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    Diskussionsthema zum Artikel: Entscheidung naht: Gläubigerausschuss stimmt nächste Woche ab


    Entscheidung naht: Gläubigerausschuss stimmt nächste Woche ab

    Wer wird Investor des 1. FC Kaiserslautern? Nach einem langen Entscheidungsprozess trifft der Gläubigerausschuss wohl nächste Woche eine Entscheidung. Auch einen neuen Trikotsponsor könnte es bald geben.


    Wie die Rheinpfalz in ihrer Freitagsausgabe berichtet, trifft sich der zuständige Gläubigerausschuss nächste Woche zu einer finalen Sitzung, um über die beiden Investorenangebote abzustimmen. Vergangenen Montag hatten sich die beiden Investoren-Gruppen in einer mehrstündigen Sitzung dem Gremium vorgestellt.


    Wie allgemein bekannt, liegen dem 1. FC Kaiserslautern zwei Investorenangebote vor: Das eine kommt von Horst-Peter Petersen, einem Deutschen, der in Dubai lebt, und der vor allem vom Aufsichtsratsvorsitzenden Jörg E. Wilhelm ins Spiel gebracht wurde. Nach Informationen der Rheinpfalz will Petersen zwar weniger als die kolportierten 20 Millionen Euro in den Verein investieren, sein Angebot entspricht aber trotzdem dem eines Ankerinvestors und würde dem Verein zumindest für ein paar Jahre die Existenz sichern. Dafür fordert Petersen vor allem sportlichen Einfluss, sowie mit rund 75 Prozent einen Großteil der FCK-Aktien.


    Das zweite Angebot stammt von der regionalen Investorengruppe rund um Dr. Peter Theiss und Giuseppe Nardi. Diese Gruppe, die als bislang einzige auch schon Aktien am Verein gezeichnet hat, verfolgt einen anderen Ansatz: Sie will dem FCK zwischen sechs und acht Millionen Euro zur Verfügung stellen, dafür 25 Prozent der Anteile erhalten, was einem Vereinswert von 33 Millionen Euro entspräche. Eine Lösung, die dem Verein also deutlich weniger Eigenkapital brächte. Dafür aber auch weniger Aktien, die verkauft werden müssten.


    Es ist also eine Entscheidung, die gut bedacht sein muss und bei der vor allem viele verschiedene Parteien zusammen gebracht werden müssen,wie auch FCK-Beirat Rainer Keßler im Interview mit Treffpunkt Betze erklärte. Denn es entscheidet nicht mehr der FCK allein: Da sich die Lautrer im Insolvenzeröffnungsverfahren befinden, müssen vor allem die Gläubiger des mit über 20 Millionen verschuldeten Klubs, zufriedengestellt werden.

    Kehrt Allgäuer Latschenkiefer auf die FCK-Brust zurück?

    Mit der Investorenfrage könnte auch eine weitere Entscheidung verknüpft sein: Wie die Rheinpfalz zu wissen glaubt, hat die regionale Investorengruppe um Nardi (Leiter der Dr. Theiss Naturwaren GmbH, zu der unter anderem Allgäuer Latschenkiefer gehört, Anm. d. Red.) dem FCK bereits Anfang des Jahres das Angebot unterbreitet, für jährlich 800.000 Euro das Trikotsponsoring des Klubs zu übernehmen. Schon zwischen 2010 und 2014 zierte die Marke Allgäuer Latschenkiefer die Brust der Roten Teufel. Ob dieses Angebot auch bestand hat, sollte sich der Gläubigerausschuss für Petersen entscheiden, ist unklar.


    Klar ist hingegen, dass für den FCK (wieder einmal) eine existentiell wichtige Woche bevorsteht. Und die Zeit drängt: Ohne frisches Eigenkapital steht der Verein bei der anstehenden Insolvenz vor dem Aus, und auch auf dem Transfermarkt wäre der Klub nahezu handlungsunfähig. Zuletzt entschieden sich bereits Wunschspieler wie Innenverteidiger Sebastian Mai oder Außenverteidiger Damian Roßbach für die Ligakonkurrenten Dresden und Rostock.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Entscheidung naht: Gläubigerausschuss stimmt nächste Woche ab


    Entscheidung naht: Gläubigerausschuss stimmt nächste Woche ab

    Wer wird Investor des 1. FC Kaiserslautern? Nach einem langen Entscheidungsprozess trifft der Gläubigerausschuss wohl nächste Woche eine Entscheidung. Auch einen neuen Trikotsponsor könnte es bald geben.


    Wie die Rheinpfalz in ihrer Freitagsausgabe berichtet, trifft sich der zuständige Gläubigerausschuss nächste Woche zu einer finalen Sitzung, um über die beiden Investorenangebote abzustimmen. Vergangenen Montag hatten sich die beiden Investoren-Gruppen in einer mehrstündigen Sitzung dem Gremium vorgestellt.


    Wie allgemein bekannt, liegen dem 1. FC Kaiserslautern zwei Investorenangebote vor: Das eine kommt von Horst-Peter Petersen, einem Deutschen, der in Dubai lebt, und der vor allem vom Aufsichtsratsvorsitzenden Jörg E. Wilhelm ins Spiel gebracht wurde. Nach Informationen der Rheinpfalz will Petersen zwar weniger als die kolportierten 20 Millionen Euro in den Verein investieren, sein Angebot entspricht aber trotzdem dem eines Ankerinvestors und würde dem Verein zumindest für ein paar Jahre die Existenz sichern. Dafür fordert Petersen vor allem sportlichen Einfluss, sowie mit rund 75 Prozent einen Großteil der FCK-Aktien.


    Das zweite Angebot stammt von der regionalen Investorengruppe rund um Dr. Peter Theiss und Giuseppe Nardi. Diese Gruppe, die als bislang einzige auch schon Aktien am Verein gezeichnet hat, verfolgt einen anderen Ansatz: Sie will dem FCK zwischen sechs und acht Millionen Euro zur Verfügung stellen, dafür 25 Prozent der Anteile erhalten, was einem Vereinswert von 33 Millionen Euro entspräche. Eine Lösung, die dem Verein also deutlich weniger Eigenkapital brächte. Dafür aber auch weniger Aktien, die verkauft werden müssten.


    Es ist also eine Entscheidung, die gut bedacht sein muss und bei der vor allem viele verschiedene Parteien zusammen gebracht werden müssen,wie auch FCK-Beirat Rainer Keßler im Interview mit Treffpunkt Betze erklärte. Denn es entscheidet nicht mehr der FCK allein: Da sich die Lautrer im Insolvenzeröffnungsverfahren befinden, müssen vor allem die Gläubiger des mit über 20 Millionen verschuldeten Klubs, zufriedengestellt werden.

    Kehrt Allgäuer Latschenkiefer auf die FCK-Brust zurück?

    Mit der Investorenfrage könnte auch eine weitere Entscheidung verknüpft sein: Wie die Rheinpfalz zu wissen glaubt, hat die regionale Investorengruppe um Nardi (Leiter der Dr. Theiss Naturwaren GmbH, zu der unter anderem Allgäuer Latschenkiefer gehört, Anm. d. Red.) dem FCK bereits Anfang des Jahres das Angebot unterbreitet, für jährlich 800.000 Euro das Trikotsponsoring des Klubs zu übernehmen. Schon zwischen 2010 und 2014 zierte die Marke Allgäuer Latschenkiefer die Brust der Roten Teufel. Ob dieses Angebot auch bestand hat, sollte sich der Gläubigerausschuss für Petersen entscheiden, ist unklar.


    Klar ist hingegen, dass für den FCK (wieder einmal) eine existentiell wichtige Woche bevorsteht. Und die Zeit drängt: Ohne frisches Eigenkapital steht der Verein bei der anstehenden Insolvenz vor dem Aus, und auch auf dem Transfermarkt wäre der Klub nahezu handlungsunfähig. Zuletzt entschieden sich bereits Wunschspieler wie Innenverteidiger Sebastian Mai oder Außenverteidiger Damian Roßbach für die Ligakonkurrenten Dresden und Rostock.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Wilhelm erhebt neue Vorwürfe


    Wilhelm erhebt neue Vorwürfe

    Der FCK kommt einfach nicht zur Ruhe: Aufsichtsratsmitglied Jörg E. Wilhelm hat gegenüber dem Kicker Vorwürfe gegen Gremiumsmitglieder und die regionalen Investoren erhoben.


    Die aktuelle Situation für den FCK ist komplex und weitaus komplizierter als es nackte Zahlen verraten mögen. Der Verein sucht händeringend einen Investor, durch das Insolvenzeröffnungsverfahren entscheidet der Verein aber nicht mehr alleine. Gläubigerausschüsse sowie Sachwalter müssen ebenfalls von der Investorenlösung überzeugt werden. Stand heute liegen dem FCK zwei Investoren-Angebote vor. Ein Angebot eines in Dubai lebenden Deutschen, Horst Peter Petersen, der als Ankerinvestor einsteigen möchte, und ein Angebot einer regionalen Investorengruppe, die mit kolportierten acht Millionen eher kurzfristig helfen möchten.


    Nachdem der stellvertretene Beiratsvorsitzende Rainer Keßler gestern im exklusiven Interview mit Treffpunkt Betze noch versucht hatte die Wogen etwas zu glätten und zu Besonnenheit und Zusammenhalt aufrief, hat sein Kollege Jörg E. Wilhelm bereits mit neuer Kritik reagiert.


    In seiner Donnerstagausgabe nennt der Kicker Details des Angebots der regionalen Investoren um die Homburger Giuseppe Nardi und den Lautrer Klaus Dienes. Das Angebot erstrecke sich über rund acht Millionen Euro, wobei zwei Millionen in die Tilgung alter Verbindlichkeiten fließen sollten. Laut Kicker fordere die Gruppe hierfür 25 Prozent der Vereinsanteile. Jörg Wilhelm wird hierzu im Kicker mit den Worten zitiert "Der durchsichtige Zweck dieses 'Angebotes' ist nach meiner Einschätzung lediglich, mit geringem Einsatz die wirtschaftliche Kontrolle über die KGaA zu erlangen und das Angebot des Investors aus Dubai zu kannibalisieren."

    Wilhelm beklagt Ausschluss von Investorengesprächen

    Zudem wirft Wilhelm der regionalen Investorengruppe vor, zusammen mit seinem Kollegen Martin Weimer von Gesprächen und Verhandlungen auf deren Wunsch hin ausgeschlossen worden zu sein. "Bei den Gesprächen mit den Regionalinvestoren wurde ich bisher auf deren Drängen ferngehalten. All diese Gespräche fanden immer hinter verschlossener Tür ohne meine Teilnahme statt. Auch Martin Weimer war dazu nicht präsent."


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Wilhelm erhebt neue Vorwürfe


    Wilhelm erhebt neue Vorwürfe

    Der FCK kommt einfach nicht zur Ruhe: Aufsichtsratsmitglied Jörg E. Wilhelm hat gegenüber dem Kicker Vorwürfe gegen Gremiumsmitglieder und die regionalen Investoren erhoben.


    Die aktuelle Situation für den FCK ist komplex und weitaus komplizierter als es nackte Zahlen verraten mögen. Der Verein sucht händeringend einen Investor, durch das Insolvenzeröffnungsverfahren entscheidet der Verein aber nicht mehr alleine. Gläubigerausschüsse sowie Sachwalter müssen ebenfalls von der Investorenlösung überzeugt werden. Stand heute liegen dem FCK zwei Investoren-Angebote vor. Ein Angebot eines in Dubai lebenden Deutschen, Horst Peter Petersen, der als Ankerinvestor einsteigen möchte, und ein Angebot einer regionalen Investorengruppe, die mit kolportierten acht Millionen eher kurzfristig helfen möchten.


    Nachdem der stellvertretene Beiratsvorsitzende Rainer Keßler gestern im exklusiven Interview mit Treffpunkt Betze noch versucht hatte die Wogen etwas zu glätten und zu Besonnenheit und Zusammenhalt aufrief, hat sein Kollege Jörg E. Wilhelm bereits mit neuer Kritik reagiert.


    In seiner Donnerstagausgabe nennt der Kicker Details des Angebots der regionalen Investoren um die Homburger Giuseppe Nardi und den Lautrer Klaus Dienes. Das Angebot erstrecke sich über rund acht Millionen Euro, wobei zwei Millionen in die Tilgung alter Verbindlichkeiten fließen sollten. Laut Kicker fordere die Gruppe hierfür 25 Prozent der Vereinsanteile. Jörg Wilhelm wird hierzu im Kicker mit den Worten zitiert "Der durchsichtige Zweck dieses 'Angebotes' ist nach meiner Einschätzung lediglich, mit geringem Einsatz die wirtschaftliche Kontrolle über die KGaA zu erlangen und das Angebot des Investors aus Dubai zu kannibalisieren."

    Wilhelm beklagt Ausschluss von Investorengesprächen

    Zudem wirft Wilhelm der regionalen Investorengruppe vor, zusammen mit seinem Kollegen Martin Weimer von Gesprächen und Verhandlungen auf deren Wunsch hin ausgeschlossen worden zu sein. "Bei den Gesprächen mit den Regionalinvestoren wurde ich bisher auf deren Drängen ferngehalten. All diese Gespräche fanden immer hinter verschlossener Tür ohne meine Teilnahme statt. Auch Martin Weimer war dazu nicht präsent."


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Keßler: „Müssen aufpassen, dass das Eis nicht bricht“


    Keßler: „Müssen aufpassen, dass das Eis nicht bricht“

    Insolvenz, Investorensuche und die öffentliche Wahrnehmung: Im Interview mit Treffpunkt Betze spricht der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Keßler über die aktuelle Situation.


    Nach Jörg Wilhelms Auftritt im SWR schienen Grabenkämpfe, persönliche Eitelkeiten und öffentlich ausgetragene Konflikte den Betzenberg zu erobern. Twittermeldungen, lancierte Investorenstatements, merkwürdige Stellungnahmen - es drohte ein öffentliches Desaster. Wieder einmal. Dabei braucht der Verein in dieser gegenwärtigen Situation mehr denn je Ruhe und Sachlichkeit. Sowohl intern als auch extern. Wir sprachen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden und stellvertretenden Beiratsvorsitzenden Rainer Keßler über das laufende Insolvenzverfahren, Investorengespräche, den Status Quo im Gläubigerausschuss und über scheinbar verhärtete Fronten.


    Treffpunkt Betze: Herr Keßler, Hand aufs Herz: Wie viele Investoren, Berater oder potentielle Spieler haben sich bei Ihnen oder anderen Verantwortlichen in den letzten Tagen gemeldet und gesagt: „Sorry, an so einem Chaos haben wir kein Interesse“?


    Rainer Keßler: Ich denke, der Begriff des Chaosklubs wird – insbesondere von gewissen Medien – etwas überstrapaziert. Wir arbeiten seit Dezember ruhig und konzentriert an der Sanierung des Vereins und hatten im Januar und Februar vielversprechende Gespräche auch mit überregionalen potentiellen Investoren, bei denen wir ernsthaftes Interesse für die Marke FCK wecken konnten. Wir waren Ende Februar kurz davor die benötigte Finanzierung für die kommende Saison darstellen zu können. Im Wesentlichen wurden dann diese Gespräche wegen Covid 19 unterbrochen und auf Eis gelegt. Aktuell registrieren wir zunehmendes Interesse. Gesprächspartner signalisieren Respekt für die Ruhe, die der Verein trotz einer Insolvenz in Eigenverwaltung doch ausstrahlt.


    Treffpunkt Betze: Als ein gemeinsames Team ist der fünfköpfige Beirat vergangenen Dezember angetreten. Nur sieben Monate später ist zumindest in der Öffentlichkeit kaum noch etwas davon zu spüren. Die Fronten scheinen verhärtet, Jörg Wilhelm behauptet von Beirats- bzw. Aufsichtsratsmitgliedern zum Rücktritt aufgefordert worden zu sein. Droht die Lage um die wirtschaftliche Existenz des FCK außer Kontrolle zu geraten? Wie viel ist vom „Team Merk“ noch übrig?


    Rainer Keßler: Mir ist es ganz wichtig zu betonen: Es gibt keine unterschiedlichen Parteien innerhalb der Vereinsgremien. Es gibt nur den FCK! Jeder, der hier für diesen Verein mandatiert ist, muss den FCK in den Mittelpunkt rücken. Wir haben uns deshalb vergangene Woche zusammengesetzt und nochmals betont: Lasst uns aus der jüngsten Vereinsgeschichte lernen. Es darf auf keinen Fall wieder passieren, dass sich in der öffentlichen Wahrnehmung wie vergangenes Jahr verschiedene Parteien bilden, die sich feindlich gegenüber stehen. Etwa ein Lager „Pro Regional“ und ein Lager „Pro Ankerinvestor.“ Das wäre fatal und ist an sich schon absurd. Es ist aber vollkommen klar und auch legitim, dass in einem mehrköpfigen Gremium andere Sichtweisen auf Dinge und Sachfragen entstehen. Die Frage ist dann, wie der einzelne Mensch damit umgeht. Der eine ist diplomatischer, der andere eher emotional. Aber die Diskussion muss eben sachorientiert und innerhalb der Gremien bleiben.


    Uns ist es nach wie vor wichtig, als Team weiterzuarbeiten. Und das werden wir. Da gibt es auch keine Unterschiede zwischen einem Team Merk oder einem Team Keßler – es handelt sich immer um die gleichen Personen, die sich der Mitgliederversammlung als Team vorgestellt haben. Die Räte haben gemeinsam mit der Geschäftsführung und dem Vorstand im Sinne des FCK zu handeln.

    Keßler mahnt zur Besonnenheit: "Ein diskreter Umgang ist ratsam"


    Treffpunkt Betze: Das aktuelle Desaster begann – zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung – mit einem Auftritt von Jörg E. Wilhelm bei SWR Sport. Darin gab Wilhelm bekannt, dass ein im Ausland lebender Deutscher dem FCK ein einseitiges, unwiderrufliches Angebot für ein signifikantes Investment gemacht hatte. Was hat dieser Auftritt Ihrer Einschätzung nach in der öffentlichen Wahrnehmung losgelöst? War Wilhelms Auftritt in dieser Form abgesprochen und gewollt?


    Rainer Keßler: Er hat diesen überraschenden Weg vermutlich gewählt, weil er der Auffassung war, dass das Angebot des Investors nicht die angemessene Wertschätzung erfahren hat. Zudem dokumentiert dieses Angebot die Leistung der Geschäftsführung und des Beirats in dieser schwierigen Zeit einen ernsthaften Interessenten für den FCK gefunden zu haben, der zu seinen Bedingungen bereit ist den Verein nachhaltig zu stabilisieren.


    Natürlich kann ich auch unsere Fans verstehen, die sich nach solchen Neuigkeiten sehnen. Aus Fan-Sicht möchte ich am liebsten über jedes Gespräch informiert sein. Das Problem ist nur, dass die derzeitige Lage des FCK sehr vielschichtig und komplex ist, und eben auch viele verschiedene Interessen berücksichtigt werden müssen. Dazu brauchen wir Vertrauen - öffentlich wird so etwas schnell zu emotional.


    Ein diskreter Umgang mit den Bedürfnissen von Gläubigern und Investoren ist ratsam. Die Sachlage ist also zurzeit derart brisant, dass uns das öffentliche Interesse zwar bewusst ist, wir das aber ein Stück weit zum Wohle des FCK ignorieren müssen. Ich will aber den Fans und Mitgliedern ganz klar sagen: Wir wissen worum es geht und wir handeln im Sinne des großen Ganzen. Das Eis, auf dem wir uns befinden ist sehr dünn. Und wir müssen aufpassen, dass dieses Eis nicht bricht. Deswegen ist es eigentlich zu vermeiden, dass Dinge öffentlich ausgetragen werden.


    Treffpunkt Betze: Die öffentliche Auseinandersetzung gipfelte dann vergangenen Freitag mit einem über die sozialen Medien lancierten Statement eines potentiellen Investors. Diese Stellungnahme wurde auch in ihrem Namen, und explizit unter dem Titel „Team Keßler“ veröffentlicht. Trotz der Echtheit des Dokuments sah sich der Verein im Anschluss zu einer Stellungnahme gezwungen und distanzierte sich von den Inhalten. Nur wenig später verfasste Jörg Wilhelm auf Twitter jedoch ein vierseitiges „Klartext“ Dokument, wo er Ihnen teilweise widersprach und Teile der Gremien angriff, gar mit juristischen Schritten drohte. Eine Antwort von Patrick Gregorius – selbst Aufsichtsratsmitglied der Kapitalgesellschaft - ließ nicht lange auf sich warten. Wieso gelingt es dem FCK und seinen handelnden Personen wieder einmal nicht, vor allem öffentlich an einem Strang zu ziehen und professionell aufzutreten?


    Rainer Keßler: Das wäre auch unser Wunsch gewesen, keine Frage. In der Idealform wären wir mit einem Ergebnis vor die Presse getreten. Dieses Ergebnis muss natürlich bei Berücksichtigung der Interessen der Gläubiger und des Investores / der Investoren bestmöglich für den FCK geeignet sein. Dieser gewählte Lösungsweg für den FCK muss dann transparent auf Basis sachlicher Argumente nachvollziehbar sein. Damit erhält man die größtmögliche Zustimmung bei Mitgliedern und Fans. Durch Spekulationen über Inhalte von Angeboten oder Verhandlungen entsteht leider dieses öffentliche Bild der letzten Tage.


    Treffpunkt Betze: Bis zum 31. August kann der Verein den Insolvenzantrag zurückziehen. Dafür bräuchte es seitens der Gläubiger einen deutlichen finanziellen Verzicht (rund 90 % ihrer Verbindlichkeiten). Quattrex und Flavio Becca gelten in der öffentlichen Wahrnehmung als diejenigen, die nicht zwingend an einer für den FCK sinnvollen Lösung interessiert sind. Wo steht der Verein in diesen Gesprächen?


    Rainer Keßler: Das ist natürlich ein hochsensibler Prozess. Wir müssen aktuell viele verschiedene Parteien zusammenbringen und von einer gemeinsamen Lösung überzeugen. Investoren und Gläubiger schließen sich in ihrer Zielsetzung zur Erreichung eines Konsens von Natur aus ja eigentlich schon aus. Der Eine sagt, ich steige nur ein, wenn die Anderen bluten müssen, und der Andere sagt, wenn ich bluten muss, dann will ich aber, dass der Investor mir so viel wie möglich zahlt. Und hier müssen wir ganz vorsichtig vermitteln. In so einem Prozess gibt es viele Risiken, aber auch Missverständnisse, die man bedenken und ausräumen muss.


    Treffpunkt Betze: Die Einigung mit Gläubigern hinsichtlich eines Schuldenschnitts ist Voraussetzung für die Sanierung des FCK. Handeln die Gläubiger lediglich aus wirtschaftlichen Interessen und Motiven? Oder gibt es darüber hinaus ein etwaiges Interesse am Verein?


    Rainer Keßler: Grundsätzlich muss man die unterschiedlichen Interessen der Gläubiger berücksichtigen. Einige wie z.B. die Stadt haben auch zukünftig ein Interesse an einem konstruktiven gemeinsamen Weg. Finanzinvestoren, die über Ihr Fremdkapital investiert sind, möchten natürlich in einem Insolvenzplan bestmöglich bedacht sein. Zu berücksichtigen ist dabei, dass einige Gläubiger auch Forderungen besitzen, die vor der Ausgliederung begründet wurden. Hier gilt es durch intensive Verhandlungen eine Gesamtlösung zu finden.

    Ein hohes Maß an Verständnis für die jeweilige Position ist erforderlich um auf dem Weg der Diplomatie erfolgreich die Gespräche zu finalisieren – und wie immer, es drängt die Zeit. Gerade auch aus diesen geschilderten Gründen ist öffentliche Zurückhaltung jetzt das Gebot der Stunde.

    Eine Frage der Philosophie: Anteile auf Raten oder „Alle auf einen Schlag“?


    Treffpunkt Betze: Der kolportierte Ankerinvestor [Anm. d. R.: Diversen Quellen zufolge handelt es sich dabei um den in Dubai lebenden Deutschen Horst Peter Petersen] fordert 75% der Anteile bei einem Investment von 20 Millionen Euro. Dies entspricht einer erheblichen Minderung des bisher geschätzten Wertes. Darf der FCK sich so unter Wert verkaufen?


    Rainer Keßler: Zu diesem Thema bitte ich Sie um Verständnis, dass ich keine Angebotsinhalte kommentieren kann. Aber grundsätzlich ist das genau die entscheidende Frage. Ist es mir lieber einen hohen Prozentsatz an Anteilen für einen vergleichsweise niedrigen Preis zu verkaufen und habe aber eine stabile Eigenkapitaldecke für die kommenden Jahre, oder gebe ich lieber einen geringeren Anteil für einen rabattierten Einstiegspreis an einen Investor und kann später bei sportlichem Erfolg weitere Anteile zu einem höheren Preis veräußern. Aber es wie immer im Leben eine Frage von Alternativen. Hier gilt es alle Details der Angebote auf Herz und Nieren intern zu prüfen und anhand von Sachargumenten zu entscheiden.


    Treffpunkt Betze: Welche Rolle spielt das Fritz-Walter-Stadion in solchen Verhandlungen?


    Rainer Keßler: In den derzeitigen Verhandlungen ist das Stadion die zweite Priorität. Es geht im Moment zunächst um die Frage, kann der Ankerinvestor mit seinem Angebot überhaupt im Gläubigerausschuss eine Zustimmung finden. Aber langfristig gesehen, hat ein Ankerinvestor sicher das Interesse, dieses Stadionthema zu lösen. Nach meiner Einschätzung muss sich jedoch derzeit niemand Angst um den Erhalt des Fritz Walter Stadions machen.


    Treffpunkt Betze: Einen bedeutsamen Klärungspunkt stellt Petersens Forderung nach sportlichem Einfluss dar. Die Informationslage reicht von „kein Konzept aufzwingen, sondern lediglich beraten“ bis hin zu „alles soll überprüft, analysiert und gegebenenfalls verändert werden“. Welcher von außen geleitete Einfluss im sportlichen Bereich wäre der richtige für den Verein?


    Rainer Keßler: Grundsätzlich muss ein Sport-Kompetenz-Team ja nichts Negatives sein. Wichtig ist dabei, dass man sich in Gesprächen ein Bild über das angebotene Konzept verschafft und gemeinsam prüft, an welchen Stellen dieses Konzept für den FCK eine nachvollziehbare Verbesserung bringen kann. Kein Investor wird gut beraten sein ohne fachkundige Analyse und dem Dialog mit den handelnden Personen ein Konzept dem FCK einfach überzustülpen. Das speziell ein Ankerinvestor in der Regel vor einem Engagement Forderungen oder Bedingungen stellt ist logisch und nachvollziehbar. Dabei ist für manchen ein bestimmter Grad an Einfluss vielleicht noch akzeptabel, wo andere schon sagen, das geht zu weit. Auch das gilt es eben abzuwägen.


    Treffpunkt Betze: Haben Sie dieses Sport-Konzept oder dieses Kompetenzteam schon näher kennenlernen dürfen?


    Rainer Keßler: Der Investor hat ein Konzept, mit dem sich ein Verein aus seiner Erfahrung und Einschätzung sportlich erfolgreich entwickeln kann. Nach seinem Einstieg würde mit der Analyse kurzfristig begonnen werden. Insofern ist es vor einer Entscheidung von elementarer Bedeutung dieses Konzept kennenzulernen. Das Konzept hat bei verschiedenen Vereinen in anderen Ländern angeblich funktioniert. Für uns jedoch entscheidend: Es muss bei einem Verein wie dem FCK in der 3. Liga passen und geeignet sein den Verein sportlich weiterzuentwickeln.


    Treffpunkt Betze: In Konkurrenz dazu soll dem Verein auch ein Angebot der sogenannten regionalen Investoren vorliegen, die schon mehrfach ihr Interesse am FCK bekundet haben. Welchen Einfluss im operativen Geschäft fordern sie? Und unter welchen Bedingungen würden die Regionalen in den FCK investieren?


    Rainer Keßler: Die regionalen Investoren wollen, dass nicht das letzte FCK-Kapitel geschrieben wird. Sie bieten dem FCK quasi eine Starthilfe für eine wirtschaftliche Stabilisierung und das in einer signifikanten Höhe, die aber natürlich nicht mit dem Investment eines Ankerinvestors zu vergleichen ist. Die regionalen Investoren haben weniger Forderungen bezüglich des sportlichen Bereichs, vielmehr wollen sie Transparenz was die Frage des wirtschaftlichen Entwicklungsprozesses angeht. Sie wollen also einfach wissen, ob mit ihrem Geld wirtschaftlich sinnvoll umgegangen wird. Natürlich bekämen auch sie – wie alle anderen Investoren auch, Sitze gemäß unserer Satzung in den entsprechenden Gremien.

    Regionale Investoren treten nicht in Konkurrenz: „Sie wollen die Basis schaffen, um den Ankerinvestor zu ermöglichen“


    Treffpunkt Betze: Im Raum stehen hier 8 Millionen Euro. Langfristig scheint diese Summe nicht angelegt zu sein. Damit würde der Verein kommenden Sommer wahrscheinlich vor der selben Situation stehen wie jetzt auch. Kann das Angebot der Regionalen vor diesem Hintergrund lediglich als Co-Invest funktionieren?


    Rainer Keßler: Wirtschaftliche Details zu den Angeboten werde ich aus verständlichen Gründen wie bereits erläutert nicht kommentieren. Gemäß unserem 4-Säulen-Modell wollen die regionalen Investoren eine Basis schaffen um den zukünftigen Einstieg weiterer Investoren – auch eines Ankerinvestors zu ermöglichen. Deswegen bin ich sehr dankbar, dass es dieses Angebot gibt. Ob allerdings genau die zwei – also Herr Petersen und seine Partner und die regionalen Investoren zueinander passen, das kann ich noch nicht beurteilen.


    Treffpunkt Betze: Sie sprechen das Lautrer Modell an. Unterschiedliche Investoren fordern unterschiedliche Vereinsanteile. Sollte der Investor mit 75% +1 einsteigen, und sollten die regionalen Investoren ebenfalls Anteile erwerben, was bliebe dann noch für die Fansäule IV im 4-Säulen-Modell? Wäre es in dieser Form überhaupt noch umsetzbar?


    Rainer Keßler: Absolut. Ich glaube es ist jedem Investor bewusst, dass die Einbindung regionaler Investoren und der Fanssäule die Akzeptanz für sein Investment steigert. Idealerweise bleibt für jeden ein passendes Stück vom Kuchen übrig – soweit die Hoffnung. Wir werden versuchen den Investoren diesen Benefit zu vermitteln.


    Treffpunkt Betze: Welche Philosophie verfolgt der FCK dabei?


    Rainer Keßler: In unseren Gesprächen und Verhandlungen müssen wir ein Investorenkonzept entwickeln und verhandeln welches dem FCK mittel und langfristig eine sportlich erfolgreichere Zukunft sichert. Mit dem sportlichen Erfolg kann dann auch eine nachhaltige wirtschaftliche Stabilisierung erfolgen.


    Treffpunkt Betze: Die Entscheidung über den Einstieg eines Investors treffen wegen des Insolvenzverfahrens nicht mehr nur die Vereinsgremien, sondern auch der fünfköpfige Gläubigerausschuss und der Sachwalter Andreas Kleinschmidt sind involviert. Petersen sagt dazu: „Der Ball liegt jetzt beim FCK. Take it or leave it“. Werden „die Würfel“ für den FCK noch in diesem Monat fallen?


    Rainer Keßler: Natürlich wollen wir so frühzeitig wie möglich den Ball versenken. Aber ob es so schnell gehen wird, da bin ich skeptisch. Es gibt sehr viele Interessen, die sich eigentlich entgegenstehen und die miteinander in Einklang gebracht werden müssen. Und so etwas braucht Zeit. Aber die nächsten Tage und Wochen werden entscheidend sein. Je ruhiger und unaufgeregter diese ablaufen, desto besser stehen unsere Chancen.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Interview: Gerrit

    Diskussionsthema zum Artikel: Keßler: „Müssen aufpassen, dass das Eis nicht bricht“


    Keßler: „Müssen aufpassen, dass das Eis nicht bricht“

    Insolvenz, Investorensuche und die öffentliche Wahrnehmung: Im Interview mit Treffpunkt Betze spricht der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Keßler über die aktuelle Situation.


    Nach Jörg Wilhelms Auftritt im SWR schienen Grabenkämpfe, persönliche Eitelkeiten und öffentlich ausgetragene Konflikte den Betzenberg zu erobern. Twittermeldungen, lancierte Investorenstatements, merkwürdige Stellungnahmen - es drohte ein öffentliches Desaster. Wieder einmal. Dabei braucht der Verein in dieser gegenwärtigen Situation mehr denn je Ruhe und Sachlichkeit. Sowohl intern als auch extern. Wir sprachen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden und stellvertretenden Beiratsvorsitzenden Rainer Keßler über das laufende Insolvenzverfahren, Investorengespräche, den Status Quo im Gläubigerausschuss und über scheinbar verhärtete Fronten.


    Treffpunkt Betze: Herr Keßler, Hand aufs Herz: Wie viele Investoren, Berater oder potentielle Spieler haben sich bei Ihnen oder anderen Verantwortlichen in den letzten Tagen gemeldet und gesagt: „Sorry, an so einem Chaos haben wir kein Interesse“?


    Rainer Keßler: Ich denke, der Begriff des Chaosklubs wird – insbesondere von gewissen Medien – etwas überstrapaziert. Wir arbeiten seit Dezember ruhig und konzentriert an der Sanierung des Vereins und hatten im Januar und Februar vielversprechende Gespräche auch mit überregionalen potentiellen Investoren, bei denen wir ernsthaftes Interesse für die Marke FCK wecken konnten. Wir waren Ende Februar kurz davor die benötigte Finanzierung für die kommende Saison darstellen zu können. Im Wesentlichen wurden dann diese Gespräche wegen Covid 19 unterbrochen und auf Eis gelegt. Aktuell registrieren wir zunehmendes Interesse. Gesprächspartner signalisieren Respekt für die Ruhe, die der Verein trotz einer Insolvenz in Eigenverwaltung doch ausstrahlt.


    Treffpunkt Betze: Als ein gemeinsames Team ist der fünfköpfige Beirat vergangenen Dezember angetreten. Nur sieben Monate später ist zumindest in der Öffentlichkeit kaum noch etwas davon zu spüren. Die Fronten scheinen verhärtet, Jörg Wilhelm behauptet von Beirats- bzw. Aufsichtsratsmitgliedern zum Rücktritt aufgefordert worden zu sein. Droht die Lage um die wirtschaftliche Existenz des FCK außer Kontrolle zu geraten? Wie viel ist vom „Team Merk“ noch übrig?


    Rainer Keßler: Mir ist es ganz wichtig zu betonen: Es gibt keine unterschiedlichen Parteien innerhalb der Vereinsgremien. Es gibt nur den FCK! Jeder, der hier für diesen Verein mandatiert ist, muss den FCK in den Mittelpunkt rücken. Wir haben uns deshalb vergangene Woche zusammengesetzt und nochmals betont: Lasst uns aus der jüngsten Vereinsgeschichte lernen. Es darf auf keinen Fall wieder passieren, dass sich in der öffentlichen Wahrnehmung wie vergangenes Jahr verschiedene Parteien bilden, die sich feindlich gegenüber stehen. Etwa ein Lager „Pro Regional“ und ein Lager „Pro Ankerinvestor.“ Das wäre fatal und ist an sich schon absurd. Es ist aber vollkommen klar und auch legitim, dass in einem mehrköpfigen Gremium andere Sichtweisen auf Dinge und Sachfragen entstehen. Die Frage ist dann, wie der einzelne Mensch damit umgeht. Der eine ist diplomatischer, der andere eher emotional. Aber die Diskussion muss eben sachorientiert und innerhalb der Gremien bleiben.


    Uns ist es nach wie vor wichtig, als Team weiterzuarbeiten. Und das werden wir. Da gibt es auch keine Unterschiede zwischen einem Team Merk oder einem Team Keßler – es handelt sich immer um die gleichen Personen, die sich der Mitgliederversammlung als Team vorgestellt haben. Die Räte haben gemeinsam mit der Geschäftsführung und dem Vorstand im Sinne des FCK zu handeln.

    Keßler mahnt zur Besonnenheit: "Ein diskreter Umgang ist ratsam"


    Treffpunkt Betze: Das aktuelle Desaster begann – zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung – mit einem Auftritt von Jörg E. Wilhelm bei SWR Sport. Darin gab Wilhelm bekannt, dass ein im Ausland lebender Deutscher dem FCK ein einseitiges, unwiderrufliches Angebot für ein signifikantes Investment gemacht hatte. Was hat dieser Auftritt Ihrer Einschätzung nach in der öffentlichen Wahrnehmung losgelöst? War Wilhelms Auftritt in dieser Form abgesprochen und gewollt?


    Rainer Keßler: Er hat diesen überraschenden Weg vermutlich gewählt, weil er der Auffassung war, dass das Angebot des Investors nicht die angemessene Wertschätzung erfahren hat. Zudem dokumentiert dieses Angebot die Leistung der Geschäftsführung und des Beirats in dieser schwierigen Zeit einen ernsthaften Interessenten für den FCK gefunden zu haben, der zu seinen Bedingungen bereit ist den Verein nachhaltig zu stabilisieren.


    Natürlich kann ich auch unsere Fans verstehen, die sich nach solchen Neuigkeiten sehnen. Aus Fan-Sicht möchte ich am liebsten über jedes Gespräch informiert sein. Das Problem ist nur, dass die derzeitige Lage des FCK sehr vielschichtig und komplex ist, und eben auch viele verschiedene Interessen berücksichtigt werden müssen. Dazu brauchen wir Vertrauen - öffentlich wird so etwas schnell zu emotional.


    Ein diskreter Umgang mit den Bedürfnissen von Gläubigern und Investoren ist ratsam. Die Sachlage ist also zurzeit derart brisant, dass uns das öffentliche Interesse zwar bewusst ist, wir das aber ein Stück weit zum Wohle des FCK ignorieren müssen. Ich will aber den Fans und Mitgliedern ganz klar sagen: Wir wissen worum es geht und wir handeln im Sinne des großen Ganzen. Das Eis, auf dem wir uns befinden ist sehr dünn. Und wir müssen aufpassen, dass dieses Eis nicht bricht. Deswegen ist es eigentlich zu vermeiden, dass Dinge öffentlich ausgetragen werden.


    Treffpunkt Betze: Die öffentliche Auseinandersetzung gipfelte dann vergangenen Freitag mit einem über die sozialen Medien lancierten Statement eines potentiellen Investors. Diese Stellungnahme wurde auch in ihrem Namen, und explizit unter dem Titel „Team Keßler“ veröffentlicht. Trotz der Echtheit des Dokuments sah sich der Verein im Anschluss zu einer Stellungnahme gezwungen und distanzierte sich von den Inhalten. Nur wenig später verfasste Jörg Wilhelm auf Twitter jedoch ein vierseitiges „Klartext“ Dokument, wo er Ihnen teilweise widersprach und Teile der Gremien angriff, gar mit juristischen Schritten drohte. Eine Antwort von Patrick Gregorius – selbst Aufsichtsratsmitglied der Kapitalgesellschaft - ließ nicht lange auf sich warten. Wieso gelingt es dem FCK und seinen handelnden Personen wieder einmal nicht, vor allem öffentlich an einem Strang zu ziehen und professionell aufzutreten?


    Rainer Keßler: Das wäre auch unser Wunsch gewesen, keine Frage. In der Idealform wären wir mit einem Ergebnis vor die Presse getreten. Dieses Ergebnis muss natürlich bei Berücksichtigung der Interessen der Gläubiger und des Investores / der Investoren bestmöglich für den FCK geeignet sein. Dieser gewählte Lösungsweg für den FCK muss dann transparent auf Basis sachlicher Argumente nachvollziehbar sein. Damit erhält man die größtmögliche Zustimmung bei Mitgliedern und Fans. Durch Spekulationen über Inhalte von Angeboten oder Verhandlungen entsteht leider dieses öffentliche Bild der letzten Tage.


    Treffpunkt Betze: Bis zum 31. August kann der Verein den Insolvenzantrag zurückziehen. Dafür bräuchte es seitens der Gläubiger einen deutlichen finanziellen Verzicht (rund 90 % ihrer Verbindlichkeiten). Quattrex und Flavio Becca gelten in der öffentlichen Wahrnehmung als diejenigen, die nicht zwingend an einer für den FCK sinnvollen Lösung interessiert sind. Wo steht der Verein in diesen Gesprächen?


    Rainer Keßler: Das ist natürlich ein hochsensibler Prozess. Wir müssen aktuell viele verschiedene Parteien zusammenbringen und von einer gemeinsamen Lösung überzeugen. Investoren und Gläubiger schließen sich in ihrer Zielsetzung zur Erreichung eines Konsens von Natur aus ja eigentlich schon aus. Der Eine sagt, ich steige nur ein, wenn die Anderen bluten müssen, und der Andere sagt, wenn ich bluten muss, dann will ich aber, dass der Investor mir so viel wie möglich zahlt. Und hier müssen wir ganz vorsichtig vermitteln. In so einem Prozess gibt es viele Risiken, aber auch Missverständnisse, die man bedenken und ausräumen muss.


    Treffpunkt Betze: Die Einigung mit Gläubigern hinsichtlich eines Schuldenschnitts ist Voraussetzung für die Sanierung des FCK. Handeln die Gläubiger lediglich aus wirtschaftlichen Interessen und Motiven? Oder gibt es darüber hinaus ein etwaiges Interesse am Verein?


    Rainer Keßler: Grundsätzlich muss man die unterschiedlichen Interessen der Gläubiger berücksichtigen. Einige wie z.B. die Stadt haben auch zukünftig ein Interesse an einem konstruktiven gemeinsamen Weg. Finanzinvestoren, die über Ihr Fremdkapital investiert sind, möchten natürlich in einem Insolvenzplan bestmöglich bedacht sein. Zu berücksichtigen ist dabei, dass einige Gläubiger auch Forderungen besitzen, die vor der Ausgliederung begründet wurden. Hier gilt es durch intensive Verhandlungen eine Gesamtlösung zu finden.

    Ein hohes Maß an Verständnis für die jeweilige Position ist erforderlich um auf dem Weg der Diplomatie erfolgreich die Gespräche zu finalisieren – und wie immer, es drängt die Zeit. Gerade auch aus diesen geschilderten Gründen ist öffentliche Zurückhaltung jetzt das Gebot der Stunde.

    Eine Frage der Philosophie: Anteile auf Raten oder „Alle auf einen Schlag“?


    Treffpunkt Betze: Der kolportierte Ankerinvestor [Anm. d. R.: Diversen Quellen zufolge handelt es sich dabei um den in Dubai lebenden Deutschen Horst Peter Petersen] fordert 75% der Anteile bei einem Investment von 20 Millionen Euro. Dies entspricht einer erheblichen Minderung des bisher geschätzten Wertes. Darf der FCK sich so unter Wert verkaufen?


    Rainer Keßler: Zu diesem Thema bitte ich Sie um Verständnis, dass ich keine Angebotsinhalte kommentieren kann. Aber grundsätzlich ist das genau die entscheidende Frage. Ist es mir lieber einen hohen Prozentsatz an Anteilen für einen vergleichsweise niedrigen Preis zu verkaufen und habe aber eine stabile Eigenkapitaldecke für die kommenden Jahre, oder gebe ich lieber einen geringeren Anteil für einen rabattierten Einstiegspreis an einen Investor und kann später bei sportlichem Erfolg weitere Anteile zu einem höheren Preis veräußern. Aber es wie immer im Leben eine Frage von Alternativen. Hier gilt es alle Details der Angebote auf Herz und Nieren intern zu prüfen und anhand von Sachargumenten zu entscheiden.


    Treffpunkt Betze: Welche Rolle spielt das Fritz-Walter-Stadion in solchen Verhandlungen?


    Rainer Keßler: In den derzeitigen Verhandlungen ist das Stadion die zweite Priorität. Es geht im Moment zunächst um die Frage, kann der Ankerinvestor mit seinem Angebot überhaupt im Gläubigerausschuss eine Zustimmung finden. Aber langfristig gesehen, hat ein Ankerinvestor sicher das Interesse, dieses Stadionthema zu lösen. Nach meiner Einschätzung muss sich jedoch derzeit niemand Angst um den Erhalt des Fritz Walter Stadions machen.


    Treffpunkt Betze: Einen bedeutsamen Klärungspunkt stellt Petersens Forderung nach sportlichem Einfluss dar. Die Informationslage reicht von „kein Konzept aufzwingen, sondern lediglich beraten“ bis hin zu „alles soll überprüft, analysiert und gegebenenfalls verändert werden“. Welcher von außen geleitete Einfluss im sportlichen Bereich wäre der richtige für den Verein?


    Rainer Keßler: Grundsätzlich muss ein Sport-Kompetenz-Team ja nichts Negatives sein. Wichtig ist dabei, dass man sich in Gesprächen ein Bild über das angebotene Konzept verschafft und gemeinsam prüft, an welchen Stellen dieses Konzept für den FCK eine nachvollziehbare Verbesserung bringen kann. Kein Investor wird gut beraten sein ohne fachkundige Analyse und dem Dialog mit den handelnden Personen ein Konzept dem FCK einfach überzustülpen. Das speziell ein Ankerinvestor in der Regel vor einem Engagement Forderungen oder Bedingungen stellt ist logisch und nachvollziehbar. Dabei ist für manchen ein bestimmter Grad an Einfluss vielleicht noch akzeptabel, wo andere schon sagen, das geht zu weit. Auch das gilt es eben abzuwägen.


    Treffpunkt Betze: Haben Sie dieses Sport-Konzept oder dieses Kompetenzteam schon näher kennenlernen dürfen?


    Rainer Keßler: Der Investor hat ein Konzept, mit dem sich ein Verein aus seiner Erfahrung und Einschätzung sportlich erfolgreich entwickeln kann. Nach seinem Einstieg würde mit der Analyse kurzfristig begonnen werden. Insofern ist es vor einer Entscheidung von elementarer Bedeutung dieses Konzept kennenzulernen. Das Konzept hat bei verschiedenen Vereinen in anderen Ländern angeblich funktioniert. Für uns jedoch entscheidend: Es muss bei einem Verein wie dem FCK in der 3. Liga passen und geeignet sein den Verein sportlich weiterzuentwickeln.


    Treffpunkt Betze: In Konkurrenz dazu soll dem Verein auch ein Angebot der sogenannten regionalen Investoren vorliegen, die schon mehrfach ihr Interesse am FCK bekundet haben. Welchen Einfluss im operativen Geschäft fordern sie? Und unter welchen Bedingungen würden die Regionalen in den FCK investieren?


    Rainer Keßler: Die regionalen Investoren wollen, dass nicht das letzte FCK-Kapitel geschrieben wird. Sie bieten dem FCK quasi eine Starthilfe für eine wirtschaftliche Stabilisierung und das in einer signifikanten Höhe, die aber natürlich nicht mit dem Investment eines Ankerinvestors zu vergleichen ist. Die regionalen Investoren haben weniger Forderungen bezüglich des sportlichen Bereichs, vielmehr wollen sie Transparenz was die Frage des wirtschaftlichen Entwicklungsprozesses angeht. Sie wollen also einfach wissen, ob mit ihrem Geld wirtschaftlich sinnvoll umgegangen wird. Natürlich bekämen auch sie – wie alle anderen Investoren auch, Sitze gemäß unserer Satzung in den entsprechenden Gremien.

    Regionale Investoren treten nicht in Konkurrenz: „Sie wollen die Basis schaffen, um den Ankerinvestor zu ermöglichen“


    Treffpunkt Betze: Im Raum stehen hier 8 Millionen Euro. Langfristig scheint diese Summe nicht angelegt zu sein. Damit würde der Verein kommenden Sommer wahrscheinlich vor der selben Situation stehen wie jetzt auch. Kann das Angebot der Regionalen vor diesem Hintergrund lediglich als Co-Invest funktionieren?


    Rainer Keßler: Wirtschaftliche Details zu den Angeboten werde ich aus verständlichen Gründen wie bereits erläutert nicht kommentieren. Gemäß unserem 4-Säulen-Modell wollen die regionalen Investoren eine Basis schaffen um den zukünftigen Einstieg weiterer Investoren – auch eines Ankerinvestors zu ermöglichen. Deswegen bin ich sehr dankbar, dass es dieses Angebot gibt. Ob allerdings genau die zwei – also Herr Petersen und seine Partner und die regionalen Investoren zueinander passen, das kann ich noch nicht beurteilen.


    Treffpunkt Betze: Sie sprechen das Lautrer Modell an. Unterschiedliche Investoren fordern unterschiedliche Vereinsanteile. Sollte der Investor mit 75% +1 einsteigen, und sollten die regionalen Investoren ebenfalls Anteile erwerben, was bliebe dann noch für die Fansäule IV im 4-Säulen-Modell? Wäre es in dieser Form überhaupt noch umsetzbar?


    Rainer Keßler: Absolut. Ich glaube es ist jedem Investor bewusst, dass die Einbindung regionaler Investoren und der Fanssäule die Akzeptanz für sein Investment steigert. Idealerweise bleibt für jeden ein passendes Stück vom Kuchen übrig – soweit die Hoffnung. Wir werden versuchen den Investoren diesen Benefit zu vermitteln.


    Treffpunkt Betze: Welche Philosophie verfolgt der FCK dabei?


    Rainer Keßler: In unseren Gesprächen und Verhandlungen müssen wir ein Investorenkonzept entwickeln und verhandeln welches dem FCK mittel und langfristig eine sportlich erfolgreichere Zukunft sichert. Mit dem sportlichen Erfolg kann dann auch eine nachhaltige wirtschaftliche Stabilisierung erfolgen.


    Treffpunkt Betze: Die Entscheidung über den Einstieg eines Investors treffen wegen des Insolvenzverfahrens nicht mehr nur die Vereinsgremien, sondern auch der fünfköpfige Gläubigerausschuss und der Sachwalter Andreas Kleinschmidt sind involviert. Petersen sagt dazu: „Der Ball liegt jetzt beim FCK. Take it or leave it“. Werden „die Würfel“ für den FCK noch in diesem Monat fallen?


    Rainer Keßler: Natürlich wollen wir so frühzeitig wie möglich den Ball versenken. Aber ob es so schnell gehen wird, da bin ich skeptisch. Es gibt sehr viele Interessen, die sich eigentlich entgegenstehen und die miteinander in Einklang gebracht werden müssen. Und so etwas braucht Zeit. Aber die nächsten Tage und Wochen werden entscheidend sein. Je ruhiger und unaufgeregter diese ablaufen, desto besser stehen unsere Chancen.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Interview: Gerrit

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Eine Saison zum Vergessen


    Kommentar: Eine Saison zum Vergessen

    Die Drittliga-Saison wurde unter Corona-Bedingungen im Eiltempo zu Ende gespielt. Für den FCK war es in allen Belangen eine enttäuschende Spielzeit, die aber wieder einmal Raum für Hoffnung lässt. Ein Kommentar.


    Kurz nach 16 Uhr, Kaiserslautern, Fritz-Walter-Stadion, Betzenberg. Rund 20 Männer in roten Aufstiegsshirts jubeln, begießen sich mit Wasser und warten bis ihnen die Trophäe für den Drittliga-Meister der Saison 2019/2020 übergeben wird. In der Mitte steht ihr heutiger Gegner Spalier und applaudiert, beweist seinen fairen Sportsgeist. So weit so gut.


    Spieltagsbilder: 1. FC Kaiserslautern - FC Bayern München II (1:0)


    Hätte man diese Zeilen vor der Saison gelesen, die Hoffnung - vielleicht auch eher der Wunsch - wäre groß gewesen, bei den „Feierbiestern“ handele es sich um Rote Teufel, die im zweiten Anlauf endlich die Rückkehr in die 2. Bundesliga geschafft hätten. Hier und heute war aber alles anders. Feiern tat die zweite Mannschaft des FC Bayern München, die nach einer sensationellen Rückrunde von Platz 15 auf Platz 1 geklettert war. Und der FCK stieg nicht auf, er besiegte zwar den neuen Meister aus München an diesem Tag hochverdient mit 1:0, beendete die Spielzeit mit 55 Punkten am Ende aber auf einem enttäuschenden 10. Tabellenplatz.


    Doch am einschneidendsten war etwas anderes: Das Stadion war leer. Die zweite Mannschaft des deutschen Rekordmeisters feierte auf dem Lautrer Betzenberg mit sich selbst. Es war genau der passende Abschluss für eine Saison, die nichts anderes verdient hatte. Nach Wochen der Ungewissheit wegen einer gefährlichen Pandemie, nachdem ein ums andere europäische Land den Spielbetrieb eingestellt hatte, nach einer langen Corona-Zwangspause, in der sich der DFB und die 3. Liga Vereine öffentlich zerfleischt hatten, nach 11 trostlosen Geisterspielen ohne Fans, Zuschauer und Emotionen. Doch der Reihe nach.

    Aufstiegsträume werden früh begraben: Schommers folgt auf Hildmann

    Der 1. FC Kaiserslautern startete wieder einmal mit großer Hoffnung in die Saison 2019/2020. Weil die Vereinsführung bis zur letzten Minute um die Lizenz bangen musste und die Mannschaft unter anderem noch ein „Retter-Spiel“ gegen die Profis des FC Bayern München bestritt, war die Sommerpause fast schon rekordverdächtig kurz. Und weil die Geräusche neben dem Platz wieder einmal einnehmender waren, als das Sportliche auf dem Platz, war eine gewisse Müdigkeit und Erschöpfung rund um den Betzenberg zu spüren, für die die rund sechswöchige Fußballpause eigentlich viel zu kurz war.


    Doch die Fans des FCK wären nicht die Fans des FCK, wenn sie nicht trotzdem eine Grundeuphorie verspürt und versprüht hätten. Dank einer Crowdlending-Aktion über die Onlineplattform Kapilendo, die nun, nicht einmal ein Jahr später zur traurigen Insolvenzmasse gehört, trugen die Fans der Roten Teufel einen erheblichen Teil dazu bei, nicht nur die Lizenz zu erhalten, sondern sorgten auch dafür, dass der Verein junge Talente wie Christian Kühlwetter, Carlo Sickinger oder Florian Pick halten konnte. Hinzu kam, dass Trainer Sascha Hildmann Einfluss auf die Kaderplanung nehmen konnte und die Mannschaft vermeintlich sukzessive verstärkt wurde.


    Der FCK sollte defensiv stabiler werden, aber vor allem konstanter und heimstärker. Mit dieser Hoffnung startete die Hildmann-Elf gegen ebenfalls ambitionierte Unterhachinger in die Saison. Und was die Fans zu sehen bekamen, gefiel zunächst: Der FCK zeigte sich spielerisch verbessert, führte durch ein Tor von Florian Pick früh mit 1:0, der schon im ersten Spiel anklingen ließ, wie wichtig er in dieser Spielzeit werden würde. Jedoch wurde eben auch deutlich, woran es weiter mangelte: Der FCK schaffte es schon im ersten Spiel nicht, eine Heimführung auszubauen oder wenigstens über die Zeit zu retten. Am Ende stand ein 1:1 Unentschieden. Kein Fehlstart, aber die Stimmung im und um den Kader war mäßig bis schlecht. Oft hatte man das Gefühl, es habe auch im Kopf keine richtige Sommerpause stattgefunden. Wo sonst ein Strich unter eine abgelaufene Saison gemacht werden konnte und die Mannschaft bei null begann, schleppten die Akteure gefühlt den Ballast der alten Saison noch mit sich. Das sollte schnell zum Problem werden.

    Von "Festung Betzenberg" zunächst keine Spur: Der FCK bleibt unkonstant

    Der FCK spielte zwar besser, aber das große Problem war geblieben: Er war konstant unkonstant. Im Heimspiel gegen Ingolstadt machte der FCK sein bis dato bestes 3. Liga Spiel, belohnte sich aber erneut nicht mit einem Sieg. Und in Münster kehrte auch die alte Schludrigkeit wieder zurück: Der FCK vergab bei einer Führung von 1:0 einen Elfmeter und kassierte im direkten Gegenzug den 1:1 Ausgleich. Am Ende verloren die Roten Teufel die Partie durch ein Eigentor von Lennart Grill mit 2:3. Der FCK verschenkte auch in dieser Saison Punkte en masse, kassierte zu oft in den letzten Minuten noch einen Ausgleich oder münzte seine Überlegenheit nicht in Siege um. 13 Unentschieden sprechen eine klare Sprache.


    Als der FCK am 8. Spieltag mit 1:6 in Meppen unterging, musste Trainer Sascha Hildmann gehen. Kein Jahr nach der 0:5 Pleite gegen Unterhaching, die Michael Frontzeck ebenfalls den Job kostete. Auch auf dieser Position blieben die Lautrer einfach zu unkonstant. Das war schade, denn Hildmann lebte den Verein wie vielleicht kein Trainer vor ihm. Er war hoch sympathisch, aber am Ende darf das natürlich kein Argument für einen Trainer sein. Die Neuverpflichtungen griffen nicht wie erwünscht, die Stürmer Bjarnason und Röser zeigten sich zunächst als Totalausfall. Insbesondere Bjarnason leidet bis heute unter seiner Verletzungsanfälligkeit und konnte noch nicht im Ansatz überzeugen. In der Abwehr startete Joe Matuwila stark, um anschließend jedoch noch stärker nachzulassen. Er wurde kurz vor Transferschluss direkt wieder zum Regionalligisten Rot-Weiß Essen ausgeliehen. Aber auch spielerisch und taktisch machte der FCK nicht den Sprung nach vorne, den man erwarten musste, um die Saisonziele zu erreichen.


    Hildmanns Nachfolger wurde Boris Schommers, der zuvor Erfahrung als Nachwuchstrainer und Interimscoach des 1. FC Nürnberg gesammelt hatte. Zwar gelang es Schommers die Defensive der Roten Teufel zunächst zu stabilisieren, aber schlechte und inkonstante Ergebnisse blieben. Nach sechs Schommers-Spielen stand der FCK am 14. Spieltag sogar auf dem drittletzten Tabellenplatz, und rund um den Betzenberg wurde schon wieder über eine Ablösung im Winter diskutiert. Mittlerweile war nämlich die FCK-Führung zurückgetreten, oder hatte dies für das Jahresende zumindest angekündigt. Das Chaos hatte Deutschlands höchsten Fußballberg weiter fest im Griff und die Intrigen und Grabenkämpfe anfangs des Jahres dominierten noch immer den Alltag des Fußballklubs. Wie soll eine Mannschaft unter solchen Bedingungen erfolgreichen Fußball spielen?


    So lange das Fundament, auf dem ein Verein steht so vergiftet und bis in die Wurzel mit Zwietracht verseucht ist, kann darauf kein sportlicher Erfolg wachsen. Bestes Beispiel außerhalb der Pfalz ist hierfür der Hamburger Sportverein, der in den letzten zehn Jahren nahezu jede Führungs- oder Spielerposition im Verein neu besetzt hat und trotzdem nicht zur Ruhe kommt, weil alte Seilschaften und Grabenkämpfe im Verborgenen unentwegt weiter toben. Ein Zustand, der auch den FCK leider bis zum heutigen Tag bestimmt, und seine Anhänger in den Wahnsinn treibt.


    Doch es war eben auch nicht alles schlecht in dieser Spielzeit. Inmitten völliger Tristesse und Unzufriedenheit, startete der FCK pünktlich zum Jahresende eine völlig unerwartete Siegesserie von fünf Spielen, so viele wie seit dem Aufstiegsjahr 2010 nicht mehr. Mit dem 1:1 zum Rückrundenstart im Dezember in Unterhaching konnte man ebenfalls leben.


    Auf der Jahreshauptversammlung hielt Trainer Boris Schommers eine Rede an die Mitglieder, die mitriss, und die ihm erstmals in seiner Amtszeit einen Kredit verschaffte. Möglicherweise hätte er sogar ohne diese Rede gewisse Vorgänge in den nächsten Monaten sportlich nicht überlebt. In die FCK-Gremien wurde das sogenannte „Team Merk“ um den Lautrer und ehemaligen Weltschiedsrichter Dr. Markus Merk gewählt, dem es zunächst gelang, den tief gespaltenen Verein scheinbar zu einen und den Deckel auf alte Feindseligkeiten zu machen. Mit Soeren Oliver Voigt wurde ein qualitativ hochwertiger und angesehener Nachfolger für die abgetretenen Martin Bader und Michael Klatt gefunden. Und Dank der Siegesserie zu Jahresende, sprach der ein oder andere Fan sogar schon wieder vom Aufstiegskampf. Verständlich bei nur noch vier Punkten Rückstand. Es zeigt aber eben auch: Es gibt bei Traditionsvereinen wie dem FCK nur Hop oder Top. Das ist Fluch und Segen zugleich.

    Hoffnung in der Rückrunde, Ehrmann-Rauswurf und Insolvenz-Antrag: Das bewegte FCK-Jahr

    Am Ende konnte die Mannschaft diesen Erwartungen nicht gerecht werden. Die Schommers-Elf spielte zeitweise zwar sehr überzeugend, lieferte aber keine Ergebnisse. Gegen die späteren Absteiger Großaspach und Preußen Münster, die mittlerweile Ex-Trainer Sascha Hildmann trainierte, gelangen dem FCK vor heimischer Kulisse nur magere Unentschieden. In Ingolstadt verlor man durch eine Standardsituation unglücklich in der Nachspielzeit, und nahezu alle Partien, die nochmal zum Schnuppern an den Aufstiegsrängen berechtigt hätten, wurden nicht gewonnen. Trauriger Tiefpunkt: Am 27. Spieltag reichte selbst eine 3:1 Führung zu Hause gegen Meppen den Pfälzern nicht zum Sieg, in der Nachspielzeit glichen die Emsländer noch zum 3:3 aus. Gerade einmal drei von 13 Heimspielen hatte der FCK zu diesem Zeitpunkt gewinnen können, ganze acht Partie endeten nur Remis. Das Ziel, den FCK wieder zur Heimmacht zu formen, wie es Sascha Hildmann vor der Saison formuliert hatte, war zu diesem Zeitpunkt krachend verfehlt. Die Stimmung war wieder am Boden.


    Und als ob das nicht schon gereicht hätte, sorgte der Verein nur wenige Tage vor dem Derby bei Waldhof Mannheim auch wieder für Schlagzeilen neben dem Platz: Gerry Ehrmann, Torwartlegende, und über dreißig Jahre beim FCK in verschiedenen Funktionen tätig, wurde wegen „massiven, substanziellen Beleidigungen, Arbeitsverweigerungen und Drohungen“ freigestellt, fristlos gekündigt. Was daraufhin losbrach war ein Sturm der Entrüstung. „Fans“, die Schommers auf der Jahreshauptversammlung noch bejubelt hatten, beschimpften ihn beim ersten öffentlichen Training jetzt weit unter der Gürtellinie. Auch homophobe und andere widerwärtige Ausdrücke fielen. Natürlich war das nicht die Mehrheitsmeinung, aber es war erschreckend wie unreflektiert manch einer ohne jedes Hintergrundwissen in der Causa Ehrmann Position bezog. Nichtsdestotrotz war es natürlich unglaublich schade, dass es mit einer Persönlichkeit, die so viele Verdienste am FCK vollbracht hatte, so weit hatte kommen müssen. Die Entscheidung war trotzdem unvermeidbar.


    Dann kam Corona. Die weltweite Pandemie rückte schon seit Wochen näher und näher und erreichte schließlich auch Fußballdeutschland. Binnen weniger Tage wurden zunächst Geisterspiele beschlossen, bevor die Partie des FCK in Magdeburg komplett abgesagt wurde. Die erste und zweite Liga, die 3. Liga, alle Profi- und Amateurligen in Europa standen plötzlich still. Fußball wurde angesichts der schrecklichen Bilder von gestapelten Särgen, die die Welt aus Italien, Frankreich und den USA erreichten, zur Nebensache. Es wurden Hygienekonzepte entwickelt, Fans und Zuschauer waren aber natürlich inmitten einer Pandemie in Fußballstadien undenkbar. Und so starteten die erste und zweite Liga Mitte Mai wieder mit Geisterspielen, die dritte Liga folgte Ende des Monats, nachdem die Vereine und der zuständige DFB zuvor ein beschämendes öffentliches Bild abgaben, sich nahezu täglich mit offenen Briefen angingen und einander mit rechtlichen Schritten drohten.


    Der FCK stand zu diesem Zeitpunkt nur noch zwei Punkte vor einem Abstiegsplatz, der Gegner aus Magdeburg noch einen Zähler schlechter. Der FCM hatte vor der Partie aufgrund der Corona Auflagen in Sachsen-Anhalt so gut wie gar nicht trainieren können, und so war die Partie ein Stück weit eine Wundertüte. Die Schommers-Elf machte ein wirklich schlechtes Spiel, gewann am Ende aber mit 1:0 und verschaffte sich so Luft im Abstiegskampf. Überhaupt kehrten die Pfälzer das bisherige Bild nach dem Re-Start etwas um: Der FCK spielte oft nicht wirklich überzeugend, fuhr aber endlich die notwendigen Resultate ein. Nach Corona holte der FCK in elf Spielen sechs Siege, spielte drei Mal Unentschieden und verlor nur noch zwei Partien. Und auch die Heimbilanz polierte die Schommers-Elf auf: Die Roten Teufel gewannen ihre vier letzten Heimspiele allesamt, schossen dabei zehn Tore und blieben komplett ohne Gegentreffer. Das ist in der Corona-Tabelle die Bilanz eines Aufsteigers. Das ist beileibe nicht selbstverständlich, andere Vereine wie Duisburg oder Unterhaching, die vor Corona noch zu Top-Teams zählten, kamen nach der Pause überhaupt nicht mehr zurecht.

    Horrorszenario Insolvenz als Chance? Nicht mit dieser Außendarstellung

    Doch auch wenn es auf dem Platz nun besser lief, neben dem Platz ereignete sich etwas, was lange Zeit als DAS Horrorszenario für jeden Fan des 1. FC Kaiserslautern galt. Am 15. Juni 2020 beantragte der stolze und traditionsreiche 1. FC Kaiserslautern Insolvenz in Eigenverwaltung. Schon vor Corona drückte den Verein der Schuldenberg schwer, Gespräche mit Investoren waren wegen der alten Verbindlichkeiten schon immer schwierig. Doch durch die Corona-Pause und fehlende Zuschauereinnahmen brach der Krug nun endgültig. Durch die Corona-Pandemie beschlossen DFL und DFB allerdings, für beantragte Insolvenzverfahren nicht die obligatorischen neun Punkte abzuziehen, auch die Lizenzenzierungsverfahren für die kommende Saison wurden quasi ausgesetzt. Ist es nicht ein Treppenwitz der Geschichte, dass sich ausgerechnet eine Jahrhundert-Pandemie wie Corona ereignen muss, um dem Verein die Chance zu bieten, durch eine Insolvenz einen Neuanfang zu starten? Doch Moment, wir reden immerhin von Kaiserslautern.


    Und dort gehen Funktionäre mit solchen Chancen allzuoft mindestens genauso fahrlässig um, wie ihre Stürmer mit Torchancen auf dem Feld. Am 21. Juni gibt der Aufsichtsratsvorsitzende der FCK GmbH & Co KGaA, Jörg E. Wilhelm in SWR Sport bekannt, dass es einen Investor gäbe, der bereit wäre in den FCK zu investieren. Der Auftritt löst Begeisterung unter FCK Fans aus, war in den FCK-Gremien aber nicht abgesprochen. In den folgenden Tagen macht Wilhelm, der auf Twitter gerne in Gedichtform interagiert, dubiose Andeutungen, die auf Unstimmigkeiten im Team Merk hindeuten. Am 3. Juli dann der Höhepunkt: Im Internet kursiert ein Dokument, dass Details des Investorenangebots beinhaltet und das Zögern von Geschäftsführung, Gremienmitgliedern und Sachwalter des FCK beklagt. Ein paar Stunden später dementiert der FCK dies auf seine offiziellen Vereinskanälen vehement, Wilhelm wiederum veröffentlicht auf Twitter ein vierseitiges Dokument, worin er mehrmals mit rechtlichen Schritten droht, Vereinsgremien angreift und dem Statement des Vereins widerspricht. Darauf wiederum antwortet – ebenfalls auf Twitter – Patrick Gregorius, als Berater von Flavio Becca Mitglied im Aufsichtsrat der FCK Kapitalgesellschaft, und bezichtigt Wilhelm der Lüge.


    Vom „Team Merk“ ist nicht mehr viel zu spüren, die Außendarstellung wieder einmal ein Desaster. Chaoslautern at its best. Welcher Investor, welchen Spieler lockt so etwas an? Es schreckt ihn ab. Das weiß auch Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt, der die Wogen glätten muss, und aktuell nicht zu beneiden ist.

    Re-Start Bilanz und Talente machen Hoffnung: Das Sportliche muss wieder in den Vordergrund rücken

    Wo steht der 1. FC Kaiserslautern also nach seiner zweiten Saison in der Drittklassigkeit? Wieder einmal gibt der sportliche Saisonschlussspurt Grund zur Hoffnung. Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie erfolgreich Fußball spielen kann. Spieler wie Kühlwetter, Sickinger oder Pick haben eigentlich Zweitliga-Format. Sie zu halten wird allerdings eine Mammut-Aufgabe, insbesondere unter dem Gesichtspunkt anhaltender Vereins-Querelen und der Insolvenz. Junge Talente wie Anas Bakhat oder Mohamed Morabet machen außerdem Freude, ihnen gehört die Zukunft. Trainer Boris Schommers, oft kritisiert, beweist zumindest in Ansätzen, dass er eine Mannschaft spielerisch und taktisch weiterentwickeln kann. Auch Schommers kann jetzt im Sommer, wie ein Jahr zuvor Sascha Hildmann, Einfluss auf den neuen Kader nehmen. Mit Alexander Winkler kommt ein vielversprechender Innenverteidiger auf den Betzenberg, Sebastian Mai aus Halle könnte folgen. Damit wäre eine der größten Baustellen der letzten Jahre geschlossen. Spielstarke, schnelle Innenverteidiger, mit Qualitäten in der Spieleröffnung waren in den letzten Jahren rar beim FCK.


    Doch nur wenn die Pfälzer die Brände außerhalb des Platzes löschen, die Insolvenz zu einem guten Ende führen, einen Investor zum Einsteigen bewegen und somit auch die finanzielle Power haben, weitere Schwachstellen im Kader auszumerzen, kann eine erfolgreichere Saison gelingen. Die Vielzahl an verspielten Punkten und die Schwäche bei Standardsituationen sind auch ein Zeichen fehlender Qualität. Ohne Leistungsträger wie Florian Pick, den es wahrscheinlich zum 1. FC Heidenheim ziehen wird, wäre der Klassenerhalt vielleicht sogar in Gefahr geraten. Das ist zu wenig für einen 1. FC Kaiserslautern, der auch vor dieser Saison einer der Top 5 Etats verbuchen konnte. Zudem leidet der FCK unter einer gewissen „Schwiegersohn-Mentalität“, es fehlen Führungsspieler, die auch in schwierigen Saisonphasen einmal vorneweg gehen. Mai oder Winkler könnten solche Spieler sein.


    Und so war es am Ende wieder eine Saison zum Vergessen, die aber wie so oft in der langen und glorreichen Geschichte des 1. FC Kaiserslautern Raum für Hoffnung auf eine erfolgreichere Spielzeit 2020/2021 lässt. Und vielleicht jubeln dann ja die richtigen „Männer in Rot“ auf dem Betze über eine gewonnene Meisterschaft. In ihrem Stadion. Mit ihren Fans. Denn ohne Fans, ist Fußball Nichts!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Bild: ms-sportfoto.de

    Diskussionsthema zum Artikel: Erfolgreicher Saisonabschluss: FCK schlägt Meister Bayern


    Erfolgreicher Saisonabschluss: FCK schlägt Meister Bayern

    "... da hätten die Bayern die Punkte gleich mit der Post schicken können": Im Saisonfinale besiegt der FCK die kleinen Bayern durch ein Tor von Christian Kühlwetter mit 1:0.


    Saisonfinale auf dem Betzenberg. Bei besten Fußballwetter empfingen die Roten Teufel die kleinen Münchner Bayern. Boris Schommers veränderte seine Startelf auf insgesamt vier Positionen. Für Dominik Schad verteidigte Philipp Hercher auf der rechten Außenbahn, Carlo Sickinger ersetzte im Mittelfeld den gelbgesperrten Hendrick Zuck, Anas Bakhat kehrte für Hikmet Ciftci in die erste Elf zurück, und im Sturm startete Mohamed Morabet für den ebenfalls gesperrten Timmy Thiele.

    Engagiert der Sommerpause entgegen - torlose 1. Halbzeit

    Beide Teams begannen engagiert, suchten früh den Weg in die Offensive und kamen so in den ersten zwanzig Minuten zu kleineren Möglichkeiten. In der 36. Minute hatte Janik Bachmann eine gute Gelegenheit, als Pick ihn schön in Szene setzt und er aus rund 20 Metern abzieht. Der Ball streicht aber knapp am linken Pfosten vorbei. Mit einem 0:0 ging es in die Halbzeitpause.

    Kühlwetter mit der frühen Führung - FCK lässt Chancen liegen

    Und der FCK kam optimal aus der Kabine. Nach einem katastrophalen Fehlpass des Münchners Feldhahn, schaltet Kühlwetter in der 46. Minute am schnellsten, schnappt sich den Ball, umspielt Keeper Hoffmann und erzielt das 1:0 für den FCK.


    Die Bayern übernahmen in der Folge etwas die Kontrolle der Partie und kamen zu Chancen, für den FCK boten sich allerdings Kontermöglichkeiten. So auch in der 63. Minute: Morabet flankt von rechts auf Bakhat, der leitet weiter auf Kühlwetter. Der Stürmer versucht es aus kurzer Distanz artistisch mit einem Fallrückzieher, trifft den Ball aber nicht und Bayern kann schlussendlich klären. Die Führung hätte noch deutlicher ausfallen müssen, Kühlwetter vergab freistehend vor Hoffmann in der 78. Minute eine weitere Großchance.


    Am Ende blieb es aber beim knappen, aber verdienten 1:0 Heimsieg des FCK. Die Lautrer beenden die Saison damit mit 55 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz, einen Zähler hinter dem Erzrivalen Waldhof Mannheim. Der FC Bayern München II feiert trotz der Niederlage die Meisterschaft in der dritten Liga, darf aber aufgrund der Vorgaben als zweite Mannschaft nicht aufsteigen.


    1. FC Kaiserslautern - FC Bayern München II 1:0 (0:0)


    Aufstellung FCK:

    Spahic - Hercher, Kraus, Hainault, Scholz - Bachmann ('82 Jensen), Bakhat ('68 Ciftci), Sickinger - Morabet ('66 Röser), Pick ('66 Starke), Kühlwetter ('82 Bjarnason)


    Aufstellung FCB II:

    Hoffmann - Stanisic ('88 Mai), Feldhahn, Richards, Will ('68 Waidner) - Welzmüller ('68 Musiala), Stiller, Kern - Tillmann ('54 Arp), Jeong, Dajaku


    Tore:

    1:0 Kühlwetter (46. Minute)


    Kartenvergabe:

    Welzmüller, Arp - Kühlwetter

    Diskussionsthema zum Artikel: #FCKFCB: Auf drei Punkte. Für Udo!


    #FCKFCB: Auf drei Punkte. Für Udo!

    Heimspiel gegen die Bayern: Es ist der Schlusspunkt einer kuriosen, denkwürdigen und irgendwie auch historischen Drittliga-Spielzeit.


    "Wir fahren nach Kaiserslautern, um Meister zu werden!". Solch einen Satz hörte man früher - wenn überhaupt - von Größen wie Oliver Kahn, Uli Hoeneß oder Paul Breitner. Wobei Letzterer in den Siebziger Jahren irgendwann am liebsten die Punkte per Post in die Pfalz geschickt hätte, weil die Bayern am laufenden Band gegen den "kleinen" FCK verloren hatten.


    2020 stammt so ein Satz längst nicht mehr von Spielern wie Lewandowski oder Müller, er kommt von Angelo Stiller, Mittelfeldspieler beim FC Bayern II. Die kleinen Bayern können am Betzenberg heute tatsächlich 3. Liga Meister werden, auch wenn sie als Amateurmannschaft nicht zum Aufstieg berechtigt sind. Die Elf von Trainer Sebastian Hoeneß hatte sich heimlich still und leise nach der Corona-Pause von hinten an die Tabellenspitze geschlichen. Was ein passender Abschluss nach einem denkwürdigen Re-Start ohne Zuschauer, mit emotionslosen Geisterspielen und Marathonwochen für die Profis.

    Der FCK landet im Niemansland - Auftrag: Den Gegnern den Saisonabschluss verderben

    Für den 1. FC Kaiserslautern hat dieses letzte Saisonspiel sportlich kaum noch einen Wert. Schon seit einigen Wochen ist für die Pfälzer weder nach oben noch nach unten mehr etwas möglich. Für die Roten Teufel endet damit die zweite Drittliga-Spielzeit der Vereinsgeschichte abermals auf einem enttäuschenden Mittelfeldplatz, ohne jemals wirklich in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen gewesen zu sein. Enttäuschend.


    Allerdings könnten die Roten Teufel dem ungeliebten Rivalen aus München - auch wenn es nur die zweite Mannschaft ist - die Meisterschaft verderben, ihnen quasi die kleinen Lederhöschen ausziehen. Ein Satz, der Anreiz ist, aber auch traurig macht: Der Erfinder dieses Liedes, der langjährige Stadionsprecher des FCK, Udo Scholz, war am Mittwoch an den Folgen eines Herzstillstandes verstorben. Ihm zu Ehren wird der FCK heute mit Trauerflor auflaufen.


    Doch nicht nur den Bayern könnte die Elf von Boris Schommers den Saisonausklang versauen. Bei einem eigenen Sieg und gleichzeitiger Niederlage des SV Waldhof gegen den abstiegsbedrohten FSV Zwickau, könnten die Pfälzer doch noch vor den Rivalen aus Ludwigshafens Nachbarschaft stehen. Für Motivation sollte also gesorgt sein.

    Schaulaufen für die neue Saison - Bayern fehlen wichtige Spieler

    Personell wird Boris Schommers auch in der letzten Partie seine Mannschaft wieder an einigen Stellen umkrempeln. Hendrick Zuck und Timmy Thiele fehlen gelbgesperrt, denkbar ist zudem, dass Nachwuchsspieler wie Jonas Scholz oder Mohamed Morabet erneut ihre Chance in der Startaufstellung bekommen. Ihnen gehört die Zukunft, sie sollen die kommende Saison zu einer besseren werden lassen als es die alte war.


    Aber auch Bayern-Trainer Hoeneß kann im entscheidenden Meisterschaftsspiel längst nicht auf seine Top-Elf zurückgreifen. Einige Akteure weilen bei der ersten Mannschaft, die heute Abend das Pokalendspiel gegen Bayer 04 Leverkusen bestreiten wird. Andere Spieler wie Top-Torjäger Wriedt weilen schon bei neuen Vereinen. Auch der ehemalige Lautrer Oliver Batista Meier wird den kleinen Bayern am Betze nicht zur Verfügung stehen.

    Daten, Fakten, Statistiken

    • Im Hinspiel gewann der FCK gegen Bayern II mit 3:1. Es war das erste Aufeinandertreffen mit den "kleinen" Bayern.
    • Bayern II ist nach dem Re-Start noch ungeschlagen: Aus zehn Partien holte die Hoeneß-Elf sieben Siege und drei Remis.
    • Mit 76 Toren besitzen die Münchner ligaweit die beste Offensive.
    • Nach der Hinrunde standen die Münchner noch auf Rang 15 (!), verloren dann in der Rückrunde nur noch eine Partie.


    Das Spiel im Fritz-Walter-Stadion wird um 14 Uhr angepfiffen und ist ausschließlich bei Magenta Sport live und in voller Länge zu empfangen.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: #FCKFCB: Auf drei Punkte. Für Udo!


    #FCKFCB: Auf drei Punkte. Für Udo!

    Heimspiel gegen die Bayern: Es ist der Schlusspunkt einer kuriosen, denkwürdigen und irgendwie auch historischen Drittliga-Spielzeit.




    "Wir fahren nach Kaiserslautern, um Meister zu werden!". Solch einen Satz hörte man früher - wenn überhaupt - von Größen wie Oliver Kahn, Uli Hoeneß oder Paul Breitner. Wobei Letzterer in den Siebziger Jahren irgendwann am liebsten die Punkte per Post in die Pfalz geschickt hätte, weil die Bayern am laufenden Band gegen den "kleinen" FCK verloren hatten.


    2020 stammt so ein Satz längst nicht mehr von Spielern wie Lewandowski oder Müller, er kommt von Angelo Stiller, Mittelfeldspieler beim FC Bayern II. Die kleinen Bayern können am Betzenberg heute tatsächlich 3. Liga Meister werden, auch wenn sie als Amateurmannschaft nicht zum Aufstieg berechtigt sind. Die Elf von Trainer Sebastian Hoeneß hatte sich heimlich still und leise nach der Corona-Pause von hinten an die Tabellenspitze geschlichen. Was ein passender Abschluss nach einem denkwürdigen Re-Start ohne Zuschauer, mit emotionslosen Geisterspielen und Marathonwochen für die Profis.

    Der FCK landet im Niemansland - Auftrag: Den Gegnern den Saisonabschluss verderben

    Für den 1. FC Kaiserslautern hat dieses letzte Saisonspiel sportlich kaum noch einen Wert. Schon seit einigen Wochen ist für die Pfälzer weder nach oben noch nach unten mehr etwas möglich. Für die Roten Teufel endet damit die zweite Drittliga-Spielzeit der Vereinsgeschichte abermals auf einem enttäuschenden Mittelfeldplatz, ohne jemals wirklich in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen gewesen zu sein. Enttäuschend.


    Allerdings könnten die Roten Teufel dem ungeliebten Rivalen aus München - auch wenn es nur die zweite Mannschaft ist - die Meisterschaft verderben, ihnen quasi die kleinen Lederhöschen ausziehen. Ein Satz, der Anreiz ist, aber auch traurig macht: Der Erfinder dieses Liedes, der langjährige Stadionsprecher des FCK, Udo Scholz, war am Mittwoch an den Folgen eines Herzstillstandes verstorben. Ihm zu Ehren wird der FCK heute mit Trauerflor auflaufen.


    Doch nicht nur den Bayern könnte die Elf von Boris Schommers den Saisonausklang versauen. Bei einem eigenen Sieg und gleichzeitiger Niederlage des SV Waldhof gegen den abstiegsbedrohten FSV Zwickau, könnten die Pfälzer doch noch vor den Rivalen aus Ludwigshafens Nachbarschaft stehen. Für Motivation sollte also gesorgt sein.

    Schaulaufen für die neue Saison - Bayern fehlen wichtige Spieler

    Personell wird Boris Schommers auch in der letzten Partie seine Mannschaft wieder an einigen Stellen umkrempeln. Hendrick Zuck und Timmy Thiele fehlen gelbgesperrt, denkbar ist zudem, dass Nachwuchsspieler wie Jonas Scholz oder Mohamed Morabet erneut ihre Chance in der Startaufstellung bekommen. Ihnen gehört die Zukunft, sie sollen die kommende Saison zu einer besseren werden lassen als es die alte war.


    Aber auch Bayern-Trainer Hoeneß kann im entscheidenden Meisterschaftsspiel längst nicht auf seine Top-Elf zurückgreifen. Einige Akteure weilen bei der ersten Mannschaft, die heute Abend das Pokalendspiel gegen Bayer 04 Leverkusen bestreiten wird. Andere Spieler wie Top-Torjäger Wriedt weilen schon bei neuen Vereinen. Auch der ehemalige Lautrer Oliver Batista Meier wird den kleinen Bayern am Betze nicht zur Verfügung stehen.

    Daten, Fakten, Statistiken

    • Im Hinspiel gewann der FCK gegen Bayern II mit 3:1. Es war das erste Aufeinandertreffen mit den "kleinen" Bayern.
    • Bayern II ist nach dem Re-Start noch ungeschlagen: Aus zehn Partien holte die Hoeneß-Elf sieben Siege und drei Remis.
    • Mit 76 Toren besitzen die Münchner ligaweit die beste Offensive.
    • Nach der Hinrunde standen die Münchner noch auf Rang 15 (!), verloren dann in der Rückrunde nur noch eine Partie.


    Das Spiel im Fritz-Walter-Stadion wird um 14 Uhr angepfiffen und ist ausschließlich bei Magenta Sport live und in voller Länge zu empfangen.


    Quelle: Treffpunkt Betze