Hinrundenfinale im Frankenland - schlechte Quote gegen Nürnberg
Das Jahr 2016 wird als ein äußerst schwieriges Jahr in die lange Historie des 1. FC Kaiserslautern einziehen. Und was für ein Jahr es war: Ein neu positionierter Aufsichtsrat, Stefan Kuntz und Fritz Grünewalt verließen den Verein, ein neuer Vorstand wurde eingestellt, ein neuer Sportdirektor, die halbe Mannschaft wurde ausgetauscht. Schnell wird klar, es braucht vor allem eines, nämlich Geduld. Geduld und keine überheblichen Erwartungen. Geduld, um den Verein mit neuer Strahlkraft in ruhigere Bahnen zu lenken. Doch wäre die Geduld deutlich leichter zu erbringen, wenn der FCK nicht so dermaßen klamm wäre, die finanzielle Situation ist angespannt, Veränderungen stehen bevor. Es bleibt dem FCK nur zu wünschen, dass das Jahr 2017 ein gutes Jahr, ein besseres Jahr wird. Und nun neigt sich dieses sportliche Jahr dem Ende entgegen, mit einem Auswärtsspiel im Frankenland, beim 1. FC Nürnberg. Wir haben alles Wichtige zum Spiel für euch an dieser Stelle zusammengefasst.
Die Lage vor dem Spiel
Die ligabeste Abwehr trifft auf die ligaschwächste Offensive. Anders lassen sich die nackten Zahlen der letzten Wochen und Monate nicht deuten. Die Roten Teufel sind seit sieben Spielen ungeschlagen, doch diese Serie ist trügerisch. Der FCK ist seit sage und schreibe 316 Minuten ohne Torerfolg. Der Motor rattert, der Motor quietscht. Hinten steht die Null, und vorne fehlt es an Präzision, Durchschlagskraft und Mut. Besonders hervorheben lässt kurioserweise gar nicht die Chancenauswertung, sondern vielmehr die fehlenden erspielten Torchancen. Erspielte sich Lautern beim 1:1 in München noch vier Chancen, waren es nur noch drei gegen Karlsruhe (0:0), zwei in St. Pauli (0:0) und jüngst sogar keine einzige beim 0:0 gegen Aue. Kritisch fasst auch Sportdirektor Uwe Stöver die Situation zusammen: "Es hat das kreative Element aus dem Mittelfeld gefehlt. Der letzte Pass, die letzte Flanke, da waren wir nicht konzentriert genug".
Das von Korkut ausgesprochene Hinrundenziel "20 plus" ist also deutlich in Gefahr. Gelingt dem FCK nicht mal ein mageres Remis in Nürnberg, wäre dieses Ziel schon einmal verfehlt. Keine guten Aussichten für die Rückrunde.
Der FCN wiederum ist nach drei sieglosen Spielen (ein Punkt aus drei Spielen, 4:8 Tore) zuletzt am 16. Spieltag in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Mit einem 2:0-Erfolg bei Fortuna Düsseldorf beendete der Club seine Mini-Krise. Mit lediglich 33 Prozent Ballbesitz zeigten sich die Clubberer enorm effizient, souverän in der Verteidigung und eiskalt vor dem gegnerischen Tor. Doch zufrieden wird man in Nürnberg dieser Tage auch nicht sein. Der FCN gehört mit 28 Toren zu den offensiv-stärksten Mannschaften in dieser Saison, mit genauso vielen Gegentoren aber auch zur Schießbude der Liga. Gelingt es der Mannschaft um Trainer Alois Schwartz die Leistung aus dem Düsseldorf Spiel zu konservieren, wird es der FCK mit seinem eh schon dünn besetzten Sturm schwer haben, die Festung in Nürnberg zum Fallen zu bringen. Besonders acht geben muss das Duo Ewerton / Koch auf Stürmer Guido Burgstaller, mit 13 Treffern Führender der Torschützenliste.
Unsere Roten Teufel
Die Mannschaft hat mit einer Ausnahme eine intensive Trainingswoche ohne größere Blessuren hinter sich bringen können, somit stehen Coach Korkut mit Ausnahme des gelb-gesperrten Patrick Ziegler so gut wie alle Spieler zur Verfügung. So gut wie bedeutet aber auch, dass Naser Aliji grippebedingt passen muss. Marcel Gaus wird demnach die linke Verteidigerposition besetzen. Daniel Halfar konnte bei seinem Einsatz von Beginn an überhaupt nicht überzeugen, durchaus denkbar also, dass Korkut - nachdem er sich für die Doppel- 6 entschieden hat, Stieber links und Görtler rechts spielen lässt. Die Doppel-6 wird von Alex Ring und Christoph Moritz besetzt. Lukas Görtler und Ewerton sind zurück im Team - während Ewertons Einsatz in der Innenverteidigung steht, könnte Görtler erst einmal für Zoua draußen bleiben, oder von Beginn an im rechten Mittelfeld auflaufen. Der Mannschaft stehen noch zwei Trainingstage bevor, über die Startelf entscheidet Korkut erst am Sonntag. Unabhängig davon wer spielt glaubt Korkut an einen Erfolg: "Wir sind stabil genug, um uns in Nürnberg durchzusetzen".
Unser Gegner
Schlecht gestartet, wach gerüttelt und aus den letzten zehn Partien zwanzig Punkte kassiert. Nach den Abgängen von Trainer René Weiler sowie mehrerer Leistungsträger und bei insgesamt schwierigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ging man in Nürnberg zu Saisonbeginn von einer etwas kleineren Rolle aus. Doch zufrieden geben möchte sich mit dem zehnten Tabellenplatz niemand. Aufpassen müssen die Lautrer neben Guido Burgstaller auch auf die beiden Neuzugänge Tim Matavz und Edgar Salli, die sich zusammen ebenfalls schon sieben Mal in die Torschützenliste eingetragen haben. Jede Menge Zweitliga-Erfahrung sicherte sich der Club zudem im Mittelfeld mit den Verpflichtungen von Tobias Kempe sowie Enis Alushi.
Daten, Fakten, Statistiken
- Der 1. FC Nürnberg hat sechs der sieben letzten Pflichtspiele gegen den 1. FC Kaiserslautern gewonnen
- In den letzten 14 Vergleichen mit dem FCK blieb der FCN nie torlos
- Nürnberg erzielte in den letzten 37 Partien jeweils zumindest ein Tor - laufender Vereinsrekord in der 2. Bundesliga
- Kaiserslautern verlor zuletzt siebenmal in Serie nicht
- In den Spielen des Clubs ging es besonders torreich zu: 56 Tore fielen - Ligaspitze
- Die Pfälzer spielten hingegen neunmal zu Null - ebenfalls Ligaspitze
- 54 Mal trafen Franken und Rote Teufel in der Bundesliga aufeinander, siebenmal in der 2. Bundesliga (bisher vier Siege für den FCN und einer für den FCK)
- Beim letzten Duell am 14. März diesen Jahres in Nürnberg schoss der heutige Lauterer Zoltán Stieber als Joker das 2:1-Siegtor für die Gastgeber
Stimmen aus der Pressekonferenz
Tayfun Korkut: "Wir haben erst einmal das Spiel gegen Aue analysiert, dabei viele Sachen klar angesprochen. Ich bin sicher, dass uns dieses Spiel nicht aus der Bahn bringen wird. Wir haben darüber hinaus intensiv trainiert und unsere Sinne für die kommende Aufgabe geschärft. Wir werden gut vorbereitet sein, um dann eine bessere Leistung zu bringen".
Jacques Zoua: "We are ready to go to fight"
Voraussichtliche Aufstellung
Pollersbeck - Mwene, Koch, Ewerton, Gaus - Ring, Moritz - Stieber, Halfar (Görtler) - Osawe, Zoua
Faninfos
Exakt 1072 Tickets hat der FCK für die Partie am Montag Abend verkauft. Es wird mit insgesamt 1300-1500 Lautern Fans gerechnet. Alle wichtigen Anreise- und Ticketsinfos findet ihr hier.
Fanlinks
Vereinshomepage: http://www.fcn.de/
Nürnberger Fans diskutieren zum Spiel: Fanforum FCN
Nürnberg in der lokalen Presse: nordbayern.de
Schiedsrichter
Markus Schmidt