ZitatAlles anzeigenFCK unterstreicht Stärke in Hälfte zwei
VON OLIVER SPERK
Mit dem 1:1 (0:1) am Montag im Spitzenspiel der Zweiten Fußball-Bundesliga gegen den FSV Mainz 05 hat der 1. FC Kaiserslautern seinen Ruf als bestes Team der zweiten Halbzeit unterstrichen. Durch das Remis findet das Kopf-an-Kopf-Rennen an der Tabellenspitze seine Fortsetzung.
Bei beiden Mannschaften, den Verantwortlichen und den Trainern herrschte am Montagabend Einigkeit: Das mit so viel Spannung erwartete Rheinland-Pfalz-Derby nicht verloren und damit die eigene gute Ausgangsposition im Aufstiegskampf gewahrt zu haben, war am Ende allen das Wichtigste.
„Wir wussten, dass Mainz in der zweiten Halbzeit viele Tore kassiert und dass wir die meisten unserer Tore in der zweiten Hälfte schießen. Deshalb waren wir zur Pause optimistisch, den Rückstand noch wettzumachen", beschrieb FCK-Außenbahnspieler Dragan Paljic die Gemütslage bei den „Roten Teufeln" nach 45 Minuten.
Die Lauterer hatten sich nach passablen Anfangsminuten selbst in die Bredouille gebracht: Moussa Ouattaras verunglückter Kopfballabwehr folgte ein noch schwächerer Rückpass - Markus Feulner bedankte sich mit dem 0:1 (6.). „Das fand ich gar nicht so dramatisch. Solche Sachen passieren einfach im Fußball. Wichtig war, dass wir immer daran geglaubt haben, wieder zurückzukommen", betonte der wieder kampfstark und zielstrebig spielende Torjäger Srdjan Lakic, der dem FCK mit seinem zehnten Saisontreffer zum 1:1 (72.) den Punkt rettete. Auch Torhüter Luis Robles nahm seinen Kollegen Ouattara in Schutz: „Er hat nicht gesehen, dass Markus Feulner hinter ihm war." Robles, schon aus seinem Tor herausgeeilt, kam dann gegen den stark aufspielenden Mainzer Mittelfeldmotor zu spät. „Ich wollte mit ihm in den Press-Schlag gehen, aber gleichzeitig auch keine Rote Karte riskieren. Nach nur fünf gespielten Minuten hätte das unser Team zu sehr geschwächt", schilderte der Keeper seine Gedanken nach Ouattaras zu kurzem Rückpass. FCK-Trainer Milan Sasic sagte: „Ich bin generell gegen Rückpässe in solchen Situationen. Warum bringe ich den Torhüter in so eine schwierige Lage und schlage den Ball nicht lieber weg?"
Ouattara, dem sein Patzer selbst am meisten zu schaffen machte, war danach minutenlang völlig von der Rolle, ließ dem Aussetzer beim 0:1 einen weiteren Fauxpas folgen im Duell mit seinem Freund Aristide Bancé. Sasic: „Als Trainer denkt man dann nur: Wie kann ich ihn schnell wieder aufbauen? Später hat Moussa gut gespielt." Der Innenverteidiger steigerte sich wie das ganze Team. Nach der Pause arbeitete sich der FCK in die Partie hinein, zeigte sich zäh, konditionsstark und willens, das Spiel zu drehen. „Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen", sagte Sasic, „wir hatten mit Verletzungen, Erkältungen und anderen Problemen zu kämpfen und haben es nach der Pause in so einem wichtigen Spiel gegen den größten Aufstiegsfavoriten geschafft, den Gegner mit gesunder Aggressivität in der eigenen Hälfte zu binden."
Quelle : Die Rheinpfalz