Ich kann Stefan da nachfühlen.
Ich hatte mal eine Zeitlang eine Gartenbaufirma, was kleines. Ich und zwei Angestellte. Ich musste, obwohl ich keine Lehrlinge ausbilden durfte, auch gar nicht in der LAge war einem Jungen eine gescheite Ausbildung anzubieten, die Abgabe dazu zahlen. 1% der Bruttolohnsumme als Abgabe an das Ausbildungswerk GaLa. Letztes Jahr hab ich ein Schreiben bekommen, das diese Umlage erhöht werden muss. Gut, ich hab keine Firma mehr, insofern scheiss drauf. Aber die Höhe der "moderaten Erhöhung" hat mich umgehauen. Von 1% auf 2% der Bruttolohnsumme. Von dem einen Prozent müssen die leben.
Du bekommst als Kleinunternehmer dermaßen viel Knüppel zwischen die Beine, das ist eher auf Existenzgründungsverhinderung aus.
Was mich zu einem anderen Thema bringt: Wieso sträubt man sich so gegen einen gelockerten Kündigungsschutz ? Bei Betrieben unter 8 Mann ist das DER GRUND, warum keine Arbeitsplätze geschaffen werden. Auf eine kurzzeitige Erhöhung der Auftragslage kann ich nicht reagieren, weil ich nicht weiß, ob ich den Mann bei einer Verringerung wieder entlassen bekomme. Dabei wäre das DIE CHANCE für Langzeitarbeitslose. Wenn von 10 Leuten, die so eingestellt werden nur einer eine feste Anstellung über ein Jahr bekommt, ist doch allen gedient. Aber nein, wir beharren auf starrem Kündigungsschutz. Basta. Egal, was gut ist. Ich rede wohlgemerkt von kleinen Betrieben. Nicht von großen oder mittelständischen, die eine gewisse Größe haben.
Ist das gleiche wie das Kündigungsgesetz für behinderte Mitmenschen. Die stellt WEGEN dem Gesetz keiner ein. Die sind quasi unkündbar. Und das macht KEIN Unternehmer. Insofern schützt das Gesetz nicht, es behindert die Leute bei der Ausübung einer Arbeit.
@kalusha: Ja, das hat er ehrlich gemeint. Ich hab das Interview damals gelesen. Er argumentierte damit, das wir Terroranschläge auf unserem Territorium verhindern, indem wir die Taliban dort bekämpfen. Ich bin anderer Meinung, aber er vertritt seine und äussert diese auch klar.