ZitatAlles anzeigen„Es hat nichts mit den sportlichen Ergebnissen zu tun, weil die Saison erfolgreich war", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Rombach gestern Abend zur überraschenden Trennung des Fußball-Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern von Trainer Milan Sasic.
„Es ist eine Entscheidung, die uns nicht leicht gefallen ist und die auch nichts mit der Qualität der Arbeit Milan Sasics zu tun hat", betonte Rombach, „die Entscheidung basiert allein darauf, dass mit Milan Sasic keine Übereinstimmung über künftige Konzepte erzielt werden konnte. Und wie sollte dann eine künftige Zusammenarbeit funktionieren?"
Der Aufsichtsratschef räumte ein, die Entscheidung über die sofortige Trennung sei „relativ kurzfristig" gefallen und sei angesichts der sportlichen Erfolge Sasics mit den „Roten Teufeln" nach außen schwer zu vermitteln, weil sie allein aufgrund gravierender interner Meinungsverschiedenheiten gefallen sei. „Wenn man an dem Punkt ist, an dem man sagt, es ist besser, sich zu trennen, dann ist es immer besser, das gleich zu tun, als den Schritt aufzuschieben", sagte Rombach mit Blick auf den ungewöhnlich späten Zeitpunkt der Trainerentlassung - nur vier Spiele vor dem Saisonende.
Auf der wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade aus dem Rostock-Spiel verfrühten Rückfahrt von einem Lehrgang mit der U21-Nationalmannschaft hat FCK-Torwart Tobias Sippel gestern Abend von dem Paukenschlag erfahren. Der stellvertretende Mannschaftskapitän reagierte betroffen angesichts der plötzlichen Entlassung Sasics. „Es ist überraschend, dass alles so schnell ging", meinte der 21-Jährige, „vergangene Saison hat er uns vor dem Abstieg gerettet, und diese Runde hat er uns nach oben gepusht. Wir wussten, er ist manchmal ein knallharter Trainertyp, aber vor allem letztes Jahr haben wir das auch irgendwo gebraucht."
Sippel räumte ein, es habe Konflikte zwischen der Mannschaft und Trainer Sasic gegeben, „aber es waren normale Diskussionen, auch wenn der Trainer manchmal laut geworden ist". Er habe sich mit Sasic gut verstanden, „auch wenn er mich zu Beginn der Rückrunde auf die Bank gesetzt hat, weil ich nach meinem Armbruch noch nicht ganz fit war".
Der FCK-Keeper betonte die überaus erfolgreiche Arbeit, die Sasic mit den „Roten Teufeln" auch nach dem kaum noch für möglich gehaltenen Nicht-Abstieg geleistet habe: „Wenn uns vor dieser Saison jemand gesagt hätte, ihr steht nach 30 Spieltagen in der Spitzengruppe, dann hätte ihm das wohl kaum einer geglaubt."
Heute (11 Uhr) leitet Alois Schwartz das Training, um 14 Uhr folgt eine Pressekonferenz. „Ich muss das jetzt erst einmal setzen lassen. Das ging alles so schnell", sagte Schwartz am Abend. „Fakt ist: Ein Aufstiegsplatz ist vergeben, es gibt noch einen zweiten und einen Relegationsplatz. Wir haben noch vier Spiele ... ", äußerte der 42-Jährige.
Quelle : Die Rheinpfalz