was bedeuten die Anschläge von Paris für unser Leben

  • Dass jetzt solch ein Totschlag-Argument, wie "Stammtisch Parole", kommt war mir klar!


    Es kann nicht sein, was nicht sein darf!


    Eure Ansichten akzeptiere ich - verstehen kann ich sie nicht!

  • Die Frage, die aus meiner Sicht an dieser Stelle deutlich stärker in den Fokus rücken müsste ist, was läuft eigentlich in den westeuropäischen Gesellschaften falsch, dass Menschen, die in der Mitte der Gesellschaft leben - und das sieht man jetzt auch wunderbar am Pariser Beispiel - zu Attentätern werden? Hier geht es um Bildungsfragen, um die Schere, die zwischen Arm und Reich besteht, um Perspektivlosigkeit. Es liegt nicht an offenen Grenzen, sondern an der Ausgestaltung sozialpolitischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • @ BetzeFenzi


    Es entspricht eben nicht den Tatsachen, wenn Du schreibst, dass es Personen wären, die "in der Mitte der Gesellschaft stehen"! Weiter, zumindest einer der Attentäter ist erst Ende Oktober als Flüchtling über Griechenland eingereist! Das sind Fakten! Die sollten einfach zur Kenntnis genommen werden!
    Der Terror kommt nicht aus der Mitte der Gesellschaft - er kommt von außen!

  • Ich halte diese Aussage, "er ist als Flüchtling eingereist" für extrem gefährlich. Mag sein, dass er den Weg beschritten hat. Aber was macht das aus, ob er den Flüchtlingsweg kam, per Flugzeug, Auto, Schiff, Taxi.... Er kam an und tötete. Es waren welche aus Belgien dabei. Sollen wir jetzt um jedes Land Stacheldraht ziehen und jedes Volk für sich allein isoliert leben?

    "Wo Licht ist ist auch Schatten.
    Auf die Sonne folgt der Regen, mein Leben ist ein Fluch und Segen.
    Du darfst auf die Fresse fallen, Gewinner stehen wieder auf nur Verlierer bleiben liegen.
    Mund abwischen weiter gehen, ihr werdet mich von hinten sehen!"

  • Ich hab nicht von Stammtischparolen gesprochen, sondern von Stammtisch-"Lösungen". Wie gesagt,die Grenzen dicht zu machen wird den Schutz nicht garantieren und schafft auch das Problem nicht aus der Welt. Auch militärische Gegenangriffe werden nicht zielführend sein. Das Problem ist zu komplex um es so einfach aus der Welt zu schaffen.


    - Der Konflikt in Syrien hat zig Beteiligte. Die USA mit ihrer Unterstützung der Rebellen, Russland die Assad unterstützen. Die Türkei die wahrscheinlich Waffen etc. an den IS geliefert haben. Arabische Länder die den IS mit Geld fördern, unter anderem Katar etc. pp. . Wo soll man ansetzen ? Einmarschieren wie im Irak ? Wie gut die Demokratie-Bombe funktioniert sieht man nicht nur dort und in Afghanistan.
    - Islamisten sind nicht mehr die Steinzeitalter-Gruppierungen der man nur den Kopf abschlagen muss. Sie sind gut vernetzt, agieren in ihren Zellen autark und haben auch das Internet für sich entdeckt.
    - Die westliche Industralisierung mit all ihren negativen Seiten ist mit der größte Nährboden für die Radikalisierung.
    - Die Flüchtlingsproblematik ist weiterhin völlig unabhängig zu betrachten. Wer das nicht tut, läuft Gefahr der Zielsetzung dieses Terrors auf den Leim zu gehen.


    Das sind alles Punkte die bei der Lösung dieses Problems zu beachten sind. Und darüber hinaus gibt es noch zig weitere die mir wahrscheinlich nicht mal bekannt sind.



    Es entspricht eben nicht den Tatsachen, wenn Du schreibst, dass es Personen wären, die "in der Mitte der Gesellschaft stehen"! Weiter, zumindest einer der Attentäter ist erst Ende Oktober als Flüchtling über Griechenland eingereist! Das sind Fakten! Die sollten einfach zur Kenntnis genommen werden!
    Der Terror kommt nicht aus der Mitte der Gesellschaft - er kommt von außen!


    Ich meine gelesen zu haben,dass dieser Pass mittlerweile auch nochmal aufgetaucht ist. Es könnte also sein,dass der Pass von einem Fälscher angefertigt wurde um ihn genau aus diesem Grund dort abzulegen. Und selbst wenn ein IS Kämpfer über den Flüchtlingsstrom unerkannt nach Europa kommt,darf man deswegen die Flüchtlingshilfe nicht in Frage stellen. Die Kontrolle ja, aber nicht die Hilfe an sich.

    Moderator a.D. - Nervt die Anderen :)


    Ihr seid laut, doch wir sind Lautrer !

    Einmal editiert, zuletzt von wentzerich ()

  • Es entspricht eben nicht den Tatsachen, wenn Du schreibst, dass es Personen wären, die "in der Mitte der Gesellschaft stehen"!


    Ich will nicht ausschließen, dass ich bei der Flut der stündlichen Meldungen zu diesem Thema etwas durcheinander gewürfelt habe, aber ich meine, dass der Täter der sich derzeit auf der Flucht befindet aus Frankreich kommt und dort Jahre lang gelebt hat. Sein Bruder wurde heute auch zu diesem Thema interviewt.


    Nichts desto trotz. Wir sprechen hier von massiven globalen Problemen, die sicherlich nicht dadurch gelöst werden, wenn man sich wie immer in Europa und Amerika nur den Symptomen widmet (Frankreich ballert sich zwei Tage nach Paris durch Syrien, meinen die das wirklich ernst?) und in diesem konkreten Fall Grenzen schließt oder die Flüchtlingsströme eindämmt. Die Menschen werden so oder so fliehen, weil sie vor dem sicheren Tod aus ihren Heimatländern fliehen, genauso das ist doch das, was Schlepper seit Jahren berichten.


    Man darf aus meiner Sicht nicht den Fehler machen, zwei Themen miteinander zu vermengen, denn, das ist unter anderem genau das, was der IS will.

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  • @ wenzerich


    Deinem oben genannten Post stimme ich weitgehend zu!


    Angefangen hat das Ganze damit, dass die USA damals den Irak mit Hussein überrollte.
    Jenen Diktator, der wurde was er war, weil er als Erfüllungsgehilfe der USA gebraucht wurde. Der wahrscheinlich heute noch an der Macht wäre, wenn er keine Gelüste nach dem amerikanischen Öl, das unter Kuwait lagerte, gehegt hätte. Im Anschluß wurden im Irak die jahrhunderte alten Strukturen zerschlagen.


    Dann kam der "Arabische Frühling", bei dem die westliche Welt auch tatkräftig und federführend half, alte Strukturen zu zerschlagen - ohne darüber nachzudenken, wem damit der Weg geebnet wird. (Lybien und Ägypten explizit)
    Siehe Syrien - es wurde zerschlagen und Chaos herrscht!
    Diese Früchte ernten wir jetzt!
    Und es wird nicht besser, wenn wir es zulassen, dass sich die Örtlichkeiten verschieben.


    Nee, nicht mehr "Stammtisch-Lösungen" als ansonsten hier geschrieben werden! Lediglich ein anderer Fokus - und den erlaube ich mir einzunehmen!

    Einmal editiert, zuletzt von NRW_Teufel ()

  • ... Die Menschen werden so oder so fliehen, weil sie vor dem sicheren Tod aus ihren Heimatländern fliehen, genauso das ist doch das, was Schlepper seit Jahren berichten. ...


    Auch das ist so nicht richtig.
    Warum diese Menschen fliehen verstehe ich und kann es auch nachvollziehen - verstehe mich hier nicht falsch! Aber wäre es nur die Angst vor dem Tod, dann wären sie schon in Jordanien oder der Türkei sicher! Aber sie wollen in der Mehrzahl nach Schweden oder Deutschland! Also ist es mehr, als die Angst vor dem Tod!

    Einmal editiert, zuletzt von NRW_Teufel ()

  • Aber ist es denn verwerflich dahin fliehen zu wollen, wo ich mir für ein neues Leben vielleicht die sinnvollsten Perspektiven erhoffe? Schau dir mal die Bedingungen an, unter denen Menschen gelagert werden in den Ländern die du nennst. Es geht bei der Flucht um viel mehr als um die reine Sicherheit. Viele Menschen kommen mit tollen Bildungsabschlüssen hierhin und sind locker qualifiziert, aber die deutsche Bürokratie lässt diese Form der Potentialentfaltung leider nicht zu. Ich fürchte sogar, dass es verdammt viele Menschen gibt, die von Deutschland inzwischen die Nase voll haben, denn die Gesetzeslage lässt leider nicht all zu viel zu.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

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  • Also ist es mehr, als die Angst vor dem Tod!


    Natürlich ist es mehr als das. Wenn du mit deinen Kindern fliehst, dann willst du doch für deine Kinder auch die bestmögliche Zukunft. Von daher ist es doch klar, dass die Menschen in Richtung der wohlhabenden Länder fliehen, möglicherweise auch in Länder in denen sie Toleranz und Offenheit erwarten.