfer Konvention bestimmte Rechte. Allerdings wird man diese eben nicht wie Kriegsgefangene, sondern wie Straftäter behandeln. Auch hier sehe ich einen Widerspruch.



    *Ich zweifle nicht an, dass der Journalist vom IS getötet wurde, ich denke aber das Video könnte nicht echt sein. Aber das ist ein anderes Thema. Und macht letztendlich keinen direkten Unterschied, was die Auswirkungen auf die militärischen Aktionen betrifft.

  • @ Gonzo


    Angefangen hat es in Syrien? Kann man so sehn. Könnt man es aber nicht auch so sehn und sagen, angefangen hat es mit der Intervention der USA im Irak oder mit der Gründung des Staates Israel oder mit der Siedlungspolitik der Begin-Regierung? Oder mit der Kolonialpolitik bis zum Ersten Weltkrieg? Könnt man nicht sogar sagen, angefangen hat das mit den Kreuzzügen? Oder um es von der anderen Seite zu sehn, mit dem Vordringen des Islam über Spanien bis zum Sieg von Karl Martell? Andere würden wieder sagen, angefangen hat das Ganze, als die Juden ihr Land verlassen mussten, weils ein König so wollte. Man kann je nach Sichtweise immer nen Schuldigen finden, der zur jeweiligen Ideologie passt. Und man kann sich da vieles an den Haaren herbeiziehn zur Rechtfertigung. Die Beantwortung dieser Frage wird aber das Problem nicht lösen. Das Problem wird sich erst dann lösen, wenn wir ein politisches System erfinden, welches menschliche Schwächen kompensieren kann. Bis heute ist uns das nicht gelungen.

  • @tja-heinz


    Ich verstehe absolut was du meinst und es ist ja auch nicht einfach zu beantworten. Ich stimme dir auch zu, dass die Schuldfrage hier nicht hilft. War auch nicht meine Intention einen Schuldigen zu finden. Letztlich wollte ich darauf hinaus weshalb ich denke, dass das zwischen Frankreich und dem IS kein "Krieg" im "klassischen" Sinne ist. Nur da sind wir auch wieder an dem Punkt, wo sich Gegebenheiten mit der Zeit ändern.

  • Allerdings wird man diese eben nicht wie Kriegsgefangene, sondern wie Straftäter behandeln.


    Wo siehst du da den Unterschied in der Behandlung?


    Mal ganz davon abgesehen das diese Terroristen keinen Kombattantenstatus haben also im Falle einer gefangennahme auch keinen Kriegsgefangenenstatus.

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  • Angefangen hat es mit ein paar Trotteln die nicht wissen wie man sich benimmt. Als Mensch baller ich Mitmenschen nicht ab. Also bin ich irgendwas anderes wenn ich sowas mache. Aber es gehören immer 2 dazu. Einer der macht und einer der sichs machen lässt.


    Da kannst noch soviel Gründe vorbringen. Für so ein Verhalten gibt es keine Rechtfertigung. Keine Religion. Keine wirtschaftlichen Belange. Kein Geld und keine Macht.


    Solche Spinner und die Drahtzieher kommen nur dazu einen derart kranken Plan durchzuführen weil sie Schafe haben die folgen. Ich würde mich eher umbringen lassen als einem solchen Trottel zu folgen der sowas in Auftrag gibt.

  • @Senfautomat
    Dazu gleich ein paar Antworten.


    Erstmal habe ich gerade auf Wikipedia nachgelesen und folgenden, nicht unwichtigen Teil entdeckt:


    Zitat

    Für Bombenleger und Mitglieder internationaler sowie nationaler Terrororganisationen wird der Kriegsgefangenenstatus nicht angewandt.


    Da der IS da zweifellos dazu gehört, hat sich alles weitere wohl schon erledigt. Ob Krieg oder nicht, Anhänger des IS können werden nicht als Kriegsgefangene behandelt, solange der IS als Terrororganisation eingestuft wird.


    Was die Unterscheidung angeht, so sehe ich da schon einige Punkte, Vergleich hier: https://de.wikipedia.org/wiki/…flichten_Kriegsgefangener
    Mit Behandlung meinte ich auch insbesondere was die Konsequenzen angeht. Aber wie gesagt, ist hier eh hinfällig.


    @RedShark
    Hier geht es bei der Suche von Gründen nicht um Rechtfertigung, sondern um Diskussionen und daraus resultierend optimalerweise Lösungen. Die werden wir hier in einem FCK-Forum wohl nicht finden, das glaubt wohl keiner, aber der Austausch ist ja trotzdem wichtig. Und ich denke durchaus, dass Menschen aus niederen Motiven wie Gier, Eifersucht oder Hass einen Mord begehen können. Was die Tat nicht besser macht. Aber es erklärt es in Teilen. Und in diesem Fall ist eine Erklärung wichtig um zu verstehen, wie man mit dem IS umgehen sollte.

    Einmal editiert, zuletzt von Gonzo ()

  • Wie man mit dem IS umgehen sollte weisst ich. Wie in der Bibel. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Wenn die rücksichtslos morden dann sollten wir das Selbe mit denen machen. Ausrotten den Abfall der unser schönes Land bedroht!

  • @RedShark


    Du kannst keine Ideologie ausrotten, indem Du die Menschen die daran glauben ausrottest. Die Ideologie bleibt bestehen bis die nächsten kommen und diese aufgreifen. Leider.

    "Wo Licht ist ist auch Schatten.
    Auf die Sonne folgt der Regen, mein Leben ist ein Fluch und Segen.
    Du darfst auf die Fresse fallen, Gewinner stehen wieder auf nur Verlierer bleiben liegen.
    Mund abwischen weiter gehen, ihr werdet mich von hinten sehen!"

  • Wenn die einen solchen Mörder lebend bekommen am besten zu Tode foltern das die anderen es mitbekommen. Dann ist irgendwann Ruhe und sie überlegen es sich 3 mal bevor sie das nächste mal in der Diskothek um sich ballern.


    Auch wenn ich deine Wut sicher verstehe und auch nachvollziehen kann ist Dir aber schon klar das auch frankreich ein Rechtsstaat ist.