Premiere ist schei8e, Hopp ist schei8e, Sponsoren sind Schei8e, alles nach Fritz Walter ist schei8e.
Wenn es denn gar nicht mehr reicht, wird eben die große Keule herausgeholt.
Zuerst mal zu Premiere. Premiere ist eine gesellschaftspolitisches Notwendigkeit - wer die Live-Übertragungen verbieten will, hat zum einen allen Realitätssinn verloren und zum anderen macht er Dinge schlecht, die einfach nicht schlecht sind. Es ist doch wohl eindeutig ein Vorteil, wenn man seinen Verein LIVE sehen kann - das war früher nämlich nicht möglich. Wer da mit der Sportschau kommt, verklärt die sporthistorische Medienbetrachtung. Die Sportschau brachte früher in einer Stunde zu drei Spielen jeweils zehn Minuten Ausschnitte (und entschuldigte sich auch mal ab und an, dass das eine oder andere Tor verpasst wurde) - die anderen sechs Spiele gab's dann auf der Ergebnistafel - wo der FCK meistens kam, darf sich jeder vorstellen. Die letzte Viertelstunde gab es dann noch ein wenig Springreiten oder Rhönradturnen. Die Übertragungen sind zwar mies, aber sie sind da - diese abzuschaffen, weil es Leute gibt, die sie sich nicht leisten können...ich kann's nicht mehr hören. Momentan zahle ich 10 € pro Monat- dafür bekomme ich im Stadion weder Stehplatz mit Wurst noch die benötigten fünf Betäubungsbier. Den Stadionbesuch können sich immer weniger leisten - Pay-TV ist im Vergleich schlicht ALDI-Sonder-Ausverkauf.
Dann zu Herrn Hopp. Finde ich es gut, dass die alten Verhältnisse aufbrechen und wir nicht mehr die gleichen 15 BL-Vereine haben, die wir alle seit Jahrzehnten gewohnt sind? Nö - sicher nicht. Mit diesen Neu-Kommunistischen Parolen aber kann ich auch nichts anfangen. Wenn der FCK beschissen wirtschaftet, bekommt er eben das, was er verdient. Das aber auch gar nichts mit Hopp zu tun. Der macht zwar vordergründig nichts anderes als Abramovich, bei näherer Betrachtung aber eben doch. Er unterstützt seinen Heimatverein, setzt auf Jugendarbeit und baut nebenbei noch Sportplätze für die umgebenden Vereine. Womit aber würde es sich der FCK mehr verdient haben so unterstützt zu werden (oder Schalski) als Hoppenheim? Wegen der Tradition? Gerade da zeigt sich für mich, dass Hiopp eben nicht der Sack ist - wie einfach wäre es denn für ihn gewesen, sich den FCK unter den Nagel zu reißen bei der hiesigen Erwartungshaltung an einen großen Retter auf dem weißen Ross?
Die einzige Alternative ist, dass wir in amerikanischer Tradition den Nichtabstieg und damit geschlossene Ligen einführen - das will aber auch niemand. Ich jedenfalls nicht.
Es wird teurer für uns alle und es wird immer mehr Mäzene in der Art geben (übrigens sind Hopp und Hankammer nicht die ersten - Braunschweig, Nürnberg, Fortuna Köln, Wattenscheid überlebten oft auch nur so) und wenn sich der Deckel irgendwann über ihnen geschlossen haben wird, werden ihre Vereine mit ihnen verschwinden. Man darf es beschissen finden (ich hätte auch gerne meine alte Liga aus den 80ern und 90ern zurück) - diesen Mann aber aufs Übelste zu beleidigen bleibt unterste Schublade.
Was kann man tun? Der falsche Weg ist es, Herrn Hopp zu beschimpfen - er macht nichts Illegales. Premiere ebensowenig. Richtiger wäre es, sich gegen die Liga zu richten und gewisse Grenzen von ihm einzufordern. Obergrenzen für Kartenpreise, Beschränkungen der Sendetermine, Beschränkung der Preise für das Pay-TV. Ist natürlich lächerlich - gerade feiert man, dass man wieder etwas mehr herausgeholt hat und das natürlich nicht mit Beschränkungen der oben genannten Art.
Wann versteht nur mal irgendwer, dass Premiere schlicht eine Unternehmung ist, deren Bestrebung in der Maximierung der Gewinnes liegt? Es ist schlicht Unsinn, vor Premiere irgendwas zu fordern, das dem Fußball hilft (die Entscheidungsträger interessieren sich nicht mal für Fußball) - der Ansprechpartner ist die DFL. Leider ist diese als Vertretung der Clubs inzwischen auch nur an der Gewinnmaximierung interessiert und daher wird's teurer und teurer und teurer und die Zugeständnisse werden größer und größer und größer. Premiere ist ausführendes Organ - mehr nicht.
Wenn euch die Entwicklung auf den Sack geht, dann prügelt dort rein, wo man den Fußball 'kaputt' macht - und vor allem: Erwartet niemals, dass deutsche Mannschaften auch nur den Hauch einer Chance im internationalen Vergleich haben. Das muss dann schon auch aufgeben - wobei das mein geringstes Problem wäre.