Diskussionsthema zum Artikel: Karriereende? Dick: "Wahrscheinlich war es das letzte Spiel"
Karriereende? Dick: "Wahrscheinlich war es das letzte Spiel"
Florian Dick, Lautrer durch und durch, wurde heute womöglich für die letzten Minuten seiner FCK-Laufbahn eingewechselt. Der Vertrag läuft aus, wie es in den kommenden Wochen weiter geht steht noch nicht fest.
Das Fritz-Walter-Stadion schreibt die 81. Spielminute, es wird zunehmend lauter im Stadion, die Anhänger stimmen sich auf die bevorstehenden Sekunden ein. Unten an der Seitenauslinie zieht sich der Spieler mit der Nummer 23 sein Trikot an, er klatscht mit dem Trainer ab, die Uhr springt um auf die 82. Spielminute. Das Spiel ist unterbrochen, jetzt kommt er, womöglich ein allerletztes Mal. Dick Dick Dick schallt es von der Westkurve.
Florian Dick, Lautrer durch und durch, er durfte an diesem heutigen Saisonfinale nochmal ran, vielleicht sogar ein letztes Mal. "Ich hatte schon mit Tränen zu kämpfen, aber ich konnte es gerade noch so im Rahmen halten. Wahrscheinlich war es das letzte Spiel, von daher bin ich allen dankbar, die das hier heute möglich gemacht haben. Dass ich hier nochmal vor der West auflaufen darf, in diesem Stadion...", äußerte sich Flo Dick nach dem Spiel in der Mixed-Zone recht emotional. Damit endet wahrscheinlich die aktive Karriere eines sehr besonderen Spielers. Florian Dick, nach 421 Profispielen, davon 219 im Dress des FCK sagt zum Abschied leise "adieu".
Die alten Treter ausgepackt
Ein paar Kuriositäten hatte die Partie im Sinne von Florian Dick dann auch noch zu bieten. In der 23. Minute (Dicks Trikotnummer ist die 23) traf Teamkollege und persönlicher Freund Christoph Hemlein zum zwischenzeitlichen 3:1. Und als Dick eingewechselt wurde, durfte er sofort zu einem seiner berühmt berüchtigten Einwürfe ran. Dass die Partie zu diesem Zeitpunkt schon entschieden war, darüber zeigte sich Flo Dick besonders erfreut: "Es war vor dem Spiel schon klar, dass ich rein komme. Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, bitte regelt das bis zur 80. Minute", äußerte er sich schmunzelnd nach dem Spiel.
Am Rande durfte eine persönliche Anekdote von Flo Dick dann natürlich auch nicht fehlen. Denn zum heutigen Spiel packte der gebürtige Karlsruher seine ganz alten Treter aus. "Meine alten Schuhe habe ich noch eingepackt, die hatte ich beim allerersten Ligaspiel an. Die sind also 16 Jahre alt. Damals beim KSC haben wir noch mit Lotto Schuhen gespielt, aber wenn man genau hinguckt sind das Adidas Schuhe. Meine Mutter hatte das dann umgenäht, damit das mit den Sponsoren alles in Ordnung ist. Ich dachte, die pack' ich nochmal aus".
Wie geht's weiter? Alles ist möglich
Als Florian Dick im vergangenen Sommer zum FCK zurück kehrte, einigten sich die sportlichen Verantwortlichen vorerst auf einen 1-Jahres-Vertrag. Dieser hätte sich im Falle des Aufstiegs automatisch verlängert. "Der Vertrag läuft aus. Der Plan war vor der Runde natürlich ein anderer, letztlich ist es nicht so gelaufen wie es sich alle vorgestellt haben", äußerte sich Flo Dick im Hinblick auf seinen Vertrag.
Doch hatte Florian Dick in dieser laufenden Drittliga-Saison auch viel mit verschiedenen Verletzungen zu kämpfen, die ihn immer wieder zurück warfen und Einsätze kaum möglich machten. Unabhängig seiner Vertragsdetails könnte also auch die körperliche Befindlichkeit ein Grund für ein Karriereende sein. "Ich muss jetzt vor allem auf meinen Körper hören, meine Sprunggelenke sind nach all den Spielen sehr in Mitleidenschaft gezogen worden". Wie es in den kommenden Wochen weitergeht, das steht derzeit noch nicht fest: "Wir müssen das alle in Ruhe besprechen, die Verantwortlichen haben derzeit natürlich andere Sorgen als sich um meine Situation zu kümmern. Vielleicht sind noch Einsätze bei den Amateuren möglich, aber das alles lass ich jetzt erst mal auf mich zukommen", äußerte sich Flo Dick abschließend zu den bevorstehenden Wochen.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Florian Dick für sein Engagement, seinen Kampfgeist, seinen Willen und vor allem die Bereitschaft, immer alles für unseren Verein raus zu hauen.
Quelle: Treffpunkt Betze