Babak Rafati: Zwei Fehlentscheidungen beim 0:5 in Haching

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    Babak Rafati: Zwei Fehlentscheidungen beim 0:5 in Haching

    Der erfahrene Schiedsrichter analysiert jeden Spieltag strittige Szenen, darunter auch drei Spielsituationen beim Auswärtsspiel in Unterhaching


    Zwei von fünf Treffern hätten nicht zählen dürfen - Elfmeter-Entscheidung richtig


    Babak Rafati, ehemaliger Bundesliga- und FIFA Schiedsrichter analysiert jeden Spieltag strittige Situationen und Schiedsrichter-Entscheidungen aus der dritten Liga. Auch beim letzten Auswärtsspiel in Unterhaching gab es insgesamt drei Spielsituationen, die sich Babak Rafati etwas genauer angeschaut hat.


    Die erste Spielszene spielt sich unmittelbar vor dem 0:1 Rückstand ab. Hachings Dominik Stahl passt den Ball zu Luca Marseiler, Gino Fechner versucht den Ball noch abzuwehren. Die Lautrer protestieren und reklamieren eine Abseitsstellung. Das Schiedsrichtergespann entscheidet sich dennoch für einen regulären Treffer. Gegenüber liga3-online.de beschreibt Rafati die Szene wie folgt: "Zum Zeitpunkt des Abspiels von Stahl auf Marseiler steht dieser im Abseits. Die Berührung durch den Lautrer Verteidiger ist eine Abwehraktion und kein kontrolliertes Zuspiel, daher gilt nicht die Maßgabe, dass der Ball vom Gegner kommt". Der Treffer hätte laut Rafati also nicht zählen dürfen, eine klare Fehlentscheidung also.


    Die zweite strittige Spielszene spielt sich in der zweiten Halbzeit ab. FCK-Verteidiger Dominik Schad erwischt Hachings Marseiler im eigenen 16er - Schiedsrichter Waschitzki zuckt die Pfeife und zeigt auf den Elfmeterpunkt. Ein regulärer Elfmeter? Oder hätte der Schiedsrichter anders entscheiden müssen? Rafati bewertet diese Situation wie folgt: "Schad trifft Marseiler beim Abwehrversuch mit seinem rechten Fuß an dessen linken Fuß und bringt ihn dadurch in aussichtsreicher Position zu Fall". Ein klarer Fall also, an dieser Stelle war es richtig, den Elfmeter zu geben.


    Die letzte strittige des Spiels ereignet sich unmittelbar vor der 4:0 Führung für Haching. Angreifer Stephan Hain setzt sich im Lautrer 16er durch und will schießen, der Ball wird noch durch einen Lautrer Verteidiger abgewehrt und gelangt schlussendlich zu Jim-Patrick Müller, der per Kopf auf 4:0 erhöht. Möglicherweise eine abseitsverdächtige Position? Rafati: "Beim Zuspiel von Hain steht Müller leicht im Abseits, sodass dieser Treffer für Unterhaching wegen Abseits nicht hätte zählen dürfen". Klarer Fall also. Auch wenn dem Linienrichter die Sicht ein wenig versperrt war, der Treffer hätte aufgrund der Abseitsposition nicht zählen dürfen.


    Alle strittigen Spielszenen lassen sich hier nochmal in der Wiederholung anschauen.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Trotzdem richtig und wichtig, dass auch der SR mal entsprechend bewertet wird - dessen Leistung eben auch nur minimal besser als die der Mannschaft war. Klar, wir können uns nichts dafür kaufen und auch ohne die Fehlentscheidungen wären wir wohl ohne Punkte nach KL zurück gefahren. Trotzdem gilt es auch solche Aspekte stets im Auge zu haben.

  • Fand ich in der Halbzeit vom Spiel schon merkwürdig, als der Telekom Moderator meinte es wäre kein Abseits, weil der Ball von einem Lautrer kam, obwohl er nur abgefälscht wurde.

    Geht bei solchen Abwehrversuchen der Ball ins Tor, spricht man doch auch nicht von einem Eigentor.

  • Ich habe mir diese Saison ja auch andere Spiele auf Telekom Sport angesehen, also Spiele, bei denen der FCK nicht involviert war. Selbst dort machen Kommentatoren und Moderatoren oft den Fehler, die Entscheidungen des SR völlig falsch zu lesen bzw. zu interpretieren. Hier war es so, dass man fälschlicherweise das Eingreifen von Fechner derart bewertet hat, dass dadurch eine neue Spielsituation entstanden sein soll. Dies wäre allenfalls gegeben, wenn er den Ball kontrolliert hätte. Wenn er ihn dann lasch zurück spielt oder sich dann abnehmen lässt, wäre es in der Tat eine neue Spielsituation. Im vorliegenden Fall wollte Fechner aber nur irgendwie an den Ball um zu verhindern, dass er den im Abseits stehenden Spieler erreicht, also keine kontrollierte Aktion und maßgeblich durch das Wirken des Gegners beeinflusst.

  • Generell ist die Übertragung der 3. Liga halt auf einem ganz anderen Level als die der 1. und 2. Bundesliga. Das fängt bei Moderatoren und Kommentatoren an und hört bei Kameraführung und Schnitt auf. Wirkt alles amateurhafter.

  • Die Schiedsrichter ind ieser 3.Liga haben meist nichtmals Amateuerniveau. Es ist erschreckend, wie schwach da einige sind.

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  • Trotzdem richtig und wichtig, dass auch der SR mal entsprechend bewertet wird - dessen Leistung eben auch nur minimal besser als die der Mannschaft war. Klar, wir können uns nichts dafür kaufen und auch ohne die Fehlentscheidungen wären wir wohl ohne Punkte nach KL zurück gefahren. Trotzdem gilt es auch solche Aspekte stets im Auge zu haben.

    Du hast im Grunde genommen, also allgemeingültig, Recht.

    Im speziellen Fall waren diese fehlerhaften Schiedsrichterentscheidungen aber absolut nebensächlich, da sie mE keine Auswirkungen auf das Spiel und das Spielergebnis hatten, da die Grundeinstellung der Spieler nicht zielorientiert war. Damit meine ich, dass das "gewinnen wollen" überhaupt nicht erkennbar war, sondern eher das Gegenteil, nämlich eine Art Arbeitsverweigerung.

    Man sollte sich deshalb hüten, nun auch dieses Spiel und den 3-Punkte-Verlust dem Schiedsrichter und seinen Entscheidungen unterzujubeln. Wenn man früh durch eine Fehlentscheidung in Rückstand gerät, muss man als "Aufstiegsaspirant" sich aufrappeln und dagegen halten. Diesen Eindruck konnte ich nicht erkennen!