Abschied des RHEINPFALZ-Sportchefs Konzok: "Habe Traumberuf gehabt"

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    Abschied des RHEINPFALZ-Sportchefs Konzok: "Habe Traumberuf gehabt"

    42 Jahre und vier Monate Redaktionsmitglied


    EM und Olympia werde ich anders erleben als in all den Jahren seit 1994: Fußball-Weltmeisterschaften, die EM im Handball oder Fußball, Olympia – da war ich in meiner Aufgabe als Leiter der Sportredaktion als Planer gefordert, in der Organisation gefragt. Eine großartige Herausforderung in wunderbaren Zeiten. 2020 werde ich den Sport als RHEINPFALZ-Leser und Fernsehzuschauer erleben, verfolgen und auch auf den Sportplätzen und in Sporthallen genießen. Gestern war mein letzter Arbeitstag in der Redaktion der RHEINPFALZ, für die ich insgesamt 42 Jahre und vier Monate arbeiten durfte. In den letzten 26 Jahren als Leiter des Sport-Ressorts. Jetzt beginnt die Passivphase der Altersteilzeit. Das Hobby zum Beruf gemacht – ein Traum! Über vier Jahrzehnte – beim Abschied werden viele Erinnerungen wach, zumal das neue Jahr das Fritz-Walter-Jahr ist. Am 31. Oktober ist der 100. Geburtstag des am 17. Juni 2002 gestorbenen Ehrenspielführers der deutschen Nationalmannschaft. Der FCK-Ikone begegnet zu sein, den legendären Namensgeber der Walter-Elf interviewt zu haben – unvergesslich der letzte Besuch kurz vor dem 80. Geburtstag „beim Fritz“ in Alsenborn.


    Kirchheimbolanden – Pirmasens – Ludwigshafen – Kirchheimbolanden – Ludwigshafen: Lokalredaktionen, Lokalsport, Sport – über allem stand und steht: „Pfalz first“. Und: Der Mensch hinter der Leistung. Natürlich irrt auch der, der schreibt, urteilt, kritisiert. Und macht auch Fehler. Natürlich wird der, der kommentiert, auch kritisiert. Und muss mit der Kritik leben. Das Internet hat die „Qualität“ der Kritik allerdings verändert. Da regieren oft, zu oft, Hass und Verunglimpfung, Beschimpfungen. „Es gibt eine Ebene, unter die man nicht schießen kann“, schrieb Kurt Tucholsky. Wie wahr …


    Mit Gorbatschow auf einer Couch


    Sport lebt von Ergebnissen. Sport lebt durch Aktualität. Sport lebt durch die Geschichten, die Sportler schreiben. So viele beschreiben zu dürfen – dafür darf ich dankbar sein. Michail Gorbatschow, einen Fußball-Kenner, auf der Couch im Kanzler-Bungalow in Oggersheim interviewt zu haben. Franz Beckenbauer, Uwe Seeler, Horst Eckel und Ottmar Walter, Bert Trautmann, Hans-Günther Winkler und Ludger Beerbaum, Rudi Völler, Hans-Peter Briegel, Uli Hoeneß, Berti Vogts – große Namen, große Geschichten, Sternstunden. Es waren und sind aber auch die besonderen Macher und Charaktere in unserer Region: Franz Hutter, die Handball-Ikone, Philipp Fürst, der einstige Turn-Bundestrainer, Ringer wie Markus Scherer, die Passarellis, Werner Schröter – und all die stillen Helden hinter den Kulissen. So einer ist Horst Mempel vom BSC Oppau – Benefizaktionen mit ihm veranstalten zu dürfen, war einfach großartig.


    Faszinierend waren auch die wunderbaren Bundesliga-Jahre des SV Waldhof mit Klaus Schlappner. Schon die Anfänge von späteren Weltklassespielern wie Jürgen Kohler in Mannheim oder später Michael Ballack und Miro Klose beim FCK erlebt zu haben, war besonders.


    Fußball ist mehr als ein 1:0 – deshalb war und ist uns unsere 1994 vom damaligen Kollegen Peter Lenk gegründete Aktion „Sportler helfen“ auch eine Herzenssache. Benefizspiele und Benefizaktionen – unter anderem 2015 für Opfer und Geschädigte der Gasexplosion in Ludwigshafen, ein Jahr zuvor für die Hochwasseropfer in Rockenhausen – seien als Beispiele genannt. Mir liegt am Herzen, dass mein Nachfolger Sebastian Stollhof gerade diese sozialen Aspekte weiter verfolgt. Er kommt am 1. April aus Kirchheimbolanden – was auch für mich vor 26 Jahren ein Sprungbrett war.


    Es macht mich stolz, dass meine Kollegen mir ein Abschiedsspiel bescheren: Am 9. Juni spielt eine Lotto-Elf in Oppau gegen eine Mannschaft meiner Wegbegleiter. Der Reinerlös ist für die „Aktion Mama/Papa hat Krebs“ und einen jungen, schwer verletzten Fußballer …


    Es war wichtig, Förderer und Lehrmeister gehabt zu haben wie Paul Kaps, Günter Krall und Gerhard Specht, einen Chefredakteur wie Michael Garthe und einen Verleger wie Dr. Thomas Schaub, der mir die Chance gab, das Hobby zum Beruf zu machen. Es war mir eine Ehre, für die RHEINPFALZ zu arbeiten und für Sie schreiben zu dürfen. Alles Gute!


    Die Rheinpfalz


    https://www.rheinpfalz.de/arti…31yjolUqMkgpV6HY_xm6nVSjs

    „Es ist noch keiner vom Ball erschossen worden!"

    - Gerry Ehrmann -

  • Mit seinen Artikeln hat er in meinen Augen gerade in der jüngeren Vergangenheit ganz erheblich zur Unruhe im Umfeld des FCK beigetragen, das war für den Verein alles andere als nützlich, ich werde ihm keine Träne nachweinen!

    Marcel Reif: "Im Fußball ist es, zumindest bei mir, anders als in der Liebe: Man verliebt sich einmal - und diese Liebe hält. Um wen ich weine? Um den Verein meiner Kindheit, meiner Jugend, meines Lebens, um den 1. FC Kaiserslautern."

  • Er hat einen Traumberuf gehabt. Und seine Artikel waren für mich der Alptraum.

    Geh in Rente. Und bleib dort.

    Ich wünsche dir auf dem Waldhof eine schöne Rente. Da kommst du her, da gehörst du hin.

    Ich mach aus einem Ackergaul kein Rennpferd, nur weil ich ihn in einen anderen Stall stelle.

  • Babbe, jeder darf seine Meinung haben, aber bitte den Ball etwas flacher halten !


    In Mannheim gibt es sicherlich tausende mit einem hohen IQ !

    koha

  • Ich finde es unheimlich dumm, wenn es heißt: Die Bauern aus Lautern, die schwarzen, die Juden, die Waldhöfer, die Brillenträger, die Lautrer,.. überall gibt es Menschen, die gut und schlecht sind.

    die Summe der Laster ist überall gleich.

  • Mit dem ganzen Lagerdenken kann ich nichts anfangen.


    Ich war ausschließlich FCK Fan, oder eben überhaupt kein Fan mehr. Aber ich habe mich immer auch über die Erfolge von Waldhof, KSC, Saarbrücken, Mainz......... gefreut.


    Wozu braucht die Fanseele denn ein Feindbild.


    Natürlich tut es weh, wenn man zu 3 der genannten Aufsehen muss. Aber das kann sich ja schnell wieder ändern.

  • Fußball ist für manche Ersatz für Krieg. Ob das meine Ansicht der Dinge ist? Sicher nicht. Im Sport haben Hass und Gewalt nichts verloren. Ein Fritz Walter der unter Feinden im Krieg weilte transportierte ganz andere Werte in die Welt! Er hätte sich niemals herabgelassen Menschen abzuurteilen nur aufgrund ihrer Herkunft...


    Und auch der Waldhof hat intelligente Menschen mit gutem Herzen. Genauso wie es Idioten in Lautern gibt. Ich bin übrigens Lauterer mit ganzem Herzen. Aber eine gewisse Klientel kann mir gestohlen bleiben.