Beiträge von Dominik

    Diskussionsthema zum Artikel: Der ganz normale Betze-Wahnsinn


    Der ganz normale Betze-Wahnsinn

    Glanz in Hälfte eins, Zittern in Hälfte zwei: Der FCK feiert einen verdienten, aber auch glücklichen 3:1-Sieg gegen Düsseldorf. Doch eine Schwäche hält sich hartnäckig.


    Der 1. FC Kaiserslautern beweist endlich, dass er auch gegen die direkte Konkurrenz bestehen kann. Der Sieg gegen Fortuna Düsseldorf war der erste gegen eine Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte seit dem Derby gegen den KSC Anfang Dezember - seitdem gab es für die Pfälzer zwei Unentschieden und drei Niederlagen gegen die Spitzenteams. Dabei waren die Lautrer bis auf das chancenlose Spiel gegen den HSV in jedem Spiel mindestens ebenbürtig.


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    Auch gegen Düsseldorf zeigten die Roten Teufel über weite Strecken, warum sie zu Recht oben in der Tabelle stehen. Vor allem in der ersten Halbzeit zeigte der FCK wohl eine seiner besten Saisonleistungen, auch wenn er es wieder einmal unnötig spannend machte und altbekannte Probleme offenbarte.

    Pressing aus der Hölle


    Die Hausherren starteten verhalten in die Partie und überließen den Gästen in der Anfangsphase den Ball, ohne dabei in Gefahr zu geraten. Schnell wurde deutlich, dass Markus Anfang auf Umschaltfußball im eigenen Stadion setzte. Düsseldorf versuchte früh zu stören, doch der FCK konnte sich immer wieder befreien und kombinierte sich zum Teil sehenswert nach vorne. Alle Augen waren dabei auf Krahl-Vertreter Simon Simoni gerichtet, der sich trotz des vollen Fritz-Walter-Stadions keine Nervosität anmerken ließ und zeigen konnte, dass er gerade mit dem Ball einiges auf dem Kasten hat und seine Pässe punktgenau zum Mann kamen. Im Tor ist der FCK bestens aufgestellt, Sorgen muss man sich vermutlich auf anderen Positionen machen.


    Der Lautrer Matchplan: Mit schnellen Bällen in die Spitze das gegnerische Mittelfeld überbrücken. Ragnar Ache schirmte die Bälle immer wieder ab oder leitete sie direkt weiter, die Düsseldorfer Abwehr bekam den Stürmer nur schwer in den Griff. Besonders auffällig: Die Roten Teufel eroberten fast jeden zweiten Ball, vor allem die beiden Laufwunder Daniel Hanslik und Kenny Redondo attackierten die Fortuna im situativen Pressing und zwangen sie so zu Fehlern. Die Folge: 1:0-Führung nach einer Balleroberung im vorderen Drittel. Anfangs Idee ging voll auf. Hinten ließen die Pfälzer keine Gefahr aufkommen und vorne zahlte sich der etwas überraschende Startelfeinsatz von Kenny Redondo früh aus. Einziger Kritikpunkt in der ersten Halbzeit war, dass es nur mit einem 1:0 in die Pause ging.

    Liga der Standardsituationen


    So stark und dominant die Hausherren in der ersten Halbzeit auftraten, so zurückhaltend begannen sie den zweiten Durchgang - und das fast schon mit Ansage. Wie auf Knopfdruck änderte sich die komplette Statik des Spiels. Harte und intensive Zweikämpfe brachten auf beiden Seiten eine Intensität und Emotionalität ins Spiel, die bis dahin nur auf Seiten der Lautrer zu spüren war. Die Fortuna erhöhte den Druck und gewann immer mehr 50:50-Situationen. Zudem erstickten die Gäste jegliche Entlastungsangriffe der Pfälzer im Keim - und auch im Spiel gegen den Ball wurde der FCK immer passiver. Vor dem Tor konnte zwar noch alles verteidigt werden, aber es war nur eine Frage der Zeit, bis der Ausgleich fallen würde.


    Und eine besondere Schwäche bekommen die Lautrer derzeit kaum in den Griff: Gegentore nach Standards. Auch das 1:1 fiel nach dem gleichen Muster: Kopfballverlängerung, die FCK-Spieler verlieren ihren Gegenspieler aus den Augen und dieser kann ohne Gegenwehr einnetzen. Doch wie schon beim Führungstreffer zahlte sich das intensive Pressing der Roten Teufel aus. Und glücklicherweise wird es nicht nur in der Defensive bei Standards gefährlich. Einfach wunderbar, wie sich Ragnar Ache hochschraubte und über alle gegnerischen Verteidiger hinweg zur erneuten Führung einköpfte.

    Ein Mann für alle Fälle


    Ein Kritikpunkt, den sich Markus Anfang in den letzten Wochen immer wieder gefallen lassen musste, waren die teilweise viel zu späten Auswechslungen. Auch gegen Düsseldorf erfolgte der erste Wechsel relativ spät, doch statt der sichtlich erschöpften Ragnar Ache und Marlon Ritter kamen mit Jannis Heuer und Filip Kaloc deutlich defensivere Varianten ins Spiel. Am Ende war es diese Stabilität, die das Spiel noch einmal kippen ließ. Vor allem einer tat sich in der Schlussviertelstunde hervor: Luca Sirch. Der variabel einsetzbare Defensivmann rückte auf die Doppelsechs und übernahm sofort die Spielkontrolle. Mit seinen markanten Läufen durchs Mittelfeld kurbelte er die Offensive an. Derzeit ist Sirchs taktisches Vorrücken die erste offensive Option, die Markus Anfang in einem Spiel zieht - auch wenn auf der Bank durchaus offensive Optionen sitzen. Mit der Umstellung von Sirch ins Mittelfeld, der neben seiner überragenden Defensivleistung und Spielmacherfunktion auch noch zum Torschützen avancierte, bewies Markus Anfang einmal mehr das richtige Händchen.

    Alltbekanntes beim FCK


    Auch wenn der 1. FC Kaiserslautern zwischenzeitlich deutlich ins Wanken geriet, war der Sieg am Ende hochverdient. Ein Wermutstropfen bleibt: Wie schon in der gesamten Saison fehlt dem FCK die nötige Konstanz, um ein Spiel länger als nur 45 Minuten lang zu kontrollieren. Vor allem in der zweiten Halbzeit erlaubten sich die Lautrer zu viele passive Phasen, die gerade in dieser engen Liga teuer bestraft werden können - und auch schon mehrfach bestraft wurden. So bleiben Spiele mit Pfälzer Beteiligung oftmals eine Wundertüte, die jederzeit in eine positive oder negative Richtung kippen kann. Zudem bleibt die Erkenntnis, dass die Roten Teufel bei eigenen Standards zwar sehr torgefährlich sind, die eigene Anfälligkeit bei gegnerischen Eckbällen und Freistößen aber noch deutlich verbesserungswürdig ist.


    Nichtsdestotrotz haben die Lautrer mit dem Sieg gegen Düsseldorf Big Points gesammelt und setzen sich weiter an der Tabellenspitze fest, da sie trotz spielerischer Schwankungen konstant punkten. Mit dem 1. FC Magdeburg wartet nun ein Gegner, der den Betzebuben vor allem auswärts überhaupt nicht liegt und dort in der Regel immer schlecht aussieht. Aber was ist bei den Roten Teufeln schon normal in dieser Saison?

    Diskussionsthema zum Artikel: Stark, aber nicht clever genug: FCK verschenkt den Dreier!


    Stark, aber nicht clever genug: FCK verschenkt den Dreier!

    Einen Abnutzungskampf hatte Markus Anfang vor dem Spiel prognostiziert. Den nahmen die Lautrer an und betrieben sehr viel Aufwand. Gereicht hat es trotzdem nicht.


    Ein fast ausverkaufter Betzenberg, Flutlichtatmosphäre und die Chance, vorübergehend die Tabellenführung zu übernehmen. Mit der SV Elversberg empfingen die Roten Teufel eine der Überraschungsmannschaften der zweiten Liga, die sich neben dem FCK überraschend mitten im Aufstiegskampf befindet. Mit ihrer hohen Intensität zählen die Saarländer derzeit zu den unangenehmsten und zugleich spielstärksten Gegnern der Liga. Dennoch gelang es den Hausherren über weite Strecken, den Gegner zu kontrollieren und nicht zu seinem gewohnten Spiel kommen zu lassen. Die Partie hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Roten Teufel auch gegen starke Gegner auf Augenhöhe agieren und diese phasenweise dominieren können, auch wenn nicht alles rund lief und am Ende mehr als ein Unentschieden drin gewesen wäre.


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    Lautrer Ruhepol


    Aufgrund von Verletzungen und Ausfällen stellt sich die Mannschaft von Trainer Markus Anfang derzeit fast von selbst auf. So starteten die Roten Teufel mit exakt der gleichen Elf wie im letzten Spiel gegen Regensburg. Dennoch strahlten die Pfälzer von Beginn an eine unglaubliche Ruhe und Sicherheit aus und ließen den Gegner kaum zur Entfaltung kommen. Immer wieder standen die Roten Teufel eng am Mann, setzten den Gegner mit situativem Pressing unter Druck und zwangen ihn so zu Ballverlusten. Zudem merkte man einigen Elversbergern die Verunsicherung an, die durch die erneut bemerkenswerte Stimmung auf dem Betze hervorgerufen wurde. So gelang es dem FCK vor allem, die gefährlichen Läufe der Gäste in die Tiefe nahezu zu unterbinden. Ausschlaggebend für die extreme Ruhe im Spiel der Lautrer war die Leistung von Winterneuzugang Tim Breithaupt, der gefühlt überall auf dem Platz zu finden war und vor allem mit seiner Zweikampfstärke und wichtigen Balleroberungen maßgeblich zur defensiven Stabilität beitrug. Es war sein mit Abstand stärkstes Spiel seit seinem Wechsel, in dem er seine Klasse erstmals richtig aufblitzen ließ und eindrucksvoll demonstrierte, wie das Spiel als alleiniger Sechser vor der Abwehr aussehen muss.

    Das Duo Infernale


    Aber nicht nur defensiv machten die Roten Teufel ihre Sache gut, auch offensiv zeigte der FCK vor allem in der ersten Halbzeit immer wieder gute spielerische Ansätze und hatte allen voran mit dem Lattentreffer von Daniel Hanslik die beste Chance des Spiels. Auch wenn er das Tor natürlich machen muss, zeigt es doch, wie wichtig Daniel Hanslik für die Roten Teufel ist, vielleicht sogar der wichtigste Spieler in der Offensive der Roten Teufel. Denn seit seiner Rückkehr in die Startelf klappt es mit dem Toreschießen beim FCK wieder deutlich besser. Mit seinem immensen Laufpensum und seiner Einsatzbereitschaft schafft er Räume, in die Ragnar Ache, Marlon Ritter oder auch Daisuke Yokota stoßen und so ihre individuelle Klasse ausspielen können. Hanslik macht seine Mitspieler besser. Zusammen mit Ragnar Ache bildet er wohl eines der gefährlichsten Sturmduos der Liga. Auch beim 1:0-Führungstreffer harmonierten die beiden perfekt.

    Teufeln geht die Puste aus


    So beeindruckend und abgeklärt die Leistung der Pfälzer in der ersten Halbzeit und bis zur 60. Minute auch war, mit zunehmender Spieldauer kam Elversberg immer besser ins Spiel. Das lag zum einen daran, dass die Gäste nun deutlich mehr investierten, zum anderen aber auch daran, dass das intensive und kräftezehrende Spiel der Roten Teufel seinen Tribut forderte. Der FCK verlor nun deutlich mehr Zweikämpfe, die er zuvor noch klar gewonnen hatte - und auch die Passqualität ließ merklich nach. Dadurch kam Elversberg immer häufiger zu aussichtsreichen Abschlüssen. Eine gewisse Schläfrigkeit ermöglichte den Gästen schließlich den Ausgleich. Die sonst so zuverlässigen Julian Krahl, Luca Sirch und Maximilian Bauer waren sich nach einem langen Ball nicht einig und Elversberg nutzte die Chance zum 1:1. Wieder einmal kassierte der FCK ein vermeidbares Gegentor durch eine Unachtsamkeit, die leider immer noch zu häufig vorkommt.


    Erstaunlich auch, dass Trainer Markus Anfang trotz des Leistungsabfalls einiger Spieler im zweiten Durchgang erst in der 77. Spielminute den ersten Wechsel vornahm. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es derzeit an ernsthaften Alternativen fehlt, um gerade in der Offensive neue Impulse zu setzen. Nach den Auswechslungen von Hanslik und Ache war offensiv kaum noch Durchschlagskraft vorhanden. Die eingewechselten Kenny Redondo und Faride Alidou konnten mangels fehlender Spielpraxis noch keine wirklichen Akzente setzen. So blieb es am Ende ohne weitere Großchance beim leistungsgerechten 1:1.

    Spitzenspiele am Stück


    Auch wenn der 1. FC Kaiserslautern das Spiel über weite Strecken im Griff hatte und durch ein selbstverschuldetes Geschenk den Sieg verpasste, springt der FCK zumindest für eine Nacht auf Platz 1. Die Leistung der Pfälzer stimmte auf jeden Fall und auch andere Mannschaften werden gegen Elversberg Punkte liegen lassen. Zudem stehen Markus Anfang in der kommenden Woche hoffentlich wieder mehr Alternativen zur Verfügung, vor allem die Rückkehr von Daisuke Yokota dürfte für zusätzlichen Schwung und Entlastung sorgen.


    Nicht nur auf den FCK warten in den nächsten Wochen zahlreiche Spitzenspiele in einer Liga, in der knapp die Hälfte der Mannschaften um den Aufstieg spielt. Einige Teams werden sich noch gegenseitig die Punkte wegnehmen und die Mannschaft, die am konstantesten punktet, wird am Ende aufsteigen. Gut möglich, dass der Punkt gegen Elversberg noch Gold wert sein wird.

    Diskussionsthema zum Artikel: Der FCK im Höhenflug: Die neue Selbstverständlichkeit


    Der FCK im Höhenflug: Die neue Selbstverständlichkeit

    Der 1. FC Kaiserslautern ist derzeit nicht zu stoppen. Die aktuelle Siegesserie wirkt fast unheimlich, aber wer genau hinschaut, weiß: Das ist kein Zufall! Über die neue Stärke des FCK.


    Die Rückkehr ins Berliner Olympiastadion nach dem DFB-Pokalfinale dürfte für viele Fans des 1. FC Kaiserslautern ein besonderes Erlebnis gewesen sein. Die Roten Teufel hatten mit viel Mühe den Klassenerhalt geschafft, das Finale war die Zugabe für eine letztlich doch verkorkste Saison. Nur sieben Monate später hat sich im Verein und in der Mannschaft vieles verändert. Vom designierten Absteiger hat sich die Mannschaft von Trainer Markus Anfang zu einem Spitzenteam der 2. Liga entwickelt.


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    Doch vor dem Spiel gegen Hertha deutete vieles auf eine typische Betze-Niederlage hin. Der FCK mit einem echten Lauf und der Chance, weiter oben dran zu bleiben, gegen eine angeknockte Berliner Mannschaft, die ihre PS nicht auf den Platz bringt. In solchen Situationen hat der FCK schon viele Spiele leichtfertig aus der Hand gegeben. Wäre da nicht die neue Stärke der Pfälzer.

    In der Ruhe liegt des Pfälzers Kraft


    FCK-Trainer Marcus Anfang scheint allmählich seine Stammelf gefunden zu haben. Lediglich Jan Gyamerah nach seiner Sperre und Ragnar Ache waren in Berlin neu dabei. Auf Namen scheint der Cheftrainer weiterhin keine Rücksicht zu nehmen und zeigt gleichzeitig, über welche Qualität der Kader mittlerweile verfügt. Dennoch starteten die Roten Teufel alles andere als souverän in die Partie, waren von der Ausrichtung der Berliner etwas überrascht und hatten vor allem im Zentrum ihre Probleme. Auch wenn Markus Anfang aufgrund seiner Sperre nicht eingreifen konnte, stellte sich die Mannschaft eigenständig um und erhielt zusätzliche Anweisungen von Co-Trainer Florian Junge. So rückte Luca Sirch aus der Dreierkette heraus, um mehr Zugriff im Mittelfeld zu bekommen. Dies zeigt deutlich, wie flexibel die Lautrer Mannschaft mittlerweile ist, die genauen Abläufe verinnerlicht hat und sich dementsprechend auf bestimmte Situationen einstellen kann.


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    Durch die Systemumstellung kamen die Gäste nun deutlich besser ins Spiel, auch wenn noch nicht alles rund lief. Immer wieder lud der FCK die Berliner durch einfache Ballverluste im Spielaufbau zu Chancen ein. Während die Lautrer weiterhin nach der zündenden Idee in der Offensive suchten, stand die Defensive stets sicher. Insbesondere die Verpflichtung von Maximilian Bauer scheint sich schon jetzt auszuzahlen, denn mit seiner individuellen Qualität hebt er die Abwehrreihe deutlich auf ein neues Niveau. War vor der Winterpause noch die Abwehr das große Problem und die Offensive der Punktegarant, so ist es nun die Defensive. Zudem verfällt der FCK nicht wie in der Vorsaison nach Fehlern in Hektik oder will plötzlich zu viel, sondern bleibt ruhig und wartet genau auf den richtigen Moment.

    Gnadenlose Effektivität


    Sinnbildlich für den Höhenflug der Lautrer steht wohl die Entdeckung der Saison, Luca Sirch. Der 25-Jährige, der zu Beginn der Saison aufgrund der Umstellung von der 4. in die 2. Liga noch außen vor war, ist aus der Startelf der Roten Teufel nicht mehr wegzudenken. Sirch hat sich mittlerweile zum unverzichtbaren Abwehrchef entwickelt. Dabei strahlt der variabel einsetzbare Abwehrspieler eine Ruhe aus, als würde er schon ewig auf diesem Niveau spielen. Diese Selbstverständlichkeit überträgt sich auch auf die Mannschaft, die geduldig auf ihre Chance wartet. Zwar war Berlin auch im zweiten Durchgang die aktivere Mannschaft, doch der FCK verteidigte gnadenlos und nutzte seine Chancen. Trocken, schnörkellos und effizient, so könnte man derzeit nicht nur das goldene Tor zum 1:0 durch Luca Sirch beschreiben, sondern auch das Spiel des 1. FC Kaiserslautern. Auch wenn das Glück des Tüchtigen häufig eine Rolle spielt, waren die letzten vier Siege kein Zufall.

    Wochen der Wahrheit


    Auch wenn der FCK derzeit einen Lauf hat und mit 38 Punkten definitiv nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben wird, gilt es gerade in dieser engen Liga weiterhin Demut zu zeigen und von Spiel zu Spiel zu schauen. Im neuen Jahr hatten es die Pfälzer bisher ausschließlich mit Gegnern aus der zweiten Tabellenhälfte zu tun. Dennoch wirken die Lautrer derzeit sehr gefestigt, können Rückschläge wegstecken und immer wieder reagieren und sich an Spielsituationen anpassen. Zudem wurde der Kader vor allem in der Spitze qualitativ deutlich verstärkt und gerade die Neuzugänge könnten in den kommenden Wochen zu echten Gamechangern werden, wenn sie sich voll integriert haben.


    In den nächsten Wochen warten mit Hannover und dem Hamburger SV zwei absolute Topteams und Aufstiegskandidaten auf die Roten Teufel. Gelingt es dem FCK, diese beiden Partien ohne Niederlage zu überstehen, wird er bis zum Schluss ganz oben mitspielen.

    Diskussionsthema zum Artikel: Eine Abreibung der besonderen Art


    Eine Abreibung der besonderen Art

    Niederlage mit tieferem Sinn? Gegen Darmstadt verfiel der FCK in längst vergessene Mentalitätsdefizite. Vielleicht kam die Niederlage aber auch in dieser Höhe gerade recht.


    Im Duell der beiden formstärksten Teams ging es für den 1. FC Kaiserslautern nach den starken letzten Wochen um eine Standortbestimmung: Wo steht Anfangs Mannschaft zum Ende der Hinrunde und kann sie sich ernsthaft in der Spitzengruppe etablieren? Nach dem Härtetest gegen den Bundesliga-Absteiger aus Darmstadt, bei dem der FCK gnadenlos unterging, ist die Antwort auf diese Frage nicht einfacher geworden.


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    Kohfeldt entschlüsselt Anfangs Betze-Fußball


    Zumindest personelle Ausfälle konnten als Grund für den plötzlichen Leistungsabfall in Darmstadt ausgeschlossen werden. Markus Anfang konnte bis auf die weiterhin verletzten Ragnar Ache und Kenny Redondo auf fast alle Spieler der letzten Wochen zurückgreifen - lediglich Jan Elvedi fehlte gelbgesperrt. Für ihn rückte Jannis Heuer in die Dreierkette, auch die formstarken Filip Kaloc und Daniel Hanslik standen wieder in der Startelf. Umstellungen, die so zu erwarten waren. Doch schon in den ersten Minuten zeichnete sich an, dass es ein langer Abend werden würde. Mit einfachen langen Bällen hinter die Kette wurden die Roten Teufel zu leicht überspielt und hatten Glück, nicht schon früh in Rückstand zu geraten. Der Plan der Darmstädter ging voll auf: Durch das frühe Pressing der Hausherren waren die Lautrer immer wieder gezwungen, den Ball weit zu schlage. Die zweiten Bälle landeten fast ausschließlich bei den Lilien, die dann wieder schnell in die Spitze spielten und den FCK so immer wieder in Bedrängnis brachten.


    Zudem griff Darmstadts Trainer Florian Kohlfeldt zu einem ganz einfachen Trick: Er ließ Luca Sirch, der in den letzten Wochen großen Anteil am Aufschwung hatte und der sich immer wieder mit scharfen und präzisen Pässen aus Pressingsituationen befreien und das eigene Umschaltspiel ankurbeln konnte, einfach konsequent zustellen. Und damit war das Lautrer Aufbauspiel dahin. Zweiter Trick? Das Spiel der Roten Teufel ist durch Daisuke Yokota ohnehin stark rechtslastig. Mit Marlon Ritter, der nominell auf der linken Seite spielte und immer wieder in die Mitte zog, war die linke Seite offensiv nur selten besetzt. Darmstadt musste also nur Yokota aus dem Spiel nehmen und schon war das Offensivspiel der Roten Teufel unterbrochen.

    Totalversagen auf allen Ebenen


    Auch wenn Kaiserslautern über die gesamte Spieldauer chancenlos und spielerisch unterlegen war, ließ man alles vermissen, was die Pfälzer in den letzten Wochen ausgezeichnet hatte. Vor allem das Zweikampfverhalten und der Einsatzwille fehlten. Bei jedem Gegentor standen die Roten Teufel zu weit vom Mann entfernt oder ließen sich wie Slalomstangen umspielen. Zwar lief es nach der Halbzeitpause, wohl auch dank einer lautstarken Ansprache, etwas besser, aber es fehlte immer noch an allem. Nach dem dritten Gegentreffer brach die Mannschaft endgültig auseinander, selbst Pässe über fünf Meter kamen nicht mehr an.


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    Das große Selbstvertrauen, das in den letzten Spielen aufgebaut wurde, war innerhalb eines Spiels komplett verschwunden. Es ist fast unglaublich, wie schnell eine stabile und eingespielte Mannschaft so einbrechen kann. Einzig Daniel Hanslik bemühte sich und versuchte sich zu wehren, lief in der 90. Minute sogar einem aussichtslosen Ball hinterher und belohnte sich selbst mit einem Tor. Auch das Spielglück war den Betzebuben nicht hold, als es nach einem Foul an Marlon Ritter durchaus einen Elfmeter hätte geben können. Ähnliche Szenen hatten schon in anderen Partien zu Pfiffen geführt. Alles in allem ein rabenschwarzer Tag für den FCK. Keinem Spieler gelang es, 100 Prozent seines Leistungsvermögens abzurufen. Dies zeigt auch deutlich, dass die Lautrer immer alles geben müssen, um in der Liga bestehen zu können. In dieser Form wird es gegen jeden Gegner schwer werden.

    Richtige Lehren ziehen


    Der FCK ist derzeit extrem von der individuellen Klasse einzelner Spieler abhängig, wenn diese wie Sirch und Yokota aus dem Spiel genommen werden, geht nicht mehr viel. Zumal die Alternativen in der Offensive derzeit einfach fehlen und nicht fit sind. So musste Filip Kaloc nach der Systemumstellung auf den linken Flügel ausweichen. Gut möglich, dass sich auf dieser Position in der Winterpause noch etwas tut. Ein weiteres Problem ist, dass die Lautrer in der Defensive enorme Schwierigkeiten haben, wenn der Gegner über schnelle Spieler verfügt und hinter die Kette kommt. Gegen Darmstadt verteidigte der FCK überraschenderweise meist sehr hoch, anstatt etwas tiefer zu stehen und so den Gegner aus der Reserve zu locken.


    Auch wenn die Niederlage schmerzt und die Art und Weise erschreckend war, spielt der FCK weiterhin eine klasse Hinrunde. Die Mannschaft befindet sich nach wie vor in einem Entwicklungsprozess, in dem mit Rückschlägen gerechnet werden muss. Und wer weiß, vielleicht kam diese Niederlage genau zum richtigen Zeitpunkt, um zu zeigen, dass alle Träumereien fehl am Platz sind und jeder immer alles geben muss, um erfolgreich zu sein und es nicht reicht ein paar Prozent nachzulassen.


    In dieser ausgeglichenen zweiten Liga ist eine Niederlage gerade gegen Topteams wie Darmstadt immer möglich und mit einem Durchmarsch der Roten Teufel hatte wohl niemand gerechnet. Dennoch überrascht die schwache Leistung der Pfälzer, die sich in den letzten Wochen so stabil präsentiert hatten. Die Lautrer bekamen ihre Grenzen aufgezeigt und wurden auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Es gibt noch viel zu tun.

    Diskussionsthema zum Artikel: Reife Leistung, meine Herren!


    Reife Leistung, meine Herren!

    Auch auf Schalke bleibt der FCK zum sechsten Mal in Folge ungeschlagen und setzt sich mit dem 3:0-Erfolg vorerst in der Spitzengruppe fest. Eine Momentaufnahme zum Genießen.


    Der 1. FC Kaiserslautern scheint derzeit die Mannschaft der Stunde zu sein. Kein anderer Zweitligist hat seit dem 9. Spieltag so viele Punkte geholt wie das Team von Markus Anfang. Dabei hat der FCK keinen der Punkte wirklich unverdient geholt und vor allem bei den Siegen, wie jetzt gegen Schalke, haben die Roten Teufel eine tolle kämpferische und spielerische Leistung gezeigt. Eine solch positive Entwicklung wäre noch vor wenigen Monaten undenkbar gewesen und verdient daher allen Respekt. Dennoch ist Vorsicht geboten, denn die letzte Saison hat gezeigt, dass es auch schnell wieder in die andere Richtung gehen kann.


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    Ein Kern kristallisiert sich heraus


    Trainer Markus Anfang scheint endlich seine Stammelf gefunden zu haben, lediglich Boris Tomiak kehrte in Gelsenkirchen nach seiner Gelbsperre zurück ins Team. Ansonsten blieb die Startelf im Vergleich zu den letzten Wochen unverändert. Vor allem im zentralen Mittelfeld hat sich mit Filip Kaloc und Afeez Aremu ein Duo gefunden, das immer besser harmoniert und vor allem Kaloc hat in den letzten beiden Spielen deutlich zugelegt. Auch die gesamte Abwehr wirkt deutlich stabiler als noch zu Saisonbeginn, da sich auch hier mit Jan Elvedi und Luca Sirch zwei Spieler gefunden haben, die sich hervorragend ergänzen. Vor allem Letzterer dürfte schon jetzt die Entdeckung der Saison sein und ist aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken, da er vor allem den Spielaufbau deutlich prägt, während Elvedi ganz klar seine Stärken gegen den Ball ausspielt. Hinzu kommt Boris Tomiak, der die Abwehrreihe komplettiert und so damit jedem Gegner das Leben schwer macht. Aber auch Almamy Touré lieferte nach seiner Einwechslung eine überzeugende Leistung und bestätigte, dass in der Abwehr derzeit auf jeden Verlass ist.


    In der Offensive führt derzeit kein Weg am formstarken Trio Ache, Hanslik und Yokota vorbei, die auch gegen Schalke allesamt trafen. Entsprechend schwer haben es derzeit Spieler wie Kenny Redondo oder Marlon Ritter, sich wieder in die Startelf zu spielen. Denn der Erfolg gibt Markus Anfang derzeit recht und es gibt keinen Grund, daran etwas zu ändern. Da sollte man auch nicht auf Namen achten. Zudem scheint sich immer mehr ein starkes Gerüst zu formen, dass vorne weg geht - was vor Saisonbeginn als großer Kritikpunkt galt.

    (Fast) wie eine Spitzenmannschaft


    Die Pfälzer hatten das Spiel auf Schalke über weite Strecken im Griff. Dennoch gab es gerade in der ersten Halbzeit immer wieder Phasen, in denen zu fahrig agiert wurde. Die Roten Teufel ließen den Schalkern teilweise zu viel Raum und zogen sich zu passiv zurück. In dieser Phase leistete sich der FCK auch zu viele Abspielfehler im Spielaufbau, die gerade beim riskanten Kurzpassspiel mit Julian Krahl das eine oder andere Mal verheerend hätten enden können.


    Doch die Lautrer überstanden diese Situationen in der Anfangsphase dennoch und schlugen im richtigen Moment zu. Pragmatisch und schnörkellos gingen die Roten Teufel mit der ersten Torchance durch Ache in Führung. In der Folge überließ der FCK dem Gegner wieder deutlich mehr Ballbesitz und setzte zu sehr auf Konterfußball und die goldene Idee in der Offensive. Teilweise wurde der Ball hoch nach vorne geschlagen und auf die individuelle Klasse des Offensivtrios gehofft. Zu sehr sind die Männer in Rot noch von Einzelspielern in der Offensive abhängig. Wie schon im Spiel gegen Braunschweig war nach den Auswechslungen von Yokota und Ache nicht mehr viel Gefahr im Offensivspiel.


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    Dennoch präsentierten sich die Gäste über die gesamte Spielzeit als die bessere Mannschaft. Gerade in den Punkten Einstellung und Einsatz überzeugten die Gäste aus Kaiserslautern und erzwangen das Glück einer echten Spitzenmannschaft. Sei es der abgefälschte Schuss von Daniel Hanslik beim zweiten Treffer oder ein abgeblockter Schuss, bei dem ein FCK-Spieler den Ball ins Toraus warf, das Momentum liegt derzeit bei den Roten Teufeln. Wenn es dem 1. FC Kaiserslautern gelingt, vor allem die leichten Ballverluste und das teilweise gefährliche Aufbauspiel zu vermeiden - das gegen andere Mannschaften meist gnadenlos bestraft wird - und zudem offensiv noch unberechenbarer zu werden, hat der FCK das Zeug zu einer echten Spitzenmannschaft.

    Balance zwischen Euphorie und Demut


    Nach einem eher durchwachsenen Saisonstart könnte es für den FCK derzeit nicht besser laufen. Mit 23 Punkten liegt der Verein voll im Soll und die Erwartungen steigen entsprechend. Das birgt natürlich die Gefahr, zu schnell zu viel zu erwarten. Rückschläge wird es auf jeden Fall geben, gerade dann gilt es Ruhe zu bewahren und nicht nach zwei oder drei Spielen schon wieder alles in Frage zu stellen.


    In der aktuellen Form brauchen die Roten Teufel aber keinen Gegner zu fürchten und können mit viel Selbstvertrauen weiter auf der Euphoriewelle reiten. Dabei steht die kontinuierliche Weiterentwicklung der Mannschaft im Vordergrund. Mit dem Derby gegen den KSC und den beiden formstarken Teams aus Darmstadt und Köln warten vor der Winterpause schwere Aufgaben. In diesen Spielen wird sich zeigen, ob der FCK den nächsten Schritt machen kann.

    Diskussionsthema zum Artikel: Drei Punkte und viele Erkenntisse


    Drei Punkte und viele Erkenntisse

    Der Befreiungsschlag ist gelungen. Gegen den SCP zeigte der 1. FC Kaiserslautern eine couragierte Leistung und stoppte den Negativtrend. Ein Sieg, der mehr als nur drei Punkte wert ist.


    Viele Verletzte, darunter einige Leistungsträger, eine Serie von fünf Spielen ohne Sieg und mit dem SC Paderborn ein Gegner, der in der Liga noch ungeschlagen ist. Schlimmer hätte es für den 1. FC Kaiserslautern vor dem neunten Spieltag kaum kommen können. Doch die Roten Teufel trotzten den Widrigkeiten mit Einsatz und Mentalität und fuhren den ersten Heimsieg der Saison ein. Auch wenn das Spiel kein Leckerbissen war und vor allem spielerisch noch viel Luft nach oben war, ließ die Mannschaft einige ihrer Stärken aufblitzen.


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    Die Gunst der Stunde genutzt


    Aufgrund der vielen Ausfälle musste FCK-Trainer Markus Anfang sein System umstellen. Er wechselte von seinem gewohnten 4-4-3 auf eine Dreierkette, um vor allem das Zentrum zu stärken, wodurch Luca Sirch für Boris Tomiak in der Dreierkette und Afeez Aremu für den angeschlagenen Marlon Ritter im defensiven Mittelfeld ihr Startelfdebüt gaben. Zudem wurden die beiden Außenbahnen mit Jean Zimmer und dem ebenfalls erstmals in der Startelf stehenden Florian Kleinhansl besetzt. Damit vertraute Anfang aufgrund der Ausfälle vor allem im Defensivverbund Spielern, die zuletzt kaum eine Rolle gespielt hatten. Somit kamen an diesem neunten Spieltag alle Spieler mindestens einmal zum Einsatz.


    Die Neuen zahlten das Vertrauen mit starken Leistungen zurück. Als Krönung erzielte Luca Sirch in seinem ersten Profispiel von Beginn an das vorentscheidende 2:0. Mit viel Einsatz und Kampfgeist hielt die Defensive mit den Paderbornern eine der besten Offensiven der Liga vom eigenen Tor fern. Auch wenn sich mit zunehmender Spieldauer die fehlende Spielpraxis und Fitness bemerkbar machte, zeigten Kleinhansl, Sirch und Aremu, dass sie mehr als nur ernsthafte Alternativen sind und Markus Anfang in den nächsten Wochen nicht auf sie verzichten kann. Sobald alle Spieler wieder zur Verfügung stehen, wird der Trainer die Qual der Wahl haben.

    Eine intakte Mannschaft


    Fußballerisch hatte der FCK jedenfalls deutlich Luft nach oben. Zu selten gelang es den Hausherren, mit Kombinationsfußball nach vorne zu spielen. Aufgrund der defensiven Kompaktheit litt das Offensivspiel erheblich. So war der verdiente Sieg nicht das Ergebnis spielerischer Überlegenheit - hier war Paderborn tatsächlich die bessere Mannschaft - sondern der Wille und die Entschlossenheit waren letztlich ausschlaggebend. Exemplarisch dafür war das Anlaufen der vorderen Dreierreihe mit Yokoto, Ache und dem unermüdlichen Hanslik, die immer wieder Wege zustellten und bereits in der Offensive die Verteidigung übernahmen. Ache belohnte sich für diesen Einsatz mit dem 1:0, als er den gegnerischen Torhüter zu einem Fehler zwang. Sicherlich kann man hier von Glück sprechen, dass der Ball durchrutschte, aber genau dieses Glück muss man sich erarbeiten.


    Die in den letzten Wochen bemängelte fehlende Gier zeigt sich nicht nur in der Gier, Tore zu schießen, sondern auch in der Gier, Tore zu verhindern. Elvedi, Sirch und Heuer warfen sich mit allem, was sie hatten, in die Schüsse der Paderborner und versuchten mit unbändigem Willen, ein Gegentor zu verhindern.

    Ein weiter so muss es geben


    Auch das Mannschaftsgefüge scheint von Woche zu Woche mehr zusammenzuwachsen. Spieler, die lange Zeit außen vor waren, blieben ruhig, warteten auf ihre Chance und nutzten sie. Beim Tor von Sirch rannte die ganze Bank zum Jubeln auf den Platz, jeder gönnt dem jeweils anderen und stellt seine persönlichen Ansprüche hinten an. So wie Marlon Ritter, der noch nicht bei 100 Prozent war und deshalb zunächst auf der Bank Platz nehmen wollte, keinen falschen Ehrgeiz zeigte und nach seiner Einwechslung mit einer überragenden Leistung das Spiel entschied. Die Frage ist nur, ob es dem FCK gelingt, diese Mentalität und Einsatzbereitschaft auch in anderen Spielen als den Spitzenspielen auf den Platz zu bringen.


    Dass nicht alles perfekt war und vieles zu Gunsten des FCK lief, weiß auch Markus Anfang, der das Spiel wie die Mannschaft richtig einzuordnen weiß. Dennoch kann der Sieg als Wendepunkt gewertet werden, der neben Selbstvertrauen auch wichtige Erkenntnisse gebracht hat. Im Kader stehen nun weitere ernstzunehmende Alternativen zur Verfügung, die den Konkurrenzkampf weiter anheizen werden, zumal die Pfälzer mit der Dreierkette deutlich besser zu funktionieren scheinen. Es bleibt abzuwarten, ob die Roten Teufel ihre Leistungen bestätigen können. Mit Fortuna Düsseldorf wartet das nächste Topspiel unter Flutlicht - und das kann der FCK bekanntlich.

    Diskussionsthema zum Artikel: Anfang überrascht: Zurück zu den Wurzeln des Erfolgs


    Anfang überrascht: Zurück zu den Wurzeln des Erfolgs

    Zwei-Tore-Führung und zwei Punkte verspielt: Nach dem Last-Minute-Ausgleich dürfte der Frust beim 1. FC Kaiserslautern tief sitzen. Dennoch überwiegen die positiven Aspekte.


    Unterschiedlicher konnten die Vorzeichen vor dem Zweitliga-Topspiel am Samstagabend kaum sein. Während der 1. FC Kaiserslautern im letzten Spiel wohl eine der schlechtesten Saisonleistungen ablieferte und zudem in den letzten beiden Spielen insgesamt sieben Gegentore kassierte, reiste der Hamburger Sportverein vergleichsweise mit einem Torverhältnis von 9:1 und demnach mit breiter Brust zum Betzenberg.


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    Doch der Matchplan der Roten Teufel schien voll aufzugehen: Gegen die wohl beste Offensive der Liga präsentierten such die Hausherren äußerst griffig, ließen über weite Strecken wenig zu und setzten in den entscheidenden Momenten immer wieder Nadelstiche. Zwar reichte es trotz einer 2:0-Führung nur zu einem Unentschieden, doch die Herangehensweise könnte ein Fingerzeig für die kommenden Spiele sein, wie es dem FCK gelingen könnte, wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden.

    Die richtigen Rückschlüsse gezogen


    Bereits kurz nach dem Spiel in Hannover hatte Trainer Markus Anfang eine gründliche Aufarbeitung der schwachen Leistung angekündigt. Tatsächlich scheint Anfang wichtige Erkenntnisse aus der Analyse gezogen zu haben. Auf insgesamt vier Positionen nahm er Veränderungen in der Startelf vor, den größten Einfluss hatte aber wohl die Systemumstellung von 4-3-3 auf 4-2-3-1 mit einer Doppelsechs, bestehend aus Boris Tomiak und Filip Kaloc. Vor allem Kaloc profitierte von der Umstellung und zeigte sich deutlich formverbessert, da er mit Boris Tomiak einen zweikampfstarken Nebenmann hatte. Die weiteren Vorteile: Die Lautrer traten deutlich kompakter auf und ließen dem HSV besonders im Zentrum kaum Raum zur Entfaltung, und Leistungsträger Jan Gyamerah konnte endlich auf seiner angestammten Position spielen. Als Rechtsverteidiger zeigte er, warum er auf dieser Position bereits über 200 Zweitligaspiele absolviert hat, Gyamerah nahm HSV-Shootingstar Fabio Balde komplett aus dem Spiel.


    Obwohl Markus Anfang von seiner Idee des Offensivfußballs etwas abrückte und defensiver agieren ließ, blieb der FCK in der Offensive stets gefährlich. Vor allem die beiden Flügelspieler Opoku und Tachie konnten mit ihrem Konterspiel immer wieder Nadelstiche setzen. Eigentlich ist der Kader des 1. FC Kaiserslautern wie geschaffen für diese Spielweise, aus einer kompakten Abwehr heraus das Mittelfeld schnell zu überbrücken und über die schnellen Stürmer zum Abschluss zu kommen. Markus Anfang hat im Spiel gegen Hamburg alles richtig gemacht, indem er von seiner progressiven Idee zum pragmatischen und bewährten System zurückgekehrt ist.

    Immer wieder dieser Fehlerteufel


    Obwohl die Roten Teufel lange Zeit bissig in den Zweikämpfen waren, gut verteidigten und so kaum Torchancen zuließen, machten sie es sich teilweise selbst schwer. Im Spielaufbau war die Idee des gepflegten Herausspielens zwar schön anzusehen, aber auch gegen den HSV brachte sich der FCK das eine oder andere Mal selbst in Bedrängnis. Im Spiel nach vorne unterliefen den Spielern immer noch zu viele Abspiel- oder technische Fehler, die der HSV zum Glück nicht ausnutzen konnte. In Spielen gegen auf dem Papier qualitativ bessere Gegner sind es oft die vermeintlich kleinen Fehler, die bestraft werden. So geschehen kurz vor dem 2:1-Anschlusstreffer, als Linksverteidiger Erik Wekesser den Ball abschirmen wollte und stattdessen einen Eckball verursachte. Auch dass Julian Krahl anschließend nicht energisch aus dem Tor stürmte, war maximal unglücklich, denn bis dahin hatte der HSV in 72 Minuten keine nennenswerte Torchance.


    Insgesamt leistet sich der FCK einfach noch zu viele einfache Fehler und Unkonzentriertheiten, die oft eiskalt bestraft werden. Da hilft es auch nicht, wenn man über die gesamte Spielzeit gut verteidigt und die Taktik und Einstellung stimmt, wenn mindestens ein Fehler pro Spiel vorprogrammiert ist.

    Eine andere Liga


    Was wären die Pfälzer ohne ihre Lebensversicherung Ragnar Ache? Der Stürmer erzielte im fünften Spiel bereits sein viertes Tor - und das gleich mit der ersten echten Chance des Spiels. Auch die Rückkehr von Marlon Ritter machte sich bemerkbar, der das Potenzial besitzt, ein Spiel mit einem genialen Moment zu entscheiden. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass der FCK extrem von einzelnen Spielern abhängig ist. Dazu zählen auch Boris Tomiak oder Julian Krahl, der seine Hintermannschaft wieder einmal ein ums andere Mal rettete. Aber auch Aaron Opoku ist in seiner derzeitigen Form nur schwer zu ersetzen.


    Hinzu kommen Verletzungen wie die von Kenny Redondo oder Daisuke Yokota, die dem Team qualitativ fehlen. Andere Spieler machen ihre Sache zwar gut, haben ihre Unverzichtbarkeit aber noch nicht unter Beweis gestellt. Das zeigte sich auch im Spiel gegen den HSV. Nach dem Anschlusstreffer brachten die Gäste mit Dompé, Karabec und Selke eine Qualität von der Bank, von der der FCK nur träumen kann. Alle drei veränderten den Spielverlauf entscheidend und trugen zur Drangphase des HSV und schließlich zum Ausgleich bei. Die Lautrer mussten ihrerseits aus Kraftgründen wechseln, da Ritter, Ache und Gyramerah nach ihren Ausfällen noch nicht wieder hundertprozentig fit waren. In der Folge gelang es kaum, für Entlastung zu sorgen. Hier zeigt sich, dass die Roten Teufel einfach noch nicht mit den Topteams mithalten können, die vor allem finanziell andere Möglichkeiten haben.

    Das Positive mitnehmen


    Natürlich fühlte sich der Ausgleichstreffer in der 95. Minute wie eine Niederlage an. Dennoch hat der FCK über weite Strecken eine sehr gute Leistung gezeigt und einer der Topmannschaften der 2. Liga Paroli geboten. Vor allem in der Defensive sorgte die Umstellung auf die Doppelsechs für mehr Stabilität und Kompaktheit im bisher so anfälligen Zentrum. Darauf lässt sich aufbauen.


    Markus Anfang hat die offensichtlichen Probleme erkannt, seine Marschroute angepasst, einen Schritt zurück gewagt und damit gezeigt, dass er durchaus flexibel agieren kann. Das bietet eine gute Grundlage, um den Entwicklungsprozess weiter voranzutreiben. Es bleibt zu hoffen, dass die verletzten Spieler bald zurückkehren und somit neben einer verlässlichen Stammelf auch eine adäquate Ersatzbank zur Verfügung steht.

    Diskussionsthema zum Artikel: Die eigenen Grenzen aufgezeigt bekommen


    Die eigenen Grenzen aufgezeigt bekommen

    Der 1. FC Kaiserslautern kassiert in einem wilden Spiel gegen Hertha BSC Berlin nicht nur die erste Saisonniederlage, sondern auch eine wichtige Lektion in Sachen eigener Entwicklung.


    Nach einem gelungenen Saisonstart mit zwei Auswärtssiegen und einem Unentschieden wartete am 4. Spieltag mit der Hertha der erste selbsternannte Aufstiegsfavorit als Gegner. In einer spektakulären Partie präsentierte sich der 1. FC Kaiserslautern über weite Strecken auf Augenhöhe und zeigte, welche Qualität in der Mannschaft steckt. Dennoch mussten sich die Lautrer nicht unverdient geschlagen geben, da sie in ihrer Entwicklung noch nicht so weit sind wie die Topteams der Liga.


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    Personelle Flexibilität


    Gegen Berlin konnte Trainer Markus Anfang bis auf die Langzeitverletzten Hendrick Zuck und Frank Ronstadt fast aus dem Vollen schöpfen. Für den kurzfristig verpflichteten Daisuke Yokota kam ein Einsatz zu früh, da er noch nicht mit der Mannschaft trainieren konnte. Gerüchte aus Dresden, Anfang vertraue nur dem gleichen Personal, können in seiner bisherigen Zeit in Kaiserslautern keinesfalls bestätigt werden: So stand unter anderem Philipp Klement nach seiner starken Leistung gegen Münster in der Startelf. Insgesamt veränderte Markus Anfang seine Startelf auf vier Positionen. Vor allem in der Offensive hatte der Cheftrainer die Qual der Wahl und vertraute auf den wiedergenesenen Aaron Opoku sowie Daniel Hanslik. Dickson Abiama, der am vergangenen Spieltag noch in der Startelf stand, schaffte es gegen Berlin nicht in den Kader. In der Viererkette kehrte Almamy Toure als Rechtsverteidiger zurück und ersetzte Jean Zimmer.


    Statt auf ein schnelles Umschaltspiel, etwa mit Kenny Redondo auf der rechten Seite, zu setzen, agierte Philipp Klement als verkappter Spielmacher auf dem rechten Flügel, zog immer wieder in die Mitte und versuchte gemeinsam mit Marlon Ritter das Spiel zu gestalten. Durch die verschiedenen Spielertypen, die mehrere Positionen gleichzeitig besetzen können, sind die Roten Teufel nicht nur in der Lage, mit unterschiedlichen taktischen Ausrichtungen zu beginnen, sondern diese auch während des Spiels individuell anzupassen und so vor allem in der Offensive für die gegnerische Mannschaft unberechenbarer zu werden. Gleichzeitig sorgt der ausgeglichene Kader für den gesunden Konkurrenzkampf, den sich jeder Trainer wünscht.

    Problemzone: Verteidigung


    Wer in einem Heimspiel drei Tore schießt, kann eigentlich nicht so viel falsch gemacht haben. Wären da nicht vier Gegentore und eine teilweise desolate Abwehrleistung gewesen, die am Ende den Ausschlag gaben. Die Defensive bleibt auch unter Markus Anfang weiterhin das Sorgenkind der Roten Teufel. Lediglich gegen Münster blieb der FCK ohne Gegentor. Einzelne Spieler dafür verantwortlich zu machen, wäre wohl zu plump - schließlich hat Trainer Anfang schon verschiedene Varianten mit Boris Tomiak auf der Sechs oder wie zuletzt in der Innenverteidigung getestet. Vor allem auf der Position vor der Abwehr im Mittelfeld scheint eine Idealbesetzung zu fehlen. Dem zweikampfstarken und ballsicheren Jan Gyamerah fehlt noch ein wenig das Gespür dafür, in welchen Räumen er sich in welchen Situationen bewegen muss.


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    Ein Spiel mit dem Feuer ist allerdings der neue Ansatz, den Ball von hinten flach nach vorne spielen zu wollen. Gerade wenn die Abwehr nicht sattelfest ist, können diese Ballverluste schnell zu Gegentoren führen. Aber nicht nur unerklärliche Abspiel- und Stellungsfehler, sondern auch ein teilweise passives Verhalten gegen den Ball sind ein Grund für die Gegentorflut der Roten Teufel. Gerade beim zweiten und dritten Gegentreffer konnten sich die Berliner ohne große Gegenwehr bis zum Strafraum durchkombinieren oder einfach durchlaufen. Dabei nimmt sich der FCK immer wieder Phasen im Spiel, in denen er derart passiv agiert und regelrecht um ein Gegentor bettelt. Dabei schien diese Schwäche im Vergleich zur Vorsaison schon etwas behoben.

    Mut wird nicht belohnt


    So sehr die Defensive Schwächen offenbarte, so sehr überzeugte die Offensive. Vor allem die Standardsituationen der Hausherren waren gegen Berlin stets brandgefährlich. Aber auch das Kombinationsspiel konnte sich sehen lassen, vor allem die Techniker Ritter, Opoku und Klement sprühten vor Spielfreude. So war es nicht verwunderlich, dass sich der FCK ein deutliches Chancenplus erspielte. Einzig die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig.


    Entsprechend mutig zeigte sich auch Trainer Anfang, der nach dem 3:3 deutlich offensiver umstellte und mit Ragnar Ache und Jannik Mause zwei weitere Stürmer brachte. Trotz zahlreicher Chancen fehlte dem 1. FC Kaiserslautern, allen voran Ragnar Ache, das nötige Quäntchen Glück zum Torerfolg. Und so kam es, wie es kommen musste: Die Pfälzer kassierten noch das 3:4. So hart kann Fußball manchmal sein. Aber vielleicht ist eine mutige Herangehensweise genau das Richtige für eine sehr gut funktionierende Offensive, um auf diese Weise die unsichere Defensive zu stärken.

    Entwicklung weiter vorantreiben


    Auch wenn das Spiel aufgrund der Qualität der Berliner Mannschaft nicht unverdient verloren ging, war der FCK auf jeden Fall ebenbürtig und hätte mit etwas Glück sogar als Sieger vom Platz gehen können. Dennoch sollte das Spiel wichtige Erkenntnisse und Eindrücke für den Entwicklungsprozess liefern.


    Gerade die Umstellung auf ein völlig neues Spielsystem braucht Zeit und auch Rückschläge sind zu erwarten. Wichtig ist nur, dass man sich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen lässt. Auch wenn noch einiges fehlt, um zu den Topteams der Liga zu gehören, ist der Saisonstart der durchaus gelungen und eine Weiterentwicklung erkennbar. Die anstehende Länderspielpause bietet nun weitere Möglichkeiten, die Abläufe vor allem in der Defensive zu festigen, um in den nächsten beiden Spielen gegen Hannover und den HSV bereits den nächsten Schritt zu machen.

    Diskussionsthema zum Artikel: Lauterns Spiel mit dem Feuer


    Lauterns Spiel mit dem Feuer

    Einfach nicht konstant genug: Der FCK muss im Abstiegskampf weiter zittern. Funkels improvisierte personelle und taktische Umstellungen in Berlin brachten keinen Erfolg.


    Noch vor wenigen Wochen sah es für den 1. FC Kaiserslautern alles andere als rosig aus. Auf einem direkten Abstiegsplatz schien die Hoffnung auf den Klassenerhalt in weite Ferne gerückt. Doch mit zwei überzeugenden Siegen, die so nicht zu erwarten waren, haben sich die Roten Teufel eine hervorragende Ausgangsposition geschaffen. Im Auswärtsspiel bei Hertha BSC Berlin hätte ein Sieg zum vorzeitigen Klassenerhalt gereicht. Entsprechend motiviert dürfte Funkels Mannschaft eigentlich gewesen sein. Keine Frage: Im Abstiegskampf zu verlieren, kann passieren. Doch im Olympiastadion ließen die Roten Teufel nicht zum ersten Mal so ziemlich alles vermissen, was sie in den letzten Spielen so stark gemacht hatte.


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    Funkels treue Linie


    Mit dem gelbgesperrten Filip Kaloc und dem kurzfristig erkrankten Daniel Hanslik musste FCK-Trainer Friedhelm Funkel gleich zwei Leistungsträger ersetzen. Für Kaloc rückte etwas überraschend Nikola Soldo in die Startelf, der unter Funkel bislang kaum eine Rolle gespielt hatte, sich seinen Einsatz aber durch Trainingsleistungen und vorbildliches Verhalten verdient hatte. Die Kölner Leihgabe habe seine Reservistenrolle ohne Murren akzeptiert, erklärte Funkel im Vorfeld des 33. Spieltags. Die Startelf-Nominierung von Soldo macht deutlich, dass Funkel nur Spielern vertraut, die sich dem gemeinsamen Ziel unterordnen und voll mitziehen. Gleichzeitig scheint sich trotz eines Kaders von über 20 Feldspielern kaum jemand aufzudrängen. Fallen mehrere Leistungsträger gleichzeitig aus, wird es extrem schwierig, diese 1:1 zu ersetzen.


    Symptomatisch dafür ist auch ein Blick auf die Bank der Roten Teufel: Bis auf Dickson Abiama hat es keiner der verfügbaren Winterneuzugänge in den Kader geschafft. Auch sonst kommt derzeit wenig Entlastung und Druck von der Bank, weshalb Funkel oft keine anderen Optionen hat. Nikola Soldo, der an den ersten beiden Gegentoren direkt beteiligt war, verließ den Platz im Übrigen in der 64. Minute als großer Verlierer.

    Alles eine Frage des Systems?


    Neben Soldo kehrten auch Jean Zimmer und Marlon Ritter in die Startformation zurück. Dafür musste etwas überraschend Almamy Touré weichen, der in den letzten Spielen zu alter Form zurückgefunden hatte. Grund für die personellen Veränderungen war eine erneute Systemumstellung. Etwas überraschend setzte Funkel auf die Viererkette, mit der der FCK in der Rückrunde nur selten zum Erfolg gekommen war. Überraschend insofern, als die Lautrer mit der Dreierkette aus den letzten beiden Spielen sechs Punkte holten und mit insgesamt sieben Treffern ihre Offensivstärke wiederentdeckten.


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    Dabei änderte sich nicht nur die defensive Ausrichtung, auch die Offensive war betroffen. Kenny Redondo rückte aus dem Zentrum auf die linke Außenbahn, war dort nicht so präsent wie zuletzt und etwas zu weit nach vorne gerückt, so dass er sein laufintensives Pressing nicht umsetzen konnte. Mit einem Spieler mehr auf der Seite konnte auch Tymoteusz Puchacz seine gewohnte Stärke, die Linie rauf und runter zu laufen, nicht wie gewohnt ausspielen. Zudem war Ragnar Ache oft auf sich allein gestellt und der Strafraum oft nicht ausreichend besetzt, da Marlon Ritter die Bälle tief in der eigenen Hälfte erobern musste. Die Spielweise, mit vielen langen Bällen und Standardsituationen zum Torerfolg zu kommen, ging nur bedingt auf. Vielmehr zeigte sich, dass die Pfälzer mit der Viererkette kaum spielerische Lösungen fanden. Wenn es gefährlich wurde, dann meist durch Einzelaktionen von Puchacz und Ritter. Letzterer stellte mit einem Traumtor per Freistoß einmal mehr seine individuelle Klasse unter Beweis. Mit der Dreierkette ist der FCK in der Offensive auf jeden Fall deutlich gefährlicher, da viel mehr Spieler im letzten Drittel beteiligt sind und so mehrere Optionen zur Verfügung stehen.

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    Auch in der Defensive präsentierten sich die Roten Teufel im Gegensatz zu den letzten Spielen nicht sattelfest. Während die Außenverteidiger nicht durch einen zusätzlichen Abwehrspieler abgesichert wurden, waren die Abstände zwischen den einzelnen Positionen viel zu groß und die Berliner hatten leichtes Spiel, in die freien Räume zu spielen und so die letzte Kette ein ums andere Mal viel zu leicht zu überspielen. Auch wenn dieses Thema zuletzt vor allem bei Trainer Friedhelm Funkel für Kritik sorgte: Eigentlich ist der FCK aufgrund seines Kaders prädestiniert für eine Dreierkette. Fallen jedoch mehrere Spieler aus, muss der 70-Jährige wohl oder übel improvisieren, vor allem im laufintensiven Mittelfeld, wo Kaloc und Hanslik fehlten.


    Dennoch war für die Pfälzer wieder einmal deutlich mehr drin - so lässt sich im Übrigen die gesamte Saison in einem Satz zusammenfassen. Wären da nicht die vielen Gegentore. Mit 64 Gegentoren stellt der FCK die zweitschlechteste Abwehrreihe der 2. Liga. Fast noch schlimmer als die Anzahl der Gegentore ist die Art und Weise, wie die Gegentreffer zustande kommen. Die Roten Teufel laden ihre Gegner förmlich zum Toreschießen ein, so auch gegen Berlin. Das Foul vor dem Elfmeter war ebenso ungestüm und unglücklich wie die Slapstick-Einlage beim ersten Klärungsversuch. Danach zeigte die Mannschaft Moral, kämpfte sich zurück und belohnte sich mit dem Ausgleich, nur um sich kurz vor der Pause durch einen schnell ausgeführten Einwurf überrumpeln zu lassen und den erneuten Rückstand zu kassieren. Generell ließ der FCK dem Gegner oft viel zu viel Platz. Auch einfache Fehlpässe über wenige Meter in der Vorwärtsbewegung, wie beim dritten Gegentreffer, brechen der Mannschaft auf Dauer das Genick. Gerade in dieser Liga werden Fehler sofort bestraft und sind gerade in dieser engen Liga tödlich. Fehler, die der FCK viel zu oft gemacht hat.

    Glück im Unglück


    Natürlich machte sich nach der Niederlage und dem verpassten vorzeitigen Klassenerhalt Ernüchterung breit. "Wir haben unsere Leistung nicht auf den Platz bekommen", lautete ein Erklärungsversuch, der nach 33 Spieltagen und der insgesamt 17. Niederlage wie eine hohle Phrase klingt. Auch die spielerische Leistung glich einem Schritt in die falsche Richtung. Doch noch hat der FCK nach wie vor alles selbst in der Hand. Durch die Niederlage von Hansa Rostock ist zumindest der direkte Abstieg nicht mehr möglich. Ob es nun zu einem finalen Krimi gegen Eintracht Braunschweig kommt, entscheidet Wehen Wiesbaden. Doch der FCK mag es bekanntlich dramatisch.


    #BSCFCK: Die Spielernoten der Treffpunkt Betze-Redaktion:


    Diskussionsthema zum Artikel: Der FCK mit den Problemen eines Absteigers


    Der FCK mit den Problemen eines Absteigers

    Der FCK hat gegen Fürth erneut fahrlässig wichtige Punkte im Abstiegskampf verschenkt. Das Schema ist dabei immer gleich: Löchrige Defensive trifft auf harmlose Offensive.


    Wenn ein Zweitligist einen Aufbaugegner braucht, dann ist der 1. FC Kaiserslautern derzeit wohl der Ansprechpartner Nummer 1. Gegen kein anderes Team fällt es derzeit so leicht, Tore zu schießen, wie gegen die Roten Teufel. Beim Auswärtsspiel im Sportpark Ronhof stand die Mannschaft von Friedhelm Funkel in der Defensive sehr stabil und ließ vor allem in der ersten Halbzeit keinen Torschuss der harmlosen Fürther zu. Dennoch stand der FCK am Ende wieder einmal mit leeren Händen da, weil er seine altbekannten Probleme einfach nicht in den Griff bekommt. Probleme, die eindeutig für einen Absteiger sprechen.


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    Der FCK und seine zwei Halbzeiten


    In der Tat war der FCK in der ersten Halbzeit sogar die bessere Mannschaft, auch wenn sich die Lautrer nur wenige Torchancen erspielen konnten. Die Roten Teufel standen tief und ließen nichts auf das Tor von Robin Himmelmann zu. Auch in den Zweikämpfen waren die Männer in Rot voll da. Die defensive Ausrichtung von Friedhelm Funkel schien aufzugehen, allerdings auf Kosten der Offensive. Viele Ballgewinne wurden teilweise planlos hoch und weit nach vorne geschlagen. Nach dem Motto: Die schnellen Außen mit Richmond Tachie und Aaron Opoku werden den Ball schon erobern oder Ragnar Ache wird den Ball schon festmachen können. Wenig überraschend war es dann ein Geniestreich von Marlon Ritter, der das 1:0 für die Roten Teufel einleitete. Ansonsten gelang dem FCK offensiv nicht viel.


    Mit der Führung im Rücken zog sich der FCK wie gewohnt zurück und überließ dem harmlosen Gegner mehr Ballbesitz. Dadurch verfielen die Gäste in der zweiten Halbzeit in Passivität und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der Gegentreffer fallen würde. Wieder einmal gelang es dem FCK nicht, die gute Leistung aus der ersten Halbzeit mit in die Kabine zu nehmen.

    Kaum Alternativen vorhanden


    Entscheidend für den Bruch im Lauterer Spiel war die vermutlich schwere Verletzung von Julian Niehues, der bis zu seiner Verletzung sehr gute Arbeit geleistet hatte. Niehues agierte vor der Abwehr als Bewacher des Fürther Kapitäns Branimir Hrgota, der dadurch fast aus dem Spiel genommen wurde. Doch die Verletzung zwang Friedhelm Funkel zu einem Wechsel. Mit Tobias Raschl kam folgerichtig ein Spieler für diese Position, auch wenn er ein anderer Spielertyp ist. Raschl ähnelt in seiner Spielweise eher einem Marlon Ritter als einem defensiv denkenden Sechser wie Niehues. Dadurch hatte Hrgota in der zweiten Halbzeit deutlich mehr Platz und war maßgeblich an den beiden Gegentoren beteiligt. Mangels ernsthafter Alternativen gab es keine andere Möglichkeit.


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    Auch offensiv versuchte Funkel neue Akzente zu setzen und ließ die beiden Flügelstürmer Opoku und Tachie auflaufen, die sich aber kaum durchsetzen konnten. Auch Dickson Abiama und Philipp Hercher blieben nach ihrer Einwechslung blass. Ebenso harmlos blieb Ragnar Ache, der zwar ein Tor machte, aber gegen Gideon Jung kein Land sah - auch hier fehlte es deutlich an Alternativen. Die gesamte Offensive funktionierte in der zweiten Halbzeit nicht mehr, woraufhin der Fokus in der Defensiveausrichtung lag.

    Im Stile eines Absteigers


    Gut gekämpft, in letzter Minute verloren und unterm Strich mal wieder keine Punkte. In der Schule hieß es früher, man habe sich zwar stets bemüht, aber zu mehr hat es nicht gereicht. Die Roten Teufel haben wieder einmal geführt und sich selbst um den verdienten Lohn gebracht. Insgesamt leistet sich der FCK zu viele Fehler und Gegentore - gerade in dieser engen zweiten Liga entscheiden oft Nuancen. Und in jedem Spiel zwei, drei Gegentore zu kassieren, bricht am Ende jeder Mannschaft das Genick. Hinzu kommt die Abhängigkeit von einem Stürmer wie Ragnar Ache: Fällt er aus oder wird er komplett aus dem Spiel genommen, ist der FCK wie gegen Fürth aufgeschmissen. Auch die Tatsache, dass viele Aktionen in der Offensive Zufallsprodukte sind und man sich mehr auf die individuelle Klasse einzelner Spieler wie Marlon Ritter oder Tymoteusz Puchacz verlässt, reicht einfach nicht aus. Zudem fehlt in manchen Situationen das gewisse Etwas, die letzte Gier, das Tor oder den Zweikampf zu gewinnen. Alles Punkte, die in den letzten Jahren auch bei fast allen Absteigern zu beobachten waren.

    Fünf Endspiele


    Dennoch ist der FCK de facto noch nicht abgestiegen. Und er wird es auch am nächsten Spieltag nicht sein. Die Leistungen der letzten Wochen machen weiterhin Mut, den Bock irgendwann doch noch umzustoßen, auch wenn die Zeit drängt. Vor wenigen Wochen schien der FCK nach der bitteren Derbypleite gegen den KSC schon so gut wie abgestiegen zu sein und zeigte im darauffolgenden Spiel gegen Rostock sein anderes Gesicht. Wenn der FCK diese Spielfreude, Einsatzbereitschaft und mannschaftliche Geschlossenheit an den Tag legen kann, wird er es schaffen, denn er hat es weiterhin selbst in der Hand. Verlieren ist für den FCK allerdings fast schon verboten. Am besten starten die Pfälzer ihre Aufholjagd gleich im ersten Endspiel gegen Wehen Wiesbaden.


    #SGFFCK: Die Spielernoten aus der Treffpunkt Betze-Redaktion: