Michael Frontzeck [Trainer] (02/2018 - 12/2018)

  • Selbstverständlich haben die von Max genannten Trainerwechsel überhaupt keine Aussagekraft hinsichtlich eines möglichen Trainerwechsels beim FCK. Ein solcher könnte (entgegen des von Max aufgezeigten Trends) über die Maßen erfolgreich sein aber ebenso kläglich verlaufen


    Ich gebe dir vollkommen Recht. Es war auch nicht meine Absicht, einer Statistik zu entnehmen, was für den FCK der richtige Weg sein könnte.

    Ich wollte nur zu bedenken geben, dass Trainerwechsel oftmals auch schief gehen können.

    Kein Trainername und auch keine Erfolgshistorie eines Trainers können Gewähr bieten, dass er auch beim FCK funktioniert.

    Ein schönes Beispiel hierfür wiederum ist Weinzierl:

    Beim Jahn und beim FCA sehr erfolgreich, mit Schalke und Stuttgart brach er ein. Und das passiert fast allen Trainern. Also darf man davon ausgehen, dass nicht nur die Qualität des Trainers wichtig ist, sondern vor allem die der Mannschaft.


    Ein Trainerwechsel kann nur auf dem Prinzip Hoffnung beruhen - oder dass man mit dem derzeitigen Trainer so unzufrieden ist, dass ein weiterer gemeinsamer Weg unmöglich ist.

    Wenn die Chancen, einen besseren Trainer als bisher zu finden, in etwa 50:50 stehen, dann muss sich ein nicht so begüterter Verein wie der FCK schon fragen, ob er ein weiteres finanzielles Risiko eingehen will ( Frontzeck muss ja dann auch bezahlt werden).

    Eine schwierige Entscheidung, die eigentlich nur treffen kann, wer wirklichen Einblick in die Befindlichkeiten von Trainer und Mannschaft hat.

  • Tja, dann darf man nach 14 Spieltagen (= 36,9% der Saison) doch erkennen, dass Anspruch (offiziell Wiederaufstieg) und Wirklichkeit (Leistungen der Mannschaft, Spielweise, Punktausbeute, Tabellenplatz usw.) nicht kompatibel sind. Der immer wieder aufgeführte Begriff von "Kontinuität" kann nur mit "weiter so" übersetzt werden. Und das will ich z.B. nicht!

    Demzufolge muss sich etwas ändern!

    Was sich gewiss nicht ändern wird ist meine Meinung!

  • So sehe ich das auch. Mit dem Slogan Mund abputzen und weiter so wird man nicht weiter kommen.


    Es lebe die "Kontinuität". Dann sollte man mit MF aber auch gleich um 5 Jahre verlängern. :yikes:

  • Es stellt sich halt irgendwie die Frage, was sich über einen Trainerwechsel sicher ändern würde? Die Spieler bleiben ja die selben. Klar, kann man jeden fordern, der gerade nicht spielt, aber irgendwann hat dann mal jeder gespielt. Dann wirds schwer mit Varianten. Klar, der Trainer muss die Mannschaft entsprechend einstellen usw usw. Das beinhaltet aber bei jedem Trainer die Gefahr falsche Schlüsse zu ziehn und die Mannschaft falsch einzustellen. Sicherlich kann man auch Glück haben und einen finden, der aus jedem Spieler jeden Spieltag 110 % rauskitzelt. Aber wie wahrscheinlich ist das?


    Und 110% müssten es schon sein, um diese Liga so zu dominieren, wie sich das einige vor der Saison in feuchten Träumen ausgemalt haben. Denn entsprechenden Einsatz kann man der Mannschaft nicht absprechen, finde ich. Im Normalfall liefern sie 100%. Ausnahmen wie Halle gibt es, aber da könnt man sagen, die bestätigen da die Regel. Jedenfalls liegt es nicht an mangelndem Einsatz. Eher an mangelnder Qualität, wenn man es so sagen will. Is halt die Frage, was für Qualitätsansprüche man an Drittligaspieler stellen will. Nehmen wir als Beispiel mal Zuck. Würden wir aufsteigen wider Erwarten, braucht man mit Zuck nicht in eine Zweitligasaison gehn gemessen an den bisherigen Leistungen. Denn seine 100% reichen eben nicht für 1. Bundesliga oder ähnliches. Dritte Liga mag aber ein passendes Niveau sein. Aber eben nicht als der Dominator, sondern als einer von vielen. Was ich sagen will, wir haben einfach keine Mannschaft wie nach dem ersten Abstieg aus der Bundesliga, wo man die 2. Liga nach Belieben dominiert hat. Wir sind in der 3. Liga konkurrenzfähig, nicht mehr und nicht weniger. Das mal zu meiner grundlegenden Sichtweise über die Voraussetzungen, mit denen Frontzeck aber auch jeder andere Trainer arbeiten muss.


    Komm ich zu Frontzeck selbst. Was spricht gegen ihn? Seine Vita wohl. Als man Frontzeck damals verpflichtete, dachte ich auch der perfekte Abstiegstrainer. Mit dem Namen Frontzeck verband man das einfach, genau so wie man mit dem Namen Reck haarsträubende Torwartfehler verbindet. Von daher kann Frontzeck tatsächlich der falsche sein. Vielleicht in der 3. Liga wiederum aber auch konkurrenzfähig. Is ja nicht so, dass jeder zweite Verein in diesen Sphären einen Jürgen Klopp oder Pep Guardiola an der Linie stehn hat. Aber das spricht definitiv gegen Frontzeck. Was noch? Sein Streit mit dem Kicker und das nicht souverän wirkende Auftreten in Verbindung mit diesem Streit. Fand ich sehr ungeschickt und unnötig. Muss aber auch sagen, die letzten PKs von Frontzeck fand ich gar net so verkehrt. Hört sich jetzt nicht zwingend wie Schönreden an und auch mit manch bissiger Aussage passt er eigentlich gut hierher. Jedenfalls fand ich die letzten Pks durchweg ok und die meisten Analysen zumindest nicht als weltfremd. Wäre er von seiner Vita aber Erfolgstrainer, würde er oftmals echt gar net so schlecht zum Betze passen. Was spricht aber noch gegen Frontzeck? Seine unflexible Art und seine Wechsel, wo die Uhr danach stellen kannst? Mag sein. Aber einige Joker haben auch gezogen, könnt man positiv dagegenstellen. Und die Flexibilität? Sicher ein valider Kritikpunkt. Andererseits sind die Alternativen teilweise auch sehr beschränkt. Wenn Hemlein und Zuck nix bringen in nem Spiel, kann er da Stürmer rumturnen lassen oder Pick bringen. Beides jetzt nicht so die Ideallösungen. Aber ja, sicher muss man diesen Punkt kritisch sehn. Ich will da nix schönreden. Das kann so wirken. Andererseits hätten dann eigentlich noch viel mehr Mannschaften gegen den FCK gewinnen müssen. Jeder kann sich auf uns einstellen und manche loosen immernoch gegen uns. Was müssen die erst für Trainer haben? Noch unflexibler scheinbar.


    Aber naja, ich will kein Votum für Frontzeck abgeben. Mir is egal, wie sich die Trainersituation weiterentwickelt. Ich habs eh nicht zu entscheiden. Und nach gefühlt 3 unflexiblen Trainern pro Saison stumpft über Jahre auch ab. Es kommt wie es kommt. Weswegen schreib ich dann hier eigentlich so nen Riesenroman? Weil ich glaube, dass für den FCK diese Frage nicht entscheidend ist. Entscheidender ist doch, was es zwischen den Zeilen heisst und was man hier Woche für Woche lesen kann. Man ist zerstritten, gespalten, ja gar schadenfroh, wenns aufn Sack gibt. Die Jahre des Misserfolgs, die Handlungsweisen der Funktionsträger und viele ähnliche Dinge machen heute den FCK mehr aus wie das eigentlich Kerngeschäft Fussball. Es ist auch als Fan kein schönes Klima, um Fan zu sein. Vielleicht dumm formuliert, aber kriegs grad nicht besser hin. Ich kann jedenfalls von mir behaupten, mir fällt es inzwischen bei diesem zerstrittenen und rückständigen Haufen schwer, auch als Fan 100% zu leisten. Nein, das stimmt nicht. Es fällt mir nicht schwer, es ist mir irgendwie unmöglich. Ich steh im Stadion und finds gut, weil ich dem FCK 13 Euro vorbeigebracht hab. Ich klatsch auch mal mit und natürlich freu ich mich über Erfolge oder schöne Spielzüge. Aber auf den Haufen mit seinen Fähnchen unten schau ich nur noch ab und zu. Was die singen, gehts mir sonst wo vorbei. Mitsingen will ich da schon gar net. Gekünstelte Stimmung is eben doch keine Stimmung. Am meisten kann ich noch mitgehn, wenn ein blinder Schiri am Werk ist. Darüber reg ich mich noch auf. Ansonsten betrachte ich das Ganze eben recht teilnahmslos. Und um mich rum? Da sitzen Leute gelangweilt rum und gehn teilweise vor Spielende. Die sitzen da rum! Obwohl keine Halbzeit ist. Das ganze Spiel! In der West! Selbst die Ordner bitten einen sich hinzusetzen. Das soll Lautern sein?


    Nicht nur fussballerisch hat dieser Verein sich um Lichtjahre von den Glanzzeiten entfernt. Aber ich will nicht meckern, ich schaffs ja selbst nicht mehr, 100% zu geben im Block. Mir gehts eigentlich auch nur darum aufzuzeigen, dass nicht die Frage Frontzeck entscheidend für den Niedergang des FCK ist, sondern dass sich ganz viele Sachen so entwickelt haben wie man es sich nie hätte ausmalen können. Quasi stehn im Stadion von der Qualität her inzwischen auch viele Frontzecks. Und manchmal schmeisst einer 10 Cent in den Leierkasten vorne mit dem Mikro. Ansonsten werden Fahnen gewedelt, egal was aufm Platz passiert. Wie hab ich den FCK früher dafür geliebt, dass die Atmosphäre so war wie sie war. Was hab ich es geliebt, wenn viele verschiedene Gruppen in der West verschiedene Lieder angestimmt wurden und die Kurve dann das übernommen hat, was einfach perfekt auf die Situation gepasst hat. Gift und Galle wo man hinschaute. Heut sind die Renter mit den Krückstöcken verstorben, die jungen von damals habens im Rücken und können wegen Familie eh nur sporadisch ins Stadion und die Jungen wissen grossteils selbst in der Pfalz nicht mehr wo Kaiserslautern liegt. Man sieht doch heutzutage mehr Dortmund oder Bayernaufkleber auf Autos als FCK-Aufkleber. Vor 20 Jahren undenkbar. Wir haben einfach das Feeling verloren und der Frust äussert sich in Beschimpfungen gegen alles und jeden, den man für diesen Verlust verantwortlich machen kann. Aber wie soll ich mit so einer Einstellung von den jetzigen Spielern mehr verlangen. Sie rennen, sie kratzen, manchmal machen sie auch was richtig dabei und gewinnen. Manchmal eben nicht. Aber sie sind mit mehr Elan bei der Sache wie ich, glaub ich manchmal inzwischen.


    Jedenfalls ist es dieses verlorene Feeling, was den FCK ausgemacht hat. Und ich glaube, das is unwiderbringlich verloren. Leider. Es hat uns aber auch ausgemacht. Das halt ich für entscheidender wie die Personalie Frontzeck ehrlichgesagt. Puh, sry für den Roman.

  • 1998 is aber Geschichte. Vorbei. Genau das ist auch ein Teil des Problems. Der FCK 2018 hat so gar nichts mit dem FCK 1998 zu tun. Und unter diesen Voraussetzungen wie heute wäre davon abgesehn 1998 auch Bayern Meister geworden, egal ob Rehhagel oder net. Da hat doch mehr zusammenpasst wie nur der Trainer. Aber genau das is einer der Punkte. Vergleich den FCK 2018 mit dem FCK 2017 und nicht mit 1998. Das is doch Selbstverblendung. Denn dann könnt sogar das Gefühl entstehn, man spielt besseren Fussball als letzte Saison unter Meier z.b. Auch von der Mentalität her könnt man bei den Spielern sagen, da hat man dieses Mal auch teilweise was richtig gemacht. Aber 1998. Ehrlich. Das bringt das Problem echt aufn Punkt. 2011 ist übrigens das Atomkraftwerk Fukushima explodiert. Lässt sich trotzdem nicht mit Tschernobyl 1986 vergleichen.

  • Damit wollte ich eigentlich nur ausdrücken, dass der Trainer das A & O ist. Ein guter Trainer kitzelt deine geforderten 110% heraus.


    Ohne Rehhagel wäre man damals niemals Deutscher Meister geworden. Da lege ich meine Hand ins Feuer. Und da hat jeder Spieler 120% gegeben, da der Otto ein Topmotivator war und keine Schlaftablette.

  • 1998 ist in seiner ganzen Art einzigartig, da hat sehr viel gepasst und es wurde mehr als das normal Übliche abgerufen; deswegen sollte es auch kein Gradmesser sein.


    In Kaiserslautern wird es erst wieder erfolgreichen Fußball geben, wenn man sich auf seine Tugenden konzentriert und sich seiner Wurzeln besinnt. Ganz im Sinne Fritz Walters "der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben" muss dies aber vom gesamten Verein/Kapitalgesellschaft gelebt werden. Erst wenn wir alle wieder an einem Strang ziehen, werden wir die Chance erhalten, den FCK zu rehabilitieren.


    Die Saison zeigt, dass wir davon noch sehr weit entfernt sind.

  • In Kaiserslautern wird es erst wieder erfolgreichen Fußball geben, wenn man sich auf seine Tugenden konzentriert und sich seiner Wurzeln besinnt. Ganz im Sinne Fritz Walters "der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben" muss dies aber vom gesamten Verein/Kapitalgesellschaft gelebt werden. Erst wenn wir alle wieder an einem Strang ziehen, werden wir die Chance erhalten, den FCK zu rehabilitieren.

    Nur in einer Kapitalgesellschaft wird es nie mehr dieses Gemeinschaftsgefühl, diesen Zusammenhalt geben.

    Hier geht es in erster Linie um Geld und nicht mehr um so veraltete Tugenden wie in einem Verein der alten Zeiten.

    Aus Vereinsmitgliedern, auf denen der Verein fußt, werden Kunden, die konsumieren wollen.

  • Eine Frage der Interpretation. Formal hast du sicher recht, aber der BVB ist auch eine Kapitalgesellschaft, die zumindest nach Außen hin einen sehr familiären Charakter pflegt, von daher mag ich deine Einschätzung nicht teilen.