Ehrlich gesagt kann ich das Wort Solidarität nicht mehr hören. Es wird überstrapaziert. Hygiene und Abstand sind für mich normal und haben nichts mit Solidarität zu tun. Du sprichst aber auch eher die Feiern an. Natürlich muß man sich fragen, ob dies sein muß. Aus Sicht der Feiernden, aber auch aus Sicht derer, die daran verdienen. Bei Bibelkreisen und Chören ist es gesondert zu betrachten. Aber Partys und Feiern, da geht es nicht nur um den Spaß. Ebenso Konzerte und Großveranstaltungen. Natürlich ist da die Gefahr größer, dass sich das Virus ausbreitet. Aber wie lange willst Du denn alles dicht machen? Und von Woche zu Woche schauen, was man wo darf und was nicht.
Im Sommer waren es die Urlauber, die man gefaltet hat, weil sie doch auch mal auf Urlaub verzichten können, zum Wohle Aller. Jetzt sind es die Feiernden, die angegangen werden. Muß es sein, dass man sich trifft? Ich sage ja, denn der Mensch braucht auch etwas für die Seele. Die einen gehen feiern, die anderen ins Stadion um neue Kraft fürs Leben zu tanken. Ich selbst spiele Dart in der Liga in Köln und hier wird gerade beraten die Saison wieder aus zu setzen, weil die Beschränkungen so angezogen wurden. Dabei mache ich aber nicht den Feiernden einen Vorwurf. Ich kann das voll verstehen. Im Frühsommer war ich oft in Holland, weil dort das Lebens spürbar lebenswerter war, als die Beschränkungen dort locker waren. Wenn man Beschränkungen auf Grund von Zahlen, die objektiv und nachvollziehbar wären, einführen würde könnte ich gut damit leben. Aber rein positiv getestete Personen als Grundlage zu nehmen ist schlicht falsch. Das wurde in der Vergangenheit auch nie so gehandhabt. Da waren immer noch andere Faktoren wichtig. Das fehlt jetzt vollkommen.
Und noch was zu Feiern: Wenn jemand einen wichtigen Geburtstag hat, sagen wir den 50sten, soll er den in ein paar Jahren feiern? Oder wenn ältere Menschen runde Tage feiern, die definitiv nie wieder kommen, dürfen sie dies nun nicht mehr so tun wie sie vielleicht wollen.
Wenn die Vorschriften von so vielen befürwortet werden, wieso macht man diese dann nicht freiwillig? Niemand wird gezwungen auf Feiern zu gehen, in Bars, Kino, Konzerte ect. Aber das wäre doch kein Problem, wenn 90% für die Beschränkungen sind. Und draußen schützt sie ja dann Ihre Maske. Dann könnte man sehen, wie viele wirklich dahinter stehen oder nicht. Viele trauen sich schlicht nicht Kritik zu äußern, weil sie angefeindet werden.
zum Thema Holland: ggf der leichte Umgang damit auch nicht förderlich. Laut meinem Kollegen in den NL, wird seit heute auch über die Möglichkeit einer Ausgangssperre in bestimmten Städten dort diskutiert! Weil man der Situation nicht mehr Herr wird. Zb Den Haag.