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Aaron Opoku: Angekommen und bereit, beim FCK durchzustarten
Aaron Opoku sorgte bereits vor seinem Wechsel zum FCK für Gesprächsstoff. Nach 20 Einsätzen ist es an der Zeit, die Entwicklung des Flügelspielers näher zu beleuchten.
Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]
- Aaron Opoku: Ein Transfer mit Zwischentönen
- Gute Entwicklung, aber noch Luft nach oben
- Der letzte Pass kommt nicht an
- Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen
Die Vita von Aaron Opoku-Tiawah liest sich zunächst wie die eines Spielers, dessen Weg gemacht scheint. In Hamburg geboren und aufgewachsen, wechselt Opoku mit 12 Jahren zum Hamburger SV. Mit Bravour durchläuft er die Jugendmannschaften der Rothosen und kommt sogar auf insgesamt sieben Länderspiele für die U19 und U20 des DFB. Gekrönt wird seine vorbildliche Jugendkarriere in der Saison 2017/18, als der Flügelspieler zum Kapitän ernannt wird und mit 15 Toren maßgeblich zum zweiten Platz in der A-Jugend Bundesliga (Nord/Nordost) beiträgt.
Aaron Opoku: Ein Transfer mit Zwischentönen
Doch der Sprung und die Etablierung in der ersten Mannschaft gelingt Opoku nicht. Im medialen Pulverfass Hamburg, das den Sportverein fast alljährlich zum Aufsteiger Nummer eins erklärt, ist kein Platz für einen Vertrauensvorschuss, den ein Talent wie Opoku zu dieser Zeit gebraucht hätte. Der HSV verleiht den Flügelspieler in den Folgejahren nach Rostock, Regensburg und Osnabrück. Zur Saison 22/23 wechselt Opoku auf den Betzenberg. Der Transfer geht nicht geräuschlos über die Bühne. Nach seinem Tritt gegen Darmstadts Fabian Holland scheint der damals 23-Jährige der alleinige Sündenbock für den Hamburger Fehlstart zu sein - viele Stimmen befürchteten, dass man sich einen Problemspieler ins Boot geholt hat. Rund acht Monate nach der Bekanntgabe des Wechsel ist genug Zeit ins Land gegangen und der potenzielle „Problemspieler“ konnte seine Kritiker eines Besseren belehren.
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Gute Entwicklung, aber noch Luft nach oben
Aaron Opoku lief bisher 20 Mal für die Roten Teufel auf, traf zweimal und bereitete vier Tore vor. Für einen Spieler, der eher die Rolle eines Rotationsspielers einnimmt, ist das nicht schlecht, aber auch nicht wirklich beeindruckend. Unter Dirk Schuster ist der Neuzugang derzeit zumindest so etwas wie ein Ass im Ärmel. Ein Großteil der Scorerpunkte untermauert dies. Opoku kommt meist dann ins Spiel, wenn die Beine und Köpfe des Gegners müde sind und er seine Schnelligkeit (34,6 km/h Topspeed) und seine Stärke im Eins gegen Eins ausspielen kann. Die Floskel ‚frischen Wind bringen‘ trifft auf kaum einen anderen Lautrer Spieler besser zu. Besonders deutlich wurde dies gegen Heidenheim, als Opoku mit seiner Vorlage in der Nachspielzeit zur Aufholjagd blies und zwei Wochen später gegen seinen Ex-Klub kurz vor Schluss für die Entscheidung sorgte. Letzteres war auch für Cheftrainer Dirk Schuster Anlass, die Entwicklung des 24-Jährigen entsprechend zu kommentieren: „So einen Lauf hat nicht jeder“ - Opoku habe „den nächsten Schritt gemacht“. Gleichzeitig diagnostizierte Schuster Luft nach oben, das sei „noch nicht das Ende der Fahnenstange“. Damit schimmert durch, was auch beim HSV ein Problem darstellte: Die fehlende Konstanz. Diese konnte der Flügelflitzer bisher nur in Liga 3 unter Beweis stellen, wo er für Rostock und Osnabrück eine wichtige Stütze war.
Der letzte Pass kommt nicht an
Ein Ansatzpunkt zur Verbesserung und Leistungssteigerung ist die Qualität seiner Flanken und die Präzision beim finalen Pass, der zur Vorlage werden kann. Besonders auffällig waren diese Mängel im Heimspiel gegen Hansa Rostock, als Opoku in der Vorwärtsbewegung den Großteil seiner offensiven Zweikämpfe zwar gewann und sogar acht Mal flankte, aber nur einmal einen Mitspieler fand. Eine Quote, die Opokus Defizit deutlich macht. Während der gebürtige Hamburger in der Saison 2021/22 mit Osnabrück den Großteil seiner Torvorlagen mit Flanken erzielte, brachte er in dieser Spielzeit weniger als ein Drittel seiner Zuspiele an den Mann. Auch die rund 18 Ballverluste pro 90 Minuten zeigen das Entwicklungspotenzial, wenngleich ein Kreativdribbler wie Opoku dieses Risiko per se trägt und auch durchaus Profit daraus schlagen kann. Schließlich gehört der Flügelspieler zu den besten Spielern der Liga, was die Anzahl erfolgreicher Dribblings pro 90 Minuten angeht. Hoffnung macht das letzte Spiel der Lautrer in Nürnberg, als eine sehr präzise Opoku-Flanke die Stirn von Terrence Boyd fand und so erst den Anschlusstreffer zum 1:2 ermöglichte.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen
Doch was bleibt? Aaron Opoku als Fehleinkauf oder gescheitertes Talent zu betiteln, wird dem Sommer-Neuzugang keinesfalls gerecht. Die Karriere Opokus hatte nach der Jugend zwar einen Knick, jedoch keinen Knacks. Oft wird Spielern mit ähnlichen Verläufen, nachdem der Durchbruch auf erstem Weg nicht gelang, keine Chance auf eine Entwicklung nach dem 24. Geburtstag eingestanden. Fakt ist: Nach acht Jahren HSV ist der 1. FC Kaiserlautern die erste „feste“ Anlaufstelle für einen jungen Spieler, der in seiner bisherigen Karriere alles gezeigt hat, was es braucht, um sich im Unterhaus zu etablieren. Opokus Wechsel zum FCK ist einer, bei dem Thomas Hengen auch die Zukunft im Blick hatte. Der Rechtsfuß hilft dem Betze schon jetzt. Es braucht nun Zeit und Vertrauen, ihm die Entwicklung zuzugestehen, damit er voll durchstarten und für die Mannschaft unverzichtbar werden kann.
Quelle: Treffpunkt Betze
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