Warum wir Typen wie Jan Löhmannsröben lieben. Und lieben sollten!

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    Warum wir Typen wie Jan Löhmannsröben lieben. Und lieben sollten!

    Eines Liebeserklärung an den ehrlichen und emotionalen Fußball. Warum Jan Löhmannsröben uns nicht vergessen lässt, wieso wir diesen Sport eigentlich so sehr lieben.


    Der erlösende Jubelschrei über den 1:0 Auswärtssieg beim FSV Zwickau lag uns allen schon buchstäblich auf den Lippen. Doch dann griff Schiedsrichter Markus Wollenweber zur Pfeife und zeigte in der 91. Minute auf den Elfmeterpunkt. „Grundsätzlich äußere ich mich nicht zur Schiedsrichterleistungen, aber dieser Elfmeter gleicht einer Frechheit“, kommentierte Michael Frontzeck im Anschluss an die Partie diese mehr als eindeutige Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns. Verzweiflung, Wut und Frust machten sich innerhalb weniger Sekunden sowohl auf den Rängen als auch innerhalb der Mannschaft breit. Und dann folgte ein Interview, welches nicht einmal nach 24 Stunden in die Geschichtsschreibung eingeht. Historisch eben.


    Es ist schon erstaunlich, welch mediale Druckwelle ein einziges Interview erzeugen kann. Die zahlreichen Medienhäuser lassen sich gar nicht mehr aufzählen, die aus Löhs Interview am gestrigen Tag eine Story schrieben, die seinesgleichen sucht. Selbst das 11Freunde Magazin, welches zugab, Jan Löhmannsröben kann gar nicht zu kennen, war sich nicht sicher, ob es sich bei diesem Interview um die „kreativste Beschimpfung ever“ oder „einen leichten Schlaganfall“ handelte.

    Ein Interview wird zum Internet-Hit

    Es waren allerdings nicht nur die Medienhäuser, die aus Löhmannsröben Wutrede einen echten Kassenschlager machten. Innerhalb weniger Stunden häuften sich Scharmützel und PR-Gags. Inzwischen werden T-Shirts mit dem Aufdruck "Wenn das ein Schiri ist, weiß nicht Digga, soll der doch Cornflakes zählen gehen" verkauft, Aldi Süd (siehe Bild) nutzte den Slogan für seine Cornflakes-Werbung, und nicht zuletzt modifizierte ein Nutzer das Schiedsrichterprofil von Markus Wollenweber auf dem Portal FuPa um den Zusatz: Erfolge: Deutscher Meister im Cornflakes zählen.


    Doch es war eben nicht irgendein Interview. Wir alle kennen ihn, diesen neumodernen Typ namens Profifußballer, weichgespült bis hinter beide Ohren, von Spieltag zu Spieltag und unabhängig vom Ergebnis phrasendreschend. Und oben drauf meist ohne Inhalt, ohne Substanz, ohne Leben. Als hätten Fußballer, Berater, Vereine und letztlich auch Medien ein Drehbuch entwickelt, welches trauriger nicht sein könnte.

    Der ehrliche Fußball braucht diese Typen. Und der Fan braucht Emotionen

    Folgerichtig äußerte sich auch Julius Biada auf seinem Instagram-Kanal mit dem Worten: "Alle wünschen sich immer Typen im Profifußball. Sobald jemand ausspricht, was alle denken, gibt es Theater. So bekommt ihr uns nicht klein. Wir stehen zusammen und arbeiten weiter für unsere Ziele".


    Jan Löhmannsröben also. Er ist vielleicht nicht der nette Sohn von nebenan oder Schwiegermutters Liebling so wie er im Buche steht. Auf den ersten Blick sieht man jemanden, der von Kopf bis Fuß tätowiert ist und sprachlich nicht unbedingt durch wissenschaftlich korrekte Fachausdrücke glänzt. Und auch auf dem Feld ist Jan Löhmannsröben eher einer, der die harte Gangart bevorzugt, sich für keinen Zweikampf und keine Grätsche zu schade ist. Doch neben all den Gucci-Fashion-Klamotten, schicken Sonnenbrillen und den neuesten Tretern aus Paris scheint Jan Löhmannsröben auch einer zu sein, der trotz seiner Profikarriere gänzlich bodenständig geblieben ist. Auf dem Weg zum Training erklimmt Löh den Betzenberg nicht mit der teuren Limousine, sondern mit seinem ganz gewöhnlichen Roller. Löh lädt die Mannschaftskollegen zum Grillen ein und Löh macht auch mal Urlaub auf dem Ballermann.


    Aber noch viel wichtiger ist, Löh stellt sich nach dem Ellbogenschlag vor laufende Kameras und spricht das aus, was uns Fans auf der Seele brennt. Er ist sichtlich wütend und aufgeregt, und er zeigt das, was dem glattgebügelten Fußball beinahe vollkommen abgegangen ist. Mit einem Wort: Emotionen. Er redet sich in Rage, er redet sich den Frust von der Seele und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Er verstellt sich nicht und lässt wie er selbst sagt "seinen Gefühlen freien Lauf". Und er tut dies eben auf seine eigene, aber ehrliche und authentische Art und Weise.

    Jan Löhmannsröben wird zum Helden geboren

    Es gab früher Zeiten in der Schule, da wusste ich mich nicht gegen die stärkeren und älteren Jungs zu wehren, da hätte ich mir einen großen Bruder wie Jan Löhmannsröben es heute ist durchaus gewünscht. Heute sehe ich deutlich gelassener auf solche Dinge, doch ein Typ wie Jan Löhmannsröben bleibt. Ein Typ, den der Fußballsport ganz dringend benötigt, der bis in die Haarspitzen motiviert ist und Emotionen verkörpert wie kaum ein anderer. Ein Typ, der auf dem Platz marschiert und vorne weg geht, der antreibt und alles rein wirft, um den Sieg nach Hause zu holen. Einer, der die Ärmel hochkrempelt, dem Gegner wehtut und sich von der Masse absetzt. Manch einer spricht auch ganz liebevoll von einem "Drecksack". Ein Typ eben, wie wir ihn alle lieben.


    Danke Jan Löhmannsröben für diesen bewegenden Moment!

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Und jetzt liest Löh auch noch auf Treffpunkt Betze. Einfach großartig. :daumen:


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    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • FCK-FANS SENDEN CORNFLAKES ZUR DFB-ZENTRALE


    (...) Nun wollen FCK Fans Cornflakes an die DFB-Zentrale senden. In einem Aufruf von den Initiatoren Peter Hammerschmidt und Matthias Gehring heißt es:


    Liebe FCK-Familie,

    bei all dem Schmunzeln über die Worte von Löh nach der Fehlentscheidung in Zwickau, bleibt unterm Strich ein Versagen des Mannes in Schwarz, das uns wichtige zwei Punkte kostet. Viel schlimmer erscheint aber, dass der DFB nun ein Ermittlungsverfahren gegen unseren Spieler anstrengt und damit wieder einmal beweist, dass er sich immer weiter von seiner Basis entfernt. Dort, wo gegen die Leidenschaft, die Wurzeln unseres geliebten Sports, ermittelt wird, sind wir gefordert! Holen wir uns den Fußball und die Emotion zurück, lasst uns ein Zeichen setzen gegen die Willkür des DFB!


    Wir rufen euch auf, bis Dienstag, 11. September, möglichst viele Cornflakes-Packungen zu kaufen und diese am selben Tag bis 15 Uhr an die DFB-Zentrale nach Frankfurt zu senden. Mögen die Herren vor Ort nach der glitzernden Länderspielpause die Überraschung bekommen, die sie verdienen. Lasst uns einen Protest auslösen, wie er typisch für die Fan-Gemeinde des FCK ist. Kreativ, aber auf den Punkt gebracht. Lasst uns außerdem ein Zeichen für Löh setzen, das ihm zeigt, dass wir hinter ihm stehen und schon die Aufnahme von Ermittlungen als einen Affront betrachten. Von der Entscheidung des Unparteiischen am Sonntag ganz zu schweigen.


    Wir sind Fußball, wir sind Leidenschaft, wir sind der FCK!

    Die andern sollen Cornflakes zählen!


    Adresse:

    DFB Zentrale

    Otto-Fleck-Schneise 6

    60528 Frankfurt am Main

    z.Hd. Hr. Grindel


    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Jan ist ein Typ Fußballer, den wir im Verein brauchen. Er sagt was er denkt und das ist gut so

    :schild: Eine Liebe ein Leben lang :schal:
    „Großer FCK deine Lieder singen wir voller Liebe wieder, wir stehen zu dir bis zum Tod, unsere Farben sind Weiß und Rot.“

  • Das Ganze lenkt alles von den wesentlichen Problemen ab, die wir haben. Wenn wir super Fußball spielen und in der Tabelle auf dem ersten Platz stehen würden könnte ich verdammt gut mit 14 grauen Mäusen leben.


    Sorry, alles nett gemeint aber davon kann sich der FCK rein gar nix kaufen, das damit verbundene Theater bringt uns ebenfalls nicht weiter....

    Marcel Reif: "Im Fußball ist es, zumindest bei mir, anders als in der Liebe: Man verliebt sich einmal - und diese Liebe hält. Um wen ich weine? Um den Verein meiner Kindheit, meiner Jugend, meines Lebens, um den 1. FC Kaiserslautern."