Ultras, Hools, Fans Diskussion

  • @ apo696:
    Du beziehst dich zwar auf canelon, aber:


    1.) sind 2 Rauchbomben und 2 oder 3 Leuchtkugeln 2 Rauchbomen und 3 Leuchtkugeln zuviel
    2.)

    Zitat

    Verglichen mit früher ( 80-90) sind diese Ultras nämlich die Regensburger Domspatzen


    Sollen wir da etwa wieder hinkommen? Das ist vorbei und das ist gut so.

    Alles nur subjektive Wahrnehmungsdefizite! :kritisch:

  • Die 80er und 90er mit ihren klangvollen Namen wie Stalin oder Ghandi wünscht sich keiner zurück. Aber bei den Hools gab es immer eine Art Ehrenkodex. Von den Normalo-Fans wollten die nichts wissen. Ich hab mich die ganzen letzten Jahrzehnte nicht so unwohl gefühlt im Stadion wie jetzt, mit den ganzen schwarzen Ultra-Typen.

  • das es fast nur noch um Quote, Auflage, Sensation und Plazieren von Auftragsbeiträgen dritter geht. Egal ob Springer oder Bertelsmann oder die ach so unabhängigen Öffentlich-Rechtlichen. Mal ein Beispiel aus dem Fußball ? KSC-SGE, es wurde auf der ARD von "massiven Auschreitungen organisierter Gewalttäter/Chaoten gesprochen die ein beinahe Spielabbruch provozierten". Sicherlich, 1a getextet um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Jeder der schon in den 80er und frühen 90`zigern in die Stadien ging hat nun direkt Bilder von Brüssel oder andere Massenschlägereien vor Augen.

    Das mag so sein, der Wettbewerb fordert das womöglich. Dennoch erscheinen manche Medien (schrift/bild) weniger "Sensationslüstern" als andere Konkurrenten. Ich hab nicht so viele Bilder im Kopf wie du, wohl auch weil ich in den 80ern geboren wurde und in den 90ern noch recht jung war. Die Berichterstattung über KSC-VfB aber sehe ich, soweit man mir das zugestehen mag, recht neutral und mit Abstand. Was ich den Bildern und den Schriftsätzen entnehmen konnte, ist, dass es sich um gewaltbereite "Fans" handelte, die sich entsprechend fehlverhalten haben und dies auch deutlich zum Ausdruck brachten. Und nur das missfällt mir.


    Was war zu sehen ? Es wurden 2 Rauchbomben gezündet, es flogen 2 oder 3 Leuchtkugeln auf den Platz. Toll, Super, ganz arg schlimm. Egal wie man jetzt zu Pyrotechnik in Fußballstadien steht, vor noch 10-15 Jahren wär dann kein einziges Spiel vom FCK zu Ende gespielt worden. Teilweise noch nicht mal Angepfiffen, siehe FCK-Barca bei denen der FCK noch immer Werbung mit Bildern der Bengalo West macht.

    Das sind, wie Betzegeher bereits erwähnte, mindestens 2 Rauchbomben, 2-3 Leuchtkugeln etc. zuviel. Und die Verhältnisse mit "Früher" zu vergleichen ist nicht haltbar. Die Gesetzteslage hat sich verändert, das Verhalten der Ordnungshüter musste sich ändern, nur einige Idioten haben den Zug verpasst, sich an die neue Situation anzupassen. Auf Grund dieser wird es im Übrigen immer wieder und wohl noch häufiger wiederholt zu einer entsprechenden Berichterstattung kommen. Früher waren Bengalos nicht verboten oder es wurde nicht wie heute dagegen vorgegangen bzw. geahndet, heute sind sie verboten und das aus gutem Grund. Was ist daran nur so schwer zu verstehen? Es ist Gewalt und die darf nicht geduldet werden. Wer diese Form von Gewalt auch noch verharmlosen will, gehört m.E. ebenso zu den Verrückten, die sich da andauernd daneben Benehmen - wenn auch nur im Geiste verbunden.


    Zu deinen letzten Punkten, das die Fans wegbleiben und diese Chaoten den Fußball kaputt machen. Komischerweise gibt es den Profi Fußball trotz aller Gewalt- und Pyroexzesse der 80er und 90er immer noch. Die Stadien waren damals auch gut besucht. Und selbst mein Großvater, Gott hab in selig, erzählte mir von Auschreitungen bei den Derbys zwischen Schalke und Dotmund anno 1930-1940 und das er als Schalker "auf rote Erde" in Dotmund seinen Mund gehalten hat. Und was war, er ist trotzdem hin und den Fußball hats danach auch noch gegeben.

    Nochmals, nicht Verhältnisse miteinander vergleichen, die von einer unterschiedlichen Basis ausgehen, denn früher war auch "Arschloch" eine Beleidung, heute ist das Wort fest im deutschen Sprachwortschatz verankert, ohne das sich noch viele groß daran stören. Es gibt noch genügend Zuschauer, die diese Gewalt nicht abschreckt, da hast du sicherlich recht. Aber es gibt mittlerweile viele, die mit Kindern aus der West fernbleiben oder gar nicht erst zum Spiel fahren, weil es ihnen einfach zu gefährlich geworden ist - das ist Fakt. Und ein trauriger noch dazu!


    Also einfach mal etwas lockerer bleiben und sich nicht sofort auf alles mit Schaum vorm Mund stürzen was einem abends im Fernsehsessel präsentiert wird. Verglichen mit früher (80-90) sind diese Ultras nämlich die Regensburger Domspatzen.

    Ich stürze mich bestimmt nicht mit Schaum vor dem Mund auf alles, was mir da präsentiert wird. Zudem glaube ich, dass ich durchaus eindeutig und nicht zum ersten Mal grundsätzlich meine Einstellung zu dem Thema insgesamt präsentiere und das Verhalten dieser Personen anprangere. Es geht mir auch nicht pauschal um alle schwarzgekleideten oder um Ultras, es geht mir um die "schwarzen Schafe" die mit ihrem bescheuerten Verhalten maßgeblich dazu beitragen, dass ein Fußballspiel bisweilen zur Randerscheinung wird weil sich Randale und Verletzte in den Vordergrund schieben. Und die "Ultras", die sich gewaltbereit zeigen und bei diesen Vorfällen dabei sind (wohlgemerkt nur diese aktiven!), sind verglichen mit früher mindestens ebenso schlimm, betrachtet man die aktuelle gültigen Regeln, Vorschriften und Gesetze und deren Straftaten hierzu in Relation.

  • Die 80er und 90er mit ihren klangvollen Namen wie Stalin oder Ghandi wünscht sich keiner zurück. Aber bei den Hools gab es immer eine Art Ehrenkodex. Von den Normalo-Fans wollten die nichts wissen. Ich hab mich die ganzen letzten Jahrzehnte nicht so unwohl gefühlt im Stadion wie jetzt, mit den ganzen schwarzen Ultra-Typen.


    Magneto, da sind wir mal einer Meinung. Die Hoolszene in den Neunzigern und Achtzigern mit Stalin, Toto, Mammut, Jäger und wie sie alle hiessen (mir fällt gerade auf, die haben alle Spitznamen....) hatten Nichthooligans in Ruhe gelassen. Heute seh ich das nicht mehr so.


    Aber in den Achtzigern war Brüssel und andere Dinge, also auch mitnichten ohne.


    Aber das passt auch in das gesellschaftliche Bild. Früher hatten wir auch unsere Hahnenkämpfe, Jungs prügeln sich halt irgendwann einmal. Aber früher war Schluss, wenn einer am Boden lag, da wurde nicht reingestiefelt. Und wenn die Nase blutete oder die Lippe, war Schluss. Sozusagen Handtuch geworfen. Heute wird auf alles geknüppelt und getreten, was am Boden liegt. So einer hatte früher nichts zu lachen.....

  • @ apo696:
    Du beziehst dich zwar auf canelon, aber:


    1.) sind 2 Rauchbomben und 2 oder 3 Leuchtkugeln 2 Rauchbomen und 3 Leuchtkugeln zuviel
    2.)


    Sollen wir da etwa wieder hinkommen? Das ist vorbei und das ist gut so.


    Gazza


    Ich glaube du bist heute etwas... naja sagen wir.....äh....verwirrt. ;)


    *Räusper*
    Heute!? ;) (*mal gleich allen den Wind aus den Segeln nehm*)
    Naja, oder auch nicht. Gebe zwar zu, dass ich den Satz bei Betzegeher nicht gelesen habe, aber direkt vor canelon hatte ich die gleiche Aussage getroffen.

    Alles nur subjektive Wahrnehmungsdefizite! :kritisch:

  • Zitat

    "Die Ultras haben die Meinungsführerschaft in den Stadien übernommen. Die aber können wir schlecht erreichen"


    Meiner Meinung nach die Wurzel allen Übels. Und der FCK hat dies fundamentiert mit der Installation der Lautsprecheranlage.


    Zitat

    Den Ultras reicht eine einfache Choreografie, ein gemeinsames Hüpfen und Singen, nicht mehr aus. Ultras haben ein eindeutiges Feindbild: die Polizei. Sie sind unter Umständen gewaltbereit und benutzen Pyrotechnik in den Stadien",


    Was weiter oben in dem Link von mir eindrucksvoll belegt wird. Eine ganze Ecke eines Forums nur mit "Prügelnden Fascho-Polizisten".....Und jede Ultragruppe scheint zu versuchen die andere an Toughness, "Kreativität" und Gewaltbereitschaft zu übertreffen. Das Blockieren eines Mannschaftsbusses wird als legitim bezeichnet, es sei eine "coole" Aktion. Das zigtausende dies nicht so finden, lieber ein Fußballspiel sehen möchten wird ignoriert. Der Fußball uns seine Besucher in der Hand der Randalierer.


    Zitat

    "Da flogen drei Böller von fünf Frankfurter Anhängern und am Ende haben über 1000 Polizisten gut 100 Fans festgenommen. Da fehlt das Maß und es setzt eine Gewaltspirale auf beiden Seiten in Gang", berichtet Ralf Busch. Das Bündnis Aktiver Fußballfans (BAFF) verlieh der Bremer Polizei für diese Aktion übrigens "Den Goldenen Schlagstock".


    Hier ist natürlich das gesunde Maß überzogen. Aber die Frage nach der Kausalität für ein solches überzogenes Vorgehen wird nie gestellt, zumindest nicht von seiten der Ultras. Wenn man sich uneinsichtig zeigt, die Aktionen ein immer beängstigenderes Maß annehmen, reagiert die Polizei über.


    Wenn ich meinen Hund ständig prügele, wird er mich eines Tages beissen, wenn ich ihn nur anspreche.



    Zitat

    In Italien gilt in der Serie A bei brisanten Spielen ein Auswärtsverbot für Fans


    so weit haben es die Vorbilder in Italien geschafft. Na, ihr Ultras, wie sieht ein Support für das eigene Team aus, wenn man nicht einmal mehr in die Nähe der Stadien darf ?


    Zitat

    "Keiner muss hier Angst haben, ein Stadion zu besuchen", beruhigt Wilko Zicht, ein Sprecher von BAFF


    Das ist, mit Verlaub, BULLSHIT ! Die alte Oma, die in Karlsruhe zwischen die Ultradeppen und die Polizei geraten ist hatte garantiert Angst. Das hat man in der Mimik und den Augen gesehen. Meine Tochter will auch nicht mehr ins Stadion.



    Es wird Zeit, dass der Verein aufhört, die Ultragruppierungen als seine einzigen Fans zu bartpinseln und dazwischen haut. Wenn ich mir die Bilder auf den Stickern in den Toiletten der West (okay, dort gehören sie hin) so ansehe, dann hat das nichts zu tun mit 100% Support und "Treu bis in den Tod".


    Für mich ist die Ultrakultur eine Subkultur, die als Minderheit die Hoheit über die Stadien und somit über den Fußball gewonnen hat. Es wird Zeit, das normale Fans, die ein normales, emotionsreiches Fußballspiel sehen wollen wieder die Oberhand gewinnt.



    Was noch bleibt, ist die Frage nach den Pyros. Gegen Fürth wurde jeder, aber auch wirklich jeder kontrolliert. Dies sei immer so, laut Ordner. Wie kommen also die Bengalos in die Kurve ? Ich würde als Verein mal anfangen nachzudenken, ob die Dinger nicht schon vor dem Spiel ins Stadion geschafft werden. Bei einer Choreoprobe, bei irgendwas. Oder wenn man die Geschäftsstelle besucht. Man kommt doch in die Kurve rein. Am Spieltag würde ich so was nicht versuchen.


    Wie das auswärts vonstatten geht ist mir ein Rätsel. Es sei denn, es ist wie in dem Bericht von den Ama's in WORMS beschrieben....., natürlich hat dort auch keiner was mitgebracht. Hat man dort gefunden.

    Einmal editiert, zuletzt von Westkurvenveteran ()


  • Es wurden 2 Rauchbomben gezündet, es flogen 2 oder 3 Leuchtkugeln auf den Platz. Toll, Super, ganz arg schlimm


    Hi,


    das ist schon eine seltsame Aussage. Ich erzähle dir mal was als direkt Betroffener und reagiere etwas allergisch auf solche Verharmlosungen. Ich war bei einem Derby KSC-FCK in Karlsruhe. Nach dem Spiel standen wir vorm Stadion und es gab einmal wieder die Üblichen Hahnenkämpfe. Rechts Lautrer, links Karlsruher und in der Mitte die Polizei, die die Gruppen auseinanderhielten. Da ich im Gästeblock war, wurden wir alle erst einmal daran gehindert zu gehen. Plötzlich explodierte ein Knallkörper (Starenschreck), in unsere Gruppe geschossen, 30 cm links hinter meinem Kopf. Ergebnis war, dass ich fast ein halbes Jahr Infusionen brauchte, das Trommelfell und mein Gehör massiv traumatisiert (Knalltrauma) war und ich für diese Zeit arbeitsunfähig wurde. Tinitus, Gehörverlust, Schlaflosigkeit für fast 4 Monate, das ganze Programm eben. Zum Glück ist wieder alles in Ordnung mittlerweile, aber es war sehr knapp. Wäre das Ding etwas weiter vorne explodiert, wäre ich jetzt blind.


    Und jetzt kommst du und andere und erzählen was von "ist doch nicht schlimm", "sieht cool aus". "Waren doch nur ein paar Leuchtkügelchen" Da fällt mir michts mehr ein. DOCH, es IST SCHLIMM. Ich wünsche dir nicht, was ich diese Monate durchgemacht habe. Vielleicht würdest du die Sache dann mal etwas differenzierter beurteilen.


    Wenn es die ersten Tote gibt wie in Italien, wenn kein Fan mehr auf Auswärtsfahrten darf- und das wird früher oder später kommen - sind wieder alle entsetzt, aber dann wird es zu spät sein.

    sàwàddee kráb