Diskussionsthema zum Artikel: Die nächste Krise?
Die nächste Krise?
Der 1. FC Kaiserslautern zeigt beim Tabellennachbarn in Elversberg zwei Gesichter. Vor allem das zweite ist erschreckend schwach. Dem FCK droht die nächste Krise.
Im vehement bestärkten „Nicht-Derby“ trafen am 8. Spieltag in Elversberg zwei Zweitligisten aufeinander, deren Situation trotz räumlicher und tabellarischer Nähe kaum unterschiedlicher sein könnte. Gastgeber war die "kleine" Mannschaft von Horst Steffen, der seit nunmehr fast sechs Jahren Trainer der ELV ist - und mit den Saarländern seine zweite Zweitliga-Saison bestreitet. Der „große“ Gast aus der Pfalz hat in dieser Zeit gleich acht Trainer „gefressen“. Jeder dieser Wege führte beide Teams vor dem Aufeinandertreffen zu bisher neun Zweitliga-Punkten.
Betze-News direkt aufs Smartphone? Kein Problem mit unserem Whatsapp-Channel: https://bit.ly/betze_whatsapp
Eine richtig gute erste Halbzeit
Cheftrainer Markus Anfang attestierte seinen Jungs eine starke erste Halbzeit, die als deutliche Reaktion auf die Kritik der letzten Tage zu werten war. Der FCK war laufstark, zweikampfstark und hungrig, vor allem Neuzugang Daisuke Yokota machte das Zuschauen zum Vergnügen. Bis zur 35. Minute gewannen die Roten Teufel fast zwei Drittel ihrer Zweikämpfe. Von mangelndem Willen konnte keine Rede sein. In der Offensive gelang den Pfälzern zwar nicht allzu viel, aber immerhin war eine Verbesserung gegenüber dem offensiven Leerlauf beim letzten Spiel in Regensburg zu erkennen. Zur Halbzeit stand zwar noch ein mageres 0:0, aber das erste Tor, wenn überhaupt, schien eher den Lautrern zuzutrauen zu sein.
Zahnlos in Halbzeit zwei
Vor allem in der zweiten Halbzeit zeigte sich, warum es in den letzten Wochen in der Pfalz rumorte. So agierten die Männer in Rot im zweiten Spielabschnitt deutlich nachlässiger und ließen vor allem in den Umschaltmomenten zu viel zu. Ein gefundenes Fressen für die mutig aufspielenden Gastgeber, die sukzessive zurück ins Spiel fanden und einige gute Chancen liegen ließen. Immer wieder waren es eigene Ballverluste, die die Roten Teufel in Gefahr brachten und schließlich zum Gegentor führten. Bis dahin gibt es wenig zu kritisieren. Man kann auswärts gegen einen formstarken und eiskalten Gegner mit 0:1 in Rückstand geraten, vor allem in der Art und Weise, wie das Tor gefallen ist. Das kann und darf passieren.
Doch die Art und Weise, wie die Lautrer mit dem Rückstand umgingen, kann und darf sich nicht wiederholen. Nach dem Tor in der 66. Minute kamen die Roten Teufel zu vier von insgesamt 16 Torschüssen. Jedoch einzig der Abschluss von Richmond Tachie in der 90. Minute kam aufs Tor. In dieser guten halben Stunde fehlte jeglicher Zug zum gegnerischen Tor, obwohl in der Schlussphase sogar Innenverteidiger Jannis Heuer immer wieder den Weg in die Offensive suchte. Von einer Drangphase konnte keine Rede sein. Unterm Strich zeigten sich die gleichen Schwächen wie zuletzt: Auch in Regensburg gelang es gegen einen eher tief stehenden Gegner überhaupt nicht, aus dem Offensivspiel heraus für Gefahr zu sorgen. Die Tore der Roten Teufel fielen in der Liga bislang vor allem nach ruhenden Bällen (sechsmal) oder Umschaltmomenten (dreimal). Bei eigenem Ballbesitz gelangen lediglich zwei Treffer.
Eine willkommene Pause
So geht man beim FCK, vorsichtig ausgedrückt, mit einem mulmigen Gefühl in die anstehende Länderspielpause. Es heißt Wunden lecken, reflektieren und an den richtigen Stellschrauben drehen, um dem gefürchteten K-Wort und dem Abstiegskampf zu entgehen. Dem 1. FC Kaiserslautern stehen harte Wochen bevor, denn Paderborn, Düsseldorf und der VfB Stuttgart werden Markus Anfang und sein Team auf die Probe stellen.