Der erste Schritt ist getan

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    Der erste Schritt ist getan

    Zwar war der Heimsieg gegen Schalke kein Fußballfest, er hat aber die Defizite aufgezeigt, an denen gearbeitet werden muss. Dem FCK konnte zum Saisonstart nichts Besseres passieren.


    Nach der Auftaktniederlage gegen Hannover 96 war der Druck bei den Roten Teufeln deutlich spürbar. FCK-Kapitän Marlon Ritter sprach sogar von einem Fehlstart. Zwar konnte der 1. FC Kaiserslautern durch den 1:0-Heimerfolg gegen Schalke 04 den ersten Sieg einfahren und für etwas Ruhe sorgen, doch es bleibt weiterhin viel Luft nach oben. Am Samstagabend gab es weder spektakuläre Spielzüge noch ein Offensivfeuerwerk. Dennoch holten die Lautrer mit Disziplin, Kampfgeist und einer extrem stabilen Defensive drei Punkte. Die Stimmung rund um den Betzenberg scheint trotz des Sieges nach wie vor nicht allzu euphorisch zu sein. Die Spielweise der Roten Teufel ist zwar unspektakulär, aber effektiv und ergebnisorientiert – und das ist letztendlich entscheidend.


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    Das Grundgerüst steht


    FCK-Trainer Torsten Lieberknecht scheint sein Grundgerüst gefunden zu haben. Er setzt auf eine weitgehend eingespielte Mannschaft mit bewährter Grundordnung im 5-2-3-System. Die Dreierkette mit Luca Sirch, Maxwell Gyamfi und Ji-soo Kim strahlte im Spiel gegen Schalke die nötige Sicherheit aus und verlieh der Defensive Stabilität. Diese wurde durch Fabian Kunze im defensiven Mittelfeld zusätzlich gestärkt. Das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Mittelfeld wirkte eingespielt und gab der Mannschaft deutlich mehr Kontrolle als in der letzten Saison.


    In der Offensive musste das Team ohne seinen verletzten Zielspieler Ivan Prtajin leicht verändert antreten. Die beiden offensiven Mittelfeldspieler Ritter und Emreli agierten auf den Außenbahnen, um das Spiel zu lenken, während die Flügelspieler Simon Asta und Mika Haas häufig ins Zentrum zogen, um Überzahlsituationen zu schaffen und die gegnerische Abwehr zu verunsichern. Besonders Mika Haas empfahl sich in seinem Startelfdebüt für weitere Aufgaben. Diese Flexibilität zeigt, dass Lieberknecht zwar eine klare Grundordnung bevorzugt, diese aber je nach Gegner und Spielsituation geschickt anpasst – eine Herangehensweise, die für Stabilität sorgt und gleichzeitig variabel bleibt.

    Defensive Stabilität als Fundament


    Für den neutralen Zuschauer war die Partie gegen die Königsblauen wohl kein Leckerbissen, da beide Mannschaften eher über die Physis kamen und die Defensive im Vordergrund stand. Die Dreierkette des FCK stand wie eine Wand, gewann fast jeden Zweikampf und ließ Schalke kaum bis zum Strafraum vordringen. Lediglich bei eigenen Leichtsinnigkeiten wurde es gefährlich. Auch das Mittelfeld half zuverlässig mit, schloss Lücken und machte die Räume dicht. Jeder Spieler auf dem Feld war bereit, sich voll reinzuwerfen und die Null zu halten.


    Vor allem in den Schlussminuten, als Schalke noch einmal alles nach vorne warf, blieb der FCK cool und konsequent. Es gab keine hektischen Fehler oder unnötigen Fouls, sondern eine konzentrierte Verteidigung und Sicherung des knappen Vorsprungs. Das war eine klare Steigerung gegenüber den unsicheren Auftritten der letzten Saison, als es nur eine Frage der Zeit war, bis der FCK den Ausgleich kassierte. Das macht Hoffnung für die kommenden Herausforderungen.


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    Offensiv noch viel Luft nach oben


    Während die Defensive im Spiel gegen Schalke weitgehend überzeugen konnte, offenbarten sich im Offensivspiel weiterhin deutliche Schwächen. Zwar gelang es Kapitän Marlon Ritter bereits in der ersten Minute mit einem überraschenden Pass, die letzte gegnerische Abwehrkette zu überspielen, doch diese Gelegenheit wiederholte sich über die gesamte Spielzeit leider nur selten. Anstelle von strukturierten und zielstrebigen Angriffen gab es viele Zufallsprodukte, bei denen der Ball eher zufällig vor das Tor kam, statt dass klare Chancen herausgespielt wurden. Das prägnanteste Beispiel dafür war der entscheidende Elfmeter, der eher auf die Cleverness von Daniel Hanslik als auf das spielerische Können des Teams zurückzuführen ist. Ohne diesen Strafstoß hätte das Spiel wohl mit einem 0:0 geendet – ein klares Zeichen dafür, dass die Offensive noch zu sehr auf individuelle Klasse und Glück angewiesen ist statt auf ein durchdachtes Angriffsspiel.


    Kurz nach der Führung zeigte der FCK allerdings, dass es auch anders gehen kann. In einer Phase, in der die Mannschaft offensiv nachlegte und auf das zweite Tor drängte, blieben Chancen nicht aus, doch es fehlte die letzte Konsequenz im Abschluss. Gleichzeitig wurde deutlich, dass die offensiven Optionen aktuell begrenzt sind. Im Kader fehlt ein zusätzlicher klassischer Mittelstürmer, sollte Ivan Prtajin ausfallen. Daniel Hanslik und Faride Alidou bemühten sich zwar, können aber nicht konstant Druck auf die gegnerische Abwehr ausüben und auch mal den Alleinunterhalter spielen. Positiv ist jedoch, dass Neuzugang Naatan Skyttä bereits andeuten konnte, frischen Wind und mehr Kreativität ins Offensivspiel zu bringen – ein Lichtblick für die kommenden Wochen.

    Vom Arbeitssieg zur Aufbruchstimmung?


    Der 1:0-Arbeitssieg gegen Schalke war zwar kein Fußballfest, aber ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Er dürfte vor allem das Selbstvertrauen der Mannschaft gestärkt haben. Besonders die Defensive hat gezeigt, wie stabil sie sein kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Dies kann als Grundlage für eine erfolgreiche Saison dienen. Dadurch wird in den nächsten Wochen hoffentlich das Offensivspiel der Roten Teufel immer mehr zur Entfaltung kommen. Kleine Lichtblicke wie Skyttä geben Hoffnung, dass bald mehr Schwung ins Spiel kommen wird. Deshalb ist es umso wichtiger, die Ruhe zu bewahren und nicht nach dem ersten schwächeren Spiel direkt alles infrage zu stellen. Gerade nach einem größeren Kaderumbruch braucht es Zeit. Eventuell kommt auch noch die eine oder andere Verstärkung, um den Kader endgültig abzurunden.


    In den nächsten Wochen muss der 1. FC Kaiserslautern anknüpfen: Er muss im Pokal gegen Stahnsdorf gewinnen, offensiv mehr Akzente setzen und in der Liga mutiger und konsequenter auftreten, während die Defensive als sicherer Rückhalt erhalten bleibt. Wenn das gelingt, kann eine kleine Erfolgsserie entstehen, die sich schnell in Euphorie umwandeln kann. Das wäre besonders förderlich für die Entwicklung der Mannschaft.

  • Das wird wieder ein ganz anderes Spiel. Die werden es uns sicher nie leicht machen. Ich hoffe das Team kann sich jetzt im Pokal in der Offensive etwas mehr Sicherheit holen.

  • Erst hatte ich den Eindruck dass das offensiv bis zum 1:0 ganz schwach war. Die Linie wie gegen Hannover setzte sich fort. Komplett unkreativ. Dann nach dem glücklichen 1:0 war die Mannschaft etwas befreiter und konnte ein kleines Powerplay auflegen.

    Leider haben wir vorne keinen Ache mehr, Abiama scheiterte mehrfach fast schon kläglich. Vom Emereli kommt bisher auch nix.


    Einzig der flinke Finne macht mir Hoffnung.


    Negativ aufgefallen ist mir auch die cholerische Art von Lieberknecht. Klar er kann damit die Spieler pushen, aber so wie der rumschreit und auch seine Bank anbrüllt (nahezu geisteskrank), finde ich das stark übertrieben. Und für mich wirkt das eher negativ anstelle positiv so wie bei Kloppo - wenn man den Vergleich überhaupt bemühen darf/kann.

    FCK - was habe ich mit Dir gelitten.

  • Es wird weiter nach oben gehen, die Sicherheit im Team kommt, Tore werden für uns fallen und Siege werden eingefahren.

    :schild: Eine Liebe ein Leben lang :schal:
    „Großer FCK deine Lieder singen wir voller Liebe wieder, wir stehen zu dir bis zum Tod, unsere Farben sind Weiß und Rot.“

  • Schobbeschorle2


    Von seiner Art, genau der richtige Mann für den Betze. Emotional war er schon immer. Das ist Fußball.


    Wenn sein Fußball dazu erfolgreich ist, dieser muss nicht schön sein, dann ist doch alles in Ordnung.

  • Diskussionsthema zum Artikel: FCK-Insights: Zwei Lautrer stechen deutlich hervor


    FCK-Insights: Zwei Lautrer stechen deutlich hervor

    Der FCK erkämpft sich einen Heimsieg gegen Schalke 04 – mit einem leidenschaftlichen Auftritt, der jedoch auch deutliche Schwächen offenbart. Das zeigen auch die Statistiken des Spiels.


    Am Samstagabend lieferten die Knappen dem 1. FC Kaiserslautern einen leidenschaftlichen Kampf in einem chancenarmen, aber umso spannenderen und umkämpften Spiel, das vor allem von zwei sehr kompakten Defensivreihen geprägt war. Am Ende stand ein knapper, aber nicht unverdienter Sieg für die Mannschaft von Torsten Lieberknecht, der dem FCK die ersten drei Punkte der Spielzeit bescherte.


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    Ein Spiel der guten Defensiven


    Mit 56 Prozent Ballbesitz hatten die Roten Teufel auf dem Papier mehr Spielanteile als die Gäste. Über weite Strecken der Partie hatte man daher den Eindruck, dass die Pfälzer das Spiel kontrollierten. Doch das Team von Miron Muslic, das in der Vorwoche beim 2:1-Sieg gegen Hertha BSC offensiv überzeugt hatte, kam am Ende zu keiner einzigen Großchance. Dies zeigt, dass die Lautrer defensiv gut standen und den Gegner im Griff hatten. Aber auch die Schalker war defensiv schwer zu knacken. Am Ende des Spiels kamen die Pfälzer selbst nur zu zwei Großchancen, wovon eine der Elfmeter von Marlon Ritter war.


    Entsprechend war es wichtiger, die richtige Intensität an den Tag zu legen. Und diesbezüglich kann man keiner der beiden Mannschaften einen Vorwurf machen. Gegen die Königsblauen lieferten die Pfälzer über 103 Minuten einen intensiven Kampf, in dem der FCK bei der Laufleistung (118,4 km vs. 117 km), der Anzahl der Sprints (146 vs. 140) und der Anzahl der gewonnenen Zweikämpfe (126 vs. 95) die Nase vorn hatte. Dies machte in der umkämpften und highlightarmen Begegnung den Unterschied. Auch bei den xGoals gab es leichte Vorteile für die Lautrer. Die Werte 1,50 zu 1,23 (bundesliga.de) zeigen jedoch auch, dass sich der FCK insgesamt auch nicht über eine Punkteteilung hätte beschweren können – gerade, wenn man bedenkt, dass der Elfmeter einen großen Anteil an dem Wert von 1,5 hat.

    Ein Sechser aus dem Lehrbuch


    Im Spiel gegen Schalke stach statistisch betrachtet vor allem ein Lautrer heraus: Neuzugang Fabian Kunze. Die Nummer 6 der Roten Teufel zeigte eine unglaublich engagierte und starke Leistung. Kunze lief mit 11,8 Kilometern (bundesliga.de) die längste Strecke im Team von Torsten Lieberknecht und gewann 18 Zweikämpfe (bundesliga.de). Damit lag er zusammen mit Daniel Hanslik an der Spitze der Zweikampfstatistiken. Zudem hatte der 27-Jährige mit 69 Ballkontakten (fotmob.com) die meisten Ballkontakte im FCK-Mittelfeld und war neben seiner starken Leistung gegen den Ball auch darum bemüht, das Aufbauspiel der Pfälzer zu leiten. Mit diesem starken Pflichtspiel-Debüt auf dem Betze hat Kunze seine Bedeutung für die Mannschaft unter Beweis gestellt und eine Leistung geboten, die hoffen lässt, dass der FCK nun endlich seinen Stabilisator vor der Abwehr gefunden hat.

    Gyamfi unterstreicht seinen Stammplatz


    Innenverteidiger Maxwell Gyamfi kann ohne Zweifel als einer der Gewinner der bisherigen Partien bezeichnet werden. Nachdem der Neuzugang in der Vorwoche trotz eines schwachen Auftritts der Mannschaft in Hannover überzeugen konnte, durfte Gyamfi auch gegen die Knappen von Beginn an ran und zahlte das Vertrauen des Trainerteams mit einer weiteren guten Leistung zurück. Mit insgesamt 17 gewonnenen Zweikämpfen (bundesliga.de) war er der zweikampfstärkste Spieler der FCK-Hintermannschaft.


    Zudem hatte die Nummer 4 der Pfälzer mit 34 von 37 zielgenauen Pässen und somit einer Passquote von 92 Prozent (fotmob.com) die beste Passquote aller Spieler, die mindestens 45 Minuten auf dem Platz standen – trotz eines üblen Fehlpasses in der ersten Halbzeit. Mit dieser starken Leistung bewies der 25-Jährige, warum er aktuell gesetzt ist.


    Weitere Statistiken:

    Pässe: 400 vs. 315

    Passquote: 77% vs. 72%

    Torschüsse: 10 vs. 11

    Flanken: 7 vs. 11

    Ecken: 5 vs. 3

    Hausaufgaben für die Trainingswoche


    Trotz des Sieges gibt es reichlich Verbesserungspotenzial: Wie schon gegen Rom und Hannover waren Torchancen Mangelware. Den Pfälzern gelingt es derzeit kaum, gefährliche Situationen zu kreieren. Sinnbildlich dafür sorgte ein Elfmeter für den einzigen Treffer des Tages. Im Spiel mit dem Ball ließen die Gastgeber vor allem im ersten Durchgang den Ball oft zu langsam laufen, sodass es nur selten zu Umschaltsituationen kam. Diese hätte der FCK mit seinen Schienenspielern Haas und Asta eigentlich gut ausspielen können.


    Hervorzuheben ist die unglaubliche Leidenschaft, mit der der FCK nach dem ernüchternden Auftritt in Hannover spielte. Vor ausverkauftem Haus zeigten die Männer in Rot definitiv eine Reaktion und kämpften so, wie man es von einer FCK-Mannschaft erwartet. Noch schöner ist die Erkenntnis, dass die Pfälzer in der Defensive extrem kompakt standen. Während die Hertha teilweise große Probleme mit der Offensive der Schalker hatte, gelang es den Lautrern, keine einzige wirklich gefährliche Möglichkeit der Gäste zuzulassen. Damit bestätigte sich der Eindruck einer deutlich kompakteren Hintermannschaft als in der Vorsaison. Das macht definitiv Mut, dass die Roten Teufel nicht wieder zur Schießbude wird.


    Quele: Treffpunkt Betze