Diskussionsthema zum Artikel: Neuer Trainer – neues Glück?
Neuer Trainer – neues Glück?
FCK-Trainer Sascha Hildmann fiebert seiner Premiere entgegen – Christian Kühlwetter unterschreibt Profivertrag
Freitag, 14 Uhr, Abschlusstraining im Regen. Zwei Stunden später bezieht der neue FCK-Trainer Sascha Hildmann mit seinem 18-Mann-Kader Quartier im benachbarten „Best Western Hotel“. Heute (14 Uhr) geht’s im letzten Heimspiel des Jahres auf dem „Betze“ für Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern nach vier sieglosen Spielen in Folge gegen die Würzburger Kickers darum, die Talfahrt zu stoppen. Der SWR überträgt live.
Zwei Trainingseinheiten hat Hildmann als Cheftrainer des FCK geleitet. Für die Mannschaft ist’s eine Umstellung. Vorgänger Michael Frontzeck war meist in der Beobachterrolle, die Übungen befehligten fast ausschließlich die Co-Trainer Alexander Bugera und Martin Raschick. Frontzeck korrigierte ab und an, sprach mit diesem oder jenem Spieler. Hildmann ist mitten drin. Er ist laut. Er ist präsent. Klare Ansagen, kurze Kommandos, immer wieder auch Korrekturen. „Wer über den Zaun schießt, muss den Ball auch holen“, ruft der Coach. Zu hoch schießt keiner. Beim Torschusstraining trifft einer am besten, der schon bei Frontzeck viel Lob fand, aber bisher noch keine Minute in der Liga spielte: der 21 Jahre alte Mittelfeldmann Carlo Sickinger.
„Die Mannschaft ist sehr lernwillig, die Spieler sind sehr engagiert und motiviert – und sie hören mir zu“, sagt der neue Trainer nach der letzten Einheit, bevor es ernst wird. Die Würzburger Kickers kennt Hildmann. „Mit Skarlatidis, Baumann, Ademi und Fabio Kaufmann haben sie sehr viel Qualität in der Offensive. Hägele, letztes Jahr mein Kapitän in Großaspach, ist ein hervorragender Fußballer“, lobt der neue Lauterer Coach. Im Hotel waren gestern nach dem Training ausführliche Videostudien über den Gegner angesagt, aber auch über das eigene Verhalten. Am Donnerstag hatte Martin Raschick die gesamte Trainingseinheit gefilmt.
„Für mich ist zuerst einmal wichtig, die Mannschaft zu stabilisieren. Wir konzentrieren uns jetzt zunächst nur auf das Spiel gegen Würzburg. Wir brauchen erst mal Sicherheit am Samstag. Es darf nicht passieren, dass ein Spieler des Gegners nach zehn Minuten allein auf unser Tor läuft“, sagt Hildmann. Und: „Die Dritte Liga ist eine schwere Liga, das ist ein Stahlbad!“
Hildmann ist Feuer und Flamme für seinen Job im Verein, der sein Verein ist. „Ich war immer FCK-Fan – und bin es noch“, schwärmt der 46-Jährige, der dem Spiel entgegenfiebert. Er glaubt nicht, dass er in der Nacht vor seiner Premiere gut schlafen wird. Sein Einstand – und das auch noch im eigenen Stadion: Die Gefühle fahren Achterbahn. Verzichten muss Hildmann neben Jan Löhmannsröben nun doch auch auf Gino Fechner. Der Ballschlepper versuchte es gestern im Training, seine Rippenprellung aus dem Unterhaching-Spiel aber lässt einen Einsatz nicht zu. Wieder fit ist Hendrick Zuck und damit eine Alternative auf beiden Flügeln.
Ein starkes Signal gab es gestern: Offensivmann Christian Kühlwetter (22), der zu Saisonbeginn noch zum Oberliga-Kader zählte, hat einen bis zum 30. Juni 2021 gültigen Profivertrag beim FCK unterschrieben. Vor zweieinhalb Jahren kam Kühlwetter aus dem Talentschuppen des 1. FC Köln zum FCK und schaffte in dieser Saison den Sprung aus der U21, deren Kapitän und Torjäger er war, zu den Profis. Bei zehn Einsätzen in der Dritten Liga schoss er vier Tore und bereitete einen Treffer vor.
„Unsere Philosophie ist es, beim FCK konsequent junge Spieler aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum auf- und einzubauen und diese langfristig an den FCK zu binden. Christian bringt die am Betzenberg geforderte Mentalität, den Charakter und die nötige Qualität mit “, attestiert Martin Bader, der Geschäftsführer Sport. „Natürlich bin ich sehr froh darüber, meinen ersten Profivertrag beim 1. FC Kaiserslautern unterschrieben zu haben. Ich freue mich auf die nächsten Jahre am Betzenberg und möchte mich beim FCK für das Vertrauen, das er mir in vergangenen Jahren entgegengebracht hat, bedanken“, sagte Kühlwetter.
So spielen sie
1. FC Kaiserslautern: Hesl - Schad, Kraus, Hainault, Sternberg - Hemlein, Albaek, Bergmann, Kühlwetter - Huth, Thiele
Ersatz: Grill, Dick, Gottwalt, Pick, Sickinger, Zuck, Biada
Es fehlen: Esmel (Kreuzbandriss), Fechner (Rippenprellung), Löhmannsröben (Knieverletzung), Spalvis (Knorpelschaden)
Würzburger Kickers: Drewes - Ahlschwede, Hansen, Schuppan, Kurzweg - Kaufmann, Hägele, Bachmann, Skarlatidis - Ademi, Baumann
Es fehlen: Elva (muskuläre Probleme), Gnaase (Gelb-Sperre)
Schiedsrichter: Müller (Löchgau).
Quelle: Die Rheinpfalz