Moin Leute,
ich muss mal etwas weiter ausholen. Einige Aussagen hier haben die Tendenz immer nur einen Faktor der ganzen Geschichte in den Fokus zu rücken und den Zusammenhang komplett außer Acht zu lassen - und genau das ist der Fehler.
Ich nehme jetzt mal das Beispiel
Zitat"Kuntz ist ein Heuchler, da er die ganze Zeit so tat als sei alles in Ordnung"
, was hier des Öfteren auftaucht. Jetzt beziehen wir das auf das oben von mir gepostete. Denkt man kurzsichtig, könnte man diesem Trugschluß durchaus zum Opfer fallen. Jetzt schauen wir mal etwas über den Tellerrand hinaus.
Kuntz möchte seit seinem Amtsantritt etwas Professionalität in die Außendarstellung des Vereins zurückbekommen, die die letzten 10-15 Jahre abhanden gekommen war. Mit anderen Worten, er versucht Probleme und Konflikte so gut es eben geht intern zu halten und auch intern zu klären. Sei es bei Transfers, bei den Finanzen, bei der Klofrau. Diese Forderung und diesen Wunsch hatten so gut wie alle FCK Fans an ihn und so weit ich das beurteilen kann, sind auch alle Fans froh, dass dies das letzte Jahr mehr oder minder gut funktionierte. Wir kamen langsam vom Image des Chaoslautern weg, vom Image des Chaoslautern, wo alles nach Außen drang. Einhellig besteht die Meinung: das ist professionelles Management.
Diese Strategie wurde jetzt auch im Falle der Trainerentlassung Sasics 1 zu 1 umgesetzt und auf einmal soll das heuchlerisch sein? Leute, Stefan Kuntz hat versucht Euren ach so geliebten Trainer so lange es geht die Stange zu halten, suchte mehrmals das Gespräch, um positiv einzuwirken. Es drang nichts nach Außen und somit gab er Milan Sasic die Chance etwas zu ändern, ohne das die Bild ihm dabei auf die Finger schaut. Monatelang schaute sich Stefan Kuntz dieses böse Spiel mit guter Mine an, um dem Verein die Chance zu geben, im ruhigen Fahrwasser zu bleiben. Die Probleme wurden aber nicht weniger, der beratungsresistente Sasic sah (und sieht immer noch) seine Fehler nicht ein. Offensichtliche Fehler in der Mannschaftsführung, der taktischen Ausrichtung, der Trainingsgestaltung, usw. Die Fehler wurden so offensichtlich, dass nach und nach auch Außenstehende diese bemerkten und offen ansprachen. Hier und anderswo. Gut, dies wurde als Spekulation abgetan, was es im Nachhinein nicht war, wie wir alle sehen können.
Ab diesem Zeitpunkt wurde es ganz schwer für Kuntz. Auf der einen Seite die moralische Verpflichtung gegenüber seinem Freund - auf der anderen Seite die Verpflichtung und der Wunsch das Optimale aus dem Kader und damit aus dem FCK heraus zu holen. Er gab Sasic unendlich viele Chancen sich und seine Art etwas moderater zu gestalten. Sasic bockte nur und "zog sein Ding durch", wissen Sie? Bis, ja bis es eben nicht mehr ging. Die Spieler gingen auf die Barrikaden, Sasic wurde noch rigoroser, zertrat Türen, zeigte keinen Respekt mehr vor seinem Team und wahrscheinlich auch vor Kuntz. Kuntz suchte weitere Gespräche, um einer Entlassung aus dem Wege zu gehen, da er Ruhe für den Verein haben wollte. Er verhinderte, dass das meiste nach Außen gelangte, was man daran sieht, dass viele der Sasic Verteidiger hier bis heute noch keinen Plan schieben, wie der Mann tickt und was er so getrieben hat den ganzen Tag.
Jetzt ging es einfach nicht mehr und Stefan Kuntz hat gegen seinen Freund als Trainer und für das Wohl des FCK entschieden. Dann kam es raus wie ein Paukenschlag für viele - Achtung: nicht für alle - einige wussten bzw. ahnten wie der Hase läuft, aber denen wurde hier und auch in anderen Foren und Plattformen wenig Glauben geschenkt. Es war eben für viele Ahnungslose die "wir reden alles schlecht und streuen Gerüchte Fraktion". Und glaubt ihr tatsächlich es war für SK eine leichte Sache seinen Freund und langen Weggefährten als Trainer zu entlassen? War es bestimmt nicht, darum gab er ihm unzählige Chancen sich zu ändern. Es passierte aber nichts und dann musste SK handeln. Er hat meiner Meinung nach noch viel zu lange gewartet!
Und das nennen manche hier "heuchlerisch"? Nein, ist es ganz und gar nicht. Es ist hochprofessionell und genau im Sinne des Vereins. Genau das, was alle von einem Vorsitzenden verlangen. Er denkt konzeptionell und langfristig. Es drang nicht viel nach Außen, was auch gut ist. Er hat sich hochprofessionell vor seinen Trainer gestellt und versucht ihm den Rücken zu stärken. Sasic hat die ausgereichte Hand nicht angenommen, da er in seiner eigenen Welt lebt und muss jetzt mit den Konsequenzen leben.
mfg SaZa