Aufholjagd Teil 2/10: „Antwerpen auf 180“

  • Vorsatz war hier eben keiner vorhanden. Sag mal, hast du meinen Beitrag überhaupt gelesen bevor du ihn zitiert hast?

    Ich glaube dass bei dieser Szene die Frage "Vorsatz oder nicht?" überhaupt keine Rolle spielt. Es geht mE ganz allein darum, ob das noch mit Fußball zu tun hat, wenn ein Spieler, ganz gleich welches Trikot er trägt, bei einer solchen Aktion dem Gegenspieler mit den Stollen einen zweiten Scheitel ziehen könnte! Das war von Gözütok blöd und vom Schiri richtig geahndet. Fertig!

    Nach dem blamablen Aus im Achtelfinale bei der Europameisterschaft 2016 der "Three Lions" gegen das Sensations-Team aus Island (1:2) macht ein Zitat von England-Legende Sir Bobby Charlton die Runde. Auf die Frage eines Reporters, wie sich denn die Weltmeister von 1966 gegen die Isländer geschlagen hätte, entgegnete Charlton: "Wir hätten 1:0 gewonnen." "1:0 nur?", hakte der Reporter nach - "Ja, die meisten von uns sind bereits schon über 70!", so die schlagfertige Antwort des Ex-ManU-Profis.




  • Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Sieger stehen da auf, wo Verlierer liegen bleiben


    Kommentar: Sieger stehen da auf, wo Verlierer liegen bleiben

    Der FCK wehrt sich vehement gegen den Abstieg. Trotz des doppelten Punkteverlustes ist noch nichts verloren. Sorgen bereitet nur die fehlende Cleverness.


    Der Spielverlauf den gestrigen Nachholspiels zwischen dem 1. FC Kaiserlautern und dem FSV Zwickau war wohl sinnbildlich für die ganze Saison. Hinzu kommt, dass der FCK eine Art "Zwickau-Trauma" in sich trägt. Bereits zum dritten Mal kassieren die Pfälzer in den Schlusssekunden ein Gegentor gegen die sehr bieder spielenden Zwickauer. Gestern wussten die Roten Teufel mit einer engagierten Leistung lange zu überzeugen, scheiterten aber am Ende mal wieder an sich selbst. Aber nochmal alles in chronologischer Reihenfolge: In einer umkämpften ersten Hälfte war es ein wilder Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Eine Viertelstunde nach Wiederanpfiff dann der Gegentreffer, natürlich ausgerechnet vom ehemaligen Lauterer Manfred Starke. Die Antwerpen-Elf ließ sich aber wie schon gegen Halle nicht beeindrucken und schlug binnen sieben Minuten gleich doppelt zu. Es schien so, als könnte die Lauterer plötzlich nichts mehr vom Sieg abbringen. Selbst der Platzverweis von Anil Gözütok nicht. Doch kurz vor Schluss dann noch der schmerzvolle Ausgleichstreffer.

    Ein großer Lichtblick: Nicolas Sessa

    Nachdem die Pfälzer nach der Halbzeit den Faden verloren hatten, musste Marco Antwerpen reagieren. Mit Nicolas Sessa und Anil Gözütok brachte er zwei belebende Elemente ins Offensivspiel hinein. Insbesondere der Dauerpechvogel Sessa brachte im Hinblick auf seine lange Leidenszeit eine besonders starke Leistung. Letzten Sommer kam der 25-Jährige aus der zweiten Bundesliga von Erzgebirge Aue nach Kaiserslautern, ehe er sich in der ersten Trainingseinheit gleich eine Bänderdehnung zuzog. Darauf folgten zwei Muskelfaserrisse, welche den Deutsch-Argentinier zu einer längeren Pause zwangen. Nun ist er endlich da und deutete gestern an, wozu er fähig ist. Sessa präsentierte sich sehr ballsicher und äußerst dribbelstark - auch deswegen hatte er einen maßgeblichen Anteil am 1:1 Ausgleichstreffer. Nach einem Pass von Götze dreht Sessa auf, lässt einen Zwickauer aussteigen und schließt ab. Sein Schuss wird zwar von FSV-Torhüter Brinkies pariert, aber die Kugel springt zur Seite ab. Hercher schnappt sich den Abpraller und nutzt diese Gelegenheit. Auch in der Folge machte der Mittelfeldmann in mehreren Situationen auf sich aufmerksam. Im kommenden Spiel darf man sich also definitiv auf ihn freuen, denn mit so einer Leistung hat er zumindest schonmal eine hervorragende Startelf-Bewerbung abgegeben.

    Die Moral stimmt, die Cleverness nicht

    Diese Saison musste das Team schon so einige Nackenschläge hinnehmen. Zum zweiten Mal in Folge konnte man der Mannschaft in Sachen Moral und Comeback-Qualitäten allerdings keinen Vorwurf machen. Trotz Rückstand und Unterzahl war der FCK auch gestern weiterhin die bessere Mannschaft. Torschütze Philipp Hercher machte seiner Mannschaft nach Spielende "ein Kompliment". "Wir hauen uns in jeden Zweikampf rein. Zwickau, die bolzen die Bälle nur lang nach vorne und gehen auf den zweiten Ball und dann ist es natürlich einfach ärgerlich, dass wir mit der letzten Aktion das Tor kriegen. Es ist zum kotzen", resümierte der zuletzt stark spielene Flügelflitzer. Noch bleiben dem FCK acht finale Spiele, der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt drei Punkte. Die Aufgabe ist beileibe nicht einfach, aber auch nicht unmöglich. Aufgeben will sich in Kaiserslautern noch niemand. "Bei uns in der Mannschaft da stimmt es. Wir geben uns lange nicht auf. Wir glauben daran und das sieht man denke ich Spiel für Spiel. Am Samstag geht es weiter, da müssen wir jetzt einfach die drei Punkte in Lübeck holen", so Hercher.


    Bis zur 92. Minute gelang es den Roten Teufeln, die Zwickauer vom eigenen Tor weitestgehend fernzuhalten, der Sieg war greifbar nah. Am Ende bleibt dann aber doch die Enttäuschung aufgrund der wiederholt fehlenden Cleverness. Es ist wie so häufig in der aktuellen Spielzeit. Die Mannschaft belohnt sich für ein eigentlich richtig gutes Spiel nicht - und steht sich stattdessen selbst im Weg. Ein unnötiger Platzverweis und mindestens ein vermeidbarer Gegentreffer hindern die Lauterer am Heimsieg.

    Hohes Frustpotenzial: Verständlich, aber nicht hilfreich

    Dieser hochemotionale Spielverlauf hinterließ sichtlich Spuren. Für Marco Antwerpen war der Schuldige schnell gefunden: „Umso bitterer ist es dann halt, dass wir immer wieder unter Schiedsrichter-Fehlentscheidungen leiden müssen und der Gegner davon profitiert. Das nervt ganz extrem“. Gemeint ist damit der Platzverweis gegen Gözütok aus der 76. Minute. Schiedsrichter Hanslbauer verwies den jungen Mittelfeldmann aufgrund eines vermeintlichen Kopftreffers vom Platz. Zwar traf Gözütok seinen Gegenspieler mit dem Fuß nicht direkt am Kopf, jedoch hat das Bein auf Kopfhöhe im Normalfall auch nichts zu suchen. Daher lässt sich die Entscheidung durchaus nachvollziehen.


    Marco Antwerpen fand gänzlich andere Worte. "Wenn ich das doch sehe, dann ist das keine Rote Karte. Wir haben doch jetzt schon beim letzten Spiel eine Gelb-Rote Karte bekommen, die keine war. Der Schiedsrichter regelt doch das Spiel nicht. Der greift doch in unseren Spiel massiv ins Spiel ein". Auch Torschütze Philipp Hercher war kurz nach dem Spiel anderer Meinung: „Wahnsinn, das ist keine Rote Karte“.


    Auch wenn die Roten Teufel schon so einige Fehlentscheidungen schlucken mussten, lag es diesmal nicht am Schiedsrichter. Die Emotionen kochten hoch. Nach dem Spiel kam es gar zur Rudelbildung auf dem Platz. Allen voran war der sichtlich angefressene Jean Zimmer. Der Lautrer Kapitän bekam sich mit einigen Zwickauern in die Haare. Alle standen sichtlich unter Strom. Daher lassen sich Gefühlsexplosionen und Frust in gewisser Weise nachvollziehen.

    Noch ist alles drin

    Dass sich nach der Niederlage in Magdeburg seriös festhalten lässt, dass der Klassenerhalt wieder realitisch und greifbar geworden ist, kommt bereits einem kleinen Wunder gleich. Durch die Länderspielpause und die damit verbundene erhöhte Trainingsintensität zeigt der FCK ein ganz anderes Gesicht. Die Überstunden scheinen sich gelohnt zu haben. Trotz des doppelten Punkteverlustes ist noch nichts verloren. Mit derselben Leistung und Einstellung wie in den letzten beiden Spielen ist noch alles drin. Zumal der FCK noch weitere ausstehende Spiele gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf hat. Jetzt kann man es nach diesem Rückschlag allen beweisen: Denn Sieger stehen da auf, wo Verlierer liegen bleiben.


    Quelle: Treffpunkt Betze

  • weschdkurv


    Selbstverstaendlich habe ich deine Relativierungen gelesen. Du verstehst aber anscheinend mich nicht, bzw. willst mich bewusst nicht verstehen. Wenn ich als Spieler auf dieser Höhe mit einem kick agiere nehme ich ganz bewusst die Verletzung eines Gegners in Kauf. Quo Vadis hat das richtig beschrieben.

    Nochmal für dich. Auf dieser Höhe hat der Fuß eines Spielers nichts zu suchen, schon gar nicht mit diesem Schwung. Dazu trifft er auch noch den Gegner. An der glatt Roten gibt's nichts zu diskutieren.

  • Wie kann ich denn bewusst etwas in Kauf nehmen was ich gar nicht sehe? Erklär mir das mal bitte.


    Wenn ich einen Ball aus der Luft runternehme, habe ich den Fuß immer oben, erst recht in der Bewegung. Das ist ein ganz normaler Bewegungsablauf. Dass er dabei den Gegner übersieht, ist in der Tat ein dummes Foul und gefährliches Spiel zugleich. Da gibt es keinen Zweifel. Vorsatz bedeutet aber eben Absicht und setzt voraus dass ich den Gegner sehe, um dann so zu handeln dass ich bewusst eine Verletzung des Gegenspielers in Kauf nehme. Auf dieses Argument bist du trotz Zitat überhaupt nicht eingegangen. Stattdessen liegt deine Argumentation in der Unterstellung dass jeder der deine hoch erleuchtete Meinung nicht teilt, von minderer Intelligenz sein muss. Wo hast du studiert Harvard? Seit wann kann man dort Gabelstaplerfahren studieren?

    Einmal editiert, zuletzt von weschdkurv ()

  • Strittige Szenen bei FCK gegen FSV: Die Analyse von Babak Rafati

    Szene 1: Anas Ouahim (Kaiserslautern) wird im Mittelfeld von Manfred Starke (Zwickau) rüde und mit offener Sohle zu Fall gebracht. Schiedsrichter Patrick Hanslbauer belässt es bei Gelb.


    Babak Rafati: Ouahim will im Mittelfeld zum Ball, dabei springt Starke am Boden scherenartig mit beiden Beinen von vorne in Richtung des Balls und spielt diesen mit dem linken Fuß auch, trifft dabei aber auch den Gegner am Fuß und bringt ihn zu Fall. Diese Aktion ist mit Gelb gerade noch vertretbar, da der Fußtreffer nach der ballorientierten Spielweise im Bewegungsablauf geschieht. Natürlich ist diese Art der Grätsche und der Bewegungsablauf sehr grenzwertig und kann schwere Verletzungen hervorrufen. Alles in allem eine vertretbare Entscheidung, es bei der gelben Karte zu belassen.


    Szene 2: Im Mittelfeld geht Anil Gözütok (Kaiserslautern) in Karate-Manier und mit gestrecktem Bein auf Kopfhöhe in einen Zweikampf mit Mike Könnecke (Zwickau). Der Schiedsrichter zeigt glatt Rot.


    (...)


    Quelle: https://www.liga3-online.de/st…analyse-von-babak-rafati/

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • @ Lautern 1967,

    dazu haben Ciftci u. Redondo ebenfalls gefehlt.

    Halbe Elf war vielleicht etwas übertrieben formuliert, wir waren aber schon sehr dezimiert gestern.

    Ciftci hatte ich vergessen, Redondo hat zuletzt nichts mehr gebracht, unabhängig von seinem Aussetzer..Söldner vor dem Herrn..

  • Ein Teil finde ich hier sehr interessant bzgl. des Gözütok Fouls:


    Die Schiedsrichter sind von der FIFA angehalten, insbesondere bei Foulspielen im Kopf-/Gesichtsbereich, konsequent durchzugreifen. Natürlich kann man auch argumentieren, dass Gözütok seinen Gegenspieler Könnecke kaum trifft und final im Ergebnis zu einer gelben Karte tendieren. Auch das wäre vertretbar und aus meiner Sicht sogar die bessere Entscheidung gewesen.“

  • Regelkunde.


    "Übermäßig hart" bedeutet, dass ein Spieler mehr Kraft einsetzt als nötig oder dass er die Gesundheit eines Gegners durch eine brutale Spielweise gefährdet. Ein solches Vergehen wird mit einem Feldverweis geahndet.


    Also ganz ehrlich: Gerechtfertigt. Unnötig und dumm. Ein anderer Schiri hätte vielleicht gelb gegeben. Harte entscheidung aber nachvollziehbar. Dass der Gegner "nur" an der Schulter getroffen war ist pures Glück gewesen. Ansonsten hätte er sich dabei das Gesicht aufgerissen und Zähne raus.


    Außerdem wurde das Spiel immer härter - er musste auch so handeln um das Spiel nicht außer Kontrolle geraten zu lassen.

  • Mit zweierlei Maß gemessen.

    Selbst Rafati hats bestätigt.

    Wenn rot, dann Starke auch mind. gelb.

    Zimmer gelb für nichts.

    :schal: Wer keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten. :schild:

  • Gebt euch doch mit dem einen Punkt zufrieden und sucht nicht in den Krümeln bzw. nach Ausreden.
    Wer nach 30 Spieltagen 30 Punkte ergattert hat (Schnitt pro Spiel = 1,00), muss die Schuld bei sich selbst suchen!

    Alles andere grenzt an Lächerlichkeit.

    Nach dem blamablen Aus im Achtelfinale bei der Europameisterschaft 2016 der "Three Lions" gegen das Sensations-Team aus Island (1:2) macht ein Zitat von England-Legende Sir Bobby Charlton die Runde. Auf die Frage eines Reporters, wie sich denn die Weltmeister von 1966 gegen die Isländer geschlagen hätte, entgegnete Charlton: "Wir hätten 1:0 gewonnen." "1:0 nur?", hakte der Reporter nach - "Ja, die meisten von uns sind bereits schon über 70!", so die schlagfertige Antwort des Ex-ManU-Profis.