Hui, soviel christlicher Stoff am Morgen, den ich grad nachholen mußte. Ok, jetzt weiß ich Bescheid - halte die kath. Kirche aber immer noch für ne merkwürdige Gesellschaft.
Religion & Glaube
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@rees: Walz schreibt nicht, dass du es in der Institution Kirche ausleben musst, um Christ zu sein. Er schreibt sogar, dass es nicht die Amtskirche sein muss. Er sagt lediglich es muss eine Gemeinschaft sein.
Des Weiteren schreibt er nicht, dass du nicht alleine Glauben kannst, sondern es geht bei ihm um "sich Christ nennen".Eventuell sollte man zwischen Christ und gläubig sein unterscheiden?!
Ich selber habe auch eine gespaltene Meinung zur Kirche. Leider läuft dort in meinen Augen einiges falsch.
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Eventuell sollte man zwischen Christ und gläubig sein unterscheiden?!
Ok, da hast du natürlich recht, wobei ich da persönlich keinen Unterschied mache, aber da tue ich Walz unrecht, der sieht die Begrifflichkeiten aus der Institution raus. -
Mich stört, das absolute Muß bei deiner Argumentation.
Was schon Platon u.a. postuliert haben, kann doch nicht falsch sein.Wenn das die Voraussetzung ist, um sich Christ nennen zu dürfen,nämlich die Gemeinschaft mit anderen,dann brauche ich kein Christ zu sein.obwohl ich es bin und bleibe.
Was ist dann mit den Eremiten und Einsiedlern, die es ja auch gegeben hat und gibt. ?Waren oder sind sie dann keine Christen ?
Diesem Punkt deiner Argumentation kann ich nicht folgen, darin sehe ich keine Logik. Logisch soll man ja nicht denken, heißt es, sondern man soll (muß) glauben...
Und das ist halt der springende Punkt, der in der Moderne nicht mehr zieht,so meine Ansicht..Wer Christ sein möchte, sollte sich mit den klaren Forderungen von Christus auseinandersetzen - die kann man nicht wegdiskutieren, weil sie einem nicht gefallen oder in der Moderne nicht mehr so ziehen. Das mag jetzt hart oder absolut klingen - ist aber eigentlich das normalste auf der Welt. So wie ein Veganer nur dann ein Veganer ist, wenn er nichts tierisches isst. Das kann man mögen oder nicht - diskutieren macht keinen Sinn. Du kannst ein Humanist sein, ein guter Mensch und sehr viel anderes - Christ kann man nur sein, wenn man Christus nachfolgt und da sollte man sich mit Jesus beschäftigen, in der Bibel nachzulesen, was er so gesagt hat und sich nicht zusammenbasteln, wie man ihn gerne hätte, weil das so schön modern, bequem oder populär ist. Und ja, ohne Glauben geht es nicht - das was man beweisen kann, muss man ja nicht glauben.
Ich finde es bemerkenswert, dass man immer noch so tut, als könnte man als moderner Mensch die Bedürfnisse der Menschen mit Wissenschaft und Fortschritt allein befriedigen. Die Aufklärung und Moderne ist jetzt schon ziemlich alt - die Ursehnsüchte der Menschen hat sie nicht erfüllt - im Gegenteil scheint die moderne, globalisierte Welt den Menschen immer verunsicherter, orientierungs- und heimatloser zu machen.Das mit den Eremiten und Einsiedlern ist eine schwierige Frage - zumindest erfüllen solche Personen, wenn sie ihr ganzes Leben lang nur auf sich selbst schauen, nicht das doppelte Liebesgebot - dass sich immer auch auf den Anderen bezieht.
Die Kinder sollen natürlich nicht unter einer Brücke leben. Aber wie wärs zum Beispiel wenn die Pfarrer zu ihren "Verfehlungen" öffentlich stehen könnten ?
Genauso wie zu ihren "Haushälterinnen" bzw. "Kirchendienerinnen".
Zum Thema Beichte. Wie du die Beichte siehst und wie sie von den anderen Gläubigen gesehen wird, wird wohl so unterschiedlich sein wie die einzelnen Menschen unterschiedlich sind. Für mich bedeutet sie für meine Schuld einzustehen, darüber zu reflektieren und natürlich auch durch die Vergebung meiner Schuld erleichtert im klassischen Sinne zu sein.
Nun zu dem Christ sein so wie du es definierst. Die Kirche an sich ist mir seit meinem 15 Lebensjahr und zunehmender geschichtlicher Bildung immer suspekter und unerträglicher geworden. Aber am unerträglichsten sind für mich die Schäflein die anderen Menschen ihr Vorstellung von Christ sein und ihre Moral aufdrücken wollen. Dazu hast du, gerade als Christ, nicht das Recht - darüber richtet jemand anderes. Nur mal so als denkanstoss.Apo, auch wenn es Dir nicht gefällt - die Wahrheit ist einfach, dass nicht ich Dir meine Vorstellung aufdrücke, sondern ich einfach Jesus Christus zitiere. Und wenn Du Christ sein willst, kannst Du das nicht ignorieren, auch wenn das viel schöner und bequemer wäre. Die Botschaften von Jesus sind sehr weitgehend - an vielen Stellen radikal. Man sollte sich Jesus nicht so zurechtlegen, wie man ihn möchte. Du kannst Dich doch frei entscheiden, ob Du seine Botschaft annimmst - dann bist Du Christ oder nicht, dann kannst an Gott glauben, eine moralisch hochstehende Person sein und vieles mehr - nur eben kein Christ.
Ich möchte Dir überhaupt nicht meine Moral aufdrücken - was immer Du darunter auch verstehst, denn von Moral habe ich doch fast gar nicht gesprochen - ich möchte Dich nur auffordern, Dich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und die radikalen Forderungen von Jesus Christus nicht leichtfertig zu ignorieren. Deine Entscheidung für oder gegen Christus hat für mich keinen Einfluss darauf, ob ich Dich für einen guten Menschen halte - viele meiner engsten Freunde oder Familienmitglieder glauben nicht und meine Liebe und Freundschaft zu ihnen ist von ihrem Glauben unabhängig.Genau diese absolutistische Sichtweise und das Aufzeigen vom wahren Glauben, den man nur in der Institution leben kann
rees, ich habe mich bemüht, detailliert zu einem mir wichtigen Thema Stellung zu nehmen. Bring mir doch bitte so viel Respekt entgegen, dass Du meine Posts liest, bevor Du sie kommentierst. Ich habe ausdrücklich gesagt, dass man Christ sein kann, OHNE Mitglied der Amtskirche zu sein. Ich habe nicht mit einem Wort behauptet, dass man sich nicht mit anderen treffen soll, um über Gott zu reden. Ich habe die Fürsorge für Pfarrerskinder nicht als tolle Leistung bezeichnet. Deine Aussage zum "Grundrecht auf Glauben" - wo hast Du die her - sicher nicht von mir. Also lege mir nicht Dinge in den Mund, die ich nicht gesagt habe, die häufig das genaue Gegenteil von dem sind, was ich gesagt habe.
Florsch,
ja man sollte dringend zwischen gläubig und Christ unterscheiden.
Viele Menschen sind gläubig, nur ein Teil davon ist Christ. Dabei geht es mir nicht um besser oder schlechter - nur um anders.
Juden, Moslems und viele andere Gläubige glauben an Gott. Viele denken humanistisch und sind wirklich bewundernswerte Menschen. Damit sind sie nicht besser oder schlechter als ein Christ, eben anders. -
Bring mir doch bitte so viel Respekt entgegen, dass Du meine Posts liest, bevor Du sie kommentierst. Ich habe ausdrücklich gesagt, dass man Christ sein kann, OHNE Mitglied der Amtskirche zu sein
Deine Aussage zum "Grundrecht auf Glauben" - wo hast Du die her - sicher nicht von mir
bist du es,benedikt
genau wegen diesem getue und weil man für seinen glauben
auch noch ne steuer zahlen soll,bin ich aus diesem verein
ausgetreten. -
Es gibt viele Leute, die treten aus der Kirche aus obwohl sie nicht einen € Kirchensteuer bezahlen... Und denken noch, sie können sich etwas sparen!
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@rees: Walz schreibt nicht, dass du es in der Institution Kirche ausleben musst, um Christ zu sein. Er schreibt sogar, dass es nicht die Amtskirche sein muss. Er sagt lediglich es muss eine Gemeinschaft sein.
Womit wir beim Thema Sekten wären.... und weil man für seinen glauben auch noch ne steuer zahlen soll,bin ich aus diesem verein ausgetreten.
Mit dem Gedanken spiele ich schon seit Jahren - wenn ich nicht zu geizig wäre, für den Austritt noch ne saftige Gebühr zu zahlen. Im Moment warte ich den Bescheid vom FA ab, mal gucken, was ich von der Kirchensteuer zurück kriege, evtl. kann ich den Gebühren-Geiz endlich mal überwinden.
Ja ich weiß, dass die Kirche es "als grobe Verletzung der Solidaritätspflicht eines jeden Katholiken und insofern als schwer schuldhaftes Vergehen gegen die Gemeinschaft und die Einheit der Kirche" ansieht (lt. wiki), das ist mir aber wurschd. Wahrscheinlich stellen sich jetzt jedem praktizierenden Katholik die Nackenhaare, aber nur weil ich zufällig in ne (aufm Papier) katholische Familie geboren wurde und mich bei der Taufe, Kommunion und Firmung nicht dagegen wehren konnte/durfte, muß ich nicht bis an mein Lebensende diesem Verein angehören. (Genausowenig wie ich D-Nationalmannschaftsfan sein muß, weil ich zufällig in D geboren wurde.) -
Ich finde es bemerkenswert, dass man immer noch so tut, als könnte man als moderner Mensch die Bedürfnisse der Menschen mit Wissenschaft und Fortschritt allein befriedigen. Die Aufklärung und Moderne ist jetzt schon ziemlich alt - die Ursehnsüchte der Menschen hat sie nicht erfüllt - im Gegenteil scheint die moderne, globalisierte Welt den Menschen immer verunsicherter, orientierungs- und heimatloser zu machen.
Dein Fazit sieht dann wie aus? Mann flüchtet in den Glauben oder in die Institution, oder beides? Warum gehen dann die Mitgliedzahlen zurück? Welche Art von Glauben braucht man dann? Warum haben Sekten immer mehr Zulauf? Kann das nicht auch an der Kirche liegen? -
Viele Menschen sind gläubig, nur ein Teil davon ist Christ. Dabei geht es mir nicht um besser oder schlechter - nur um anders.
Juden, Moslems und viele andere Gläubige glauben an Gott. Viele denken humanistisch und sind wirklich bewundernswerte Menschen. Damit sind sie nicht besser oder schlechter als ein Christ, eben anders.
Diese Aussage kann ich voll und ganz unterschreiben, und in so fern tue ich Dir auch Abbitte für Deine strenge Christ-sein-Beurteilung.
Nur noch eine klärende Frage : Ich bin Mitglied der christlichen Kirche,gehe aber nicht regelmäßig zum Gottesdienst,bemühe mich aber, Toleranz und Nächstenliebe im alltäglichen Leben zu praktizieren;
bin ich nun ein Christ , oder nicht . Wie siehst du das ? -
Hm. Christ, Nichtchrist, Gläuber, Nichtgläubiger. Ich glaub man kann viele Nischen finden, in die der ein oder andre passt. Im Endeffekt is eigentlich total egal. Der eine is "gläubiger Christ" und für ihn is es eine Stütze, die er im Leben braucht und vielleicht genau weil derjenige Halt sucht, glaubt er an irgendetwas. Der nächste braucht andre Eckpfeiler im Leben und glaubt trotzdem an was höheres ohne sein Leben davon beeinflussen zu lassen und der Dritte glaubt vielleicht gar nix in einer rationellen Welt. Jeder wird seinen Weg nehmen und damit gut fahren.
Kritisch wirds doch nur von kirchlicher Seite, weil man den Menschen versucht einen Weg zu zeigen, der aus nem Buch gedeutet wird, welches u.a. von nem Mann handelt, über den es sicher mehr Gerüchte wie Fakten gibt. Die Kirche hat nix anderes getan wie ihre eigene Auslegung des Idealbilds zu entwickeln. Fatalerweise hat es die Kirche nicht geschafft, den Weg, den sie gepredigt hat, selbst zu gehn und daher darf man sich auch nicht wundern, das man keine Gläubigen in der Kirche sieht. Wer jahrhunderte lang raubt, mordet und foltert, sollte nicht mit Begriffen wie Nächstenliebe um sich werfen. Auch Worte wie die andre Wange hinhalten erscheinen da nur wie bittere Ironie. Mag die Lehre Christi durchaus inspirierend und bewundernswert sein, so hat die Kirche es sicher geschafft genau dies in den Hintergrund treten zu lassen. Für eine Institution, welche allerdings nie aus Glaubensgründen, sondern nur aus Macht- und Profitgründen erschaffen wurde, allerdings auch nicht weiter verwunderlich