Marco Kurz (01.07.2009 - 20.03.2012 als Trainer)

  • Nach dem doch sehr schaurigen Spiel gestern und einer bitterkalten Nacht halte ich mal folgendes fest:


    Ich bin absolut gegen eine Entlassung von MK! Ich gebe zu das ich einige der Personalien in den letzten Spielen nicht ganz nachvollziehen konnte, vor allem die gestrige Einwechslung von Kirch, die Nichthereinnahme von Fortounis usw. Was aber wäre passiert, wenn MK es bei 2 Spitzen belassen hätte, wir 3 anstatt einem Tor kassieren? Man hätte wohl ebenso auf ihn eingedroschen und seine Kompetenz in Frage gestellt, wieso er den nicht defensiver mit 10 Mann agiert. Von daher mache ich ihm taktisch gesehen keinen Vorwurf.


    Der doch etwas prekären Lage fügen sich die fragwürdigen Abgänge von Nemec und Ame hinzu, die bei so vielen wenig Nachvollziehbarkeit hervorriefen. Zumindest den Abgang von Ame halte ich für eine logische Schlussfolgerung. Zum einen hatte er kaum noch Einsatzzeiten und falls doch, spielte er m. E. nicht zufriedenstellend, was seine Lage beim FCK nicht gerade verbesserte. Adam hätte ich gerne behalten, er war immer für ein Tor gut und schaffte es auch bei noch ausstehenden 10 Minuten frischen Schwung hineinzubringen. Aber auch hier wird es Gründe geben warum ein Wechsel vollzogen wurde.


    Viele Faktoren fliesen hier zusammen, die einen doch nicht unerheblichen Kreis der Fangemeinde zweifeln lassen, oder gar den Kopf zum jetzigen Zeitpunkt fordern. Was dem FCK jetzt hilft ist ein Erfolgserlebnis, besser 2! Dann bin ich mir sicher das wir die Saison schadlos überstehen werden. Auch in der letzten Saison hat man am Trainer in schlechten Zeiten festgehalten, auch damals gab es erste KURZ-RAUS-Rufe. Am Ende hat sich die Mannschaft gefangen, legte eine Serie hin und wir waren früher gerettet als man sich hätte träumen lassen.


    Die Mannschaften liegen dieses Jahr dermaßen dich beieinander das ein Spieltag die komplette Tabelle auf den Kopf stellen kann. Von daher ist noch lange nichts verloren und es bleibt genug Zeit das Ruder herumzureisen, und zwar mit MK, auch wenn er seine Personalpolitik nochmals überdenken sollte.

    Fritz Walter: "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille alles für den anderen zu geben"


    Als Gott den FCK schuf hatte er einen Sinn für Schönheit,
    aber als er die Bayern schuf hatte er einen guten Sinn für Humor... :zeter:

  • das einzige was ich an seiner stelle gestern taktisch verändert hätte


    nach dem platzverweis umstellen auf 3er-kette und yahia auf die 6
    das hätte er die 50 min auch hinbekommen


    dann wären die wechsel in der offensive nicht so gravierend gewesen

  • Marco Kurz hat gestern wie folgt spielen lassen:


    --------------Trapp--------------
    Dick--Yahia--Rodnei--Bugera
    ------Borysiuk----Tiffert-------
    Sahan---------------Jörgensen
    ------Wagner----Shechter----


    Dieses System ist spielerisch auf starke Außenspieler ausgelegt, auf Läufe bis zu Grundlinie, aufs Flankenschlagen in den Rücken des Gegners, darauf dass im Halbfeld ein Überlaufen des Vordermannes stattfindet und somit Räume geschaffen werden können. Weder Fortounis noch Jörgensen sind Spieler, die genau diese Kunst beherrschen, vielmehr zieht es beide in Robben-Manier in die Mitte, in den Zweikampf vor dem 16er, der dann möglicherweise den finalen Pass erlaubt. Bei Sahan sehe ich das ähnlich, wobei Sahan den Vorteil hat, dass sich Florian Dick durch eben jenes Überlaufen in offensive Aktionen einbezieht - die einzigen Flanken von den Grundlinie kommen im Regelfall von Dick - denn Bugera auf der anderen Seite traut sich aus dem Halbfeld nicht heraus. Weiteres Problem ist Tiffert: Zwischen der Doppel-6 und beiden Stürmern entsteht im wichtigen zentralen Halbfeldraum ein Loch, das keiner vermag zu füllen, das wäre eigentlich Tifferts Rolle. In der Folge müssen sich Wagner und Shechter genau in diesen Raum fallen lassen, um sich Bälle früher oder gar eigenständig zu holen - dadurch verlassen die Stürmer wiederum ihre eigenen Positionen. Man hat dies immer recht gut bei Nemec sehen können: Wenn Nemec wie z.B. im Spiel gegen Hannover kam, besetzte er genau diese zentral-offensive Position, konnte von dort aus Bälle nach außen, weiter durch die Mitte verteilen oder nach hinten abtropfen lassen. Ergo schafft man in dieser Position drei Anspielmöglichkeiten. Dieser Raum ist in unserem Spiel dauerhaft unbesetzt. Damit erkenne ich schon mal, dass entweder die Spieler für dieses Sytem nicht geeignet sind, oder MK einfach nicht erkennt, dass dieses System mit diesem Spielermaterial nichts bringt.


    Ich würde mir dahingehend ein flexibleres 4-2-3-1 im Dortmunder Stile wünschen (jetzt erstmal unabhängig von den sich auf dem Platz befindenden Spielern, rein taktisch gedacht):


    --------------Trapp--------------
    Dick--Yahia--Rodnei--Bugera
    ------Borysiuk----Tiffert-------
    Sahan---Shechter---Jörgensen
    --------------Wagner----------


    Man könnte auch Shechter nach außen ziehen und stattdessen Fortounis mittig spielen lassen.


    Diese taktische Ausrichtung ist deutlich flexibler und erlaubt weitaus mehr spielerische Möglichkeiten, nach vorne und in die Breite. Die Doppel-6 mit dem offensiveren Part bleibt bestehen, durch das Einrücken Shechters in die Zentrale wird die Position und die Lücke im zentralen Halbfeld besetzt und eröffnet oben genannte Möglichkeiten: Pässe nach außen, Pässe in die Mitte, Pässe nach hinten. Die Räume hier sind deutlich enger miteinander verknüpft, dadurch ergeben sich durch kluges Zulaufen oder die kluge Bewegung ohne Ball kurze und schnelle Passmöglichkeiten. Sahan und Jörgensen haben nicht mehr in jeder Situation den Druck in die Mitte zu ziehen, Wagner ist vorne durch seinen guten Umgang mit dem Ball flach als auch durch seine Kopfballstärke hoch anzuspielen. Das Problem mit Bugera bleibt auch in diesem System bestehen, aber das ist dann tatsächlich ein individuelles Problem.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Michael
    Sehr gut geschrieben allerdings hast du De Witt vergessen der macht nämlich in dem 4-4-2 genau das was du kritisierst er hat den zug zum tor durch die Mitte.
    Das hat einfach kein anderer in unserem DM. Gegen Werder hat man ja teilweise gesehen das es geht mit diesem System.
    Aber ich gebe dir recht man könnte es auch anders machen.
    Allerdings brauhcst du auch dazu spieler die viel laufen und die außenbahnen beackern und das ist halt nur auf der Seite von Dick
    Weil Dick kann die meter wieder zurückgehen in der Rückwärtsbewegung das kann Bugera höchstens 2-3 mal dann ist er kaputt.

    "I did it for me. I liked it. I was good at it. And I was really -- I was alive."


    WW

  • @ Dirtdevil


    3-er Kette in der Abwehr wäre die absolut richtige Entscheidung gewesen. Köln hat nur mit einem Stürmer gespielt. So wäre vielleicht die ein oder andere offensiv-Aktion mehr entstanden.

  • Mir wäre es lieber gewesen er hätte die beiden jungen Neuzugänge aus Polen zusammen aufgestellt, trotz der hohen Ablöse die man für Shechter gezahlt hat.
    Nach dem Platzverweis wäre das gute alte System mit Libero wohl die beste Lösung gewesen.

  • Zitat

    Über weite Strecken solide verlief das Debüt von Anthar Yahia (29) in der Innenverteidigung. Doch als Lautern unter Druck geriet, ließ auch er nach. "Im Abstiegskampf müssen wir kühlen Kopf bewahren und an uns glauben", sagte Yahia. Der Ex-Bochumer war eigentlich für die Bank vorgesehen, ist nach Einschätzung von Kurz nach seinem halbjährigen Gastspiel in Saudi-Arabien bei Al-Nasr Riad noch nicht in optimaler körperlicher Verfassung: "Anthar hat ein bisschen Nachholbedarf. Er ist noch nicht bei 100 Prozent."


    Von Kicker.de



    Ich verstehe in diesem Punkt MK nicht so richtig. Warum sagt er Yahia hat noch Nachholbedarf und bringt ihn dann trotzdem und nicht Abel

    "Steh auf Mann!" Chris Löwe, 02.09.2013


    "Wenn der Kopf funktioniert, ist das wie ein drittes Bein!"

  • Heute wurde übrigens ein internes Training einberufen - also von draußen nach drinnen. Klingt ein bissel nach "wir müssen mal dringend drüber reden".

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Heute wurde übrigens ein internes Training einberufen - also von draußen nach drinnen. Klingt ein bissel nach "wir müssen mal dringend drüber reden".


    ... oder er verabschiedet sich von der Mannschaft.

  • Ich bin generell dafür an Marco Kurz festzuhalten. Sollte es dennoch zu einer Trennung von ihm kommen, so wünsche ich mir einen Mann zurück:


    Milan Sasic!


    Genau der richtige, wenn es auf lauterer Tugenden ankommt. Kämpfen, Kämpfen, Kämpfen.


    Wir brauchen einen Mann mit Mut. Wenn den einer hat, dann Milan Sasic.


    Klar, kann man jetzt sagen, dass Sasic dafür menschlich mit der Mannschaft nicht mehr klar kam. Aber evtl. hat er ja gelernt, Strenge dann walten zu lassen, wenn es notwendig ist.


    Dann würde auch der Tiffi-Tiffert mal wieder richtig Gas geben und nicht nur meckernd über den Platz schleichen. Und dann selber keine Leistung bringen. Das ist doch wohl kein FCK-Kapitän sowas.