Dein Hinweis auf U19 un U17 zeigt schon ein Dilemma auf, die Freundleswirtschaft in unserem Verein. Was berichtet Herr Lelle seinem Chef und Freund Kuntz über die erschreckende Entwicklung der Jugendmannschaften U19/U17?
Stefan Kuntz (07.04.2008 - 04.04.2016 als Vorstandsvorsitzender / 07/1989 - 06/1995 als Spieler)
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@Gastspielererlaubnis: Toller Beitrag, davon lese ich gerne mehr... Ich denke, dass sehen viele ähnlich und im Bereich der Jugendarbeit gibt es noch Luft nach oben.
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Und dabei meinst Du welchen Bereich genau? Jugendarbeit äussert sich nicht nur im blanken Ergebnis einer Saison. Die ist ein bissel vielfältiger und komplexer als man es sich hier macht.
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Und dabei meinst Du welchen Bereich genau? Jugendarbeit äussert sich nicht nur im blanken Ergebnis einer Saison. Die ist ein bissel vielfältiger und komplexer als man es sich hier macht.
Das ist natürlich richtig. Für mich persönlich gibt es 2 Indikatoren, nämlich erstens die Anzahl der Spieler, die es letztlich bis in den Profikader schaffen oder zumindest durch Vereinswechsel neue Mittel generieren und zweitens tatsächlich auch das Ergebnis der Saison.
Das Ergebnis der Saison ist ja nichts anderes als der direkte Vergleich mit dem Nachwuchs anderer Vereine. Auch in den Jugendligen hängt ja der Erfolg von den Fähigkeiten der einzelnen Spieler und der Mannschaft insgesamt ab und wird letztlich im direkten Vergleich ermittelt. Vollkommen ohne Aussagekraft sind die Ergebnisse der Saison sicherlich nicht.
Und gesetzt den Fall, die Ergebnisse wären im Grunde wirklich unwichtig, haben sie trotzdem eine nicht unwichtige Signalwirkung in Richtung der Spieler selbst, vor allem der potentiellen Spieler, die vor der Frage stehen, ob sie nun zum FCK oder lieber doch zu Hoffenheim, Frankfurt oder Mainz gehen sollen. Man sollte dabei auch sehr berücksichtigen, daß Kinder und Jugendliche sich noch mehr von bloßen Ergebnissen und Tabellenständen blenden lassen wie beispielsweise ich
Beim FCK gibt es jedenfalls in beiden Teilen Verbesserungsbedarf und selbst wenn die Jugendarbeit insgesamt bereits auf höchstem Level betrieben würde, müßte man der Tatsache, daß sie insbesondere für klammere Vereine wie dem FCK stetig an Wichtigkeit zunimmt, noch mehr Rechnung getragen werden. Und insgesamt finde ich von hier aus, daß Stefan Kuntz in diesem Bereich nicht ganz so engagiert und aktiv unterwegs war, wie auf anderen Gebieten.
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Bei den direkten Ergebnissen muss man immer schauen ob der jeweils jüneger Jahrgang gegen ältere Spielt etc. Deswegen ist die rein ergebnisbezogeen Betrachtung so ne Geschichte für sich. Und Jugendspieler und da hängt meines Erachtens der hase im Pfeffer
Vereine wie Hoffenheim und Co locken mit Internaten, Geld etc und überzeugen auch so die Eltern massiv. Das hat alles mittlerweile so ein Ausmass angenommen dass mir die Jugendlichen ein wenig leid tun, denn sie können noch am wenigsten überblicken was sie da für Entscheidungen treffen.Nimm mal Derstroff oder Orban. beide haben mittlerweile Bundesligaminuten und können sich zeigen. Ein anderes hoffnungsvolles Talent das mit vielen tränen nach Nürnberg ging hat meines Wissens noch nichtmal ne Kadernomninierung. Esswein ging damals auch zu früh, konnte in Wolfsburg nicht glänzen und kam über Dresden erst richtig voran. Die Entscheidungen die die Jungs treffen müssen und das in teilweise sehr jungen jahren sind schwierig und die Argumente der Vereine reduzieren sich mehr und mehr auf Ausbldung und geld. bei beidem fehlen dem FCK die Möglichkeuten.
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Hm, wenn man den Mut hat zum Beispiel 2,5 Mio mal nicht in einen Spieler sondern in die Jugendarbeit zu pushen dann sollte man aber schon ein wenig besser voran kommen. Welche Aktivitäten wurden in diesem Bereich denn als Masterplan in Sachen "Weiterentwicklung" angekündigt, realisiert etc.? Ich habe da nicht wirklich was mitbekommen ausser Äußerungen wie, "wir müssen in den kommenden Jahren etwas im Bereich der Jugendarbeit tun..."
Die Äusserungen klingen gleich aber so wirklich bewegen tut sich nichts.Ich weiss von mehreren Fällen dass es im Jugendbereich nicht nur ums Geld geht. Da muss man richtig "Nestwärme" schaffen wie beispielsweise die Fürther das schon sehr lange und erfolgreich machen denn bei den Jugendspielern spielt besonders die individuelle Betreuung, ich nenn es mal den Wohfühlfaktor, eine riesige Rolle. Wenn man da was zum vorzeigen hat können manch andere ruhig mit den Scheinchen wedeln.
Täuscht euch nicht darüber welchen Einfluss die Kids auf das Geschehen haben. Wer seinen eigenen Nachwuchs schon mal richtig bockig erlebt hat weil er partout etwas wollte oder auch nicht der weiss was ich meine. Eltern denken natürlich an die Zukunft (sprich materielle Versorgung) aber in den Bereichen der Jugendarbeit gibt es andere Faktoren die sehr beachtenswert sind. "Freundschaften, Dinge die neben dem Fussball gemeinsam unternommen werden, wie kümmern sich Leute aus der ersten Reihe und und und.
Nehmt euch mal den Gerry als Beispiel, der hat im Prinzip sein eigenes System im Bereich der Torwartausbildung etabliert, den kennen schon die ganz Kleinen im Verein weil er da auch aufschlägt und sich kümmert und glaubt nicht dass das nicht zählt, das bringt Bonuspunkte und am Ende sieht man halt deutlich das Ergebnis...Ich habe neulich irgendwo auf you tube das Torschusstraining der ersten Mannschaft gesehen, war glaube ich vom November.. Das war ernsthaft extrem erschreckend anzusehen und weit und breit niemand der konsequent eingeschritten ist und erklärt hat, die durften einfach weiter rumbolzen. Da waren von 20 Versuchen keine 3 Bälle im Tor und das ohne Abwehr... Wahrscheinlich geht man wie selbstverständlich davon aus dass Profis das können und keine Korrektur brauchen. Die Ergebnisse zeigen, das stimmt eben nicht!
Wenn man das jetzt mal auf die Jugend überträgt kann man sich vorstellen wieviel dort schief laufen kann wenn man nicht an jedes kleine Detail denkt... Das ist verdammt schwierige Arbeit...
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Was Maggo im Vorfeld geschrieben hat, ist sicher nicht von der Hand zu weisen, die Ausführungen des Kämpfers sind aber auch richtig
Ich glaube, die Mischung macht es und natürlich ist so ganz ohne Moos trotz Nestwärme und guter Betreuung nur wenig zu ernten. Die im Grunde alles einklammernde Grundbedingung für Erfolg im Bereich der Jugendarbeit ist aber die Wertigkeit dieses Bereiches im Gesamtverein und da vor allem deren Wertigkeit nach außen.Ein gutes Beispiel, wie ich finde, ist hier in meiner Gegend vor der Haustüre beim VfB zu finden. Hier stimmen sowohl die Ergebnisse, als auch die sonstigen Rahmenbedingungen, sowie (und darauf kommt es letztlich ja an) eine eigentlich schier unglaubliche "Produktion" durchschnittlicher, guter, sehr guter und sehr sehr guter Profifußballer.
Hier einmal eine kurze, beileibe nicht abschließende, Auswahl heute aktiver Jungs aus dem VfB-Stall: Schieber, Ulreich, Holzhauser, Bauer, Gentner (im Kader des VfB selbst), Tiffert , Nehrig (Fürth), Bikakcic (Braunschweig), Didavi (Nürnberg), Beck, Weis, Vukcevic, Compper (Ho$$enheim), Leno (Leverkusen), Badstuber, Gomez (Bayern), Khedira (Real) usw usf.
Daneben stehen auch 10 Meistertitel der A Jugend und 6 Meistertitel der B Jugend, die sicher mit dazu beigetragen haben und noch beitragen, daß der VfB im Jugendbereich als "Große Adresse" wahrgenommen und der Jugendarbeit auch intern wie extern größte Aufmerksamkeit zuteil wird.
Auch der VfB ist finanziell nicht dazu in der Lage mit den wirklich "Großen" mitzuhalten und muß auf andere Faktoren setzen. Klar ist allerdings, daß die extreme Wichtigkeit der Jugendarbeit hier konsequenter erkannt und umgesetzt wird, als anderswo. Der Begriff der "Jungen Wilden" ist hier als Markenzeichen geboren worden und wird auch weiter tagtäglich gelebt. Die Wertigkeit geht ja so weit, daß sich selbst die Cheftrainer schon seit Jahren in Vorgesprächen bis hin zu den Vertragsinhalten mehr oder weniger dazu verpflichten müssen, der Jugend ihre Chancen einzuräumen und mehrere Vereinsinsider behaupten in diesem Zusammenhang, daß es nicht zuletzt dieser Punkt war, der Christian Gross hier scheitern ließ.
Der schwäbische Pfennigfuchser weiß halt, daß jede einzelne Investition in die Jugend oft wesentlich größere Ausgaben in Richtung Fremde spart und ich muß dabei ja nicht noch ausführen, daß allein die erwirtschafteten Ablösen für Gomez und Khedira die Jugendarbeit der nächsten 100 Jahre decken dürften
Langer Rede kurzer Sinn: Ich hätte mir in diesem Punkt von Stefan Kuntz mehr Initiative erhofft.
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Gastspielerlaubnis:
Guter zusammenfassender Post!
Eine solch aussichtslose Lage, erreicht man nicht nur mit etwas "Transferunglück".
Auch ich wundere mich wie ein Stefan Kuntz mit bereits bewiesenem Sachverstand, so derart viele falsche Entscheidungen innerhalb kurzer Zeit treffen kann.
Einem Mann dem schon Transfers ala Gekas,Sestak,Rodnei, Lakic oder Ausleihen ala Sam,Ivo,Mandjeck gelungen sind, kann doch 2 Spielzeiten hintereinander nicht fast ausschließlich nur daneben liegen.
Erschwerend hinzu kommt, wie diese ganzen vermeintlich voraussehbaren Fehler entstanden sind.Man hat einen Shechter als Ersatz für Lakic im Auge und definiert die Stürmersuche bzw die Lakic Ersatzsuche als Hauptaufgabe des Sommertransferfensters.
Wenn man so einen Ersatz sucht, dann verstehe ich nicht den Zeitpunkt des Transfers.
Dieses damailige Rummgezicke mit Tabib hätte man doch eigentlich schon beim Erreichen des Klassenerhaltes oder früher haben können?!?
Zudem ist es ja so, dass Shechter ein komplett anderer Spielertyp als Lakic ist.
Wenn man alles auf einen Stürmer ala Shechter setzt, dann muss man auch das Material für ein 4-4-2 haben!
Das ist doch eigentlich total selbstverständlich!
Wie kann man dann mit Tiffert,Pierro,Bilek,Kirch und Petsos in die Runde starten.. welches Duo von diesen Kickern soll den bitteschön zusammen passen?Wie schon angesprochen, passt auch das Timing der Einkäufe nicht!
Man holt sich für unsere Verhältnisse einen utopisch teuren zentralen MF Spieler und das Feilschen geht erst gegen Ende des Wintertransferfensters los..
Warum kann man sowas nicht schon im Vorfeld des Transferfensters abchecken?Und dem Kicker so eine Vorbereitung und Eingewöhnungszeit geben?
Das Resultat war ein komplett unfitter und nicht an die Bundesliga gewöhnter Kicker, der uns gegen Köln glatt auf die Abstiegstour geführt hat..Die Kaderplanung an sich passt hinten und vorne nicht! und das hat nicht nur mit geringem Budget zu tun!
Mir kommt es so vor als würde man sich nach günstigen vermeintlich guten Kickern umschauen, ohne dabei an das zu spielende System zu denken..Natürlich kennt man nicht alle Fakten und Hintergründe und muss sich daher mit seiner Kritik etwas zurückhalten, aber transparent ist dieses Transfergehabe jedenfalls nicht!
Und trotz der Verdienste unseres Retters, muss man sein Handeln der letzten 12 Monate mehr als nur kritisch sehen. -
Was Du sagst stimmt absolut Kämpfer. Gerry hat sich Namen und Umfeld geschaffen dass es ihm erlaubt dass junge Keeper eben zu ihm wollen.
Und diese Handschrift brauchst Du auch, nur kostet sie eben Personal und Geld. Dazu am besten noch ne Infratsruktur damit die Kids keine Zeit mit unnötigen Dingen verbringen müssen wie permanent von A nach B zu karren.
Schöner Post Gastspielerlaubnis, auf den VFB schaue ich bei der Jugendarbeit auch immer gern. -
Gastspielerlaubnis: Ich hoffe dein Aufenthalt hier bleibt kein kurzes Gastspiel, wirklich tolle Beiträge, so macht es hier richtig Spass