11. April 2008 - Spox.com : Teber und Seitz im Interview - "Hoffentlich räumt Kuntz die Bude auf"

  • viele Vereine wurden in der Vergangenheit von Gönnern kräftig unterstützt. Der FCK ja auch. Eventuelle liegt die Inakzeptanz des Hopp'schen Eingreifen ja darin, dass das Unterstützen von Vereinen, die zunächst einmal über einen langen Zeitraum selbständig was aufgebaut und dann in "Not" geraten sind (warum auch immer) etwas anderes ist als die Neuerschaffung mit einer Person im Mittelpunkt?


    und zum Thema "Soziales" - natürlich ist auch der Fußball ein Abbild unserer Gesellschaft. An der Kluft zwischen starken und schwachen Vereinen (finanziell versteht sich) arbeiten z.B. die Bayern schon lange - alle neuen Gesetze im dt. Profifußball aus letzter Zeit tragen kontinuierlich dazu bei. In letzter Zeit sehe ich mir zunehmed Verbandsligaspiele an, da steht der Sport- und Teamgeist doch noch etwas mehr im Vordergrund (obwohl's da auch schon anfängt...) !

  • Da gebe ich dir recht. Wenn man im Zusammenhang mit TV Geldern, Übertragung von Pokalspielen und sonstigen Geldintensiven Themen Argumente von Rummenigge oder Höness hört, ist der sinnbildliche Tenor immer: "für uns fast alles, für die anderen nur ein Almosen, denn wir ( Bayern) tun ja so viel für den deutschen Fußball". Da ist mir Hoffenheim noch lieber, die geben zwar ihr Geld aus um die Mannschaft attraktiv zusammnen zustellen, aber nicht auf Kosten aller anderen Vereine, wie das Bayern machen möchte.


    Leider geht aber mehr und mehr die Entwicklung bei der DFL pro Bayern, z. B. Verteilung TV Gelder nach Tabellenplatz, bei jeder Pokalrunde ein hoch bezahltes Lifespiel im ZDF oder ARD. Irgendwann sind alle Vereine, außer Bayern, in Geldnot.

  • das ist doch das denken der jetzigen zeit.


    was ich nicht haben kann,soll auch kein anderer haben.


    mir wärs egal,obs hopp,gates oder irgendein russicher
    milliadär wäre,geld stinkt nicht.


    und wer da von tradition redet,lügt sich selbst in die tasche.

  • Eventuelle liegt die Inakzeptanz des Hopp'schen Eingreifen ja darin, dass das Unterstützen von Vereinen, die zunächst einmal über einen langen Zeitraum selbständig was aufgebaut und dann in "Not" geraten sind (warum auch immer) etwas anderes ist als die Neuerschaffung mit einer Person im Mittelpunkt?

    Das heißt also, wenn ich meine Milliönchen (die ich leider nicht habe) in den großen FCK stecke, dann bin ich ein guter Mensch. Ich könnte mir aber auch genausogut überlegen, das Geld in Brackel06 zu investieren. Das wäre durchaus eine Überlegung wert, denn bei Brackel06 spielt mein Sohn, ist ein Vorortverein in Dortmund mit einer verhältnismäßig (in Anbetracht der sehr bescheidenen finanziellen Mittel) guten Jugendarbeit und das durchaus schon über einen langen Zeitraum (das 06 steht nicht etwa für 2006...) Bin ich dann ein schlechter(er) Mensch? Nur weil den Verein außerhalb Dortmund keiner kennt? ?(

    Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. :whistling:

  • Die Marktanbeter packen immer die Sozialismuskeule aus, wenn ihnen keine Argumente einfallen. Aber selbst der sogenannte Wirtschafts"wissenschaftler" behauptet, das ein Markt von der Breite und nicht von der Spitze lebt. Momentan ist diese Art "Spitzenfußball nur möglich, weil ein paar reiche Leutchen Lust haben ihr Geld statt an der Börse mal im Profisport zu verzocken. Da ist der Kick größer.


    Mir sind genug Argumente eingefallen, die du anscheinend einfach überlesen hast - oder fällt dir darauf keine Antwort mehr ein? Anstatt auf die aktuelle Entwicklung zu schimpfen, kannst du uns ja mal dein Konzept für eine Liga mit "sauberem" Sport vorstellen.

    "Im Zahlenraum bis 100 kann Oliver Aufgaben mit hohem Schwierigkeitsgrad, auch bei wechselnder Aufgabenstellung, lösen."

  • Einer der Ansatzpunkte für eine saubere Liga wäre zunächst einmal, die eingegangenen Gelder zum Größten Teil gleichmäßig an alle zu verteilen. Mit "Alle" sind alle Profivereine gemeint. Desweiteren sollten Die Etats eine Obergrenze bekommen, der Rest der Gelder , die ein Verein unter Umständen einnehmen kann, der aber den erlaubten Etat übersteigt, kann der Verein in Jugendarbeit und die Basis seines Vereins stecken. Diese Spielregeln sollten in evtl. auch abgewandelter Form auch auf die Uefa und letztendlich auf die FIFA übertragen werden. Es hätte schlicht den Vorteil, das Vereine, die wirklich gute Arbeit leisten, auch eine reelle Chance hätten, wenn sie nicht von Sponsoren überrannt werden wie Bayern oder Wolfsburg oder, oder..... Natürlich sollten Meister und evtl Aufsteiger oder Teams, die es in europäische Wettbewerbe schaffen, einen Bonus bekommen. Das ist aber was ganz anderes, wie das jetzige System. So, wie es zur Zeit läuft, fördert man die Konzentration der Profiligen auf fünf oder sechs Teams. Was dabei heraus kommt, kann man sich in Italien ansehen. Auch die Spanier haben schon größere Probleme mit der Attraktivität. Es ist nun mal nicht sehr spannend, wenn die Meister immer nur aus einigen wenigen Teams kommen. Auch die Taktik, das heißt die Innovation auf dem Platz, wird durch das jetzige System gebremst, weil sich keiner leisten kann, etwas zu riskieren, wird in der Regel die Taktik der Spitzenvereine versucht zu kopieren. Sollte ein Trainer sich etwas neues ausdenken und zum Erfolg führen, wird er von den oberen Clubs mit viel Geld weggekauft, was wiederum den Wettbewerb verzerrt. Letztendlich wird man nur durch die Stärkung der Breite in den Profiligen auf Dauer die Liga so interessant halten können, das der bisherige Boom bleibt. Sollte man sich nicht durchringen können, in diese Richtung etwas zu unternehmen, wird der Profifußball, wie wir ihn kennen mittelfristig wie eine Seifenblase platzen, weil du richtig erkannt hast, das die Gesellschaft den Sport trägt. Die Gesellschaftschichten, die zum Fußball gehen, sind zur Zeit aber hart an der Grenze des finaziell machbaren angelangt. Sollten solche Summen wie in GB für den hiesigen Fußball verlangt werden, wird für einen Großteil der Fans und Zuschauer, aber auch des TV - Publikums, das Alles nicht mehr finanzierbar sein. Aus meiner Sicht sehe ich die Alternativen nicht in einem weiter so.
    Die englische Liga ist aber nicht gerade ein erstrebenswertes Vorbild. Wie viele Große englische Teams sind in den letzten Jahren pleite gegangen ? In GB waren die Teams schon traditionell als Firmen organisiert. Die Frage ist doch, ist so etwas erstrebenswert ? Wenn ich mit britischen Bekannten spreche, sehen die das gar nicht so. Man hört auch dort immer öfter Aussagen: Das hat mit Fußball nicht mehr viel zu tun.

    Wir kommen wieder....:schild:

  • Einer der Ansatzpunkte für eine saubere Liga wäre zunächst einmal, die eingegangenen Gelder zum Größten Teil gleichmäßig an alle zu verteilen. Mit "Alle" sind alle Profivereine gemeint.


    So dramatisch sind die Unterschiede nicht. Können sie auch nicht sein, weil diese Entscheidung demokratisch von allen Vereinen mitgetragen wird.



    Desweiteren sollten Die Etats eine Obergrenze bekommen, der Rest der Gelder , die ein Verein unter Umständen einnehmen kann, der aber den erlaubten Etat übersteigt, kann der Verein in Jugendarbeit und die Basis seines Vereins stecken. Diese Spielregeln sollten in evtl. auch abgewandelter Form auch auf die Uefa und letztendlich auf die FIFA übertragen werden.


    Solche Modelle funktionieren so oder so nur auf Europaebene. Mindestens. Führt man in einem einzigen Land solche Grenzen ein, kann man sich die Fahrtkosten für internationale Wettbewerbe gleich sparen. Und auf was legen wir diese Obergrenze fest? Deiner Meinung nach haben die Bayern ja schon zu viel, dabei sind die im internationalen Vergleich arme Würstchen. Und selbst dann wäre das Problem nicht gelöst, dann werden nämlich plötzlich die kleinen europäischen Ligen für Investoren interessant, weil man sich mit verhältnismäßig wenig Geld dort einen Spitzenplatz sichern kann. In schwächeren Ligen dominieren dann in der Tat Vereine nach dem "Modell Hoffenheim" und spielen in der Champions League auf Augenhöhe mit den anderen Vereinen.



    Es hätte schlicht den Vorteil, das Vereine, die wirklich gute Arbeit leisten, auch eine reelle Chance hätten, wenn sie nicht von Sponsoren überrannt werden wie Bayern oder Wolfsburg oder, oder.....


    Wer leistet denn deiner Meinung nach gute Arbeit? Wer sollte denn dieses Jahr die Meisterschale mit nach Hause nehmen? Die Bayern sind nicht übermächtig, die anderen Vereine sind schlicht und ergreifend zu doof. Hamburg, Bremen und Schalke haben gegen die Bayern unentschieden gespielt, Stuttgart hat gegen sie gewonnen. Das nützt nur gar nichts, wenn man dann die anderen Spiele versaut. Schau dir mal die letzten Spieltage an: Die Bayern verlieren gegen Cottbus, schaffen nur ein Unentschieden gegen Nürnberg und kein anderer Verein kann das ausnutzen. Wo waren gestern die Gazprom-Millionen, als die Schalker 5:1 gegen Bremen verloren haben? Was haben Schalke, Bremen und Stuttgart in der Champons League erreicht? Wenn ein Verein gute Arbeit leistet, dann wird er auch dafür belohnt. Siehe Stuttgart in der letzten Saison. Oder auf der anderen Seite Wolfsburg, die seit Jahren trotz vorhandener Kohle nicht oben mitspielen können.



    Letztendlich wird man nur durch die Stärkung der Breite in den Profiligen auf Dauer die Liga so interessant halten können, das der bisherige Boom bleibt. Sollte man sich nicht durchringen können, in diese Richtung etwas zu unternehmen, wird der Profifußball, wie wir ihn kennen mittelfristig wie eine Seifenblase platzen, weil du richtig erkannt hast, das die Gesellschaft den Sport trägt.


    Das sehe ich nicht so. Abgesehen von den Fans der einzelnen Vereine interessiert sich kein Mensch für "Dortmund gegen Rostock". Selbst in eurer tollen Sportschau werden solche Begegnungen schnell am Anfang über die Bühne gebracht, damit man die interessanten Spiele zeigen kann. Wie gestern Bremen gegen Schalke. Oder heute Bayern gegen Dortmund. Platzen muss und wird da nichts. Solange die Leute zahlen, dreht sich die Spirale nach oben und auch nur solange. Erreicht ist diese Grenze noch lange nicht, du kannst ja mal versuchen, bei den Bayern oder auf Schalke überhaupt eine Karte zu bekommen - viel Erfolg...

    "Im Zahlenraum bis 100 kann Oliver Aufgaben mit hohem Schwierigkeitsgrad, auch bei wechselnder Aufgabenstellung, lösen."

  • Das heißt also, wenn ich meine Milliönchen (die ich leider nicht habe) in den großen FCK stecke, dann bin ich ein guter Mensch. Ich könnte mir aber auch genausogut überlegen, das Geld in Brackel06 zu investieren. Das wäre durchaus eine Überlegung wert, denn bei Brackel06 spielt mein Sohn, ist ein Vorortverein in Dortmund mit einer verhältnismäßig (in Anbetracht der sehr bescheidenen finanziellen Mittel) guten Jugendarbeit und das durchaus schon über einen langen Zeitraum (das 06 steht nicht etwa für 2006...) Bin ich dann ein schlechter(er) Mensch? Nur weil den Verein außerhalb Dortmund keiner kennt? ?(


    es geht hier selbstverständlich nicht um schlecht oder nicht schlecht - grundsätzlich sollte man die Sachlage nicht immer nur aus der Sicht der Einzelperson sehen! Wenn ich z.B. die Millionen meines Chef's hätte, würde ich wahrscheinlich als Sponsor den FCK unterstützen. Aber nicht um des Vereins Willen, sondern weil mir das Umfeld - vor allem die Fans - unheimlich leid tun. Und weil ich es für erstrebenswert halte, den FCK als wirtschaftliche Grundlage in der Region zu erhalten. Ausserdem würde es mich reizen, dem Unternehmen FCK wieder gesunde Strukturen zu verpassen und es konkurrenzfähig zu machen. Es kommt mir also auf die Motivation eines möglichen Unterstützers an. Es ist mir im Übrigen ein Rätsel, wie die Verantwortlichen es hinbekommen haben, so jemanden nicht rechtzeitig an Land zu ziehen!!!


    Herr Hopp ist kein schlechter Mensch, nur weil er sich seinen eigenen Verein geschaffen hat - er fällt nur so sehr auf, weil es sonst niemand tut. Trotzdem ist mir die andere Variante um Einiges sympathischer - das kannst du ja gerne anders sehen.


    kleiner Hinweis am Rande: ich arbeite NICHT bei SAP !


  • es geht hier selbstverständlich nicht um schlecht oder nicht schlecht - grundsätzlich sollte man die Sachlage nicht immer nur aus der Sicht der Einzelperson sehen! Wenn ich z.B. die Millionen meines Chef's hätte, würde ich wahrscheinlich als Sponsor den FCK unterstützen. Aber nicht um des Vereins Willen, sondern weil mir das Umfeld - vor allem die Fans - unheimlich leid tun. Und weil ich es für erstrebenswert halte, den FCK als wirtschaftliche Grundlage in der Region zu erhalten. Ausserdem würde es mich reizen, dem Unternehmen FCK wieder gesunde Strukturen zu verpassen und es konkurrenzfähig zu machen. Es kommt mir also auf die Motivation eines möglichen Unterstützers an. Es ist mir im Übrigen ein Rätsel, wie die Verantwortlichen es hinbekommen haben, so jemanden nicht rechtzeitig an Land zu ziehen!!!


    Herr Hopp ist kein schlechter Mensch, nur weil er sich seinen eigenen Verein geschaffen hat - er fällt nur so sehr auf, weil es sonst niemand tut. Trotzdem ist mir die andere Variante um Einiges sympathischer - das kannst du ja gerne anders sehen.


    kleiner Hinweis am Rande: ich arbeite NICHT bei SAP !

    Ich denke, wie ich bereits in einem vorherigen Beitrag bereits geschrieben habe, dass man die Investitionen von Herrn Hopp anders sehen sollte als z.B. von VW in Wolfsburg. Er geht halt einen anderen Weg und läßt dabei Jugendarbeit nicht aus dem Auge. Auch ich denke, dass wenn man es nicht in der Vergangenheit versäumt hätte einen Mann wie Dietmar Hopp (bekennender Fritz Walter Fan) an Land zu ziehen, wären fast alle rund um den Betzenberg in Jubel ausgebrochen.


  • es geht hier selbstverständlich nicht um schlecht oder nicht schlecht - grundsätzlich sollte man die Sachlage nicht immer nur aus der Sicht der Einzelperson sehen! Wenn ich z.B. die Millionen meines Chef's hätte, würde ich wahrscheinlich als Sponsor den FCK unterstützen. Aber nicht um des Vereins Willen, sondern weil mir das Umfeld - vor allem die Fans - unheimlich leid tun. Und weil ich es für erstrebenswert halte, den FCK als wirtschaftliche Grundlage in der Region zu erhalten. Ausserdem würde es mich reizen, dem Unternehmen FCK wieder gesunde Strukturen zu verpassen und es konkurrenzfähig zu machen. Es kommt mir also auf die Motivation eines möglichen Unterstützers an. Es ist mir im Übrigen ein Rätsel, wie die Verantwortlichen es hinbekommen haben, so jemanden nicht rechtzeitig an Land zu ziehen!!!


    Herr Hopp ist kein schlechter Mensch, nur weil er sich seinen eigenen Verein geschaffen hat - er fällt nur so sehr auf, weil es sonst niemand tut. Trotzdem ist mir die andere Variante um Einiges sympathischer - das kannst du ja gerne anders sehen.


    kleiner Hinweis am Rande: ich arbeite NICHT bei SAP !

    Natürlich wäre es mir auch viel sympathischer wenn Herr Hopp sein Geld in "meinen" FCK gesteckt hätte, ist doch klar. Und wie ich schon mal geschrieben habe finde ich Hoffenheim auch nicht besonders toll. Mich stört halt nur, dass hier immer so getan wird, als hätte Herr Hopp etwas Verwerfliches getan (du schreibst ja auch, dass er sich seinen eigenen Verein geschaffen hätte - nein, das hat er nicht!) und dass wir alle aber auch ganz bestimmt nicht neidisch sind! Haha! Wenn er also sein Geld nicht in Hoffenheim sondern z.B. in Köln, Gladbach oder 1860 investiert hätte dann würden wir hier alle so machen :jubel: und :gutgemacht: schreien ??????? Denn diese Vereine haben doch nun zweifellos die Tradition, die uns bei Hoffenheim fehlt, oder?


    Ich arbeite übrigens auch nicht bei SAP (sondern bei der Konkurrenz ;) )

    Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. :whistling: