Warum der FCK doch noch die Klasse hält

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    Warum der FCK doch noch die Klasse hält

    Bei der Last-Minute-Niederlage in Fürth zeigte der FCK Symptome eines Absteigers. Doch für den Klassenerhalt spricht weitaus mehr als stupide Durchhalteparolen.


    Wenn der 1. FC Kaiserslautern in dieser Saison in Führung geht, traut man sich schon fast nicht mehr, zu jubeln. So schien es auch Friedhelm Funkel am Freitagabend zu gehen. Mit fast stoischer Gelassenheit nahm der 70-Jährige das 1:0 durch Ragnar Ache in der 18. Minute zur Kenntnis. Und in der Tat: Wieder einmal hatte der FCK bei der SpVgg Fürth eine couragierte erste Halbzeit gezeigt. Wieder einmal kam er schläfrig und passiv aus der Pause. Wieder einmal kassierte er früh nach dem Wiederanpfiff den Ausgleich. Und wieder einmal war er - diesmal in der Nachspielzeit der Nachspielzeit - mit den Gedanken schon in der Kabine und stand am Ende mit leeren Händen da.


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    Unglaubliche Statistiken


    Dass die Misere System hat, zeigt die Statistik: Stolze 19 Mal gingen die Roten Teufel in dieser Spielzeit bereits in Führung. Das ist die Bilanz einer Spitzenmannschaft. Doch nur achtmal reichte es am Ende auch zum Sieg. Sieben Mal gingen die Roten Teufel sogar als Verlierer vom Platz. So oft wie kein anderes Team der Liga. Noch eklatanter ist der Unterschied, wenn man die beiden Halbzeiten getrennt betrachtet: Nach den ersten 45 Minuten findet man den FCK mit 50 Zählern auf Platz 4 - in Schlagdistanz zu Spitzenreiter Hertha BSC. Ganz anders das Bild nach der Pause: Hier holten die Pfälzer mit 25 Zählern nur halb so viele - lediglich Schalke ist noch schlechter. An diesen Schwächen beißt sich mit Friedhelm Funkel nun schon der dritte Übungsleiter der Saison die Zähne aus. Dem Trainer-Urgestein gelang es zwar, die Mannschaft defensiv etwas zu stabilisieren, doch zuletzt hagelte es auch unter Funkel drei Niederlagen in Serie, bei denen jeweils eine Führung nicht reichte. Eine gefährliche Entwicklung mitten in der entscheidenden Crunchtime des Abstiegskampfes. Zahlen eines Absteigers. Eigentlich.

    Die Kaderplanung rächt sich: Quantität statt Qualität


    Hinzu kommt, dass mit Julian Niehues eine der wichtigsten Stützen im Defensivverband für die restlichen Spiele bis zu seinem Wechsel zum 1. FC Heidenheim ausfällt. Der 22-Jährige zog sich am Freitagabend kurz vor der Halbzeitpause einen Kreuzbandriss zu. Tobias Raschl vermochte ihn am Wochenende nicht adäquat zu ersetzen. Womit wir beim nächsten Problem der Lautrer wären: Der zweite Anzug passt nicht. Quantitativ hat Funkel zwar viele Optionen, die er von der Bank bringen kann. Aber qualitativ sind Spieler wie Niehues, Ritter oder die Lautrer Lebensversicherung Ragnar Ache nicht zu ersetzen. Das ist insofern bemerkenswert, als dass die Shopping-Offensive im Winter mit sechs Neuzugängen eigentlich genau dazu führen sollte, den Konkurrenzkampf und die Qualität des Kaders zu erhöhen. Doch das Gegenteil ist eingetroffen. Auf dem Papier mag der Kader teuer und hochwertig sein (23,8 Millionen Euro, Quelle: transfermarkt.de), was Platz zehn beim Marktwert bedeutet. Für einzelne Spieler mag das auch stimmen. Doch spätestens seit dem Winter ist das in den vergangenen Jahren so starke und stabile Mannschaftsgefüge ins Wanken geraten.


    Es rächt sich jetzt, dass Terrence Boyds Wechselwunsch im Winter stattgegeben wurde. Dickson Abiama, Chance Simakala oder Filip Stojilkovic konnten bisher nicht ansatzweise überzeugen. Letzterer stand in Fürth nicht einmal im Kader. Auch im Tor ging der Plan von Thomas Hengen und Enis Hajri nicht auf. Julian Krahl fehlte zuletzt wegen einer Handverletzung. Vertreter Robin Himmelmann war zwar an den Gegentoren in Fürth schuldlos, strahlte aber bisweilen keine Sicherheit aus, machte weder gegen Düsseldorf noch in Hamburg eine glückliche Figur. Andreas Luthe, keineswegs immer fehlerfrei, wäre in dieser Situation allein durch seine Erfahrung eine wichtige Stütze gewesen.

    Funkel ist nicht die Antwort auf Alles – und dennoch die größte Lautrer Hoffnung


    Auch auf der Trainerposition hat sich die FCK-Führung gründlich verzockt. Der erfahrene Dirk Schuster wurde auf einem gesicherten Mittelfeldplatz entlassen, den auch Thomas Hengen noch vor Saisonbeginn als Ziel ausgegeben hatte. Mit Dimitrios Grammozis wollte man den nächsten Schritt gehen, weiter oben angreifen, doch diese Ehe hielt gerade einmal drei Monate und brachte fünf Niederlagen in sechs Partien. Punkte, die dem FCK jetzt fehlen. Grammozis Nachfolger wiederum ist mit Funkel ein Trainer, der von der Erfahrung und der Spielphilosophie eher Schuster ähnelt. Konstanz und eine funktionierende Philosophie sehen anders aus. Das alles muss im Sommer aufgearbeitet werden. Aber nicht jetzt. Jetzt geht es ums nackte Überleben.


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    Dies scheint auch unter Hoffnungsträger Funkel ein immer schwierigeres Unterfangen zu werden. Auch gegen Fürth lief der FCK wieder einmal sieben Kilometer weniger als der Gegner. Nicht wenige kritisieren die defensive Spielweise und die späten Einwechslungen. Dinge, die man auch schon Funkels Vor-Vorgänger Schuster ankreidete. Doch Funkel schaffte es auch, der völlig am Boden liegenden Mannschaft und dem Umfeld neuen Mut einzuhauchen. Nicht nur durch den Einzug ins DFB-Pokalfinale. Gegen die Spitzenteams aus Düsseldorf und Hamburg waren Siege möglich. Was fehlt, ist Zeit - und die Spiele, die unter Grammozis chancenlos versiebt wurden. Mit seiner Ruhe und Erfahrung ist Funkel neben den Fans vielleicht das größte Faustpfand im Abstiegskampf. Sein Auftreten ist selbstbewusst und nach vorne gerichtet, wie etwa am Samstag im ZDF-Sportstudio. Er weiß, wie er die Mannschaft nehmen muss und hat Führungsspieler wie Kapitän Jean Zimmer oder Marlon Ritter hinter sich.

    Frust ja, aufgeben nein: Der Gegner steht auf dem Platz


    Zumindest auf der Torwartposition gibt es Grund zur Hoffnung: Stammkeeper Krahl soll in der kommenden Woche wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren. Doch reicht das alleine aus, um sich noch aus dem Abstiegssumpf zu befreien?


    Gemessen an der Stimmung im Fanlager nach der Niederlage am Freitag, muss die Antwort wohl lauten: Nein. Zumindest wenn man in die sozialen Netzwerke schaute. Teilweise war eine Weltuntergangsstimmung wahrzunehmen, als stünde der zweite Abstieg in die Drittklassigkeit bereits fest. Das ist insofern verständlich, als der FCK in der Tat die oben beschriebenen Symptome eines Absteigers aufweist. Gerade die unermüdlichen Fans der Roten Teufel, die auch bei den Auswärtsspielen in Hamburg und Fürth wieder unermüdlich unterstützten, lässt dies verzweifeln. Da hilft es auch nicht, wenn sich die Fans vor allem in den sozialen Netzwerken gegenseitig zerfleischen. Es sollte jedem Fan zugestanden werden, nach einer Niederlage wie in Fürth niedergeschlagen zu sein. Insbesondere, wenn es sich um solche Fans handelt, die seit Jahren kein Heim- und Auswärtsspiel mehr verpasst haben. Aber genauso wenig sollte man die optimistische Fraktion als Träumer oder Schönredner abtun. Denn Fakt ist: It's not over till it's over. Noch sind es fünf Spiele. Und in diesen müssen alle zusammenrücken. Noch mehr. Noch enger. Mannschaft und Fans, aber auch die Anhänger untereinander. Der Gegner steht schließlich auf dem Platz.

    Mehr als eine Parole: Gemeinsam zum Klassenerhalt!


    Auch wenn es wie eine Durchhalteparole klingt: Zum Aufgeben ist es noch viel zu früh. Der auf einem Abstiegsplatz stehende 1. FC Kaiserslautern hat den Klassenerhalt nach wie vor in der eigenen Hand. Lediglich zwei Zähler trennen die Funkel-Elf vom rettenden Ufer. Mit einem Sieg im Heimspiel am Samstag gegen den SV Wehen Wiesbaden könnten die Roten Teufel am Konkurrenten aus Hessen vorbeiziehen. Und mit Magdeburg und schließlich Braunschweig am letzten Spieltag kommen zwei weitere direkte Kontrahenten auf den Betzenberg. Dass die Männer in Rot auch in solchen Spielen abliefern und das Glück erzwingen können, haben sie bei den Siegen gegen Osnabrück und in Rostock gezeigt. Die Situation war in der langen Historie des FCK schon deutlich düsterer. Ob 2008, als es acht Punkte in sechs Spielen aufzuholen galt oder 2021 als die Regionalliga teuflisch nah rückte. Damals wie heute war Aufgeben keine Option.


    Nehmen wir uns den Aufruf der organisierten Lautrer Fanszene zu Herzen: „Den Unterschied machen wir aus! Das haben wir bereits in den letzten Spielzeiten und selbst unter Corona-Auflagen eindrucksvoll bewiesen. Also machen wir es auch dieses Mal und erzwingen gemeinsam die Siege auf dem steinigen Weg in Richtung Klassenerhalt. Das heißt in den letzten 540 Minuten der Saison kein Meckern, kein Raunen und erst recht kein Schweigen auf den Rängen, sondern volle Lautstärke auf allen Tribünen, egal ob auswärts oder daheim. Alle uff de Betze gegen Wiesbaden, Magdeburg und Braunschweig! Alle nach Fürth, Kiel und Berlin! Gemeinsam zum Klassenerhalt - Gemeinsam Unzerstörbar!“

  • Bis auf die Tatsache, dass es nur noch ca. 450 + x Minuten oder sogar 630 +x Minuten werden, kann man das so unterschreiben.

    :schal: Wer keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten. :schild:

  • Sorry Gerrit, dieses Boyd rumgeheule macht mich mittlerweile nur noch stinksauer. Es mag ja sein das die 2. Garnitur auf dieser Position nicht gut genug ist und "nicht ansatzweise überzeugen" kann.

    Boyd konnte dies in dieser Runde aber auch nicht. Und bevor hier wieder einer was von "fehlenden Chancen" schreibt, die bekam er mehr als genug. Seine Auftritte waren dabei einfach nur unterirdisch.

    Das sein Vertrag nicht verlängert wurde? Nachvollziehbar. Das sein Wunsch auf einen Wechsel statt gegeben wurde? Zwingend, so konnte man sogar noch ein bissel Kohle machen.

  • Wer es seit Monaten nicht schafft, zu Null zu spielen (außer gegen 10 Rostocker) der wird am Ende auf der Strecke bleiben und absteigen!

    Die Defensive ist nicht zweitligatauglich. Das hat sie am Freitag eindrucksvoll bestätigt!

    Jetzt kommt es zum absoluten Showdown vs Wehen! Haben wir gegen die eigentlich schon jemals gewonnen?

    Nennt mich Pessimist, Schwarzseher oder was auch immer. Für mich ist der Zug abgefahren! Die Pleite in Fürth, hat mir jede Hoffnung geraubt, den Klassenerhalt zu schaffen. Die Mannschaft ist dafür zu dumm!

    Ich bin nicht auf dieser Welt, um so zu sein, wie andere mich gern hätten..... :bootyshake:

  • apo696 Klar, der Meinung kann man sein. Ich bin aber der Meinung, dass er auch von der Bank aus weitaus mehr Gefahr ausgestrahlt hat, als es aktuell der Fall ist. Abgesehen davon war er meines Erachtens auch für die Kabine extrem wichtig.


    Und im Bezug auf Ablöse: Wenn es im worst case den Abstieg bedeuten sollte, dann kommt das weitaus teurer, als wenn man auf 100.000 bis 200.000 Euro verzichtet hätte. Er hatte noch einen laufenden Vertrag und hätte bei einem Verbleib auch bei seiner Familie bleiben können. Im Sommer hätte man sich dann noch immer trennen können.

    Einmal editiert, zuletzt von Gerrit ()

  • Wer es seit Monaten nicht schafft, zu Null zu spielen (außer gegen 10 Rostocker) der wird am Ende auf der Strecke bleiben und absteigen!

    Die Defensive ist nicht zweitligatauglich. Das hat sie am Freitag eindrucksvoll bestätigt!

    Jetzt kommt es zum absoluten Showdown vs Wehen! Haben wir gegen die eigentlich schon jemals gewonnen?

    Nennt mich Pessimist, Schwarzseher oder was auch immer. Für mich ist der Zug abgefahren! Die Pleite in Fürth, hat mir jede Hoffnung geraubt, den Klassenerhalt zu schaffen. Die Mannschaft ist dafür zu dumm!

    wer ist hier dumm ?

    koha

  • wer ist hier dumm ?

    Heimspiel vs. F95: Der FCK spielt mehr als 60 Minuten richtig gut, führt verdient 1-0 gegen eine ratlose Fortuna, die überhaupt nicht ins Spiel findet.

    Ein kapitaler Stellungsfehler von Puchacz führt zum Ausgleich. In 7 Minuten kassiert man 3 Gegentore und gibt ein Spiel völlig unnötig aus der Hand.


    Auswärts vs HSV: Auch hier spielt der FCK gut mit, vergibt auf lächerliche Weise, per 100%iger Doppelchance (Toure) die 2-1 Führung und kassiert im Gegenzug das 1-2. Auch hier das Abwehrverhalten - Kreisliga C- Niveau.


    Auswärts vs. Fürth: Der FCK verschenkt in der 95.Minuten aufgrund eines katastrophalen Stellungsfehler von Zimmer, den sichergeglaubten Punkt.


    Wie soll man das denn sonst bezeichnen? Pech? Schicksal? Für mich ist das fehlende Qualität und Dummheit. :dunno:

    Ich bin nicht auf dieser Welt, um so zu sein, wie andere mich gern hätten..... :bootyshake: