Beiträge von Dominik

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Chance vertan!


    Kommentar: Chance vertan!

    Mit dem 3:3 gegen Viktoria Köln verpasst der FCK den vorzeitigen Klassenerhalt. Es könnte am letzten Spieltag nochmal unnötig spannend werden. Ein Kommentar.


    Vor fast genau 30 Jahren gewann der 1. FC Kaiserlautern mit knapp 40.000 Fans im Rücken nach einem spektakulären 2:6 Auswärtssieg gegen den 1. FC Köln seine dritte deutsche Meisterschaft. In der Gegenwart angekommen geht es für den FCK nun jedoch um das nackte Überleben in der 3. Liga. Durch die starken Leistungen der vergangenen Wochen konnten sich die Roten Teufel eine exzellente Ausgangssituation schaffen. Am gestrigen Samstag hätte man mit einem Sieg gegen Viktoria Köln sogar den vorzeitigen Klassenerhalt eintüten können. Wenn auch nach wie vor keine Fans in Stadien zugelassen sind, machten sich wie schon vor 30 Jahren zahlreiche Fans auf nach Köln, um die Mannschaft zu unterstützen. Da der FCK den ersten Matchball nicht verwerten konnte, war den meisten mitgereisten Anhängern nach Spielende im Gegensatz zu damals eher nicht nach Feiern zumute.

    Der FCK verteilt Geschenke

    Dabei startete die Mannschaft von Marco Antwerpen vielversprechend und ging mit der ersten Großchance durch einen platzierten Schuss von Daniel Hanslik in Führung. Auch danach blieb der FCK engagiert und zeigte gute Ansätze. Umso ärgerlicher war es, als die Abwehrreihe die Hausherren mit zwei zu kurz geratenen Rückpässen regelrecht einlud. Viktoria wusste dies binnen zwei Minuten zu nutzen und drehte die Partie ausgerechnet durch den ehemaligen Lautrer Timmy Thiele. Schon in den vergangenen Spielen brachten die zahlreichen Rückpässe so manchen an den Rand der Verzweiflung. Vor dem Hintergrund, dass Marco Antwerpen diese ständigen Rückpässe bereits mehrfach innerhalb der Mannschaft angesprochen hat, erscheinen die gestrigen Fehler besonders erstaunlich.


    Nach den beiden Nackenschlägen schienen die Roten Teufel komplett von der Rolle zu sein. Die Grundstruktur stimmte nicht mehr, die Mannschaft präsentierte sich viel zu offen und ließ den Gegner schalten und walten. Auch im Spiel gegen Uerdingen wirkte die pfälzische Defensive teilweise offen wie ein Scheunentor. Kaum ein Zweikampf wurde mehr gewonnen, gleich in mehreren Szenen wurden falsche Entscheidungen getroffen. Die Verunsicherung machte sich dann bei Torhüter Avdo Spahic bemerkbar, dessen verunglückter Abschlag prompt beim Gegner landete und das 3:1 einleitete. Eine dermaßen unnötige und gebrauchte erste Hälfte für den FCK, in der man sogar Glück hatte, keinem höheren Rückstand hinterher rennen zu müssen. Grundsätzlich fraglich erscheint in diesem Zusammenhang die Herausnahme von Marvin Senger in einer halbwegs funktionierenden Abwehr - eine zusätzliche Baustelle in so einer wichtigen Phase? Der ausgeliehene Innenverteidiger verfügt über eine gewisse Mentalität, die im Abstiegskampf benötigt wird. Nach seiner Einwechslung stellte Senger genau dies unter Beweis.

    Die Moral stimmt

    Dementsprechend laut dürfte die Halbzeitansprache von Marco Antwerpen ausgefallen sein. Spätestens die drei Einwechslungen zu Beginn der zweiten Halbzeit machten seine Unzufriedenheit und sein konsequentes Handeln mehr als deutlich. Die Aufholjagd sollte so schnell wie möglich starten. Doch zunächst hatte Köln die besseren Chancen und kontrollierte das Spiel.


    Je länger die Partie dauerte, umso besser kam der FCK ins Spiel. Aktivposten war wieder einmal der eingewechselte Nicolas Sessa, der mit einem direkten Freistoß die erste Großchance im zweiten Durchgang markierte. Ein Anschlusstreffer lag aus Lauterer Sicht dennoch nicht in der Luft. Dann geschah es: Nach einer schönen Kombination vollendete Elias Huth und brachte die Roten Teufel zurück ins Spiel. Plötzlich war der FCK da und beschäftigte die Abwehr der Kölner im Minutentakt. Die Tatsache, dass der Schiedsrichter wieder mal einen glasklaren Elfmeter übersah, ließ den FCK kalt. Der Druck nahm stetig zu, und kurz vor dem Ende dann die erlösende Freude. Daniel Hanslik erzielte nach einer Flanke von Marlon Ritter den mittlerweile verdienten Ausgleich. Wieder einmal bewies der FCK Moral und egalisierte einen Rückstand. Dennoch hat sich die Mannschaft durch ihre Leistung im ersten Durchgang selbst geschlagen und sich das Leben unnötig schwer gemacht.

    Es wächst etwas zusammen

    Auch wenn die Mannschaft gestern kein gutes Spiel gemacht hat und weiter zittern muss, zeigt die Leistungskurve seit dem Magdeburg-Spiel deutlich nach oben. In den vergangenen Spielen war der FCK die treffsicherste Mannschaft in der 3. Liga. Unvorstellbar, wenn man die Leistungen über weite Strecken betrachtet. Das liegt auch daran, dass neben Marvin Pourié nun auch andere Spieler für Torgefahr sorgen. Besonders Daniel Hanslik hatte mit seinen Toren großen Anteil an der Aufholjagd.


    Nicht nur spielerisch zeigt die Mannschaft ein völlig anderes Gesicht. Einsatz, Körpersprache und Teamgeist sind wieder da. Großen Anteil daran hat natürlich Marco Antwerpen, der mit seiner Art hervorragend auf den Betze passt und die wichtigen Tugenden vorlebt. Die im Winter verpflichteten Spieler Zimmer, Götze, Ouahim und Senger avancierten schnell zu Leistungsträgern und übernahmen Verantwortung, die der Mannschaft in der Hinrunde fortwährend fehlte. Auch der Langzeitverletzte Nicolas Sessa deutet inzwischen regelmäßig an, wie wichtig er für diese Mannschaft sein kann. Wenn es gelingt, dieses Team weitestgehend zusammenzuhalten, den ein oder anderen Leihspieler zu binden und den Kern punktuell zu verstärken, könnte der FCK im nächsten Drittliga-Jahr endlich eine bessere Rolle spielen. Gerade die beiden Aufstiegsaspiranten Rostock und 1860 zeigen, dass man für den Erfolg in der 3. Liga Kontinuität und Ruhe benötigt.

    Entscheidung vertagt

    Das ist Stand jetzt noch Zukunftsmusik. Denn gerettet ist der FCK noch nicht. Scheinbar muss die Mannschaft erst mit dem Rücken zur Wand stehen, bevor sie ihre Leistung abrufen kann. Dabei galt dieser Druck in den vergangenen Jahren noch als Ausrede für die zum Teil schwachen Auftritte.


    Mit dem Unentschieden muss der FCK weiter auf den Klassenerhalt warten, da Uerdingen Magdeburg überraschenderweise mit 1:0 schlug. Der Druck ist demnach weiter vorhanden, könnte heute Nachmittag jedoch vom Sofa aus fallen. Sollte dem FC Bayern im Münchener Stadtderby kein Sieg gegen 1860 gelingen, bliebe der FCK drin. Unabhängig all dieser Ergebnisse sind die Roten Teufel gut beraten, die Spannung im letzten Heimspiel gegen Aufsteiger Verl hoch zu halten und keine Zweifel aufkommen zu lassen, dass der FCK auch im nächsten Jahr in der 3. Liga starten wird. Dann jedoch hoffentlich wieder vor Zuschauern.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Chance vertan!


    Kommentar: Chance vertan!

    Mit dem 3:3 gegen Viktoria Köln verpasst der FCK den vorzeitigen Klassenerhalt. Es könnte am letzten Spieltag nochmal unnötig spannend werden. Ein Kommentar.


    Vor fast genau 30 Jahren gewann der 1. FC Kaiserlautern mit knapp 40.000 Fans im Rücken nach einem spektakulären 2:6 Auswärtssieg gegen den 1. FC Köln seine dritte deutsche Meisterschaft. In der Gegenwart angekommen geht es für den FCK nun jedoch um das nackte Überleben in der 3. Liga. Durch die starken Leistungen der vergangenen Wochen konnten sich die Roten Teufel eine exzellente Ausgangssituation schaffen. Am gestrigen Samstag hätte man mit einem Sieg gegen Viktoria Köln sogar den vorzeitigen Klassenerhalt eintüten können. Wenn auch nach wie vor keine Fans in Stadien zugelassen sind, machten sich wie schon vor 30 Jahren zahlreiche Fans auf nach Köln, um die Mannschaft zu unterstützen. Da der FCK den ersten Matchball nicht verwerten konnte, war den meisten mitgereisten Anhängern nach Spielende im Gegensatz zu damals eher nicht nach Feiern zumute.

    Der FCK verteilt Geschenke

    Dabei startete die Mannschaft von Marco Antwerpen vielversprechend und ging mit der ersten Großchance durch einen platzierten Schuss von Daniel Hanslik in Führung. Auch danach blieb der FCK engagiert und zeigte gute Ansätze. Umso ärgerlicher war es, als die Abwehrreihe die Hausherren mit zwei zu kurz geratenen Rückpässen regelrecht einlud. Viktoria wusste dies binnen zwei Minuten zu nutzen und drehte die Partie ausgerechnet durch den ehemaligen Lautrer Timmy Thiele. Schon in den vergangenen Spielen brachten die zahlreichen Rückpässe so manchen an den Rand der Verzweiflung. Vor dem Hintergrund, dass Marco Antwerpen diese ständigen Rückpässe bereits mehrfach innerhalb der Mannschaft angesprochen hat, erscheinen die gestrigen Fehler besonders erstaunlich.


    Nach den beiden Nackenschlägen schienen die Roten Teufel komplett von der Rolle zu sein. Die Grundstruktur stimmte nicht mehr, die Mannschaft präsentierte sich viel zu offen und ließ den Gegner schalten und walten. Auch im Spiel gegen Uerdingen wirkte die pfälzische Defensive teilweise offen wie ein Scheunentor. Kaum ein Zweikampf wurde mehr gewonnen, gleich in mehreren Szenen wurden falsche Entscheidungen getroffen. Die Verunsicherung machte sich dann bei Torhüter Avdo Spahic bemerkbar, dessen verunglückter Abschlag prompt beim Gegner landete und das 3:1 einleitete. Eine dermaßen unnötige und gebrauchte erste Hälfte für den FCK, in der man sogar Glück hatte, keinem höheren Rückstand hinterher rennen zu müssen. Grundsätzlich fraglich erscheint in diesem Zusammenhang die Herausnahme von Marvin Senger in einer halbwegs funktionierenden Abwehr - eine zusätzliche Baustelle in so einer wichtigen Phase? Der ausgeliehene Innenverteidiger verfügt über eine gewisse Mentalität, die im Abstiegskampf benötigt wird. Nach seiner Einwechslung stellte Senger genau dies unter Beweis.

    Die Moral stimmt

    Dementsprechend laut dürfte die Halbzeitansprache von Marco Antwerpen ausgefallen sein. Spätestens die drei Einwechslungen zu Beginn der zweiten Halbzeit machten seine Unzufriedenheit und sein konsequentes Handeln mehr als deutlich. Die Aufholjagd sollte so schnell wie möglich starten. Doch zunächst hatte Köln die besseren Chancen und kontrollierte das Spiel.


    Je länger die Partie dauerte, umso besser kam der FCK ins Spiel. Aktivposten war wieder einmal der eingewechselte Nicolas Sessa, der mit einem direkten Freistoß die erste Großchance im zweiten Durchgang markierte. Ein Anschlusstreffer lag aus Lauterer Sicht dennoch nicht in der Luft. Dann geschah es: Nach einer schönen Kombination vollendete Elias Huth und brachte die Roten Teufel zurück ins Spiel. Plötzlich war der FCK da und beschäftigte die Abwehr der Kölner im Minutentakt. Die Tatsache, dass der Schiedsrichter wieder mal einen glasklaren Elfmeter übersah, ließ den FCK kalt. Der Druck nahm stetig zu, und kurz vor dem Ende dann die erlösende Freude. Daniel Hanslik erzielte nach einer Flanke von Marlon Ritter den mittlerweile verdienten Ausgleich. Wieder einmal bewies der FCK Moral und egalisierte einen Rückstand. Dennoch hat sich die Mannschaft durch ihre Leistung im ersten Durchgang selbst geschlagen und sich das Leben unnötig schwer gemacht.

    Es wächst etwas zusammen

    Auch wenn die Mannschaft gestern kein gutes Spiel gemacht hat und weiter zittern muss, zeigt die Leistungskurve seit dem Magdeburg-Spiel deutlich nach oben. In den vergangenen Spielen war der FCK die treffsicherste Mannschaft in der 3. Liga. Unvorstellbar, wenn man die Leistungen über weite Strecken betrachtet. Das liegt auch daran, dass neben Marvin Pourié nun auch andere Spieler für Torgefahr sorgen. Besonders Daniel Hanslik hatte mit seinen Toren großen Anteil an der Aufholjagd.


    Nicht nur spielerisch zeigt die Mannschaft ein völlig anderes Gesicht. Einsatz, Körpersprache und Teamgeist sind wieder da. Großen Anteil daran hat natürlich Marco Antwerpen, der mit seiner Art hervorragend auf den Betze passt und die wichtigen Tugenden vorlebt. Die im Winter verpflichteten Spieler Zimmer, Götze, Ouahim und Senger avancierten schnell zu Leistungsträgern und übernahmen Verantwortung, die der Mannschaft in der Hinrunde fortwährend fehlte. Auch der Langzeitverletzte Nicolas Sessa deutet inzwischen regelmäßig an, wie wichtig er für diese Mannschaft sein kann. Wenn es gelingt, dieses Team weitestgehend zusammenzuhalten, den ein oder anderen Leihspieler zu binden und den Kern punktuell zu verstärken, könnte der FCK im nächsten Drittliga-Jahr endlich eine bessere Rolle spielen. Gerade die beiden Aufstiegsaspiranten Rostock und 1860 zeigen, dass man für den Erfolg in der 3. Liga Kontinuität und Ruhe benötigt.

    Entscheidung vertagt

    Das ist Stand jetzt noch Zukunftsmusik. Denn gerettet ist der FCK noch nicht. Scheinbar muss die Mannschaft erst mit dem Rücken zur Wand stehen, bevor sie ihre Leistung abrufen kann. Dabei galt dieser Druck in den vergangenen Jahren noch als Ausrede für die zum Teil schwachen Auftritte.


    Mit dem Unentschieden muss der FCK weiter auf den Klassenerhalt warten, da Uerdingen Magdeburg überraschenderweise mit 1:0 schlug. Der Druck ist demnach weiter vorhanden, könnte heute Nachmittag jedoch vom Sofa aus fallen. Sollte dem FC Bayern im Münchener Stadtderby kein Sieg gegen 1860 gelingen, bliebe der FCK drin. Unabhängig all dieser Ergebnisse sind die Roten Teufel gut beraten, die Spannung im letzten Heimspiel gegen Aufsteiger Verl hoch zu halten und keine Zweifel aufkommen zu lassen, dass der FCK auch im nächsten Jahr in der 3. Liga starten wird. Dann jedoch hoffentlich wieder vor Zuschauern.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Lautrer geben niemals auf


    Kommentar: Lautrer geben niemals auf

    Mit gewohnten Schwächen verliert der FCK im Abstiegskampf der dritten Liga wichtige Punkte. Neue Qualitäten machen aber auch Hoffnung auf den Klassenerhalt.


    Wieder einmal hat es gegen einen direkten Konkurrenten nicht zum Sieg gereicht. Doch die englische Woche der Roten Teufel lässt sich dennoch als einigermaßen erfolgreich bezeichnen. Fünf Punkte konnte der FCK in den vergangenen drei Spielen erkämpfen und dadurch den großen Rückstand von sieben auf drei Zähler reduzieren. Die Auftritte des 1. FC Kaiserslautern bleiben nach wie vor nichts für schwache Nerven, manch einen Fan treiben sie sogar in den Wahnsinn. Im Auswärtsspiel gegen den VfB Lübeck machen es die Gäste aus der Pfalz wieder unnötig spannend. Dabei wäre ein Sieg gegen einen direkten Tabellennachbarn so extrem wichtig gewesen, ein 6-Punkte-Spiel sozusagen. Doch angesichts des Spielverlaufs und der anstrengenden Belastung der letzten Tage war einfach nicht mehr drin. Dabei zeigten sich wieder altbekannte Schwächen, aber auch neue Stärken, die man vor ein paar Wochen noch schmerzlich vermisste.

    FCK im Tiefschlaf

    Wenn man die Spiele des 1. FC Kaiserslautern über die komplette Saison aufmerksam verfolgte, dürfte eines sofort auffallen: Die mangelnde Konstanz. Einer guten Halbzeit folgte in der Regel eine schlechte Halbzeit - einem gutem Spiel folgte in der Regel eine schwache Leistung. Unter Marco Antwerpen hat sich das zuletzt deutlich gebessert. Jetzt sind es nur einzelne Phasen, in denen die Mannschaft nicht konzentriert genug ist. Gegen Lübeck war der FCK in der ersten Hälfte in alte Muster zurückgefallen, und verschlief besonders die Anfangsphase. Das nächtliche Feuerwerk und der Feueralarm dürfen hier nicht als Ausrede gelten.


    Sinnbildlich für den schwachen Beginn war der komplett misslungene Rückpass von Alexander Winkler auf Keeper Avdo Spahic, der diesen Ball nicht kontrollieren konnte und dabei den Lübecker Stürmer Akono zu Fall brachte. Hier stand das Schiri-Glück ausnahmsweise mal auf Lautrer Seite, sodass der Pfiff letztendlich ausblieb. Es war im Rückblick der vergangenen Wochen nicht der erste Rückpass, bei dem man als Zuschauer den Atem anhielt - es war demnach nur eine Frage der Zeit, bis es schiefgeht. Auch darüber hinaus wirkten die Roten Teufel nicht wach, waren zu passiv und kamen überhaupt nicht in die Zweikämpfe. Im Spiel nach vorne zeigten sich die Pfälzer ideenlos, agierten oft nur mit langen Bällen und verbuchten kaum gefährliche Abschlüsse. Besonders Flanken über die Außen fanden gar nicht erst ihren Weg in die gefährlichen Situationen und prallten bereits am ersten Gegenspieler ab.


    All das machte die Hausherren aus Lübeck stark. Sie übernahmen zunehmend die Kontrolle über das Spiel, woraufhin auch nicht unverdient das 1:0 fiel. Dass der entscheidende Zweikampf zwischen Hercher und Ramaj womöglich ein Foulspiel war, glich sich spätestens jetzt durch den zuvor nicht gegebenen Elfmeter aus. Aufgrund einer Verletzung von Tim Rieder musste Marco Antwerpen noch vor der Pause umstellen - der Cheftrainer brachte Nicolas Sessa, der das Spiel der Gäste deutlich belebte. Dennoch blieben die ersten 45 Minuten aus Lautrer Sicht komplett verkorkst.

    Kampf angenommen

    Mit den Einwechslungen von Elias Huth und Daniel Hanslik gab Cheftrainer Marco Antwerpen die Marschroute für die zweite Halbzeit deutlich vor: Schnellstmöglich den Ausgleich erzwingen. Und sein Plan ging voll auf. Marvin Pourié zeigte seinen Kollegen Zuck und Hercher mit einer gekonnten und scharf geschlagenen Flanke, wie man Bälle gefährlich in den Strafraum bringt. Dort steigt Daniel Hanslik zum Kopfball und erzielt das wichtige 1:1. Zum wiederholten Mal bewies der FCK Moral und spielerische Comeback-Qualitäten und holte einen Rückstand auf. Noch vor ein paar Wochen wäre das genaue Gegenteil eingetroffen.


    Plötzlich drehten die Roten Teufel auf, agierten spritziger und aktiver als noch in der ersten Hälfte. Die Zweikampfintensität stieg, und damit auch die Intensität im Spiel nach vorne. Es entwickelte sich ein echtes Kampfspiel auf beiden Seiten. Dabei blieben die fußballerischen Finessen auf der Strecke - zahlreiche Fouls und Fehlpässe verhinderten einen ordentlichen Spielfluss. Mit zunehmender Spieldauer wurde die Anstrenung der englischen Woche deutlich spürbar. Besonders Felix Götze und Nicolas Sessa, die beide aus einer langen Verletzung kommen, kamen an ihr Limit. Dadurch kam Lübeck wieder etwas besser zum Zug, doch der FCK kämpfte aufopferungsvoll bis zum Schluss.

    Abgerechnet wird zum Schluss

    Für Marco Antwerpen gilt es in der kommenden Woche einige Herausforderungen zu lösen. Durch den dritten Platzverweis in Folge ist ein weiterer Spieler gesperrt. Zudem ist abzuwarten, wie sich die Verletzungen von Tim Rieder und Jean Zimmer entwickeln. Nicht auszuschließen ist, dass Antwerpen durch die Ausfälle von Winkler, Kraus und Rieder in der Innenverteidigung auf Spieler aus der U21 oder U19 zurückgreifen muss. Problematisch dabei ist, dass gerade den jungen Talenten jeglicher Spielrhythmus fehlt. In einem hitzigen Derby wie kommende Woche gegen Saarbrücken kann dies äußerst riskant sein. Auch das Thema Belastungsteuerung dürfte ein wichtiges Thema unter Woche sein. Gerade Sessa und Götze sind zwei Schlüsselspieler, die in den kommenden Wochen dringend benötigt werden.


    Marco Antwerpen muss es zudem schaffen, die nötige Mischung in Sachen Motivation zu finden. In manchen Spielphasen wirkt die Mannschaft übermotiviert und zu hastig, wodurch vielversprechende Situationen leichtfertig verspielt wurden. Ebenfalls ein Punkt sind die unnötigen Platzverweise, die das Team immer wieder schwächen.


    Die Situation im Abstiegskampf ist nach wie vor bedrohlich, aber nicht unlösbar. Der 1. FC Kaiserslautern steht nach wie vor mit drei Punkten Rückstand unter dem Strich. Doch eines macht mittlerweile Mut: Die Mannschaft kämpft und läuft deutlich mehr, es scheint, als habe sie begriffen, worauf es im Abstiegskampf ankommt. Ein weiterer Hoffnungsschimmer besteht darin, dass der FCK von allen im Tabellenkeller stehenden Mannschaften den vermeintlich leichtesten Spielplan hat. Und: Bei sieben verbliebenen Spielen haben es die Pfälzer weiterhin selbst in der Hand haben. Um die Chance auf den Klassenerhalt bis zum Schluss zu wahren, darf der FCK im besten Fall kein Spiel mehr verlieren. Und bei allen Prognosen, Prophezeiungen und Tabellenrechnern: Wichtig ist, dass der FCK nicht heute über dem Strich steht, sondern am 38. Spieltag. Abgerechnet wird bekanntlich erst am Schluss.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Das nächste Wunder bitte!


    Kommentar: Das nächste Wunder bitte!

    Nach der Niederlage in Magdeburg wird die Situation immer bedrohlicher. Viele Fans haben die Hoffnung bereits aufgegeben. Obwohl dazu rein rechnerisch noch kein Anlass gegeben ist.


    Frust, Verzweiflung, Existenzangst und ein Hauch von Gleichgültigkeit. So lässt sich das Stimmungsbild in den sozialen Medien unmittelbar nach dem Spiel in Magdeburg zusammenfassen. Eine Untergangsstimmung breitet sich rund um den Betze aus. Die Sorgen sind durchaus berechtigt, zumal die Leistung der Roten Teufel am gestrigen Tag in allen Bereichen enttäuschend war. Wieder einmal schafft es das Team von Marco Antwerpen nicht, seine Qualität gegen einen direkten Konkurrenten auf den Platz zubringen. Doch noch ist der FCK rechnerisch nicht abgestiegen. Kein Grund zur Panik also. Ja, die Leistung war nicht drittligareif. Aber Beleidigungen und Diffamierungen sind dennoch ein absolutes "No Go!". Je mehr Abstand ich zum Spiel gewinne, desto entschlossener und stärker wird meine Bindung zum Verein und dem Glauben an den Klassenerhalt. Aus gutem Grund.

    Der FCK und seine zwei Gesichter

    Blicken wir doch zunächst auf das Spielgeschehen. Ohne Cheftrainer Marco Antwerpen, der von Co-Trainer Frank Döpper vertreten wurde, startete der FCK mit der Doppelspitze Huth und Pourié und wollte dementsprechend offensiv auftreten. Doch zwei Stürmer versprechen bekanntlich nicht unbedingt mehr Torgefahr. Schon früh war erkennbar, dass der Sieger nur über den Kampf ermittelt werden wird. Zahlreiche Zweikämpfe und Fehlpässe bestimmten weitestgehend die Partie auf beiden Seiten. Dabei wurde mit Standardsituationen ein extrem wichtiges Mittel im Abstiegskampf wieder einmal fahrlässig hergeschenkt.


    Der FCK stand in der Defensive bis auf einige wenige Ausnahmen sicher und ließ bis auf die Chance von Baris Atik in der Anfangsphase nichts zu. Auch wenn das Spiel nach vorne deutlich ausbaufähig war, konnten sich die Roten Teufel in der ersten Hälfte sogar ein leichtes Chancenplus erspielen. Letztlich fehlte jedoch in den meisten Szenen die nötige Durchschlagskraft. Wenn es mal gefährlich wurde, hatte meist Marlon Ritter seine Füße im Spiel. Umso erstaunlicher war es als Ritter nach der Pause nicht mehr auf dem Platz stand. Der technisch versierte Mittelfeldspieler hat zwar nicht all zu viel viel Kredit bei Fans und wird auch oft kritisiert, doch mit der Auswechslung verlor der FCK seinen Dreh-und Angelpunkt im Spiel nach vorne. Nicht zum ersten Mal in der laufenden Saison. Bis auf eine kurze Druckphase nach der Pause brachten die Lautrer offensiv nämlich rein gar nichts mehr zu Stande. Mit langen Bällen und Flanken aus dem Halbraum zeigten sich die Pfälzer dermaßen einfallslos und waren dementsprechend auch leicht zu verteidigen. Und dann kam es wie es kommen musste. Wie schon in den Spielen zuvor war es genau eine gegnerische Aktion, eine Unachtsamkeit in der eigenen Defensive, die das ganze Spiel der Roten Teufel zu nichte machte. Wieder war man nicht auf der Höhe, kassierte ein völlig unnötiges Gegentor und gab einem Gegner, der bis dahin auf Augenhöhe spielte, Selbstvertrauen. Mit der Führung bekamen die Magdeburger reichlich Oberwasser.


    Faszinierend dabei ist folgendes: Sobald die Schlussphase anbricht, versucht der FCK plötzlich schneller zu spielen und den Sieg bzw. den Ausgleich zu erzwingen. Hier muss die Frage erlaubt sein. „Warum setzt die Mannschaft damit nicht schon früher an?" Ertragreich ist das in den seltensten Fällen (was bei vielen anderen Mannschaften auch der Fall ist). Letztlich zu harmlos zeigte sich der FCK über die gesamte Spieldauer. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich die Leistungen einer Mannschaft doch sein können. Während die Roten Teufel gegen Aufstiegskandidaten immer gute Leistungen zeigen und dann meist knapp sowie unglücklich verlieren, bekommen sie gegen die direkte Konkurrenz nie ihre PS auf den Rasen.

    Der absolute Wille fehlt

    Einen Vorwurf in Sachen Einsatzbereitschaft kann man der Mannschaft nicht machen. Sie war bemüht und nahm den Kampf an. Doch diese letzten Prozente, dieser unbedingte Wille den Ball zu erobern oder das Tor zu erzielen, fehlten gestern wie auch schon über weite Strecken der kompletten Saison. Genau diese letzten Prozente waren schlussendlich dafür ausschlaggebend, dass Magdeburg die Partie für sich entschied. Mit Ausnahme von Hikmet Ciftci, Elias Huth und Jean Zimmer ließ sich gestern bei keinem anderen Spieler dieser absolute Wille erkennen, über seine gewohnte Leistung hinauszugehen und den Sieg zu erzwingen.


    Mit Marvin Pourié hat der FCK eigentlich noch eine weitere Persönlichkeit, die diese Eigenschaften verinnerlicht hat, in seinen Reihen. Doch nach seiner Suspendierung wirkt er viel mehr wie ein Fremdkörper. Zwar zeigte der Stürmer Einsatz und war sichtlich bemüht die Defensive der Magdeburger zu beschäftigen, hatte aber insgesamt wie viele seiner Mannschaftskollegen kaum Bindung zum Spiel. Mit der Ein- und Auswechslung von Anas Ouahim binnen 20 Minuten wurde zudem womöglich eine weitere Baustelle im Teamgefüge aufgemacht. Ouahim konnte nach seiner Einwechslung zwar keine Akzente setzen und blieb blaß, die Höchststrafe hätte Frank Döpper ihm jedoch nicht zwingend aufbinden müssen. Zu diesem Zeitpunkt des Spiels hätte Döpper aufgrund von Leistungsverweigerung auch jeden anderen Offensivspieler auswechseln können. Für Antwerpen, der im kommenden Spiel wieder an der Seitenauslinie coachen darf, geht es jetzt nur noch darum, die Köpfe der Spieler frei zu bekommen, sie noch stärker in die Verantwortung zu nehmen, um den Ernst der Lage endgültig zu erkennen.

    Erinnerungen an 2008

    Tabellenplatz 18, sechs Punkte Rückstand auf das rettende Ufer bei noch 30 zu vergebenen Punkten. Nun sollte auch dem letzten Spieler, Vereinsmitarbeiter, Fan und Mitglied klar werden, wie ernst die Lage des FCK ist. Die verbliebenen zehn Spiele sind allesamt Endspiele. Die Niederlage gegen Magdeburg tut ohne Frage weh. Mit der Ergebnissen der Konkurrenz ist sie sogar extrem bitter. Mit einer couragierten Leistung und einem Auswärtssieg in der MDCC-Arena hätten die Roten Teufel in diesem "6-Punkte-Spiel" einen wichtigen Schritt machen können.


    Dass auf dem Betzenberg sechs Punkte Rückstand aufgeholt werden können, dürften die meisten Fans auch schon hautnah miterlebt haben. Zur Erinnerung: Im Jahr 2008 war die Ausgangslage am 27. Spieltag der 2. Bundesliga nach einer Niederlage gegen Hoffenheim ähnlich prekär. Der Rückstand betrug damals wie auch heute sechs Punkte. Jeder, wirklich jeder hatte nach der Niederlage gegen die TSG alle Hoffnungsschimmer verloren. Jeder fußballbegeisterte Anhänger in diesem Land hatte den FCK endgültig abgeschrieben. Was dann geschah, geschieht nur auf dem Betze. Das Wunder nahm im Herzblutfinale seinen Lauf. Also warum nicht auch in diesem Jahr, in dieser so schrecklichen Drittliga-Saison? Wenn es jemand kann, dann wohl der 1. FC Kaiserslautern. Der FCK hat es nach wie vor in der eigenen Hand. Die Mannschaft hat sich ihre Siegesserie einfach für den Saison-Endspurt aufgehoben.


    Und sollte es am Ende doch nicht reichen, dann soll es eben so sein. Diesen Verein macht so viel mehr aus als nur die Liga-Zugehörigkeit. Es ist die Familie, es sind die Freunde und die Werte, an die wir glauben. Nichts desto trotz, es sind weiterhin noch zehn Spiele zu gehen. Alles ist noch möglich. Und wenn jemand "Wunder" kann, dann wir, der 1. FC Kaiserslautern. Aufgeben ist keine Option, schon gar nicht auf dem Betze. Denn echte Lautrer kämpfen und geben niemals auf!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Es bleibt ein harter Weg bis zum Klassenerhalt


    Kommentar: Es bleibt ein harter Weg bis zum Klassenerhalt

    Gut gespielt, und trotzdem nicht gewonnen. Unter Marco Antwerpen geht es langsam aufwärts, die Situation im Tabellenkeller bleibt dennoch bedrohlich. Was macht Mut und Hoffnung? Ein Kommentar.


    Nach dem so wichtigen Derbysieg gegen Mannheim, der wie Balsam auf der geschundenen FCK-Seele wirkte, zeigten sich Anhänger, Mannschaft und Trainerteam wieder euphorischer - eine durchaus seltene Emotion in der jüngsten Vergangenheit. Man durfte sich also wieder einmal auf ein Heimspiel freuen, bei dem die Wende aus der sportlichen Talfahrt gelingen und im besten Fall der Derbysieg mit drei weiteren Punkten gegen die zweite Garde des FC Bayern vergoldet werden sollte. Doch es wurde wieder einmal nichts mit der ersten Siegesserie der laufenden Saison. Dabei zeigte das Team von Marco Antwerpen eine ansprechende Leistung und hätte den Sieg mehr als verdient gehabt. Es sind wie so häufig die selben Gründe, weshalb der FCK nach wie vor im Tabellenkeller steckt. Gleichzeitig weckt die Leistung aus dem Heimspiel gegen die Münchner neue Hoffnungen und zeigt auf, warum die Roten Teufel die Klasse am Ende doch halten werden.

    Miserable Chancenverwertung

    Das größte Problem ist nach wie vor die Chancenverwertung. 23 Tore in 24 Spielen sprechen da eine deutliche Sprache - der FCK schießt einfach zu wenig Tore. Allein in der ersten Halbzeit hätten die Hausherren mit 2:0 in Führung liegen müssen. Positiv sei dennoch zu erwähnen, dass die Roten Teufel - wie auch bereits unter Jeff Saibene - immer wieder zahlreiche Chancen kreeieren. In den Abschlüssen fehlen möglicherweise die nötige Konzentration, Erfahrung und unter Umständen gar Abschlussfähigkeiten. Doch immerhin beweist die Mannschaft unter Antwerpen fußballerische Klasse. Gegen hochstehende Mannschaften erspielt sich der FCK mit seinem schnellen Umschaltspiel Räume in der gegnerischen Defensive. Problematischer wird es gegen tieferstehende Abwehrreihen, wie man nach dem Platzverweis für die Münchner deutlich erkennen konnte. In solchen Momenten fehlt es der Mannschaft noch an kreativen Lösungen.


    Bereits vor dem Platzverweis offenbarte sich aus Lautrer Sicht ein Geduldsspiel. Was uns zum nächsten Punkt bringt, der fehlenden Konzentration. Die Defensive agierte stabil, kompakt und ließ über die gesamte Spieldauer fast nichts zu. Es war dann am Ende die eine Unachtsamkeit in der Lautrer Verteidigung, die plötzlich den Führungstreffer für die Gäste ermöglichte. Diese Szene war nicht nur tragisch, sondern auch typisch. Denn die Roten Teufel hatten das Spielgeschehen zu diesem Zeitpunkt unter Kontrolle. Der Führungstreffer für die Bayern, es war zeitgleich der erste richtige Torabschluss - ein Paradebeispiel für effektive Chancenverwertung. In der Vergangenheit lag die Wahrscheinlichkeit ein solches Spiel dann herzuschenken sehr hoch. Aber die Mannschaft zeigte Moral und erzielte nur wenige Minuten nach dem Rückstand den hochverdienten Ausgleich.


    Der nächste positive Aspekt. Mit Marius Kleinsorge in Mannheim und Daniel Hanslik gegen München trugen sich plötzlich zwei Spieler in die Torschützenliste ein, die in dieser Saison weder in Form waren noch das Tor getroffen haben. Zudem traf mit Hanslik endlich ein Einwechselspieler. In den Wochen zuvor brachten die von der Bank kommenden Spieler statt frischen Wind ins Spiel oftmals nur ein laues Lüftchen. Hinzu kommt, dass die die Einstellung der Mannschaft in beiden Spielen unter Marco Antwerpen von der ersten Minute an stimmte. Nach dem Rückstand bewiesen die Roten Teufel Moral, agierten mutig und wollten den Sieg unbedingt erzwingen. Doch wie so oft fehlte erst das Glück, und dann kam auch noch Pech hinzu.

    Äußere Faktoren

    Vorab gesagt, sollen die folgenden Punkte weder Ausrede noch sonstige Rechtfertigungen sein. Der Rasen im Fritz-Walter-Stadion befindet sich in einem desolaten Zustand. Natürlich kämpfen immer beide Mannschaften mit diesen Wiedrigkeiten, der FCK betritt den Rasen dann aber doch in aller Regelmäßigkeit alle zwei Wochen. Was ein guter Rasen bewirken kann, zeigten die Roten Teufe lbereits in Uerdingen, Dresden oder Mannheim. Die Greenkeeper versuchen mit Sicherheit alles Mögliche, um das grüne Geläuf spieltagskonform vorzubereiten. In einigen Szenen jedoch zeigt sich, wie katastrophal die Qualität ist. Torhüter Spahic rutscht beim Abschlag auf dem sandigen Untergrund beinahe aus - und Kleinsorges Lauf wird beendet, als er sich im Boden festläuft. Dieser Rasen hat seine besten Zeiten hinter sich und könnte den FCK im schlimmsten Fall sogar noch Punkte kosten.


    Den größeren Einfluss auf das Spiel nahm allerdings dass Unparteiischengespann. Das ständige Reklamieren und Fordern von gelben Karten seitens der Bayern beeinflusste den Schiedsrichter zusätzlich. Unglücklich und bitter für den FCK, dass es am Ende der Linienrichter war, der das Spiel mit einer Fehlentscheidung entschied. Unerklärlicherweise zeigte er beim vermeintlichen 2:1 Treffer durch Redondo Abseits an, obwohl er sich, wie Antwerpen nach dem Spiel äußerte, selbst nicht sicher war. Im Zweifel für den Angreifer, ein Credo, dass es nicht mehr zu geben scheint. Doch Fehler passieren und sind menschlich. Es ist jedoch erstaunlich zu sehen, wie oft der FCK in der 3. Liga benachteiligt wird, besonders bei spielentscheidenden Szenen. Am Ende bleibt dann nur noch Lothar Matthäus zu zitieren: „Wäre, wäre Fahradkette“. Die Chance zum Sieg war auch unabhängig dieser Szenen vorhanden.


    Ein weiteres, jedoch übergreifendes Problem zeigt sich in den Unruhen bzw. den Erwartungen und teilweise überzogenen Kritiken im Umfeld. Spieler, Trainer, verantwortliche Personen. Die Namen können nicht so groß genug sein. Beinahe jede Veränderung und Entscheidung im Verein wird in den sozialen Netzwerken nicht nur kritisch hinterfragt, sondern vor allem über alle Maße kritisiert. Das kann an niemandem spurlos vorbeigehen, schon gar nicht an der Mannschaft. Das jüngste Beispiel Thomas Hengen zeigte es wieder eindrucksvoll. Ab dem 01. März wird Hengen als neuer sportlicher Leiter agieren. Seine Aufgabe: Neue sportliche Impulse setzen und der FCK sportlich auf ein solides Grundgerüst stellen. Der ehemalige Lautrer, der zuletzt als Manager beim Regionalligisten Alemannia Aachen tätig war, erntete Kritik, bevor er überhaupt loslegen konnte. "Was will man mit einem gescheiterten Sportvorstand, der noch nicht mal bei einem Regionalligisten Erfolg hatte", so die gängige Meinung in den sozialen Netzwerken. Die Kritik an Boris Notzon reiht sich da gnadenlos ein. Gleichzeitig und selbstverschuldet erntete der Aufsichtsrat im vergangenen Jahr aufgrund wochenlanger Querelen im Verein sehr deutliche Kritik. Hinzu kommen die Insolvenz und die Angst um die Zukunft des Vereins, der verschuldete e.V., drei Trainerwechsel, der Streit um und mit Gerry Ehrmann. Der Verein hat wieder einmal ein ereignisreiches und wahrlich schwieriges Jahr hinter sich. Mit der bevorstehenden Jahreshauptversammlung bleibt letztlich die Frage offen, ob nun Ruhe einkehren kann, oder ob Unruhe weiterhin das treibene Mittel bleibt.

    Eine Frage der Zeit

    Die Situation der Roten Teufel ist weiterhin bedrohlich, dennoch macht vor allem auch der neue Trainer Mut. Vor Marco Antwerpen liegt in den verbleibenen 14 Spielen allerdings noch immer viel Arbeit. In den wenigen Tagen seit seinem Amtsamtritt hat das neue Gespann an der Seitenauslinie vieles richtig gemacht, und vieles bewirkt. Antwerpen hat es geschafft, Spieler, die in einem Leistungstief steckten, zu stärken. Und es gelang ihm in kürzester Zeit, der Mannschaft Mut und Selbstvertrauen einzuhauchen.


    Unmittelbar nach dem Platzverweis war es besonders bemerkenswert, wie Antwerpen seine Grundordnung und Spielidee veränderte, in dem er mit Marlon Ritter einen Mann für die gefährlichen Bälle ins Spiel brachte. Der neue Cheftrainer zeigt sich flexibel, taktisch variabel und ist in der Lage, auf veränderte Umstände im Spiel entsprechend zu reagieren. Vielleicht gelingt es ihm sogar, bis zum nächsten Spiel gegen Ingolstadt die Chancenverwertung in den Griff zu bekommen.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Himmelfahrtskommando FCK


    Himmelfahrtskommando FCK

    16 Spiele bleiben dem FCK, um den Absturz in die Bedeutungslosigkeit abzuwehren. Mit der Beurlaubung von Jeff Saibene wurde wieder einmal die letzte Patrone abgefeuert. Ein Kommentar.


    Bereits vor dem Spiel machte sich in den sozialen Netzwerken ein mulmiges Gefühl breit, als die heutige Mannschaftsaufstellung im Heimspiel gegen den SV Wehen-Wiesbaden verkündet wurde. Jeff Zimmer fehlte aufgrund eines grippalen Infekts. Schließlich war es der Rückkehrer, der in seinen bisherigen drei Einsätzen maßgeblich an allen gefährlichen Aktionen des FCK beteiligt war. Und mit eben jenem Gefühl der Verunsicherung schienen auch die Roten Teufel ins Spiel zu gehen. Von der ersten Minute an war spürbar, dass die Gäste den Hausherren in allen Belangen überlegen waren. Gemeint sind damit neben dem fußballerischen Können vor allem auch Körpersprache und physische Präsenz. Die 0:1 Niederlage an diesem 22. Spieltag, es dürfte wohl eine der schwächsten Leistungen des FCK in dieser Saison gewesen sein. Und ohne den stark parierenden Avdo Spahic und die katastrophale Qualität des Geläufs im ehrwürdigen Fritz-Walter-Stadion wäre diese wahrscheinlich deutlich höher ausgefallen. Ein Spieltag voller Verlierer. Die Mannschaft, der Sportdirektor und letztlich auch Cheftrainer Jeff Saibene, der nach einer Reihen von enttäuschenden Leistungen seinen Platz an der Linie räumen musste.


    Spieltagsbilder: 1. FC Kaiserslautern - SV Wehen-Wiesbaden (0:1)

    Offensive gewinnt Spiele

    Saibenes defensive Ausrichtung mag einerseits sinnvoll und nachvollziehbar sein, erst recht in der aktuellen Situation. Saibene verband damit das Ziel, die Mannschaft defensiv zu stabilisieren, die Null so lange wie möglich zu halten, um dann eine sich bietende Chance im Umschaltspiel zu nutzen. Doch die Situation änderte sich zuletzt. Aufgrund der fehlenden Ergebnisse und Erfolgserlebnisse war der FCK zum Siegen gezwungen. Gerade im heimischen Stadion blieben die Roten Teufel jedoch vollkommen ideen- und kreativlos. Anstatt den Kampf anzunehmen, sich zu wehren und die Energie in Ansporn zu übertragen, wirkten die Teufel auch heute verunsichert und hilflos.


    Der FCK spielte gute 80 Minuten lang extrem passiv und ließ Wehen-Wiesbaden immer wieder gewähren. Die Offensivbemühungen sahen wie folgt aus: Lange und blindgeschlagene Bälle auf Pourié in der Hoffnung, dass dieser sie verarbeiten kann. Gegen zwei großgewachsene Hünen in der Wiesbadener Abwehr nicht ganz so erfolgsversprechend. Auch das Anlaufen gegen den ballführenden Spieler fand nur selten statt. Die Gier, den Ball an sich reißen, wurde vertrieben von einem Versteckspiel sondergleichen. Der FCK ging zu keiner Zeit das spielerische Risiko ein. Boten sich Möglichkeiten des schnellen Konters, wurde abgebrochen und der Ball hintenrum gespielt. Das schnelle Umschalt- und Kurzpassspiel, welches zuletzt zumindest phasenweise glückte, war ohne den erkrankten Jean Zimmer kaum vorhanden.


    Beim Gegentreffer in der 69. Minute wirkten die Männer in Rot beinahe wie Slalomstangen im Trainingsbetrieb. Es war einzig Avdo Spahic zu verdanken, dass der FCK an diesem Tag keine "Packung" kassierte. Rund 15 Minuten vor dem Ende zeigte der FCK kurzweilig so etwas wie eine Drangphase und konnte gar durch Tim Rieder den ersten Torschuss des Spiels verbuchen. Ein einziger Torschuss in 90 Minuten. Zu wenig, um dem Tabellenkeller zu entkommen. Fünf Euro für das Phrasenschwein. Mannschaften gewinnen Spiele, wenn sie ein Tor mehr erzielen als der Gegner. Die Unentschieden-Serie unter Saibene sprach letztlich gegen den Weiterverbleib. In 21 Spielen unter Saibene holte der FCK lediglich drei Siege.

    Eine reine Kopfsache

    Jeff Saibene betonte immer wieder, dass der Mannschaft Leidenschaft und Wille nicht abhanden gekommen sind. Einen Vorwurf in Sachen Einsatz konnte man der Mannschaft tatsächlich nur selten machen. Häufig hat sie es im Rahmen ihrer Möglichkeiten versucht. Im Spiel gegen Wehen-Wiesbaden kam der FCK über ein "sie waren stets bemüht" einfach nicht hinaus. Aus reiner Angst vor Fehlern wurde die Verantwortung meist zum nächsten weitergegeben, frei nach dem Motto: Hier, mach du es besser. Kein einziger Spieler übernahm Verantwortung. Neuzugang Ouahim versuchte Situationen zwar spielerisch zu lösen, aber auch er blieb meist glücklos. Dem Neuzugang aus Sandhausen fehlt verständlicherweise die Bindung zum Spiel. Marvin Pourié, eigentlich einer der Führungsspieler, ackerte vorne wie so häufig, doch mit jeder missglückten Aktion sank auch sein Kopf immer tiefer. Mit unnötigen Meckereien machte er sich zudem das eigene Spiel zunichte. Auch Carlo Sickinger, als Kapitän eigentlich Kopf der Mannschaft, zeigte zwar eine gute Leistung und ging auch mal dahin wo es weh tat, aber auch er konnte dem Spiel der Roten Teufel letztlich keine Impulse geben.


    Hier schließt sich der Kreis zu Jean Zimmer. Der 27-jährige wurde als Führungsspieler verpflichtet und konnte seine Qualitäten bereits unabhängig seiner fußballerischen Fähigkeiten andeuten. Zimmer kommuniziert viel auf und neben dem Platz, er dirigiert, treibt an und geht vorne weg. Jeff Saibene schien die Mannschaft wie er selbst äußerte zwar zu erreichen, aber auch er schaffte es letztlich nicht, die bereits bestehenden Probleme aus den Köpfen der Spieler zu bekommen und Kontinuität in die Leistung seiner Mannnschaft zu bringen.


    Es wird in den kommenden Tagen und Wochen ungemein wichtig sein, den Kopf frei zubekommen. Anders wird es der FCK aus dieser schweren Zeit nicht heraus schaffen. Dass diese Mannschaft es deutlich besser kann als in den vergangenen Spielen, das hat sie bereits unter Beweis gestellt. Die Roten Teufel müssen nun so schnell es geht Selbstvertrauen tanken, rausgehen, ins Risiko gehen und mal wieder Freude am Spiel empfinden. Denn wie sagte eine FCK-Ikone einst so schön: "Sieger zweifeln nicht - Zweifler siegen nicht“.

    Richtungsweisende Wochen

    Mit Blick auf die Tabelle wird immer deutlicher, dass der FCK Spiele gewinnen muss, um eine Resthoffnung auf den Klassenerhalt zu wahren. Doch mit Leistungen wie im Heimspiel gegen Wehen-Wiesbaden wird dies verdammt schwer. Sofortige Änderungen sind zwingend notwendig. Die Beurlaubung von Jeff Saibene kann dabei nur ein erster Schritt sein. Die Mannschaft braucht unbedingt einen neuen Impuls und einen erfahrenen Trainer, der es im besten Fall sofort schafft, ihnen ihren Glauben an sich selbst zurück zu schenken und der Mannschaft neues Leben einzuhauchen. Da kommt das Derby gegen Waldhof Mannheim gerade recht. Sollte aber auch dieses Spiel mit einer Niederlage enden, könnte das Pulverfass am Betzenberg - wenige Tage vor der Jahreshauptversammlung - endgültig hochgehen. Ein "Weiter so" kann es nicht geben, da müssen sich auch alle Spieler hinterfragen.


    Wie so oft im Zirkus Profifußball erwischt es zu allererst immer den Trainer. Mach's gut Jeff. Du bist ein guter Typ, warst jedoch leider nur zur falschen Zeit am falschen Ort.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Ein Funken Hoffnung


    Kommentar: Ein Funken Hoffnung

    Zum Abschluss einer verkorksten Hinrunde ist dem FCK ein Befreiungsschlag geglückt, der zumindest einen Funken Hoffnung freisetzt. Ein Kommentar.


    Nach den zuletzt enttäuschenden Auftritten gegen Unterhaching und 1860 ist dem FCK gestern ein Befreiungsschlag geglückt. Durch den 2:0 Auswärtssieg gegen Uerdingen sorgen die Roten Teufel für einen halbwegs gelungen Abschluss einer bisher verkorksten Saison. Nicht wenige sprachen der Mannschaft nach den zuletzt schwachen Spielen die Drittligatauglichkeit ab, und bangten gleichzeitig um die Existenz des Vereins. Blutleer und ohne Gegenwehr präsentierte sich das Team von Jeff Saibene.


    Umso überraschender dann das Auftreten in Düsseldorf, mit der womöglich besten Leistung in dieser Saison. Doch woher kommt diese 180-Grad-Wandlung in Sachen Leistung innerhalb weniger Tage? Es könnte ja einfach nur am absoluten Lieblingsgegner aus Uerdingen liegen. In den Begegnungen gegen den KFC weist der FCK in der 3. Liga mittlerweile eine überragende Statistik auf. Mit einem Torverhältnis von 16:2 gewannen die Roten Teufel bisher alle 5 Drittligaspiele gegen Uerdingen. Vielleicht sollte man künftig beim DFB beantragen, alle 38 Partien gegen die Krefelder zu bestreiten. Aber wäre das nicht viel zu einfach? Sind es nicht genau die Aufreger und die Spannung, die zum FCK-Fan-Dasein mittlerweile dazugehören? Aber Spaß beiseite. Im gestrigen Auswärtsspiel ließ sich erkennen, dass diese Mannschaft besser ist als sie es zum Teil widergespiegelt hat. Die Leistung gegen Uerdingen macht zumindest Hoffnung auf mehr.

    Mannschaft wie ausgewechselt

    Erstaunlich wie es Trainer, Verantwortliche und Spieler geschafft haben, binnen vier Tagen die komplette Verunsicherung aus der Mannschaft zu bekommen. Von Beginn an war eine gänzlich andere körperliche Präsenz spürbar, "die Jungs", wie Jeff Saibene seine Mannschaft immer wieder nennt, zeigten gar die in den letzten Wochen fehlenden FCK-Tugenden. Zwischenzeitlich stellte ich mir sogar die Frage, wer denn in den FCK-Trikots spiele? Die Mannschaft der vergangenen Wochen kann es ja unmöglich sein.


    Womöglich war die gestrige Leistung auch durch die Systemumstellung begründet. Das 4-1-4-1 liegt den Roten Teufel augenscheinlich besonders gut. Vor allem die Umstellung von Hendrick Zuck von der Außenbahn ins Zentrum neben Ritter machte sich bezahlt. Im Zentrum konnte der gebürtige Püttlinger mit seinem sicheren Passspiel brillieren und so seine Stärken voll zur Geltung bringen. Auch Tim Rieder profitierte von der Umstellung, konnte sich als alleiniger 6er auf seine Defensivaufgaben konzentrieren undgleichzeitig dem Duo Zuck/Ritter den Rücken freihalten. Zudem schien es, dass beide Außenbahnen durch Zucks und Ritters Spielstärke nun deutlich mehr Unterstützung bekamen - und dadurch auch den stark spielenden Hlousek und Hercher deutlich öfter mit in der Offensive einschalten konnten. Auch die Arbeit im Defensivverbund wandelte sich, Kraus und zunächst Sickinger, dann Winkler ließen nur wenig zu, individuelle Fehler blieben aus.


    Was jedoch am stärksten für Verwunderung aber auch Freude sorgte war die Tatsache, dass nach langer Zeit wieder eine Einheit auf und neben dem Platz stand. Bei gelungenen Aktionen wurden Mitspieler von allen Seiten gepushed, bei Fehlern wurden sie wieder aufgebaut. Besonders auffallend: Auf dem Platz wurde wieder miteinander gesprochen. Fußball kann so einfach sein.

    Eine Hinrunde zum Vergessen

    Dennoch darf nicht außer Acht gelassen werden, dass der bisherige Saisonverlauf sowohl für Fans als auch für alle Protagonisten extrem enttäuschend ausfällt. Alle haben sich diese Saison anders vorgestellt. Doch fangen wir chronologisch an: Möglicherweise wurden Erwartungen und Ziele vonseiten des Vereins an die neu formierte Mannschaft bereits vor Saisonbeginn zu hoch gestellt. Rückblickend wäre eine "von Spiel zu Spiel" Betrachtung hilfreicher gewesen. Die unglückliche Niederlage gegen Dresden und die erneute Trainerentlassung gleich zu Saisonbeginn trugen sicherlich zur Verunsicherung der Mannschaft bei. Dass die Männer in Rot in der Folge in den meisten Spielen besser bzw. mindestens ebenbürtig waren, jedoch sieglos blieben, tat das Übrige. Mit zunehmenden Saisonverlauf und der schier endlosen Sieglos-Serie wurden Verunsicherung und Last immer größer. Mit den Niederlagen gegen Unterhaching und 1806 München fand diese Entwicklung ihren Höhepunkt.


    Hinzu kommt ein beinahe unglaubliches Verletzungspech auf Seiten der Pfälzer. Mit Kleinsorge, Sessa und Winkler fielen bereits vor Saisonbeginn drei Neuzugänge aus, die als Stammkräfte eingeplant waren - Anas Bakhat und Dominik Schad komplettierten diese Verletzungssorgen. Auch dies sollte als Grund herangeführt werden, dass sich nie eine richtige Stammformation finden konnte, und was im Normalfall einen bedeutsamen Erfolgsfaktor darstellt. Nichtsdestotrotz, all das darf nicht als Ausrede für die zahlreichen individuellen Fehler und die teilweise mangelnde Einstellung gelten. In der gegenwärtigen Situation kann es Stand heute nur um den Klassenerhalt gehen, alles andere wäre ein Bonus. Das weiß auch Jeff Saibene, der sich trotz der Erleichterung über die drei Punkte mit den Worten: "Es gibt nichts schön zu reden" in den Winterurlaub verabschiedete. Doch mit Leistungen wie im Spiel gegen Uerdingen dürfte zumindest wieder ein Funken Hoffnung aufkeimen.

    Der Glaube an die eigene Stärke  

    In der kurzen Winterpause geht es nun darum, dass Spieler und Trainerteam an Weihnachten den Kopf freibekommen und Kräfte sammeln. Darüber hinaus liegt es an den Verantwortlichen, eine umfassende Analyse zu betreiben und aus den bisherigen Spielen die richtigen und nötigen Schlüsse zu ziehen. Denn eine ähnliche Sieglos-Serie darf sich im Kampf um den Klassenerhalt nicht wiederholen. Sportdirektor Boris Notzon kündigte bereits an, dass der Verein auf der Suche nach möglichen Verstärkungen ist - im Fokus steht ein schneller Offensivspieler, der Tempo ins letzte Drittel bringen kann. Braucht der FCK darüber hinaus vielleicht sogar weitere erfahrene Spieler, die vor allem dem instabilen Mannschaftsgefüge Halt geben und dem Team neue mentale Stärke einverleiben können?


    Auf der Leistung beim 0:2 Auswärtssieg gegen Uerdingen lässt sich auf alle Fall aufbauen, und es gibt uns Fans ein Stück Hoffnung zurück. Zudem können Siege gegen Uerdingen auch ganze Serien lostreten. Anfang November 2019 begann mit dem Sieg gegen den KFC die letzte kleine Serie von fünf Siegen in Folge. Wer weiß, vielleicht ist es auch diesmal ein gutes Omen.


    Zum Schluss noch eine kleine persönliche Botschaft an die Mannschaft, die in den letzten Wochen und Monaten - zum Teil gerechtfertigt - viel Kritik einstecken musste: Liebe FCK-Mannschaft, dass ihr das Potenzial besitzt und besser als der aktuelle Tabellenplatz seid, steht außer Frage. Glaubt an euch und an eure Stärken. Habt Mut ins Risiko zu gehen. Solange ihr Einsatz zeigt und es versucht, werden wir euch Fehler eingestehen. Denn vergesst nie: Wir sind der 12. Mann und stehen sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten hinter euch!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Eine Frage der Zeit


    Kommentar: Eine Frage der Zeit

    Mit dem bisherigen Saisonverlauf kann sicherlich niemand zufrieden sein. Die Auftritte der Roten Teufel machen aus mehreren Gründen dennoch Hoffnung. Ein Kommentar.


    Nach dem Derby-Punkt und dem unter der Woche letztendlich souveränen Weiterkommen im Verbandspokal gegen Marienborn sollte es auch in der Liga endlich mit dem ersten Dreier klappen. Trotz couragierter Leistung und zahlreicher Torchancen mussten sich die Roten Teufel mit einem torlosen Remis begnügen.


    Dass die Zweitvertretung der Bayern als amtierender Meister der 3. Liga über eine gewisse Qualität verfügt und zu den spielstärksten Mannschaften der Liga zählt, dürfte zweifelsohne feststehen. Mit Joshua Zirkzee stand beispielsweise ein Spieler in der Startelf mit einem höheren Marktwert als der gesamte Kader des FCK. Durch die Ergebnisse der letzten Wochen und die fehlenden Erfolgserlebnisse in der Liga schien der FCK dabei nicht gerade vor Selbstvertrauen zu strotzen. Umso wichtiger war es also, den ersten Durchgang wie in den Spielen davor nicht zu verschlafen. Gesagt getan. Der FCK hatte sogar durch Mohamed Morabet die erste Großchance der Partie und hätte sogar in Führung gehen müssen. In der Folge agierte aber nur noch Bayern. Dem FCK blieb nichts anderes übrig als zu reagieren und einen Angriff nach dem anderen abzuwehren. Doch der FCK hielt stand.

    Systemumstellung zahlt sich aus

    Vor dem Spiel überraschte Jeff Saibene mit einer taktischen Umstellung. In einem eher ungewohnten 4-1-4-1 agierten die Roten Teufel nur mit einem Stürmer, statt dem von Saibene bevorzugten 4-4-2 mit zwei Spitzen. Doch diese Umstellung sollte sich bezahlbar machen und verhalf besonders der Defensive zu mehr Stabilität.


    Mit Dominik Schad, Kevin Kraus und Carlo Sickinger standen gerade einmal drei Stammspieler der vergangenen Saison in der Startelf. Die vielen Neuzugänge machten sich besonders in der Offensive durch einige Abstimmungsschwierigkeiten bemerkbar. Die Last-Minute Neuzugänge Redondo und Hanslik waren auf den beiden offensiven Außenbahnen zwar bemüht und zeigten besonders in der Defensive großen Einsatz, doch merkte man ihnen auch die letzten fehlenden Prozente im letzten Drittel an.

    Kompakte Defensive

    Dass ein neuer Trainer in zwei Wochen keine großen Wunder vollbringen kann, dürfte wohl allen klar sein. Doch wie Jeff Saibene es geschafft hat eine wacklige FCK-Hintermannschaft zu stabilisieren ist bemerkenswert. Wie oft kam es in den vergangenen Jahren eigentlich vor, dass der FCK gegen einen tief stehenden Gegner die spielbestimmende Mannschaft war und am Ende doch verlor. Im Spiel gegen die Zweitvertretung des FC Bayern wurde der Spieß umgedreht - und, es sollte sich bezahlbar machen.


    Mit viel Kampf, Laufbereitschaft und Teamwork stand die Roten Teufel in Defensive so sicher wie schon lange nicht mehr. Mit zunehmender Spieldauer zogen die Pfälzer den kleinen Bayern immer mehr den Zahn. Vor allem Kevin Kraus, der am Samstag in Topform auflief, nahm Zirkzee bis auf wenige Ausnahmen komplett aus dem Spiel. Symptomatisch war auch, dass der einzige gefährliche Abschluss der Bayern im zweiten Durchgang ein direkter Freistoß von Arp war. Und welch sicheren Rückhalt hat der FCK mit Avdo Spahic zwischen den Pfosten stehen. Mit einer gekonnten Strafraumbeherrschung war Spahic bei allen hohen Hereingaben stets zur Stelle.


    Mit dieser Leistung war es deshalb wenig überraschend, dass der FCK das erste Mal in dieser Saison ohne Gegentreffer blieb, besonders gegen einen offensivstarken Gegner wie Bayern II.

    Schlussoffensive wird nicht belohnt

    Im Gegensatz zur Defensive klappte in der Offensive der Roten Teufel nicht alles auf Anhieb. Zwar konnten die Roten Teufel in den ersten Spielminuten überraschen und verpassten gar die Chance zur Führung, doch in der Gesamtbetrachtung blieb der FCK über weite Strecken in der ersten Hälfte zu harmlos. Gerade in den entscheidenden Umschaltsituationen wirkten die Pfälzer zu hastig und agierten ohne Durchschlagskraft. Zu oft zeigte sich auch die fehlende Abstimmung der neu zusammen gewürfelten Offensive. Einzig Marvin Pourie konnte die Abwehr der Bayern dauerhaft beschäftigen. Mit seinem Einsatz und Willen war er ständiger Unruheherd, aber auch ihm fehlte noch zu häufig die nötige Unterstützung.


    Erst gegen Ende der zweiten Hälfte begann der FCK mutiger zu werden. Die Mannschaft von Jeff Saibene nutzte plötzlich die in der bayerischen Defensive entstandenen Räume und kam gleich zu mehreren hochkarätigen Chancen. Besonders in der Schlussphase war der Sieg zum Greifen nah, nicht umsonst sprach der Cheftrainer nach dem Spiel von einem verpassten "Lucky Punch". Mit den Chancen von Zuck und Morabet hätte der FCK eigentlich als Sieger vom Platz gehen müssen, doch die mangelnde Chancenverwertung der Roten Teufel zieht sich wie ein roter Faden durch die bisherige Saison. Am Ende fehlte das nötige Quäntchen Glück.

    Ausgewogener Kader

    Dass die Roten Teufel über ausreichend Qualität verfügen, um in dieser Liga eine gute Rolle zu spielen, haben sie mit Ausnahme der deutlichen Niederlage gegen Türkgücü München in den bisherigen Spielen bereits unter Beweis gestellt. Auch gegen Bayern II hätte es am Ende mit etwas Glück zum Sieg gereicht. Dabei haben mit Ciftci und Bachmann zwei Spieler gefehlt, die in den ersten Spielen zu überzeugen wussten. Mit Sessa und Winkler stehen demnächst hoffentlich zwei weitere Spieler mit bereits nachgewiesenen Drittliga-Qualitäten bereit.


    Jeff Saibene wechselte am Samstag mit Skarlatidis, Zuck und Huth neue Kräfte ein, die das Spiel in der zweiten Halbzeit nochmal deutlich belebten. In der vergangenen Saison war das nur selten der Fall. Das zeigt, dass sich der FCK besonders in der Breite deutlich verbessert hat und und somit deutlich schwerer auszurechnen ist.

    Ruhe und Unterstützung

    Mit dem bisherigen Saisonverlauf kann sicherlich keiner zufrieden sein, auch nicht die Akteure der Roten Teufel selbst. Dennoch muss man der Mannschaft zugutehalten, dass sie besonders in der Offensive wieder einmal einen kompletten Umbruch erlebt hat. Automatismen und Laufwege können in dieser kurzen Zeit noch nicht zu 100 Prozent passen. Auch werden die Vorgaben des neuen Trainers einige Zeit in Anspruch nehmen. Gleichzeitig hatte der FCK das mit Abstand schwierigste Auftaktprogramm mit zwei Absteigern, einem euphorisierten Aufsteiger, einem Derby und dem Duell mit dem amtierenden Meister. Im Großteil dieser Spiele waren die Roten Teufel über weite Strecken ebenbürtig.


    Hinzu kommt, dass das fehlende Selbstvertrauen und eine gewisse Unsicherheit eine große Rolle in den schwankenden Leistungen der Mannschaft spielen. Die öffentliche und teilweise unter der Gürtellinie geäußerte Kritik und der damit verbundene Rauswurf von Ex-Trainer Boris Schommers ging gewiss nicht spurlos an der Mannschaft vorbei. Trotzdem ist der Wille auf dem Platz alles zu geben deutlich erkennbar. Die Männer in rot zeigen in den letzten Spielen Tugenden, die Fans sehen wollen und auch von ihrer Mannschaft erwarten. Genau deswegen benötigen Mannschaft und Trainer viel Ruhe und unsere volle Unterstützung. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Knoten platzt und die Mannschaft ihr komplettes Potenzial abrufen kann. Vielleicht schon am kommenden Mittwoch gegen Ingolstadt.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Der erneute Neustart vom Neustart


    Der erneute Neustart vom Neustart

    Der Fehlstart ist perfekt, Trainer Boris Schommers mit sofortiger Wirkung entlassen. Das Potenzial, das eigentliche Saisonziel zu erreichen, ist dennoch vorhanden. Ein Kommentar.


    Nach dem enttäuschenden Auftritt gegen Türkgücü München ist der Fehlstart der Roten Teufel perfekt. Der pfälzische Traditionsverein belegt nach zwei Saisonspielen den letzten Tabellenplatz mit null Punkten und einem Torverhältnis von 0:4 Toren. Dies entspricht einer Bilanz, die eines selbsternannten Spitzenteams nicht würdig ist. Der FCK ist damit wieder mal in der Realität angekommen und muss nach der Trainerentlassung wieder einmal von vorne beginnen.

    Never ending story

    Mit einer großen Euphorie gingen die Fans des 1. FC Kaiserslautern in die neue Saison. So war man sich in FCK-Kreisen doch sicher, dass nun endlich vieles besser wird. Die Never Ending Story rund um die finanzielle Situation schien mit den regionalen Investoren endlich ein positives Ende gefunden zu haben. Auch sportlich lief es zum Ende der vergangenen Spielzeit recht ordentlich. So belegten die Roten Teufel in der so genannten "Corona-Tabelle" Platz 4. Die Neuverpflichtungen schienen ebenfalls Hoffnung zu machen, so gelang es durchweg Spieler zu verpflichten, die ihre Qualitäten in der 3. Liga bereits unter Beweis gestellt haben. Zwar waren die Ergebnisse in der Vorbereitung durchwachsen, doch mit dem 3:0 Sieg und einer ansprechenden Leistung im Testspiel gegen den Zweitligisten SV Sandhausen zeigten sich erste deutliche Verbesserungen.


    Wie schnell solch eine Aufbruchsstimmung innerhalb der ersten drei Pflichtspiele verpuffen kann, sieht man mal wieder am Beispiel des 1. FC Kaiserslautern. Dabei zeigten die Roten Teufel im Pokal gegen Regensburg und zum Ligaauftakt gegen Dresden noch eine halbwegs passable Leistung. Auch am Sonntag gegen Türkgücü München war die Mannschaft von Trainer Schommers zwar bemüht, blieb am Schluss jedoch deutlich hinter den eigenen Erwartungen und enttäuschte auf ganzer Linie. Statt der gewünschten Ruhe und Euphorie herrscht nun wieder Chaos rund um den Berg, welches mit der Entlassung von Boris Schommers einen erneuten Höhepunkt gefunden hat.

    Harmlose Rote Teufel

    Sonntag, 14 Uhr, Grünwalder Straße: Wie schon gegen Dresden tut sich der FCK in München besonders in der Offensive sehr schwer. Über 90 Minuten schafft die Mannschaft es nicht eine richtige Großchance herauszuspielen. Die erneute Erfolgslosigkeit vor dem gegnerischen Tor spricht daher Bände. Mit Florian Pick, Christian Kühlwetter und Timmy Thiele haben den Verein im Sommer ganze 61 Scorerpunkte verlassen. Ein Verlust, der für keinen Verein in Liga drei einfach zu kompensieren wäre. Obwohl mit Marlon Ritter, Marvin Pourié und Rückkehrer Elias Huth Spieler verpflichtet wurden, die ihre Torgefährlichkeit bereits bei früheren Vereinen unter Beweis gestellt haben, kann eine solche Neuformierung in der Offensive nicht sofort greifen. Die wenigen Chancen, die der FCK im Spiel gegen Türkgücü hatte, vergab er kläglich. Besser machte es der Aufsteiger aus München, der mit den ersten beiden Torchancen zwei Treffer erzielte. Dabei sah besonders die Hintermannschaft der Roten Teufel nicht gut aus. Mit viel Einsatz, Leidenschaft und Willen spielte Türkgücü über 90 Minuten Powerfußball und kaufte dem FCK so gut wie in allen Belangen den Schneid ab. Einzig Marvin Pourié wehrte sich nach Kräften und hielt dagegen, wenn auch am Ende etwas übermotiviert. Der FCK ließ alle Grundtugenden vermissen und spielte zu behäbig und mutlos. Nicht das erste Mal unter Boris Schommers. Gerade in der Offensive wirkte vieles zufällig und ohne festen oder einstudierten Plan.

    Das Potential ist vorhanden

    Doch es gibt dieser Tage auch Dinge, die trotzdem Hoffnung machen. Dass diese neuformierte Mannschaft Potenzial besitzt, hat sie ohne Zweifel bereits bewiesen. Mit Anas Bakhat und Mohamed Morabet scheinen die nächsten hoffnungsvollen Talente vom Fröhnerhof eine immer größere Rolle bei den Profis einzunehmen. Auch spielerisch zeigte sich der FCK im Vergleich zu Vorsaison deutlich verbessert. Anstatt langen Bällen versucht die Mannschaft nun spielerische Lösungen zu finden, eine Handschrift von Schommers war durchaus zu erkennen. Mit Marvin Pouriè und Marlon Ritter ist es zudem gelungen, zwei namenhafte und torgefährliche Spieler zu verpflichten. Beide sind jedoch erst spät zur Mannschaft dazu gestoßen, Automatismen konnten dementsprechend noch nicht einstudiert werden. Auch werden die verletzten Spieler Alex Winkler, Marius Kleinsorge und Nicolas Sessa in den kommenden Wochen zur Mannschaft zurückkehren und neue Impulse setzen können. Zudem sollen laut Sportdirektor Boris Notzon in der Offensive noch gestandene Spieler kommen, die den Unterschied ausmachen können und die Mannschaft um weitere und neue Qualitäten bereichern. Warum musste Boris Schommers - trotz dieser vorhandenen Potenziale - den Verein dennoch verlassen?

    Die Systemfrage

    Bereits in der vergangenen Saison diskutierten Fans und Sportjournalisten mehrfach über das von Boris Schommers installierte Spielsystem. So stellte Schommers das mit fünf Siegen und einem Remis funktionierende System in der Winterpause und ohne Not um und fokussierte seine Mannschaft zunehmend auf einen 'ballbesitzenden' Fußball. Gegen München agierten Hikmet Ciftci und Anas Bakhat auf den Halbpositionen im Mittelfeld, weshalb die beiden Außenbahnen ausschließlich von den beiden Außenverteidigern beackert wurden. So hing vor allem Rückkehrer Elias Huth förmlich in der Luft. In seiner Zeit beim FSV Zwickau profitierte Huth vergangene Saison vor allem von den zahlreichen Flanken. 14 Saisontreffer beim FSV sprechen eindeutig dafür, welche Vorlagen Huth als Stürmer benötigt. Obwohl mit Sessa und Kleinsorge derzeit zwei Spieler verletzt sind, die genau diese Rolle auf den Außenbahnen besetzen könnten, müsste die Kaderbreite dennoch genügend Gelegenheiten bieten, solche temporären Ausfälle zu kompensieren.


    Hier stellt sich also eine Systemfrage. Zwar ist die Idee - mit drei zentralen Mittelfeldspielern und dem auf der 9er Position agierenden Marlon Ritter - das Zentrum dicht zu bekommen und dort die Akzente zu setzen, nicht schlecht, doch gerade für die dritte Liga womöglich nicht die ideale Strategie. In der dritten Liga wird viel Wert auf schnellen Tempofußball über die Außen gelegt. Ballbesitzfußball hat in dieser Spielklasse selten Erfolg. Durch das variable und komplexe 4-3-3 wird den Roten Teufeln zudem taktisch viel abverlangt, wodurch es immer wieder zu kollektiven Fehlern kam. Zwar versuchte Boris Schommers während der Spiele immer wieder lautstark nachzujustieren und den Spielern neue Anweisungen zu geben, doch womöglich verlangte er in diesen Momenten zu viel von seiner Mannschaft. Bis zum Schluss blieb der 41-jährige Cheftrainer seiner Linie treu, was ihm wahrscheinlich letztlich zum Verhängnis wurde. Vielleicht war Schommers für seine Vision und seiner Grundidee des erfolgreichen Fußballs sogar nur zur falschen Zeit am falschen Ort.

    Unruhe im Umfeld

    Dass Boris Schommers ein Trainer ist, der polarisiert, bemerkte man spätestens an der letzten Jahreshauptversammlung im vergangenen Dezember. Damals hielt Schommers eine flammende Rede über seine Arbeit und seine Visionen mit der Mannschaft, nahezu alle Mitglieder waren begeistert und applaudierten mit Standing Ovations. Nur ein knappes Jahr später wurde er Zielscheibe vieler Fans. Erst sorgte ein Streit mit FCK-Kultfigur Gerry Ehrmann und dessen Rauswurf für hohe Wellen. Für die Fans war es Grund genug, um auf auf die Barrikaden zu gehen. In der Folge blieb auch zeitweise der sportliche Erfolg aus und die Kritik an Schommers wuchs. Zwar gelang es nach dem Corona Re-Start frühzeitig den Klassenerhalt perfekt machen und das Finale im Verbandspokal zu gewinnen, doch die Schommers-Kritiker blieben.


    Die zu Saisonbeginn von Seiten des Vereins geäußerten Zweifel an der Arbeit des Trainers durch den inzwischen zurückgetretenen Martin Wagner befeuerten die Diskussion um Schommers zusätzlich. Dass Boris Schommers kein einfacher Charakter war wurde deutlich, als mit Timmy Thiele der nächste Spieler gehen musste, der eigentlich gerne geblieben wäre. Schommers Zukunft beim FCK konnte zum damaligen Zeitpunkt bereits keine langfristige sein. Die durchwachsenen und enttäuschenden Auftritte im Verbandspokal, das frühe Aus im DFB-Pokal und auch die beiden Liganiederlagen zum Saisonauftakt wurden Schommers letztendlich zum Verhängnis und waren der Auslöser des knallharten Prozess des Fußballbusiness.


    Nun wird beim FCK also alles wieder über den Haufen geworfen. Der Trainerverschleiß beim 1. FC Kaiserslautern wird zur alljährlichen Routine. Mit Blick auf die bevorstehende Saison ist es dennoch wichtig, sich bewusst zu machen, dass erst zwei Spieltage absolviert wurden. Nach wie vor ist in Sachen Zielsetzung alles möglich. Voraussetzung dafür ist, nun die richtigen Schlüsse aus dem Fehlstart zu ziehen und mit einem neuen Trainerduo wieder zum einfacheren Fußball zurückzukehren, um das zweifelsohne vorhandene Potenzial der Roten Teufel abzurufen. Vor allem braucht es jetzt einen neuen Trainer, der genau weiß, wie die dritte Liga und der FCK funktionieren. Und es muss jemand sein, der in dem Pulverfass Betzenberg die Ruhe bewahren kann.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Saisonauftakt: Bittere Niederlage zum Auftakt


    Saisonauftakt: Bittere Niederlage zum Auftakt

    Am Ende hat's nicht sollen sein. Der FCK verliert sein Heimspiel gegen Dynamo Dresden mit 0:1. Sebastian Mai traf nach einer Ecke für die Gäste.


    Am Ende zu harmlos und ohne Ideen: Der FCK hat das Auftaktspiel der 3. Liga gegen Dresden mir 0:1 verloren. Der Gegentreffer fiel mal wieder durch einen Standard.


    Zum Auftakt der Drittliga-Saison durften das erste Mal seit knapp 6 Monaten wieder Zuschauer in das Fritz-Walter-Stadion. Nach dem bitteren Pokalaus im Elfmeterschießen gegen Regensburg ging es für den FCK gleich gegen den Zweitligaabsteiger und Topfavoriten Dynamo Dresden. Im Vergleich zum Spiel im Pokal wechselte Schommers auf einer Position, für den verletzten Röser spielte Pourie von Beginn. Damit standen neben Pourie mit Rieder, Hlousek und Rückkehrer Huth gleich 4 Neuzugänge in der Startelf.

    Pechvogel Kraus, FCK mit Chancenplus

    Die ersten Minuten der Partie waren von beiden Mannschaften hart umkämpft, gerade im Mittelfeld rieben sich die Akteure auf. Der FCK tat sich dabei besonders im Spielaufbau immer wieder schwer und hatte immer wieder haarsträubende Abspielfehler im Spiel nach vorne, die aber kein Nachspiel hatten. Die erste richtige Torchance der Partie musste dementsprechend aus einer Standardsituation resultieren und die hatte Dynamo. Nach einem Eckball prüfte Kevin Kraus seinen eigenen Keeper äußerst unglücklich, den nachfolgenden Abpraller verwertete Dynamos Sebastian Mai zum 0:1. Im direkten Gegenzug hatte der FCK die große Chance auf den prompten Ausgleich, nachdem sich Schad auf der rechten Seite durchsetzte und in die Mitte passte, scheiterte Elias Huth am gegnerischen Torhüter. In der Folge kamen die Roten Teufel besser ins Spiel und kamen zu weiteren Abschlüssen, blieb aber insgesamt zu harmlos und ideenlos. Kurz vor Pause sah der ehemalige Lautrer Paul Will auf Seiten der Gäste nach einem absichtlichen Handspiel die gelb-rote Karte. Damit ging der FCK mit einem Rückstand und einem Mann mehr in die Pause.

    FCK ohne Ideen und Durchschlagskraft

    Nur wenige Minuten nach dem Seitenwechsel hatte der FCK Glück nicht höher in Rückstand zu geraten, nach einem erneuten Eckball klärte Schad in höchster Not vor der Linie. Die Partie wurde nun deutlich hitziger und der FCK übte nun mehr Druck aus, wenngleich den Pfälzern weiterhin wenig einfiel. Immer wieder liefen die Roten Teufel nun an und die Angriffe häuften sich, doch gerade im letzten Drittel fehlte der letzte Pass und die Durchschlagskraft, weshalb oftmals nur der Abschluss aus großer Distanz übrig blieb. Auch in der Folge blieb der FCK extrem harmlos und tat sich trotz Überzahl spielerisch schwer. Auch die letzte Schlussoffensive sollte bis zum Abpfiff keinen Ertrag finden.


    Eine bittere Niederlage für die Roten Teufel zum Auftakt. In der Defensive stand man zwar stabil und ließ nur wenig zu, doch in der Offensive erkannte man deutliche Schwächen und man tat ich über die kompletten 90 Minuten schwer. Dementsprechend muss sich der FCK an die eigene Nase fassen, denn hier war deutlich mehr drin.


    1. FC Kaiserslautern – Dynamo Dresden 0:1 (0:1)


    Aufstellung FCK:

    Spahic - Schad, Kraus, Sickinger, Hlousek – Rieder (87. Scholz), Ciftci, Bachmann (65.Ritter), Zuck (58.Skarlatidis) - Pourie, Huth


    Aufstellung SGD:

    Broll - Becker, Mai, Knipping, Meier - Stark, Will, Weihrauch (88. Hartmann) - Vlachodimos, Daferner (82.Stor), Diawusie (75. Königsdörffer)


    Tore:

    0:1 Mai (18. Minute)


    Kartenvergabe:

    Zuck, Bachmann | Will (gelb-rot), Diawusie, Vlachodimos, Weihrauch


    Zuschauer:

    -


    Quelle: Treffpunkt Betze