Die Finanzlage des FCK


  • Da ist kein Platz für Renovierung, Instandhaltung oder andere Investitionen. Woher sollten die denn auch kommen? Die komplette Zahlung geht für die Zinsen drauf.
    Und weil die Zinsen in der 2. Liga nicht geringer werden, wäre ein Vertrag damals nicht möglich gewesen, der eine Klausel für die 2. Liga enthalten hätte.


    Man hätte diese Zinszahlungen anpassen können. Bei der Neuverhandlung des Kredites (ich gehe mal davon aus, dass die Zinsen nicht ewig festgeschrieben wurden), hätte man dies berücksichtigen können. Ein Rückkauf des Stadions hätte sich verzögert, aber die Überlebenschancen wären für den Verein besser gewesen. Deshalb hat man ja auch später die Zahlungen gestundet, den ein gescheiterter FCK, wäre für die Stadt ein immenser finanzieller Schaden gewesen, weit höher wie jetzt schon.


    Es gab andere Szenarien zur Rettung des Stadions. Soweit ich mich erinnere, hatte der Nachfolger von Jäggi ein Konzept, das gut war. Auch weiss ich von mindestens noch einem Angebot, dass zumindest erfolgsversprechend war. Jäggi war der Messias und wurde von allen gestützt. Alles andere wurde ignoriert. Als er weg war, war dann klar, mit welchem Preis wir "gerettet" wurden.


    Durch die freiwillige Zahlung an das Finanzamt ist das Fass übergelaufen. Und diese Zahlung hat Jäggi zu verantworten. Genauso auch die fehlenden Einnahmen vom Sanogo-Transfer sind fragwürdig. Der Stadionverkauf war kein guter Deal, sondern fast unser Ende. Jäggi hatte auch schon woanders bewiesen, was für ein Blender er ist, frag mal bei Adidas nach.


    also das Stadion hätten wir nicht behalten können und jeder der das behauptet läßt grundsätzliches Wissen aus Betriebswirtschaftslehre und Finanzierung vermissen.


    Sorry, aber da traue ich Ohlinger mehr zu wie dir. Im übrigen wurde das von einigen Experten bestätigt, die sich verwundert die Augen gerieben haben, warum dieses Konzept nicht durchgeführt wurde. Ohlinger hat uns dann später aus der Misere, so gut es eben ging, rausgeholt.


    Und ein Rückkauf ist immer möglich, wenn man Alternativen an der Hand hat. Die Stadt wäre froh, wenn sie den Klotz nicht mehr am Bein hat. Aber soweit sind wir noch lange nicht, so dass der Rückkauf momentan fast ausgeschlossen ist.

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht

    2 Mal editiert, zuletzt von rees1973 ()

  • Das Stadion und seine Miete sind ein Bumerang solange der FCK in der zweiten Liga spielt. In der ersten Liga sehe ich das Problem weit weniger, dazu kommt, dass das Stadion seitdem es die Kapazität von knapp 50.000 hat zum ersten Mal seit bestehen so ausgelastet ist, wie es sein sollte.
    Aus der Perspektive der Stadt hat man das Stadion am Bein, aber man hat auch einen Verein am "Bein" der eine Menge Kohle bringt und dessen Rolle aufgrund der abgewanderten Industrie eine größere Bedeutung hat. Man hat damals auf Jäggi gesetzt, der einiges veräußert hat. Auch das Stadion in der Annahme, dass eine Menge an Nachzahlungen anstehen. Die 7 Mio hat man gezahlt, Schalke hat soetwas nicht getan und wurde nicht belangt. Dass die Funktionäre der Bundesliga damals nicht den Mut aufbrachten einen Verein wie Borussia Dortmund aus der Bundesliga zu verbannen konnte man damals nicht wissen. Im Nachhinein sind viele Aktionen Jäggis negativ zu bewerten und ich verstehe auch Rees Meinung zum Stadionverkauf aber mit dem Schuldenberg und der Tatsache, dass wir keine Veltins Arena oder Signal Iduna Park die in 5 Jahren vielleicht Gazprom Park oder Rhein Ruhr Energie Park heißt, sondern unser Fritz Walter Stadion.
    Ohlinger hat eine Menge geflickt bei uns auf dem Berg und das dazu noch ehrenamtlich und ihm wird meiner Meinung viel zu wenig Anerkennung dafür zu Teil.
    Bis wir jemals daran denken können das Stadion zurückzukaufen werden Jahre vergehen. Denn es muss erstmal ein gewisses Eigenkapital angelegt werden. Bei einer bilanziellen Überschuldung und den Wellen der letzten Jahre ist das Vertrauen der Banken für einen Kredit in dieser Höhe und der derzeitigen Planungssicherheit auch nur begrenzt vorhanden.


    Die Stadt wird den Kredit aber nach und nach abbezahlen oder umschulden. Ich kenne die Laufzeit des Kredites nicht und auch die Details nicht, deswegen ist das zugegeben ins Blaue spekuliert.
    Aber die Zinsen sind nehme ich an festgeschrieben und in Erstligazeiten durch den FCK gedeckt und die Stadt besitzt für 50 Mio ein Stadion und dazu einen abhängigen Mieter. Wobei man selbst von dem Mieter abhängig ist. Die Stadt hat momentan keinen Nutzen daran dem FCK beim Stadionrückkauf entgegen zukommen, denn ohne Eigenkapital und Stundungen, die noch ausstehen, ist der FCK einfach kein potentieller Käufer.



    Aber vielleicht gibt es dazu näheres bei der JHV, wobei ich da eher wenig Hoffnung habe.
    @ rees ich hab es nicht als böse aufgefasst, sondern eher damit ausdrücken wollen, dass ich kein Insider bin und einiges spekulativ ist und ich eine Diskussion interessant finde und nicht scheue. Meine Informationen sind aus den JHV, diversen Zeitungsberichten, SWR berichten darüber usw.
    Das dabei vieles gefärbt ist, weiß ich selbst. Das mit dem richtig informieren ist demnach außer man hat Einsicht in bestehende Verträge auch etwas schwierig ;)

  • @ rees ich hab es nicht als böse aufgefasst, sondern eher damit ausdrücken wollen, dass ich kein Insider bin und einiges spekulativ ist und ich eine Diskussion interessant finde und nicht scheue. Meine Informationen sind aus den JHV, diversen Zeitungsberichten, SWR berichten darüber usw.
    Das dabei vieles gefärbt ist, weiß ich selbst. Das mit dem richtig informieren ist demnach außer man hat Einsicht in bestehende Verträge auch etwas schwierig ;)


    Wohl die wenigsten haben Einsicht in Verträge und Konzepte usw.. Auch ich nicht. Allerdings wurde gerade die damalige Notbremse mit dem Stadionverkauf durch Jäggi von einigen als überflüssig angesehen und später auch belegt. Leider hat man sich ganz auf Jäggi verlassen und ist fast im Nachgang daran gescheitert. Ich finde es schlimm, dass man diesen Jäggi immer noch verteidigen möchte. Ich kann es nicht verstehen.

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht

  • Wohl die wenigsten haben Einsicht in Verträge und Konzepte usw.. Auch ich nicht. Allerdings wurde gerade die damalige Notbremse mit dem Stadionverkauf durch Jäggi von einigen als überflüssig angesehen und später auch belegt. Leider hat man sich ganz auf Jäggi verlassen und ist fast im Nachgang daran gescheitert. Ich finde es schlimm, dass man diesen Jäggi immer noch verteidigen möchte. Ich kann es nicht verstehen.


    Ja Herr Jäggi hat eine Menge zu verantworten und leider kann man von ihm nicht 7 Millionen zurückfordern mit Begründung Schalke hat sie auch nicht gezahlt. Sportlich gesehen, waren seine Entscheidungen vernichtender sein Experiment mit dem besten zweiten Mann der Republik lässt mich noch heute schaudern.


    Ob der FCK sich wirtschaftlich hätte halten können sollte mit Blick auf die steigenden Baukosten und die damalige Auslastung die bei einem Schnitt von 32.813 (2005/06) Zuschauern lag, zumindest angezweifelt werden dürfen. Bis heute hat man das Fritz Walter Stadion nicht für andere Events nutzbar machen können.


    Ich habe nicht gefordert Jäggi auf den 11 Freunde Kreisel stellen oder ihm am Stadion ein Denkmal errichten. Ich habe mich auf die heutige Situation bezogen, die aus dem Stadionverkauf resultiert, der infolge der Zahlen von damals aus Jäggis Sicht unumgänglich war. Blockiert hat ihn bei der Entscheidung niemand, d.h. auch dass es nicht genug leute, gab die sich dafür eingesetzt haben und aus überzeugung Jäggi die Stirn geboten haben.
    Das die Ära Jäggi eine zum vergessen war, ist auch aus meiner Sicht unumstritten. Dazu ist es eben nicht gelungen den FCK zu sanieren und er verließ das sinkende Schiff, aber die Stadionmiete steht der Stadt zu und es ist rechtens sie in dieser Höhe einzufordern.

  • Ich habe nicht gefordert Jäggi auf den 11 Freunde Kreisel stellen oder ihm am Stadion ein Denkmal errichten. Ich habe mich auf die heutige Situation bezogen, die aus dem Stadionverkauf resultiert, der infolge der Zahlen von damals aus Jäggis Sicht unumgänglich war. Blockiert hat ihn bei der Entscheidung niemand, d.h. auch dass es nicht genug leute, gab die sich dafür eingesetzt haben und aus überzeugung Jäggi die Stirn geboten haben.
    Das die Ära Jäggi eine zum vergessen war, ist auch aus meiner Sicht unumstritten. Dazu ist es eben nicht gelungen den FCK zu sanieren und er verließ das sinkende Schiff, aber die Stadionmiete steht der Stadt zu und es ist rechtens sie in dieser Höhe einzufordern.


    Ich glaube auch kaum, dass das jemand fordert, weder du, noch die Walz oder chuppa. Es ist auch müssig, darüber zu streiten, was hätte passieren können. Es ist nun mal passiert und wir müssen damit leben. Verträge müssen erfüllt werden, was ja nun der FCK auch vollends macht. Ich bin froh, dass wir dazu in der Lage sind.

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht

  • na Prima ....dadurch ist aber das Grundproblem noch lange nicht gelöst. Nämlich das wir durch diese viel zu hohe Stadionmiete und Nebenkosten einen sehr großen Wettbewerbsnachteil gegenüber den anderen haben die eine wesentlich niedrigere Miete pro Jahr zahlen.
    Mal sehen wie das ganze noch weitergeht .... zumindest hält der Depp jetzt hoffentlich mal das Ma.. :autsch:

    Ich glaube eher, dass der FCK einen Wettbewerbsvorteil hat, den der Steuerzahler subventioniert hat. Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

    I hope life is good for you.

  • Das ist die unreflektierte 05er Sichtweise :D


    Das Gegenseitigkeitsverhältnis wurde doch schon wiederholt dargestellt:


    Kein FCK = weniger Steuereinnahmen als "Subventionen" mit FCK


    Mit dem FCK haben Stadt und Land also mehr im Säckel als ohne.


    Zwar hätten diese Kassen mit einem durchweg finanziell gesunden FCK noch mehr Einnahmen, aber das kann ja wieder kommen.
    Wir sind also eine Investition in die Zukunft und liegen dem Steuerzahler gerade nicht auf dem Sack ;)


    So sehe ich das jedenfalls mit gutem Gewissen, zumal ich zu denen zähle, die alle 14 Tage ihr Geld in KL lassen und auch einiges an hoch besteuertem Sprit verfahren, um Heim- und Auswärtsspiele zu besuchen.
    Was ohne den FCK nicht stattfinden würde.


    Andere werden privat subventioniert oder mogeln sich durch (BVB...).

    Gruß
    nobe

  • Zitat

    Ich glaube eher, dass der FCK einen Wettbewerbsvorteil hat, den der Steuerzahler subventioniert hat. Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.


    Wieso haben wir durch diese immense Belastung (Miete, Nebenkosten und Investitionen) einen Wettbewerbsvorteil? Auch könne wir unsere Schulden in irgendwelche Nebengesellschaften verschieben. Selbst der Frönerhof ist weg. Wir haben keine Immobilien mehr.

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht

    2 Mal editiert, zuletzt von rees1973 ()

  • Kein FCK = weniger Steuereinnahmen als "Subventionen" mit FCK


    Mit dem FCK haben Stadt und Land also mehr im Säckel als ohne.

    gilt das nicht im prinzip für jede stadt die einen bundesligisten beheimatet? :gruebel:

  • In einer Region, in der es fast nichts anderes gibt, sicherlich nicht. Da gibt es eine Studie von der Uni Mainz, welche das doch deutlich zeigt.

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht