ZitatAlles anzeigenDer FCK freut sich nach dem Auftaktsieg gegen Greuther Fürth über ein attraktives Los. In der zweiten DFB-Pokalrunde kommt Jupp Heynckes mit dem ambitionierten Bundesligisten Bayer Leverkusen ins Fritz-Walter-Stadion nach Kaiserslautern. Tobias Sippel ist die neue Nummer 1 der Roten Teufel. Das Mittelfeld-Quartett widerlegt Zweifel an den Offensivqualitäten.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Dem 1. FC Kaiserslautern ist der Start in die neue Zweitliga-Saison ergebnismäßig mit 2:1 (2:0) und über eine Stunde auch leistungsmäßig gegen die SpVgg Greuther Fürth gelungen. Am Abend dann loste Nationalspielerin Inka Grings den Roten Teufeln Bayer Leverkusen als Gegner für die zweite DFB-Pokalrunde zu. Am 22. oder 23. September gastiert die Trainer-Ikone Jupp Heynckes mit seiner neuen Mannschaft im Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg.
„Das ist natürlich ein Brocken. Ich glaube, es ist wichtig, dass wir ein Heimspiel mit unseren fantastischen Zuschauern gegen diesen starken Gegner haben, den ich in der Bundesliga unter den ersten Fünf erwarte”, kommentierte FCK-Trainer Marco Kurz gestern nach dem Training das Los. Kurz: „Für unsere junge Mannschaft ist das ein Highlight. In einer Partie ist immer alles möglich. Das Pokalspiel ist zwar noch weit weg, aber wir freuen uns drauf.” Dann wird wohl auch Torjäger Srdjan Lakic zurück auf der Wiese sein. Am Samstag schon kehrte sein kongenialer Sturmpartner Erik Jendrisek in die Startelf zurück, zollte seinem Trainingsrückstand nach 80 Minuten Tribut, leistete vorher Großes. „Ich habe zum ersten Mal wieder über 90 Minuten gespielt, zwei Tore vorbereitet und bin jetzt natürlich sehr glücklich”, sagte der Stürmer. Nach Zuspiel von Florian Dick hatte er den Musterpass geliefert, den Ivo Ilicevic zum Führungstreffer genutzt hatte (5.). Alexander Bugeras wunderschönem Freistoßtreffer war ein Foul Asen Karaslavovs an dem sehr beweglichen Jendrisek vorausgegangen. Er harmonierte schon recht gut mit Sturm-Kollege Adam Nemec, der 61 Minuten Dienst tat, aber auch noch konditionellen Aufholbedarf anzeigte. „Wir kennen uns aus unserer U21. Adam ist ein Typ, der zu mir passt. Er kann den Ball gut behaupten. Ich brauche jetzt noch ein bisschen Spielpraxis, um wieder ganz der Alte zu werden”, sagte Jendrisek.
Überzeugend setzte das Mittelfeld-Quartett des FCK zumindest eine Stunde die taktischen Vorstellungen des neuen Trainers um. Die Flügelzange mit Ivo Ilicevic und Sidney Sam griff. Und in der Schaltzentrale wiesen der zweikampfstarke Bastian Schulz mit minimierter Fehlerzahl und der alle überragende Georges Mandjeck, der mit brillanten Tricks begeisterte, durchaus auch Offensivqualitäten nach.
„Ein kleiner Knackpunkt in unserem Spiel war die vergebene Chance von Sidney Sam, der das dritte Tor hätte machen müssen”, analysierte Marco Kurz (mit Recht). „Klar, ich muss es machen. Dann wäre das Spiel auch für mich perfekt gelaufen, aber so was kann passieren”, sagte Sam, der nach Doppelpass mit dem cleveren Nemec allein vor Torwart Loboué auftauchte und den Ball meilenweit vorbeischoss. Er wollte es zu schön machen …
Die Torheit des jungen Angreifers rächte sich nicht wirklich. Mehr als das 1:2 durch Sami Allagui ließ der FCK nicht zu. „Wir hätten das Ergebnis noch klarer gestalten können, wenn wir unsere Chancen konsequenter genutzt hätten. Unnötig, dass wir den Anschlusstreffer kassieren”, sagte Kapitän Martin Amedick, den Fürths Torjäger nach Prib-Zuspiel an Dick vorbei überlistet hatte.
„Wir haben eine super erste Halbzeit gespielt. Wir haben ganz gut nach vorne umgeschaltet, obwohl uns ja in der Vorbereitung vorgeworfen wurde, dass es offensiv noch nicht so klappt”, sagte Bastian Schulz. Er war einer von fünf Neuzugängen in der Startelf. Außer Schulz und Mandjeck wussten auch der emsige Nemec in der Spitze, der elanvolle Trickser Ilicevic und der bärenstarke Innenverteidiger Rodnei zu überzeugen. „Es wäre tragisch gewesen, wenn wir nach Rodneis einzigem Fehler das 2:2 kassiert hätten”, sagte FCK-Chef Stefan Kuntz in Erinnerung an die 89. Minute, als der Ex-Berliner den Ball nicht getroffen hatte.
„In der zweiten Hälfte haben wir den Faden verloren. Aber am Ende war es ein verdienter Sieg”, meinte Florian Dick, der fleißige Offensivverteidiger, dem allerdings immer mal wieder eine Flanke verrutscht, ein Fehlpass unterläuft.
Die erklärte Nummer 1 ist der Mann mit der Nummer 1: Tobias Sippel. „Ich habe gehofft, dass ich es werde. Ich weiß, dass ich das mit Leistung bestätigen muss. So fahre ich jetzt zur U21, will ein gutes Spiel gegen die Türkei machen. Und dann nächsten Sonntag in Ahlen Konstanz beweisen”, sagte der 21-Jährige. „Wir haben drei hervorragende Torhüter, Tobi darf sich nicht ausruhen. Ich bin froh, dass die beiden anderen Druck machen”, sagte Trainer Kurz.
Quelle : Die Rheinpfalz