#FCKFSV: Die Wundertüte will nachlegen

Der Sieg gegen Leipzig war für die Lautrer Fans mehr als nur drei Punkte wert, für einen Moment triumphierte Nostalgie gegen Kommerz. Nach der Länderspielpause folgt aber die harte Realität. Mittelmaß in Liga zwei, zu wenig für die Ansprüche von Fans und Verein. Der FCK will beim Heimspiel gegen den FSV Frankfurt zeigen, dass der Sieg in Leipzig mehr als nur ein Strohfeuer war.

Beide Teams haben 18 Punkte und stehen damit im hinteren Mittelfeld der Liga. Trotz des Sieges in Leipzig ist der FCK noch lange nicht da, wo er sich vor der Saison wähnte. Die Gefahr des Absturzes ist weiterhin präsent. Der Erfolg gab etwas Sicherheit für Trainer Fünfstück und sein Team. Was in den Spielen davor schlecht oder überhaupt nicht klappte war gegen Leipzig durchaus ansehnlich. Für die Lautrer geht es jetzt darum die Heimstärke der vergangenen Jahre wieder zu finden, um darauf für den Rest der Saison aufbauen zu können. Und um die Fans zu versöhnen, die nach den unterirdischen Leistungen zuletzt nicht mehr wie gewohnt ins Stadion strömten.

Für die Frankfurter geht es wie in den vergangenen Jahren darum eine möglichst gute Rolle in der Liga zu spielen. Das Team hat Potential, wie die Siege gegen Bochum, St. Pauli oder Fürth zeigen. Nach der knappen Pokal-Niederlage gegen Hertha BSC schwächelten das Team von Trainer Oral allerdings etwas und rutschen in der Tabelle ab. Zudem holten die Hessen fünf Spielen im Fritz-Walter-Stadion nur einen Punkt.

Über die Länderspielpause haben sich die Verletzungssorgen noch nicht merklich gelindert. Jacob, Gaus, Fomitschow, Zimmer und Piossek werden Konrad Fünfstück definitiv nicht zur Verfügung stehen. Schwerer wiegen wird dagegen der Ausfall von Kapitän Halfar, dessen muskuläre Probleme an der Hüfte einen Einsatz verhindern. Zurückkehren wird dafür Mittelfeldakteur Ring, erist damit eine direkte Alternative für Halfars Position. Grundsätzlich steht somit fast der Kader des Leipzig-Spiels zur Verfügung, sodass wohl wieder einige U23-Akteure eine Chance bekommen dürften. Dazu gehören neben Deville, der sich mittlerweile bei den Profis festgesetzt hat, vor allem Tino Schmidt, Johannes Reichert, Robin Koch, Mario Pokar und Jan-Lucas Dorow, die alle im Training dabei waren. Zurückkehren wird außerdem Innenverteidiger Heubach nach seiner Sperre.

Lautrer Stärken und Schwächen
Vor dem gegnerischen Tor zeigen die Pfälzer diese Saison bisher zwei Gesichter. Während man beim Einstand von Fünfstück in Bochum und daheim gegen Düsseldorf kaltschnäutzig die ersten Chancen des Spieles in Tore ummünzen konnte ging gerade diese Torgefahr in den darauffolgenden Spielen komplett verloren. In Leipzig zeigten die Lautrer überraschend genau diese Kaltschnäutzigkeit wieder und fuhren somit den Auswärtssieg ein. Defensiv steht man grundsätzlich solide und hat sich vor allem durch individuelle Fehler wie Eigentore (Vucur in Sandhausen, Löwe beim Pokal in Bochum) oder Elfmeter (Mockenhaupt in Karlsruhe, Heubach gegen Bielefeld) ins Hintertreffen gebracht. Zudem haben die Roten Teufel Schwächen beim Erspielen von Möglichkeiten gegen tiefstehende Gegner. Durch den Ausfall von Halfar, der als Kreativspieler in der Zentrale die Spielgestaltung übernimmt, fehlt bei diesem Spiel ein Schlüsselspieler.

Unser Gegner

Die Frankfurter spielen trotz Umbruch im Sommer eine ordentliche Hinrunde. Neben dem vier Jahre lang beim FSV tätigen Trainer Benno Möhlmann musste auch Sportdirektor Uwe Stöver gehen. Die Transferliste ist sowohl bei den Zu- als auch bei den Abgängen zweistellig. Der namhafteste Neue ist vermutlich Dani Schahin, der für Fortuna Düsseldorf, Mainz 05 und den SC Freiburg schon in der Bundesliga im Einsatz war. In Frankfurt ergänzt der aus Mainz ausgeliehene Angreifer das erfahrene Sturmduo aus Zlatko Dedic und Edmond Kapllani. Trainer Oral hat ein stabiles Gerüst von Routiniers wie Kruska, Konrad, Huber, Dedic und Kapllani, das durch Talente wie Halimi und Gugganig ergänzt wird. Auswärts treten die Hessen diese Saison sehr geschlossen auf, verloren erst eines ihrer sechs Auswärtsspiele. Bisland konnte der FSV die guten Leistungen wie zum Beispiel gegen Bochum nicht konservieren, im Anschluss folgte ein Remis in Paderborn und eine Niederlage gegen Sandhausen.

"Die zwei Wochen Pause haben uns sehr gut getan. Wir hatten Zeit, intensiv an uns zu arbeiten und zu trainieren. Die spielfreie Zeit haben wir auch genutzt, um zu regenerieren. Mit dem FSV Frankfurt erwartet uns eine Mannschaft, die schwer zu berechnen ist", so Konrad Fünfstück in der heutigen Pressekonferenz.Weiter führte Fünfstück aus, dass er die Grundordnung der vergangenen Wochen beibehalten will, das heißt Engagement, in den Zweikämpfen gut stehen, eine solide Ordnung halten und vorne die Chancen wie im Spiel gegen Leipzig nutzen. "Ich erwarte ein sehr interessantes Spiel gegen den FSV. Mit 18 Punkten haben wir momentan genau so viele Punkte wie der kommende Gegner. Am Sonntag wollen wir die nächsten drei Punkte holen."

Innenverteidiger Stipe Vucur attestierte seiner Mannschaft, dass der Sieg gegen Leipzig der Mannschaft zusätzliche Kräfte gegeben habe. "Wir versuchen, dass wir gegen Frankfurt dort anknüpfen, wo wir in Leipzig aufgehört haben und drei Punkte holen". Zudem kommentierte Vucur auch die aktuelle Zwischenbilanz beim FCK: "Ich bin mit sehr hohen Erwartungen nach Kaiserslautern gekommen, die ich natürlich auch weiterhin habe. Natürlich ist es keine einfache Saison und sie wird sich auch in Zukunft nicht als ein Selbstläufer entpuppen".