Beiträge von Dominik

    Diskussionsthema zum Artikel: Drei Punkte und viele Erkenntisse


    Drei Punkte und viele Erkenntisse

    Der Befreiungsschlag ist gelungen. Gegen den SCP zeigte der 1. FC Kaiserslautern eine couragierte Leistung und stoppte den Negativtrend. Ein Sieg, der mehr als nur drei Punkte wert ist.


    Viele Verletzte, darunter einige Leistungsträger, eine Serie von fünf Spielen ohne Sieg und mit dem SC Paderborn ein Gegner, der in der Liga noch ungeschlagen ist. Schlimmer hätte es für den 1. FC Kaiserslautern vor dem neunten Spieltag kaum kommen können. Doch die Roten Teufel trotzten den Widrigkeiten mit Einsatz und Mentalität und fuhren den ersten Heimsieg der Saison ein. Auch wenn das Spiel kein Leckerbissen war und vor allem spielerisch noch viel Luft nach oben war, ließ die Mannschaft einige ihrer Stärken aufblitzen.


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    Die Gunst der Stunde genutzt


    Aufgrund der vielen Ausfälle musste FCK-Trainer Markus Anfang sein System umstellen. Er wechselte von seinem gewohnten 4-4-3 auf eine Dreierkette, um vor allem das Zentrum zu stärken, wodurch Luca Sirch für Boris Tomiak in der Dreierkette und Afeez Aremu für den angeschlagenen Marlon Ritter im defensiven Mittelfeld ihr Startelfdebüt gaben. Zudem wurden die beiden Außenbahnen mit Jean Zimmer und dem ebenfalls erstmals in der Startelf stehenden Florian Kleinhansl besetzt. Damit vertraute Anfang aufgrund der Ausfälle vor allem im Defensivverbund Spielern, die zuletzt kaum eine Rolle gespielt hatten. Somit kamen an diesem neunten Spieltag alle Spieler mindestens einmal zum Einsatz.


    Die Neuen zahlten das Vertrauen mit starken Leistungen zurück. Als Krönung erzielte Luca Sirch in seinem ersten Profispiel von Beginn an das vorentscheidende 2:0. Mit viel Einsatz und Kampfgeist hielt die Defensive mit den Paderbornern eine der besten Offensiven der Liga vom eigenen Tor fern. Auch wenn sich mit zunehmender Spieldauer die fehlende Spielpraxis und Fitness bemerkbar machte, zeigten Kleinhansl, Sirch und Aremu, dass sie mehr als nur ernsthafte Alternativen sind und Markus Anfang in den nächsten Wochen nicht auf sie verzichten kann. Sobald alle Spieler wieder zur Verfügung stehen, wird der Trainer die Qual der Wahl haben.

    Eine intakte Mannschaft


    Fußballerisch hatte der FCK jedenfalls deutlich Luft nach oben. Zu selten gelang es den Hausherren, mit Kombinationsfußball nach vorne zu spielen. Aufgrund der defensiven Kompaktheit litt das Offensivspiel erheblich. So war der verdiente Sieg nicht das Ergebnis spielerischer Überlegenheit - hier war Paderborn tatsächlich die bessere Mannschaft - sondern der Wille und die Entschlossenheit waren letztlich ausschlaggebend. Exemplarisch dafür war das Anlaufen der vorderen Dreierreihe mit Yokoto, Ache und dem unermüdlichen Hanslik, die immer wieder Wege zustellten und bereits in der Offensive die Verteidigung übernahmen. Ache belohnte sich für diesen Einsatz mit dem 1:0, als er den gegnerischen Torhüter zu einem Fehler zwang. Sicherlich kann man hier von Glück sprechen, dass der Ball durchrutschte, aber genau dieses Glück muss man sich erarbeiten.


    Die in den letzten Wochen bemängelte fehlende Gier zeigt sich nicht nur in der Gier, Tore zu schießen, sondern auch in der Gier, Tore zu verhindern. Elvedi, Sirch und Heuer warfen sich mit allem, was sie hatten, in die Schüsse der Paderborner und versuchten mit unbändigem Willen, ein Gegentor zu verhindern.

    Ein weiter so muss es geben


    Auch das Mannschaftsgefüge scheint von Woche zu Woche mehr zusammenzuwachsen. Spieler, die lange Zeit außen vor waren, blieben ruhig, warteten auf ihre Chance und nutzten sie. Beim Tor von Sirch rannte die ganze Bank zum Jubeln auf den Platz, jeder gönnt dem jeweils anderen und stellt seine persönlichen Ansprüche hinten an. So wie Marlon Ritter, der noch nicht bei 100 Prozent war und deshalb zunächst auf der Bank Platz nehmen wollte, keinen falschen Ehrgeiz zeigte und nach seiner Einwechslung mit einer überragenden Leistung das Spiel entschied. Die Frage ist nur, ob es dem FCK gelingt, diese Mentalität und Einsatzbereitschaft auch in anderen Spielen als den Spitzenspielen auf den Platz zu bringen.


    Dass nicht alles perfekt war und vieles zu Gunsten des FCK lief, weiß auch Markus Anfang, der das Spiel wie die Mannschaft richtig einzuordnen weiß. Dennoch kann der Sieg als Wendepunkt gewertet werden, der neben Selbstvertrauen auch wichtige Erkenntnisse gebracht hat. Im Kader stehen nun weitere ernstzunehmende Alternativen zur Verfügung, die den Konkurrenzkampf weiter anheizen werden, zumal die Pfälzer mit der Dreierkette deutlich besser zu funktionieren scheinen. Es bleibt abzuwarten, ob die Roten Teufel ihre Leistungen bestätigen können. Mit Fortuna Düsseldorf wartet das nächste Topspiel unter Flutlicht - und das kann der FCK bekanntlich.

    Diskussionsthema zum Artikel: Anfang überrascht: Zurück zu den Wurzeln des Erfolgs


    Anfang überrascht: Zurück zu den Wurzeln des Erfolgs

    Zwei-Tore-Führung und zwei Punkte verspielt: Nach dem Last-Minute-Ausgleich dürfte der Frust beim 1. FC Kaiserslautern tief sitzen. Dennoch überwiegen die positiven Aspekte.


    Unterschiedlicher konnten die Vorzeichen vor dem Zweitliga-Topspiel am Samstagabend kaum sein. Während der 1. FC Kaiserslautern im letzten Spiel wohl eine der schlechtesten Saisonleistungen ablieferte und zudem in den letzten beiden Spielen insgesamt sieben Gegentore kassierte, reiste der Hamburger Sportverein vergleichsweise mit einem Torverhältnis von 9:1 und demnach mit breiter Brust zum Betzenberg.


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    Doch der Matchplan der Roten Teufel schien voll aufzugehen: Gegen die wohl beste Offensive der Liga präsentierten such die Hausherren äußerst griffig, ließen über weite Strecken wenig zu und setzten in den entscheidenden Momenten immer wieder Nadelstiche. Zwar reichte es trotz einer 2:0-Führung nur zu einem Unentschieden, doch die Herangehensweise könnte ein Fingerzeig für die kommenden Spiele sein, wie es dem FCK gelingen könnte, wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden.

    Die richtigen Rückschlüsse gezogen


    Bereits kurz nach dem Spiel in Hannover hatte Trainer Markus Anfang eine gründliche Aufarbeitung der schwachen Leistung angekündigt. Tatsächlich scheint Anfang wichtige Erkenntnisse aus der Analyse gezogen zu haben. Auf insgesamt vier Positionen nahm er Veränderungen in der Startelf vor, den größten Einfluss hatte aber wohl die Systemumstellung von 4-3-3 auf 4-2-3-1 mit einer Doppelsechs, bestehend aus Boris Tomiak und Filip Kaloc. Vor allem Kaloc profitierte von der Umstellung und zeigte sich deutlich formverbessert, da er mit Boris Tomiak einen zweikampfstarken Nebenmann hatte. Die weiteren Vorteile: Die Lautrer traten deutlich kompakter auf und ließen dem HSV besonders im Zentrum kaum Raum zur Entfaltung, und Leistungsträger Jan Gyamerah konnte endlich auf seiner angestammten Position spielen. Als Rechtsverteidiger zeigte er, warum er auf dieser Position bereits über 200 Zweitligaspiele absolviert hat, Gyamerah nahm HSV-Shootingstar Fabio Balde komplett aus dem Spiel.


    Obwohl Markus Anfang von seiner Idee des Offensivfußballs etwas abrückte und defensiver agieren ließ, blieb der FCK in der Offensive stets gefährlich. Vor allem die beiden Flügelspieler Opoku und Tachie konnten mit ihrem Konterspiel immer wieder Nadelstiche setzen. Eigentlich ist der Kader des 1. FC Kaiserslautern wie geschaffen für diese Spielweise, aus einer kompakten Abwehr heraus das Mittelfeld schnell zu überbrücken und über die schnellen Stürmer zum Abschluss zu kommen. Markus Anfang hat im Spiel gegen Hamburg alles richtig gemacht, indem er von seiner progressiven Idee zum pragmatischen und bewährten System zurückgekehrt ist.

    Immer wieder dieser Fehlerteufel


    Obwohl die Roten Teufel lange Zeit bissig in den Zweikämpfen waren, gut verteidigten und so kaum Torchancen zuließen, machten sie es sich teilweise selbst schwer. Im Spielaufbau war die Idee des gepflegten Herausspielens zwar schön anzusehen, aber auch gegen den HSV brachte sich der FCK das eine oder andere Mal selbst in Bedrängnis. Im Spiel nach vorne unterliefen den Spielern immer noch zu viele Abspiel- oder technische Fehler, die der HSV zum Glück nicht ausnutzen konnte. In Spielen gegen auf dem Papier qualitativ bessere Gegner sind es oft die vermeintlich kleinen Fehler, die bestraft werden. So geschehen kurz vor dem 2:1-Anschlusstreffer, als Linksverteidiger Erik Wekesser den Ball abschirmen wollte und stattdessen einen Eckball verursachte. Auch dass Julian Krahl anschließend nicht energisch aus dem Tor stürmte, war maximal unglücklich, denn bis dahin hatte der HSV in 72 Minuten keine nennenswerte Torchance.


    Insgesamt leistet sich der FCK einfach noch zu viele einfache Fehler und Unkonzentriertheiten, die oft eiskalt bestraft werden. Da hilft es auch nicht, wenn man über die gesamte Spielzeit gut verteidigt und die Taktik und Einstellung stimmt, wenn mindestens ein Fehler pro Spiel vorprogrammiert ist.

    Eine andere Liga


    Was wären die Pfälzer ohne ihre Lebensversicherung Ragnar Ache? Der Stürmer erzielte im fünften Spiel bereits sein viertes Tor - und das gleich mit der ersten echten Chance des Spiels. Auch die Rückkehr von Marlon Ritter machte sich bemerkbar, der das Potenzial besitzt, ein Spiel mit einem genialen Moment zu entscheiden. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass der FCK extrem von einzelnen Spielern abhängig ist. Dazu zählen auch Boris Tomiak oder Julian Krahl, der seine Hintermannschaft wieder einmal ein ums andere Mal rettete. Aber auch Aaron Opoku ist in seiner derzeitigen Form nur schwer zu ersetzen.


    Hinzu kommen Verletzungen wie die von Kenny Redondo oder Daisuke Yokota, die dem Team qualitativ fehlen. Andere Spieler machen ihre Sache zwar gut, haben ihre Unverzichtbarkeit aber noch nicht unter Beweis gestellt. Das zeigte sich auch im Spiel gegen den HSV. Nach dem Anschlusstreffer brachten die Gäste mit Dompé, Karabec und Selke eine Qualität von der Bank, von der der FCK nur träumen kann. Alle drei veränderten den Spielverlauf entscheidend und trugen zur Drangphase des HSV und schließlich zum Ausgleich bei. Die Lautrer mussten ihrerseits aus Kraftgründen wechseln, da Ritter, Ache und Gyramerah nach ihren Ausfällen noch nicht wieder hundertprozentig fit waren. In der Folge gelang es kaum, für Entlastung zu sorgen. Hier zeigt sich, dass die Roten Teufel einfach noch nicht mit den Topteams mithalten können, die vor allem finanziell andere Möglichkeiten haben.

    Das Positive mitnehmen


    Natürlich fühlte sich der Ausgleichstreffer in der 95. Minute wie eine Niederlage an. Dennoch hat der FCK über weite Strecken eine sehr gute Leistung gezeigt und einer der Topmannschaften der 2. Liga Paroli geboten. Vor allem in der Defensive sorgte die Umstellung auf die Doppelsechs für mehr Stabilität und Kompaktheit im bisher so anfälligen Zentrum. Darauf lässt sich aufbauen.


    Markus Anfang hat die offensichtlichen Probleme erkannt, seine Marschroute angepasst, einen Schritt zurück gewagt und damit gezeigt, dass er durchaus flexibel agieren kann. Das bietet eine gute Grundlage, um den Entwicklungsprozess weiter voranzutreiben. Es bleibt zu hoffen, dass die verletzten Spieler bald zurückkehren und somit neben einer verlässlichen Stammelf auch eine adäquate Ersatzbank zur Verfügung steht.

    Diskussionsthema zum Artikel: Die eigenen Grenzen aufgezeigt bekommen


    Die eigenen Grenzen aufgezeigt bekommen

    Der 1. FC Kaiserslautern kassiert in einem wilden Spiel gegen Hertha BSC Berlin nicht nur die erste Saisonniederlage, sondern auch eine wichtige Lektion in Sachen eigener Entwicklung.


    Nach einem gelungenen Saisonstart mit zwei Auswärtssiegen und einem Unentschieden wartete am 4. Spieltag mit der Hertha der erste selbsternannte Aufstiegsfavorit als Gegner. In einer spektakulären Partie präsentierte sich der 1. FC Kaiserslautern über weite Strecken auf Augenhöhe und zeigte, welche Qualität in der Mannschaft steckt. Dennoch mussten sich die Lautrer nicht unverdient geschlagen geben, da sie in ihrer Entwicklung noch nicht so weit sind wie die Topteams der Liga.


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    Personelle Flexibilität


    Gegen Berlin konnte Trainer Markus Anfang bis auf die Langzeitverletzten Hendrick Zuck und Frank Ronstadt fast aus dem Vollen schöpfen. Für den kurzfristig verpflichteten Daisuke Yokota kam ein Einsatz zu früh, da er noch nicht mit der Mannschaft trainieren konnte. Gerüchte aus Dresden, Anfang vertraue nur dem gleichen Personal, können in seiner bisherigen Zeit in Kaiserslautern keinesfalls bestätigt werden: So stand unter anderem Philipp Klement nach seiner starken Leistung gegen Münster in der Startelf. Insgesamt veränderte Markus Anfang seine Startelf auf vier Positionen. Vor allem in der Offensive hatte der Cheftrainer die Qual der Wahl und vertraute auf den wiedergenesenen Aaron Opoku sowie Daniel Hanslik. Dickson Abiama, der am vergangenen Spieltag noch in der Startelf stand, schaffte es gegen Berlin nicht in den Kader. In der Viererkette kehrte Almamy Toure als Rechtsverteidiger zurück und ersetzte Jean Zimmer.


    Statt auf ein schnelles Umschaltspiel, etwa mit Kenny Redondo auf der rechten Seite, zu setzen, agierte Philipp Klement als verkappter Spielmacher auf dem rechten Flügel, zog immer wieder in die Mitte und versuchte gemeinsam mit Marlon Ritter das Spiel zu gestalten. Durch die verschiedenen Spielertypen, die mehrere Positionen gleichzeitig besetzen können, sind die Roten Teufel nicht nur in der Lage, mit unterschiedlichen taktischen Ausrichtungen zu beginnen, sondern diese auch während des Spiels individuell anzupassen und so vor allem in der Offensive für die gegnerische Mannschaft unberechenbarer zu werden. Gleichzeitig sorgt der ausgeglichene Kader für den gesunden Konkurrenzkampf, den sich jeder Trainer wünscht.

    Problemzone: Verteidigung


    Wer in einem Heimspiel drei Tore schießt, kann eigentlich nicht so viel falsch gemacht haben. Wären da nicht vier Gegentore und eine teilweise desolate Abwehrleistung gewesen, die am Ende den Ausschlag gaben. Die Defensive bleibt auch unter Markus Anfang weiterhin das Sorgenkind der Roten Teufel. Lediglich gegen Münster blieb der FCK ohne Gegentor. Einzelne Spieler dafür verantwortlich zu machen, wäre wohl zu plump - schließlich hat Trainer Anfang schon verschiedene Varianten mit Boris Tomiak auf der Sechs oder wie zuletzt in der Innenverteidigung getestet. Vor allem auf der Position vor der Abwehr im Mittelfeld scheint eine Idealbesetzung zu fehlen. Dem zweikampfstarken und ballsicheren Jan Gyamerah fehlt noch ein wenig das Gespür dafür, in welchen Räumen er sich in welchen Situationen bewegen muss.


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    Ein Spiel mit dem Feuer ist allerdings der neue Ansatz, den Ball von hinten flach nach vorne spielen zu wollen. Gerade wenn die Abwehr nicht sattelfest ist, können diese Ballverluste schnell zu Gegentoren führen. Aber nicht nur unerklärliche Abspiel- und Stellungsfehler, sondern auch ein teilweise passives Verhalten gegen den Ball sind ein Grund für die Gegentorflut der Roten Teufel. Gerade beim zweiten und dritten Gegentreffer konnten sich die Berliner ohne große Gegenwehr bis zum Strafraum durchkombinieren oder einfach durchlaufen. Dabei nimmt sich der FCK immer wieder Phasen im Spiel, in denen er derart passiv agiert und regelrecht um ein Gegentor bettelt. Dabei schien diese Schwäche im Vergleich zur Vorsaison schon etwas behoben.

    Mut wird nicht belohnt


    So sehr die Defensive Schwächen offenbarte, so sehr überzeugte die Offensive. Vor allem die Standardsituationen der Hausherren waren gegen Berlin stets brandgefährlich. Aber auch das Kombinationsspiel konnte sich sehen lassen, vor allem die Techniker Ritter, Opoku und Klement sprühten vor Spielfreude. So war es nicht verwunderlich, dass sich der FCK ein deutliches Chancenplus erspielte. Einzig die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig.


    Entsprechend mutig zeigte sich auch Trainer Anfang, der nach dem 3:3 deutlich offensiver umstellte und mit Ragnar Ache und Jannik Mause zwei weitere Stürmer brachte. Trotz zahlreicher Chancen fehlte dem 1. FC Kaiserslautern, allen voran Ragnar Ache, das nötige Quäntchen Glück zum Torerfolg. Und so kam es, wie es kommen musste: Die Pfälzer kassierten noch das 3:4. So hart kann Fußball manchmal sein. Aber vielleicht ist eine mutige Herangehensweise genau das Richtige für eine sehr gut funktionierende Offensive, um auf diese Weise die unsichere Defensive zu stärken.

    Entwicklung weiter vorantreiben


    Auch wenn das Spiel aufgrund der Qualität der Berliner Mannschaft nicht unverdient verloren ging, war der FCK auf jeden Fall ebenbürtig und hätte mit etwas Glück sogar als Sieger vom Platz gehen können. Dennoch sollte das Spiel wichtige Erkenntnisse und Eindrücke für den Entwicklungsprozess liefern.


    Gerade die Umstellung auf ein völlig neues Spielsystem braucht Zeit und auch Rückschläge sind zu erwarten. Wichtig ist nur, dass man sich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen lässt. Auch wenn noch einiges fehlt, um zu den Topteams der Liga zu gehören, ist der Saisonstart der durchaus gelungen und eine Weiterentwicklung erkennbar. Die anstehende Länderspielpause bietet nun weitere Möglichkeiten, die Abläufe vor allem in der Defensive zu festigen, um in den nächsten beiden Spielen gegen Hannover und den HSV bereits den nächsten Schritt zu machen.

    Diskussionsthema zum Artikel: Lauterns Spiel mit dem Feuer


    Lauterns Spiel mit dem Feuer

    Einfach nicht konstant genug: Der FCK muss im Abstiegskampf weiter zittern. Funkels improvisierte personelle und taktische Umstellungen in Berlin brachten keinen Erfolg.


    Noch vor wenigen Wochen sah es für den 1. FC Kaiserslautern alles andere als rosig aus. Auf einem direkten Abstiegsplatz schien die Hoffnung auf den Klassenerhalt in weite Ferne gerückt. Doch mit zwei überzeugenden Siegen, die so nicht zu erwarten waren, haben sich die Roten Teufel eine hervorragende Ausgangsposition geschaffen. Im Auswärtsspiel bei Hertha BSC Berlin hätte ein Sieg zum vorzeitigen Klassenerhalt gereicht. Entsprechend motiviert dürfte Funkels Mannschaft eigentlich gewesen sein. Keine Frage: Im Abstiegskampf zu verlieren, kann passieren. Doch im Olympiastadion ließen die Roten Teufel nicht zum ersten Mal so ziemlich alles vermissen, was sie in den letzten Spielen so stark gemacht hatte.


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    Funkels treue Linie


    Mit dem gelbgesperrten Filip Kaloc und dem kurzfristig erkrankten Daniel Hanslik musste FCK-Trainer Friedhelm Funkel gleich zwei Leistungsträger ersetzen. Für Kaloc rückte etwas überraschend Nikola Soldo in die Startelf, der unter Funkel bislang kaum eine Rolle gespielt hatte, sich seinen Einsatz aber durch Trainingsleistungen und vorbildliches Verhalten verdient hatte. Die Kölner Leihgabe habe seine Reservistenrolle ohne Murren akzeptiert, erklärte Funkel im Vorfeld des 33. Spieltags. Die Startelf-Nominierung von Soldo macht deutlich, dass Funkel nur Spielern vertraut, die sich dem gemeinsamen Ziel unterordnen und voll mitziehen. Gleichzeitig scheint sich trotz eines Kaders von über 20 Feldspielern kaum jemand aufzudrängen. Fallen mehrere Leistungsträger gleichzeitig aus, wird es extrem schwierig, diese 1:1 zu ersetzen.


    Symptomatisch dafür ist auch ein Blick auf die Bank der Roten Teufel: Bis auf Dickson Abiama hat es keiner der verfügbaren Winterneuzugänge in den Kader geschafft. Auch sonst kommt derzeit wenig Entlastung und Druck von der Bank, weshalb Funkel oft keine anderen Optionen hat. Nikola Soldo, der an den ersten beiden Gegentoren direkt beteiligt war, verließ den Platz im Übrigen in der 64. Minute als großer Verlierer.

    Alles eine Frage des Systems?


    Neben Soldo kehrten auch Jean Zimmer und Marlon Ritter in die Startformation zurück. Dafür musste etwas überraschend Almamy Touré weichen, der in den letzten Spielen zu alter Form zurückgefunden hatte. Grund für die personellen Veränderungen war eine erneute Systemumstellung. Etwas überraschend setzte Funkel auf die Viererkette, mit der der FCK in der Rückrunde nur selten zum Erfolg gekommen war. Überraschend insofern, als die Lautrer mit der Dreierkette aus den letzten beiden Spielen sechs Punkte holten und mit insgesamt sieben Treffern ihre Offensivstärke wiederentdeckten.


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    Dabei änderte sich nicht nur die defensive Ausrichtung, auch die Offensive war betroffen. Kenny Redondo rückte aus dem Zentrum auf die linke Außenbahn, war dort nicht so präsent wie zuletzt und etwas zu weit nach vorne gerückt, so dass er sein laufintensives Pressing nicht umsetzen konnte. Mit einem Spieler mehr auf der Seite konnte auch Tymoteusz Puchacz seine gewohnte Stärke, die Linie rauf und runter zu laufen, nicht wie gewohnt ausspielen. Zudem war Ragnar Ache oft auf sich allein gestellt und der Strafraum oft nicht ausreichend besetzt, da Marlon Ritter die Bälle tief in der eigenen Hälfte erobern musste. Die Spielweise, mit vielen langen Bällen und Standardsituationen zum Torerfolg zu kommen, ging nur bedingt auf. Vielmehr zeigte sich, dass die Pfälzer mit der Viererkette kaum spielerische Lösungen fanden. Wenn es gefährlich wurde, dann meist durch Einzelaktionen von Puchacz und Ritter. Letzterer stellte mit einem Traumtor per Freistoß einmal mehr seine individuelle Klasse unter Beweis. Mit der Dreierkette ist der FCK in der Offensive auf jeden Fall deutlich gefährlicher, da viel mehr Spieler im letzten Drittel beteiligt sind und so mehrere Optionen zur Verfügung stehen.

    "Willkommen beim FCK, ihre Bestellung bitte"


    Auch in der Defensive präsentierten sich die Roten Teufel im Gegensatz zu den letzten Spielen nicht sattelfest. Während die Außenverteidiger nicht durch einen zusätzlichen Abwehrspieler abgesichert wurden, waren die Abstände zwischen den einzelnen Positionen viel zu groß und die Berliner hatten leichtes Spiel, in die freien Räume zu spielen und so die letzte Kette ein ums andere Mal viel zu leicht zu überspielen. Auch wenn dieses Thema zuletzt vor allem bei Trainer Friedhelm Funkel für Kritik sorgte: Eigentlich ist der FCK aufgrund seines Kaders prädestiniert für eine Dreierkette. Fallen jedoch mehrere Spieler aus, muss der 70-Jährige wohl oder übel improvisieren, vor allem im laufintensiven Mittelfeld, wo Kaloc und Hanslik fehlten.


    Dennoch war für die Pfälzer wieder einmal deutlich mehr drin - so lässt sich im Übrigen die gesamte Saison in einem Satz zusammenfassen. Wären da nicht die vielen Gegentore. Mit 64 Gegentoren stellt der FCK die zweitschlechteste Abwehrreihe der 2. Liga. Fast noch schlimmer als die Anzahl der Gegentore ist die Art und Weise, wie die Gegentreffer zustande kommen. Die Roten Teufel laden ihre Gegner förmlich zum Toreschießen ein, so auch gegen Berlin. Das Foul vor dem Elfmeter war ebenso ungestüm und unglücklich wie die Slapstick-Einlage beim ersten Klärungsversuch. Danach zeigte die Mannschaft Moral, kämpfte sich zurück und belohnte sich mit dem Ausgleich, nur um sich kurz vor der Pause durch einen schnell ausgeführten Einwurf überrumpeln zu lassen und den erneuten Rückstand zu kassieren. Generell ließ der FCK dem Gegner oft viel zu viel Platz. Auch einfache Fehlpässe über wenige Meter in der Vorwärtsbewegung, wie beim dritten Gegentreffer, brechen der Mannschaft auf Dauer das Genick. Gerade in dieser Liga werden Fehler sofort bestraft und sind gerade in dieser engen Liga tödlich. Fehler, die der FCK viel zu oft gemacht hat.

    Glück im Unglück


    Natürlich machte sich nach der Niederlage und dem verpassten vorzeitigen Klassenerhalt Ernüchterung breit. "Wir haben unsere Leistung nicht auf den Platz bekommen", lautete ein Erklärungsversuch, der nach 33 Spieltagen und der insgesamt 17. Niederlage wie eine hohle Phrase klingt. Auch die spielerische Leistung glich einem Schritt in die falsche Richtung. Doch noch hat der FCK nach wie vor alles selbst in der Hand. Durch die Niederlage von Hansa Rostock ist zumindest der direkte Abstieg nicht mehr möglich. Ob es nun zu einem finalen Krimi gegen Eintracht Braunschweig kommt, entscheidet Wehen Wiesbaden. Doch der FCK mag es bekanntlich dramatisch.


    #BSCFCK: Die Spielernoten der Treffpunkt Betze-Redaktion:


    Diskussionsthema zum Artikel: Der FCK mit den Problemen eines Absteigers


    Der FCK mit den Problemen eines Absteigers

    Der FCK hat gegen Fürth erneut fahrlässig wichtige Punkte im Abstiegskampf verschenkt. Das Schema ist dabei immer gleich: Löchrige Defensive trifft auf harmlose Offensive.


    Wenn ein Zweitligist einen Aufbaugegner braucht, dann ist der 1. FC Kaiserslautern derzeit wohl der Ansprechpartner Nummer 1. Gegen kein anderes Team fällt es derzeit so leicht, Tore zu schießen, wie gegen die Roten Teufel. Beim Auswärtsspiel im Sportpark Ronhof stand die Mannschaft von Friedhelm Funkel in der Defensive sehr stabil und ließ vor allem in der ersten Halbzeit keinen Torschuss der harmlosen Fürther zu. Dennoch stand der FCK am Ende wieder einmal mit leeren Händen da, weil er seine altbekannten Probleme einfach nicht in den Griff bekommt. Probleme, die eindeutig für einen Absteiger sprechen.


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    Der FCK und seine zwei Halbzeiten


    In der Tat war der FCK in der ersten Halbzeit sogar die bessere Mannschaft, auch wenn sich die Lautrer nur wenige Torchancen erspielen konnten. Die Roten Teufel standen tief und ließen nichts auf das Tor von Robin Himmelmann zu. Auch in den Zweikämpfen waren die Männer in Rot voll da. Die defensive Ausrichtung von Friedhelm Funkel schien aufzugehen, allerdings auf Kosten der Offensive. Viele Ballgewinne wurden teilweise planlos hoch und weit nach vorne geschlagen. Nach dem Motto: Die schnellen Außen mit Richmond Tachie und Aaron Opoku werden den Ball schon erobern oder Ragnar Ache wird den Ball schon festmachen können. Wenig überraschend war es dann ein Geniestreich von Marlon Ritter, der das 1:0 für die Roten Teufel einleitete. Ansonsten gelang dem FCK offensiv nicht viel.


    Mit der Führung im Rücken zog sich der FCK wie gewohnt zurück und überließ dem harmlosen Gegner mehr Ballbesitz. Dadurch verfielen die Gäste in der zweiten Halbzeit in Passivität und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der Gegentreffer fallen würde. Wieder einmal gelang es dem FCK nicht, die gute Leistung aus der ersten Halbzeit mit in die Kabine zu nehmen.

    Kaum Alternativen vorhanden


    Entscheidend für den Bruch im Lauterer Spiel war die vermutlich schwere Verletzung von Julian Niehues, der bis zu seiner Verletzung sehr gute Arbeit geleistet hatte. Niehues agierte vor der Abwehr als Bewacher des Fürther Kapitäns Branimir Hrgota, der dadurch fast aus dem Spiel genommen wurde. Doch die Verletzung zwang Friedhelm Funkel zu einem Wechsel. Mit Tobias Raschl kam folgerichtig ein Spieler für diese Position, auch wenn er ein anderer Spielertyp ist. Raschl ähnelt in seiner Spielweise eher einem Marlon Ritter als einem defensiv denkenden Sechser wie Niehues. Dadurch hatte Hrgota in der zweiten Halbzeit deutlich mehr Platz und war maßgeblich an den beiden Gegentoren beteiligt. Mangels ernsthafter Alternativen gab es keine andere Möglichkeit.


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    Auch offensiv versuchte Funkel neue Akzente zu setzen und ließ die beiden Flügelstürmer Opoku und Tachie auflaufen, die sich aber kaum durchsetzen konnten. Auch Dickson Abiama und Philipp Hercher blieben nach ihrer Einwechslung blass. Ebenso harmlos blieb Ragnar Ache, der zwar ein Tor machte, aber gegen Gideon Jung kein Land sah - auch hier fehlte es deutlich an Alternativen. Die gesamte Offensive funktionierte in der zweiten Halbzeit nicht mehr, woraufhin der Fokus in der Defensiveausrichtung lag.

    Im Stile eines Absteigers


    Gut gekämpft, in letzter Minute verloren und unterm Strich mal wieder keine Punkte. In der Schule hieß es früher, man habe sich zwar stets bemüht, aber zu mehr hat es nicht gereicht. Die Roten Teufel haben wieder einmal geführt und sich selbst um den verdienten Lohn gebracht. Insgesamt leistet sich der FCK zu viele Fehler und Gegentore - gerade in dieser engen zweiten Liga entscheiden oft Nuancen. Und in jedem Spiel zwei, drei Gegentore zu kassieren, bricht am Ende jeder Mannschaft das Genick. Hinzu kommt die Abhängigkeit von einem Stürmer wie Ragnar Ache: Fällt er aus oder wird er komplett aus dem Spiel genommen, ist der FCK wie gegen Fürth aufgeschmissen. Auch die Tatsache, dass viele Aktionen in der Offensive Zufallsprodukte sind und man sich mehr auf die individuelle Klasse einzelner Spieler wie Marlon Ritter oder Tymoteusz Puchacz verlässt, reicht einfach nicht aus. Zudem fehlt in manchen Situationen das gewisse Etwas, die letzte Gier, das Tor oder den Zweikampf zu gewinnen. Alles Punkte, die in den letzten Jahren auch bei fast allen Absteigern zu beobachten waren.

    Fünf Endspiele


    Dennoch ist der FCK de facto noch nicht abgestiegen. Und er wird es auch am nächsten Spieltag nicht sein. Die Leistungen der letzten Wochen machen weiterhin Mut, den Bock irgendwann doch noch umzustoßen, auch wenn die Zeit drängt. Vor wenigen Wochen schien der FCK nach der bitteren Derbypleite gegen den KSC schon so gut wie abgestiegen zu sein und zeigte im darauffolgenden Spiel gegen Rostock sein anderes Gesicht. Wenn der FCK diese Spielfreude, Einsatzbereitschaft und mannschaftliche Geschlossenheit an den Tag legen kann, wird er es schaffen, denn er hat es weiterhin selbst in der Hand. Verlieren ist für den FCK allerdings fast schon verboten. Am besten starten die Pfälzer ihre Aufholjagd gleich im ersten Endspiel gegen Wehen Wiesbaden.


    #SGFFCK: Die Spielernoten aus der Treffpunkt Betze-Redaktion:

    Diskussionsthema zum Artikel: So geht Abstiegskampf!


    So geht Abstiegskampf!

    Mit dem 3:2 gegen Osnabrück holt der FCK wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg. Genie und Wahnsinn lagen nah beieinander - und dazwischen gab's ganz viel Betze-Mentalität.


    Eigentlich deutete nach einer eher ereignisarmen ersten Halbzeit nicht viel darauf hin, doch am Ende gab es auf dem Betze wieder einmal ein echtes Spektakel in dieser Saison. Die Partie bot alles, was man sich von einem echten Abstiegskrimi erhofft. Trotz zweimaligem Rückstand drehten die Roten Teufel das Spiel gegen den VfL Osnabrück. Dabei sah es zwischenzeitlich gar nicht gut aus. Doch die Mannschaft zeigte ihr wahres Gesicht und bewies, worauf es im Abstiegskampf ankommt.


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    Zurückhaltender Beginn


    FCK-Trainer Friedhelm Funkel vertraute auf das gleiche Personal und System wie beim Auswärtssieg in Rostock. Da es sich um ein richtungsweisendes Spiel handelte und das bittere Derby gegen den KSC noch nicht lange zurücklag, war die Marschroute klar: Defensiv kompakt stehen und über die schnellen Außen Kenny Redondo und Aaron Opoku zum Torerfolg kommen. Dennoch überraschte es, dass sich der 1. FC Kaiserslautern als Heimmannschaft phasenweise zurückzog und dem Gegner den Ball überließ. Da auch Osnabrück nicht gerade als spielstark gilt, neutralisierten sich beide Clubs über weite Strecken. Gerade gegen Mannschaften, die ähnlich wie der FCK über eine geschlossene Defensive ins Umschaltspiel kommen, tun sich die Roten Teufel sehr schwer und finden kaum Lösungen. Zudem fehlte die letzte Überzeugung und der Mut zum Risiko, so dass die erste Halbzeit eher einem gemütlichen Mittagsschläfchen am Sonntagnachmittag glich.

    Der komplette Irsinn


    Völlig träge und ohne Spannung kam der FCK aus der Pause und kassierte wenig überraschend den Gegentreffer. Parallelen zum desaströsen Heimauftritt gegen den KSC waren sofort erkennbar: Nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit fiel mit der ersten Chance das Gegentor, danach brach die Mannschaft auseinander. Auch gegen Osnabrück wirkten die Roten Teufel nach dem Rückstand deutlich verunsichert. Kein Ball kam mehr an den Mann und alle wichtigen Zweikämpfe gingen verloren.


    Doch es gab einen entscheidenden Unterschied zu den letzten Spielen: Der FCK gab sich nicht geschlagen und erzwang den Ausgleich durch Ragnar Ache. Auch der erneute Rückschlag durch das fast schon absurd anmutende Gegentor ließ die Mannschaft nicht aufgeben. Der pure Wille, dieses Spiel noch zu drehen, spiegelte sich im Traumtor von Ba Muaka Simakala wider, der mit viel Mut und Überzeugung den Ball in die Maschen drosch und den Betze zum Explodieren brachte. Alles, was danach kam, war Betze pur und nahm einen fast schon typischen Verlauf. Auch wenn es keine Glanzleistung war, die Roten Teufel glaubten an sich und warfen alles in die Waagschale, um als Sieger vom Platz zu gehen. Das ist im Abstiegskampf unerlässlich.


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    Ausgangslage stark verbessert


    Während der 1. FC Kaiserslautern in Rostock vor allem spielerisch überzeugte und Selbstvertrauen tankte, war der Sieg gegen Osnabrück besonders für die mentale Stärke der Mannschaft wichtig. Trotz zweimaligem Rückstand konnten die Boys in Red das Spiel für sich entscheiden und brauchen daher auch bei Rückschlägen den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Auch tabellarisch war der Sieg enorm wichtig, denn bis auf Rostock konnte keiner der Konkurrenten im Tabellenkeller gewinnen. So hat der FCK den Abstand auf die Abstiegsplätze vergrößert und gleichzeitig Schalke, Magdeburg und Wiesbaden unter Druck gesetzt.


    Großen Anteil am Erfolg hat derzeit Ragnar Ache, der nach Belieben trifft und seit der Winterpause der erfolgreichste Spieler der zweiten Liga ist. Osnabrücks Uwe Koschinat sprach sogar von "Wettbewerbsverzerrung". Ein absolutes Plus im Abstiegskampf ist zweifellos die Offensive der Lautrer. In der Regel ist das Toreschießen das Problem der Abstiegskandidaten, während der FCK zu den Torfabriken der Liga zählt.


    Allerdings ist die Anzahl der Gegentore viel zu hoch und gerade die individuellen Fehler sind der Grund, warum die Roten Teufel überhaupt dort unten stehen. In der aktuellen Situation spricht vieles für ein weiteres Jahr in der zweiten Liga, vorausgesetzt die Pfälzer können den Schwung mitnehmen und ihre Mentalität der letzten beiden Spiele weiter an den Tag legen. Am besten schon im nächsten Spiel gegen Hannover 96, das dem Umschaltspiel des FCK spielerisch wieder deutlich besser liegen sollte.


    #FCKOSN: Die Spielernoten der Treffpunkt Betze-Redaktion:


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    Diskussionsthema zum Artikel: Den charakterlichen Stecker gezogen


    Den charakterlichen Stecker gezogen

    Ausgerechnet im Derby gegen Karlsruhe erreicht der FCK einen neuen Tiefpunkt. Dabei wurde besonders deutlich, dass die Ursachen für den Absturz viel tiefer liegen.


    Schon nach dem ersten Heimspiel des neuen FCK-Trainers Friedhelm Funkel scheint die kurz aufkeimende Euphorie in eine Untergangsstimmung umgeschlagen zu sein. Nach einer passablen ersten Halbzeit brachen die Roten Teufel im Südwestderby gegen den Karlsruher Sportclub ein. Der FCK unterlag nicht nur deutlich mit 0:4, sondern gab eine regelrechte Bankrotterklärung ab und präsentierte sich wie ein Absteiger. Während die Konkurrenz verstanden hat, worum es geht, lassen die Pfälzer im Abstiegskampf alle wichtigen Attribute vermissen.


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    Unausgewogener Kader


    Zur Überraschung vieler stand Ben Zolinski als Linksverteidiger in der Startelf und machte seine Sache bis zu seiner Auswechslung recht ordentlich. Überraschend deshalb, weil Zolinski unter den letzten beiden Trainern keine Rolle spielte und es nicht einmal in den Spieltagskader schaffte. Mit Frank Ronstadt und Hendrick Zuck fehlten zwei Außenverteidiger verletzt - der dritte, Tymoteusz Puchacz, fehlte gelbgesperrt, so dass Funkel die Alternativen ausgingen. Umso erstaunlicher, dass Almamy Touré als gelernter Außenverteidiger nicht den Vorzug erhielt, sondern 90 Minuten auf der Bank saß. Dabei war er noch der große Hoffnungsträger in der Defensive. Aufgrund seiner Einstellung wohl eine Fehleinschätzung.


    Statt die Defensive zu stärken, wurde im Winter in der Offensive nachgelegt. Mit Ausnahme von Filip Kaloc konnte bisher niemand als echte Verstärkung bezeichnet werden. Doch gerade im Abstiegskampf sind Soforthilfen und keine Experimente gefragt. Auf der anderen Seite verlor der Kader zuletzt immer mehr seiner echten Typen wie Terrence Boyd, Andreas Luthe und im letzten Winter Mike Wunderlich, die für das Mannschaftsgefüge enorm wichtig waren und auch mal vorangegangen sind. Stattdessen ist der Kader aufgebläht mit Mitläufern, die auftrumpfen, wenn es läuft, aber abtauchen, wenn es darauf ankommt.

    Extreme Gegensätze


    Wie schon im Auswärtsspiel gegen Nürnberg legte Friedhelm Funkel den Fokus auf die Defensive. Der 1. FC Kaiserslautern reagierte mehr als zu agieren und setzte auf Umschaltspiel. Allerdings agierten die Roten Teufel viel zu passiv gegen den Ball und verschoben bei Ballgewinn viel zu sporadisch nach vorne, so dass die Offensivkräfte weitgehend auf sich allein gestellt waren. Zudem wurde der Ball oft einfach blind nach vorne geschlagen, um ihn aus der Gefahrenzone zu befördern, frei nach dem Motto: Die da vorne werden schon etwas damit anfangen können. Eine spielerische Struktur war über weite Strecken nicht erkennbar, zu viel geschah zufällig. Immerhin stand die Abwehr in einer ereignisarmen ersten Halbzeit sicher und ließ auch nichts zu.


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    Mit einer offensiveren Ausrichtung sollte der zweite Durchgang offensiv vielversprechender werden und tatsächlich hatte Marlon Ritter prompt die beste Chance des Spiels. Doch statt in Führung zu gehen, geriet der FCK in Rückstand. Die Roten Teufel finden derzeit nicht die richtige Balance zwischen Defensive und Offensive. Stehen die Lautrer tief, lassen sie wenig wenig zu - wollen sie offensiver agieren, laden sie den Gegner förmlich zum Toreschießen ein.

    Blutleerer Auftritt


    Doch was sich nach dem ersten Gegentor abspielte, war wohl die schlechteste Leistung einer Lautrer Mannschaft in dieser Saison. Zwar war ein kurzes Aufbäumen zu erkennen, doch das Team von Friedhelm Funkel brach förmlich in sich zusammen. Keine fünf Pässe in Folge kamen an den Mann - und wenn eine Flanke geschlagen wurde, kam sie meist auf Kniehöhe an. Von der Zweikampfführung ganz zu schweigen, ließ sich der FCK regelrecht den Schneid abkaufen. Die weiteren Gegentore waren zwar zum Teil unglücklich, aber irgendwann ist es kein Pech mehr, sondern Unvermögen. Kein Kampf, keine Laufbereitschaft, die Hausherren ließen sich einfach alles gefallen. Die Grundtugenden gingen komplett verloren.


    Und hier sind wir beim Hauptproblem der sportlichen Talfahrt: Fußball findet vor allem im Kopf statt. Und da hat die Mannschaft ein echtes Problem. Aus Angst vor Fehlern wird der Ball schnell zum Nächsten weitergespielt, und in der Defensive bricht das Grundgerüst bei der kleinsten Schwierigkeit wie ein Kartenhaus zusammen. Auch von den Führungsspielern ging keiner voran, sie waren mehr mit sich selbst beschäftigt, als das Ruder herumzureißen. Dass die Mannschaft fußballerisch in der zweiten Liga mithalten kann, hat sie gerade in der Hinrunde bewiesen. Es fehlen derzeit einfach Spieler, die Verantwortung übernehmen. Vielleicht ist es auch einfach eine Frage des Charakters innerhalb der Mannschaft - und vielleicht ist die Talfahrt auch einer gewissen Gleichgültigkeit einiger Spieler geschuldet, die im Falle eines Abstiegs einfach woanders unterkommen werden. Oder einige haben den Ernst der Lage noch nicht erkannt, weil der Kader angeblich besser ist als der Tabellenplatz. Sollte dies der Fall sein, dürfte es für den FCK schwer werden.

    Die Hoffnung stirbt zuletzt


    So besorgniserregend die aktuelle Situation ist und so wenig Mut die erschreckend schwachen Leistungen machen: Noch ist der FCK nicht abgestiegen. Denn es gibt noch einen Funken Hoffnung. Das Spiel gegen den KSC war zwar ein neuer Tiefpunkt, aber vielleicht auch ein Wendepunkt. Eine ähnliche Situation gab es in der jüngeren Vergangenheit schon einmal, als Milan Sasic im Jahr 2008 nach einer Heimniederlage zum Gang in die Westkurve aufforderte und damit die Initialzündung für den Klassenerhalt gab. Mit Friedhelm Funkel hat Kaiserslautern einen erfahrenen Trainer, der schon in noch aussichtsloseren Situationen war.


    Deshalb muss es in den kommenden Tagen in erster Linie darum gehen, mit genau dieser Erfahrung die Köpfe der Spieler frei zu bekommen. Es sind jetzt viel mehr Menschenkenntnis und psychologische Ansätze gefragt, und der Trainer muss schleunigst eine erste Elf finden, die bereit ist das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen. Denn noch befinden sich die Roten Teufel in unmittelbarer Schlagdistanz zu den Nichtabstiegsplätzen und schon in den nächsten Wochen kann alles ganz anders aussehen. Mit Hansa Rostock und dem VfL Osnabrück stehen dem FCK in den nächsten Spielen die ersten Endspiele gegen direkte Konkurrenten bevor. Hier wird sich der wahre Charakter der Mannschaft zeigen.


    #FCKKSC: Die Spielernoten der Treffpunkt Betze-Redaktion:


    Diskussionsthema zum Artikel: Stark angefangen, noch stärker nachgelassen


    Stark angefangen, noch stärker nachgelassen

    In einer turbulenten Hinrunde erlebte der FCK Höhen und Tiefen und ein Wechselbad der Emotionen. Trotz der vielen Herausforderungen bleiben Hoffnungsschimmer.


    Nach einem starken neunten Platz im ersten Jahr nach dem Aufstieg in die zweite Liga waren die Erwartungen im Umfeld des 1. FC Kaiserslautern für die Saison 2023/24 nicht minder hoch. Ein gesicherter Mittelfeldplatz und eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Mannschaft waren das ausgesprochene Ziel. Doch die Realität nach der Hinrunde sieht anders aus: Tabellenplatz 15, 18 Punkte und nur ein hauchdünner Vorsprung auf den Relegationsplatz. Dabei war die Hinrunde der Pfälzer von einem Wechselspiel aus Höhen und Tiefen geprägt. Langweilig wurde es jedenfalls nicht. Spektakuläre Spiele und bittere Niederlagen sowie ein ungewöhnlicher Trainerwechsel rundeten eine turbulente Hinrunde voller Emotionen im zweiten Zweitligajahr ab. Auch wenn im Moment vieles schlecht aussieht, gibt es doch einige Dinge, die Hoffnung machen.

    Spieltage 1 und 2: Ein holpriger Auftakt gegen zwei namhafte Gegnern


    Zum Auftakt vor heimischem Publikum gegen den FC St. Pauli stand der FCK gegen einen spielerisch starken Gegner vor allem in der Defensive sehr sicher und ließ nur wenige Chancen zu. Dabei gelang es den Lautrern sogar, nach einem Rückstand zusätzliche Qualität von der Bank zu bringen und gegen einen Spitzengegner den Ausgleich zu erzielen. Mit den Neuverpflichtungen schien die Qualität sowohl in der Spitze als auch in der Breite deutlich gestiegen zu sein. Vor allem der Transfer von Ragnar Ache zahlte sich schnell aus, denn der Neuzugang aus Frankfurt traf gleich nach seiner Einwechslung. Nur der individuellen Klasse des Gegners und zwei eigenen Fehlern war es zu verdanken, dass der FCK am Ende ohne Punkte dastand.


    Dass die Roten Teufel nach zwei Spielen gegen zwei namhafte Gegner ohne Punkte und mit einem Torverhältnis von 1:5 dastehen würden, war nicht abwegig und sicherlich zu verkraften. Nach dem Spielverlauf im ersten Auswärtsspiel gegen Schalke 04 war die Enttäuschung dennoch groß. Der FCK machte ein sehr gutes Auswärtsspiel und nutzte die Unsicherheit der Schalker aus, um sie zu Fehlern zu zwingen. Auch nach dem unerwarteten Rückstand ließ sich das Team nicht aus der Ruhe bringen und war die bessere Mannschaft. Doch selten war die Aussage "Der FCK hat sich selbst geschlagen" zutreffender. Durch kollektives Totalversagen waren die Gäste nach einer roten Karte und einer weiteren Ampelkarte nur noch zu neunt. Weitere individuelle Fehler besiegelten schließlich die 0:3-Niederlage. Auch wenn die Ergebnisse nach den ersten beiden Spielen alles andere als zufriedenstellend waren, stimmte über weite Strecken die Einstellung und die Leistung der Mannschaft.

    Spieltage 3 bis 5: Der Lautrer Höhenflug beginnt


    Entsprechend groß war der Druck und ein Sieg gegen Aufsteiger Elversberg fast schon Pflicht, um den endgültigen Fehlstart und eine Trainerdiskussion zu vermeiden. Dementsprechend nervös agierte der FCK aus einer tief stehenden Defensive heraus. Die Roten Teufel wurden für ihre Bemühungen belohnt und gingen erstmals in dieser Saison in Führung. Doch plötzlich lagen die Pfälzer mit 1:2 zurück. Am Ende entdeckte der FCK seine verloren geglaubten Nehmer- und Comeback-Qualitäten und drehte das Spiel noch zu seinen Gunsten.


    Was ein Sieg und das damit gewonnene Selbstvertrauen bewirken können, bekamen die Roten Teufel in den folgenden Wochen zu spüren. Mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit trat Kaiserslautern auf. Bemerkenswert war vor allem die gnadenlose Effizienz in der Offensive um Ragnar Ache, der scheinbar nach Belieben traf. In Paderborn wurden die Lautrer von Beginn an unter Druck gesetzt und taten sich in der ersten Halbzeit schwer. Erst ein Doppelschlag von Ragnar Ache brachte den FCK mit 2:0 in Führung. Auch im folgenden Heimspiel gegen Nürnberg war man nicht die aktivere Mannschaft, führte aber nach knapp 30 Minuten mit 3:0. Ein großer Faktor für den Lauf war die eingespielte Startelf. Vor allem die Neuzugänge Ragnar Ache, Tobias Raschl, Tymoteusz Puchacz und Richmond Tachie schienen von Spiel zu Spiel besser anzukommen und verdrängten die Stammkräfte der letzten Saison. Auch Julian Krahl verdrängte Andreas Luthe nach dessen roter Karte gegen Schalke aus dem Tor und trug maßgeblich zum Aufschwung bei.


    Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Das Spiel gegen Nürnberg war deutlich enger als es das Endergebnis vermuten ließ. Der FCK hatte, wie schon in der gesamten Saison, Phasen, in denen er extrem passiv agierte und den Gegner immer wieder ins Spiel kommen ließ - vor allem nach Führungen zogen sich die Roten Teufel immer wieder zurück.

    Spieltage 6 bis 9: Nicht alles läuft rund


    Ein zwischenzeitliches Unentschieden gegen starke Karlsruher im Derby konnte den Lauf der Roten Teufel nicht stoppen. Während der FCK zu Beginn der Saison noch relativ tief stand, änderte Schuster zunehmend die Ausrichtung und ließ seine Mannschaft deutlich aktiver agieren. Immer wieder wurde der gleichen Elf das Vertrauen geschenkt, die es mit guten Leistungen zurückzahlte. Im Heimspiel gegen Hansa Rostock spielte die Mannschaft abgeklärt und gewann im Stile einer Spitzenmannschaft verdient mit 3:1.


    Auch im anschließenden Auswärtsspiel in Osnabrück spielte der FCK wie entfesselt und erarbeitete sich zahlreiche Torchancen, doch plötzlich lag der Tabellenletzte mit zwei Toren in Führung - die Gäste aus der Pfalz verschossen ihrerseits zwei Elfmeter. Im Nachhinein war der Ärger über die verlorenen Punkte größer als der über den Last-Minute-Ausgleich, so groß war mittlerweile das Selbstvertrauen der Roten Teufel.


    Höhepunkt des Höhenflugs war zweifelsohne das Verfolgerduell gegen Hannover 96, in dem sich die Lautrer selbst von einem 0:1-Rückstand gegen eine Spitzenmannschaft wie Hannover nicht beeindrucken ließen. Wie schon in den Wochen zuvor lag das Momentum auf Seiten des FCK: Knappe Entscheidungen und Situationen fielen oft zu Gunsten der Lautrer aus, die ihr Glück regelrecht erzwangen. Auch gegen Hannover drehte Kaiserslautern das Spiel. Mit diesem Sieg sprang die Mannschaft über Nacht sogar auf den ersten Platz und baute ihre Serie auf sieben Spiele ohne Niederlage (5 Siege und 2 Unentschieden) aus. Die Kehrseite der Medaille: In keinem dieser Spiele blieb der FCK ohne Gegentor.

    Spieltag 10: Düsseldorf als Wendepunkt


    Jede Serie reißt einmal, so viel ist sicher. Doch die Art und Weise, wie die Serie der Roten Teufel riss, war ungewöhnlich und typisch Betze: spektakulär, aber nicht minder überraschend. Flutlicht, Primetime, ein absolutes Spitzenspiel gegen Fortuna Düsseldorf. Die Fortuna begann druckvoll und drängte die Roten Teufel früh in die eigene Hälfte. Aus dem Nichts ging der FCK durch einen abgefälschten Schuss mit 1:0 in Führung. Nur wenige Minuten später der nächste Treffer, der bei Arnd Zeigler wohl in die Kategorie Kacktor fallen dürfte. Das 3:0 ließ nicht lange auf sich warten. Nach 30 Minuten wusste niemand so recht, wie es zu dieser Führung kommen konnte. Düsseldorf war zugegebenermaßen die bessere Mannschaft, aber das Momentum lag wieder einmal auf Seiten des FCK.


    Was dann passierte, wurde vielfach diskutiert und ist bis heute nur schwer zu erklären. Ein Flaschenwurf, der Stürmer Ragnar Ache am Kopf traf, sorgte für eine minutenlange Spielunterbrechung und nahm dem Spiel jedweden Fluss. Als nach Fortführung der Partie der schnelle Anschlusstreffer fiel und sich Ragnar Ache zudem noch verletzte, kippte das Spiel in eine völlig andere Richtung. Denn Düsseldorf war im Spiel und keineswegs chancenlos. Die Mannschaft wirkte angeknockt, verspielte eine 3:1-Führung und verlor am Ende mit 3:4. Dass dieses Ergebnis einen so großen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Hinrunde haben würde, war nicht zu erwarten. Vor allem mental war die Wirkung groß, wie sich in den folgenden Wochen zeigen sollte.

    Spieltage 11 bis 17: Ein unerklärlicher Leistungsabfall


    Für Selbstmitleid blieb dem 1. FC Kaiserslautern keine Zeit, denn nur eine Woche später stand das nächste Spitzenspiel an. Auch gegen den HSV tat sich der FCK zunächst schwer, fing sich aber nach einer Weile und drehte, wie so oft in dieser Saison, einen Rückstand in eine verdiente 3:1-Führung. Das Düsseldorf-Spiel schien für einige Minuten vergessen. Doch wieder leisteten sich die Roten Teufel individuelle Fehler und gaben den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand. Die Verunsicherung war perfekt: Statt sechs Punkten holten die Lautrer nur einen Zähler. Auch im anschließenden Pokalspiel gegen den 1. FC Köln verspielten die Roten Teufel beinahe eine 3:0-Führung. Am Ende zogen die Pfälzer dennoch mit einem blauen Auge in die nächste Pokalrunde ein.


    Der FCK kassierte zu diesem Zeitpunkt einfach zu viele Gegentore, was auf Dauer nur schwer zu kompensieren ist. Hinzu kamen immer wieder Verletzungen, Sperren oder Leistungseinbrüche von Spielern. Die so starke und eingespielte Startelf brach nach und nach auseinander. In den folgenden Spielen gegen Fürth (0:2-Niederlage), Wiesbaden (1:2-Niederlage) und Kiel (0:3-Niederlage) ließ der FCK all seine Stärken und Fähigkeiten vermissen. Kein Einsatz, keine Laufbereitschaft, die Betzetugenden fehlten völlig. In der Defensive präsentierten sich die Männer in Rot viel zu anfällig und luden die Gegner förmlich zum Toreschießen ein. Falsche Entscheidungen, schwache Zweikampfquoten - und auch die Laufleistung der Mannschaft war im Vergleich zur Konkurrenz teilweise erschreckend.


    So folgte schließlich die Trainerentlassung von Dirk Schuster, die angesichts der damaligen Tabellenkonstellation mit Platz 11 von außen betrachtet etwas überraschend kam. Angesichts der Tendenz des gesamten Jahres 2023 (34 Punkte von möglichen 93 Punkten) durchaus nachvollziehbar, wenn auch etwas kurzfristig zwei Tage vor einem richtungsweisenden Spiel in Magdeburg, das mit einer 1:4-Klatsche endete. Auch hier war der FCK nicht chancenlos, kassierte aber viel zu einfache Gegentore.

    Grammozis rückt an


    Eine stabilere Defensive dürfte auch der erste Ansatz des neuen Cheftrainers Dimitrios Grammozis sein. Immerhin gelang es dem ehemaligen Lautrer Spieler bei seinem Einstand im Pokalspiel gegen Nürnberg nicht nur der Sieg, sondern er blieb auch ohne Gegentor. Von großer Bedeutung war zudem die Rückkehr von Ragnar Ache, der nach seiner Einwechslung den Pokalsieg einleitete und den Roten Teufeln insgesamt eine ganz andere Dynamik verlieh.


    Gegen Hertha BSC Berlin war der FCK in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft, verpasste es aber, den Sack zuzumachen und wurde am Ende wieder einmal durch individuelle Fehler bestraft. Noch dramatischer war der Punktverlust in Braunschweig, einem direkten Konkurrenten um den Klassenerhalt. Nach der glücklichen Führung stellten die Lautrer das Fußballspielen völlig ein und verfielen in alte und längst vergessene Muster aus der dritten Liga. Die Folge: Nach der sechsten Liga-Niederlage in Serie ließ die kritische Berichterstattung nicht lange auf sich warten. Der Betzenberg, der in den vergangenen zwei Jahren in sich ruhte, drohte wieder auszubrechen.

    Was erwartet uns 2024?


    Nach dem zwischenzeitlichen Höhenflug ist der FCK ebenso hart auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Spielwitz, Einsatzbereitschaft und auch einfache taktische Fähigkeiten, die zu Beginn noch von alleine funktionierten, gingen zuletzt völlig verloren. Die Roten Teufel scheinen in ihrer Entwicklung eher einen Schritt zurück als nach vorne gemacht zu haben. Denn auch die Tabelle lügt mit Platz 15 nicht. Die größte Baustelle dürfte dabei zweifellos die Defensive sein, mit 36 Gegentreffern kassierte der FCK die zweitmeisten der Liga. Immerhin scheint die Offensive zu funktionieren, vor allem Ragnar Ache sollte in der Rückrunde verletzungsfrei bleiben. Der FCK hat fast doppelt so viele Tore erzielt wie die Mannschaften, die derzeit hinter ihm stehen.


    Wahrscheinlich kommt die Winterpause gerade recht, um einige Defizite aufzuarbeiten und Dimitrios Grammozis die Möglichkeit zu geben, die Mannschaft noch besser kennenzulernen. Gerade im konditionellen Bereich schien die Mannschaft gegen Ende nicht mehr ganz auf der Höhe zu sein.


    Voraussetzung für eine erfolgreiche Rückrunde ist, dass der Kern der Mannschaft fit bleibt und Thomas Hengen den FCK punktuell weiter verstärken kann. Dann können die Roten Teufel den Abwärtstrend stoppen, schließlich haben sie bereits bewiesen, dass sie es besser können, und wie Jan Elvedi es ausdrückte, nicht da stehen, wo sie ihren Fähigkeiten entsprechend einzuordnen sind. Aber jedem Spieler sollte klar sein, dass es im Moment nur um den Klassenerhalt geht. Das wird sicherlich kein leichtes Unterfangen, zumal mit dem FC St. Pauli und Schalke 04 gleich im neuen Jahr zwei schwere Aufgaben warten.

    Diskussionsthema zum Artikel: Neuer Trainer, alte Sorgen: Die zweite Reihe macht den Unterschied


    Neuer Trainer, alte Sorgen: Die zweite Reihe macht den Unterschied

    Nach der Heimpleite gegen Berlin wartet der FCK seit sieben Ligaspielen auf einen Sieg. Die Lage wird immer prekärer, da auch von der Bank zu wenig Qualität nachrückt.


    Nach dem Pokalerfolg gegen den 1. FC Nürnberg wollte der FCK auch beim Liga-Debüt von Dimitrios Grammozis den Bock umstoßen und endlich wieder drei Punkte einfahren. Stattdessen rutschen die Roten Teufel immer tiefer in den Abstiegskampf, weil sie wie so oft in dieser Saison mit altbekannten Problemen zu kämpfen hatten und sich am Ende mehr oder weniger selbst schlugen. Dabei war bei der 1:2-Niederlage gegen Berlin phasenweise nicht alles schlecht und vor allem die starke Leistung in der ersten Halbzeit lässt für die Zukunft hoffen.

    Touré macht den Unterschied


    Im Vergleich zu den Vorwochen zeigte Kaiserslautern wie schon im Spiel gegen Nürnberg von Beginn an ein anderes Gesicht. Die Mannschaft stand eng zusammen und attackierte deutlich früher als zuletzt. Vor allem in der Defensive schien Grammozis an den richtigen Stellschrauben gedreht zu haben. In der Dreierkette räumten Nicolas Soldo, Jan Elvedi und Almamy Touré alles ab, was gefährlich werden konnte. Vor allem Touré zeigte in seinen ersten Wochen, dass er nicht nur für die Stabilität unersetzlich ist, sondern auch ein Mann für die besonderen Momente sein kann. Nach einem Eckball erzielte er mit einer artistischen Einlage den wichtigen Führungstreffer. Und die Führung war zu diesem Zeitpunkt keineswegs unverdient, der FCK war die aktivere Mannschaft und ließ nichts anbrennen. Taktisch zeigten die Hausherren eine bärenstarke Leistung, liefen immer wieder früh an und zwangen den Berliner Torhüter zu langen Bällen, die problemlos entschärft und abgefangen werden konnten. Mit jedem gewonnenen Zweikampf kam auch das Selbstvertrauen zurück. In der Summe zeigten die Lautrer die dominanteste erste Halbzeit der Saison und ließen keine einzige Chance zu. Einziges Manko: Die Roten Teufel verpassten es, nachzulegen.

    Qualitätsmängel in der zweiten Reihe


    Zum ersten Knackpunkt des Spiels wurden die auf beiden Seiten getätigten Auswechslungen in der Halbzeitpause. Grammozis musste mit Touré und Kapitän Zimmer zwei verletzungsbedingte Wechsel vornehmen. Ein Umstand, für den der Trainer nichts konnte und auf den er wohl gerne verzichtet hätte. Für die beiden kamen der wiedergenesene Afeez Aremu und Erik Durm ins Spiel. Im Gegenzug hatten es die personellen Veränderungen der Berliner in sich. Aufgrund des Pokalspiels unter der Woche noch geschont, standen nun Top-Torjäger Haris Tabakovic und Unterschiedsspieler Fabian Reese auf dem Feld. Die Umstellungen machten sich sofort bemerkbar: Während bei den Herthanern sofort eine ganz andere Körpersprache zu erkennen war, merkte man dem FCK das Fehlen von Touré deutlich an. Die Hausherren mühten sich redlich, doch die Alte Dame schlug eiskalt zu und erzielte kurz nach Wiederanpfiff den Ausgleich.


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    Für Touré rückte Boris Tomiak in die Dreierkette, der seine Sache zwar nicht schlecht machte, dadurch jedoch im defensiven Mittelfeld fehlte. Mit Aremu kam ein Spieler aufs Feld, dem aufgrund seiner langwierigen Verletzung verständlicherweise die Spielpraxis fehlte. Entsprechend war der Sommer-Neuzugang nach seiner langen Pause sehr motiviert, leider zu motiviert. Die Rote Karte nur 13 Minuten nach seiner Einwechslung war mehr als vermeidbar. In dieser Situation wäre Julian Nieheus vielleicht die bessere Option gewesen, doch der fiel krankheitsbedingt aus. Ein Problem, das sich bei den Roten Teufeln durch die gesamte Saison zieht: Immer wieder fallen wichtige Schlüsselspieler aus oder befinden sich seit Monaten in einem Formtief, so dass dem Trainer oft nichts anderes übrig bleibt, als immer wieder dieselben Spieler zu bringen.

    Unersetzliche Schlüsselspieler


    Auch individuelle Fehler und Unkonzentriertheiten wie die Rote Karte begleiten den FCK schon die ganze Saison. Im Schnitt kassieren die Pfälzer alle fünf Spiele einen Platzverweis. Ein unglaublicher Wert, denn gerade in dieser engen Liga kann jede Kleinigkeit den Ausschlag geben. Nach dem Platzverweis war es dann natürlich ein hartes Stück Arbeit, wenigstens noch einen Punkt mitzunehmen. Umso ärgerlicher, dass beide Gegentore nach Standards fielen. In der letzten Saison war die Abwehr bei gegnerischen Standards noch ein Trumpf, in dieser Saison kassiert man fast in jedem Spiel ein Gegentor nach ruhenden Bällen.


    Auch wenn es in Unterzahl schwer war, fehlte den Hausherren nach dem Rückstand das letzte Aufbäumen, die letzte Überzeugung. Eine Energie, die beispielsweise bei der Einwechslung von Ragnar Ache gegen Nürnberg deutlich zu spüren war. Fakt ist, dass Almamy Touré, Boris Tomiak, Marlon Ritter und Ragnar Ache in der aktuellen Verfassung einfach nicht zu ersetzen sind und ein Ausfall einen deutlichen Qualitätsverlust bedeutet.

    Showdown in Braunschweig


    Trotz der großen Enttäuschung hat Lauterns neuer Cheftrainer "viel Gutes gesehen", und in der Tat kann der Auftritt gegen Berlin Mut machen. Grammozis hat der Mannschaft trotz der Niederlage neues Leben eingehaucht. Die Einstellung hat im Vergleich zu den letzten Wochen wieder gestimmt und sie ist wieder viel dynamischer aufgetreten. Zudem ist es ihm gelungen, die Defensive etwas zu stärken. Vor allem Jan Elvedi und Nikolas Soldo scheinen immer besser in Schwung zu kommen. Eine stabile Defensive ist eine wichtige Grundlage für einen erfolgreichen Abstiegskampf.


    Die Verletzungen von Touré und Ache sind wohl nicht so schwerwiegend und nur Vorsichtsmaßnahmen. Beide können im Abstiegskampf, der für die Roten Teufel leider bittere Realität ist, zu einer echten Waffe werden. Nun steht mit dem letzten Spiel des Jahres in Braunschweig ein extrem richtungsweisendes Spiel bevor. Es ist mächtig Dampf auf dem Kessel: Verliert der FCK, dürfte es eine sehr unruhige Winterpause geben.


    #FCKBSC: Die Spielernoten aus der Treffpunkt Betze-Redaktion:




    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Diskussionsthema zum Artikel: Nach schwacher Leistung gegen Fürth: Kein Grund zur Panik


    Nach schwacher Leistung gegen Fürth: Kein Grund zur Panik

    Nach der Pokal-Euphorie folgt im Ligaalltag schnell die Ernüchterung. Der FCK verliert gegen Fürth mit 0:2. Eine Niederlage, die absehbar war und nicht überrascht.


    Mit den spektakulären Spielen in Düsseldorf und den beiden Heimspielen gegen den Hamburger SV und im Pokal gegen den 1. FC Köln hat der 1. FC Kaiserslautern zuletzt kräftig Eigenwerbung betrieben und für Aufsehen gesorgt. Immerhin fielen in diesen drei Spielen insgesamt 18 Tore. Das Heimspiel gegen Greuther Fürth sollte mit über 40.000 Zuschauern der nächste Höhepunkt dieser noch recht jungen Saison werden. In der Anfangsphase machten die Roten Teufel einen ordentlichen Eindruck, waren bemüht und hatten das Spiel unter Kontrolle. Doch mit zunehmender Spieldauer gelang dem FCK immer weniger. Statt Galligkeit und Comeback fielen die Lautrer in alte Muster zurück.

    Never change a winning team?


    "Die Spieler sind größtenteils schon sehr müde", hatte Dirk Schuster vor dem Spiel auf die hohe Belastung der letzten Wochen hingewiesen. Umso erstaunlicher, dass der FCK-Trainer bis auf den wiedergenesenen Tymoteusz Puchacz keine Änderungen in der Startelf vornahm und exakt die gleiche Elf wie in den letzten drei Spielen aufs Feld schickte. Auch die Spielvereinigung aus Fürth spielte unter der Woche im Pokal und brachte immerhin fünf frische Spieler. Tatsächlich wirkten die Fürther spritziger in ihren Aktionen und vor allem in den entscheidenden Momenten auch deutlich handlungsschneller. Bei den Roten Teufeln hingegen schlichen sich zum Teil unerklärliche Fehler ein - seien es einfache Abspielfehler im Spielaufbau oder Abstimmungsprobleme, die eindeutig mit der Konzentration zu tun hatten. Zudem kam der FCK nie richtig in die Zweikämpfe und war meist einen Schritt zu spät oder ließ sich zu leicht abkochen.


    Insofern wäre es womöglich besser gewesen, neue und frische Spieler von Beginn an aufs Feld zu schicken. Schließlich verfügt der FCK über einen ausgeglichenen und breiten Kader. Vor allem Aaron Opoku und Philipp Klement sorgten mit ihren Einwechslungen für deutlichen Schwung und hätten sicherlich auch in der Startelf stehend geglänzt. Auch Erik Durm zeigte nach seiner Einwechslung gegen Köln eine ordentliche Leistung und wäre eine weitere Option für die Startelf. Ein großes Fragezeichen hingegen steht aktuell hinter Philipp Hercher, der gar nicht erst im Kader stand. Hercher war einer der Garanten der letzten Saison und ist immer für ein Tor gut.

    Rote Fehlerteufel


    Wie schon in den letzten Spielen leistete sich der FCK im Spiel gegen Fürth mehrere Unkonzentriertheiten. Fehler, die eigentlich der Vergangenheit angehören sollten. Schon beim 0:1 ließen die Roten Teufel Gideon Jung ohne Gegenwehr gewähren, der völlig frei zur Führung einköpfte. Dass Jean Zimmer mit seinem Körper im Kopfballduell gegen den Abwehrspieler keine Chance hatte, dürfte klar sein und spricht eher für fehlende Zuordnung oder kollektiven Tiefschlaf der Lautrer Hintermannschaft.


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    Das größte Problem der Hausherren war aber zweifellos die Passqualität. Der FCK gehört sicherlich nicht zu den passstärksten Mannschaften, aber gegen Fürth waren die Fehlpässe teilweise haarsträubend. Damit luden die Lautrer den Gegner immer wieder herzlich ein - wie bei der Entstehung des Elfmeters zum 0:2, dem ein gravierender Fehlpass vorausging. Eine deutliche Verbesserung der Passqualität war mit der Einwechslung von Philipp Klement zu spüren, der vor allem in der zweiten Halbzeit das Spiel der Teufel deutlich belebte und ein Aktivposten war.

    Mit den eigenen Mitteln geschlagen


    Während dem 1. FC Kaiserslautern an diesem tristen Samstagnachmittag nicht viel gelang, waren die Gäste deutlich erfolgreicher. Vor allem die Qualitäten, die den FCK sonst auszeichnen, verhalfen den Gästen aus Fürth zum Sieg. Denn obwohl sich die Fürther zu Beginn der Partie zurückzogen und den Hausherren die Initiative überließen, schlugen sie in typischer Betze-Manier mit der ersten Chance des Spiels direkt zu. Zwar hatte der FCK in dieser Phase überraschend viel Ballbesitz und das Spiel eigentlich im Griff, doch Zählbares sprang dabei nicht heraus. Immer wieder provozierte Fürth die Lautrer durch frühes Pressing zu Fehlern im Spielaufbau. Zudem gingen die Franken extrem bissig in die Zweikämpfe und ließen den Pfälzern kaum Raum.


    Auch in der zweiten Halbzeit blieb Fürth eher passiv und wartete auf den richtigen Moment. Und wieder war es ein typischer Angriff im Stile der Lautrer, der zum 0:2 führte: Schnelle Balleroberung und mit wenigen Pässen das Mittelfeld überbrücken. Aus wenigen Chancen machten die Fürther viel, ähnlich wie die Roten Teufel in den letzten Spielen. Auch sonst erinnerte das Auftreten der Fürther stark an den FCK. So ließ sich Kapitän Branimir Hrgota von der großen Kulisse nicht aus der Ruhe bringen und zeigte eine ähnlich kämpferische Leistung wie sonst Jean Zimmer, Boris Tomiak oder Marlon Ritter. Er provozierte sogar eine Rote Karte für Tomiak.

    FCK dennoch voll auf Kurs


    Es gibt Tage, an denen nichts oder nur wenig klappt. Der FCK hatte zwar einige aussichtsreiche Szenen in der Offensive, traf aber zu oft die falsche Entscheidung. Die Roten Teufel hätten gut und gerne noch zwei Stunden spielen können, ohne ein Tor zu erzielen.


    Neben der enttäuschenden Niederlage brachten die Verletzungen von Aaron Opoku und Kevin Kraus den nächsten herben Rückschlag ein. Beide Spieler drohen in den nächsten Spielen auszufallen. Auch Boris Tomiak wird nach seiner roten Karte mindestens zwei Spiele fehlen. Das könnte dazu führen, dass diejenigen Spieler, die zuletzt im Abseits standen, eine neue Chance erhalten. In jedem Fall gilt es zunächst Ruhe zu bewahren, denn nach dem Höhenflug der letzten Wochen war es nur eine Frage der Zeit, bis eine solche Niederlage eintritt. Die Pfälzer sind nach wie vor im Soll. Dirk Schuster und Sascha Franz werden die richtigen Schlüsse ziehen und den Betriebsunfall so schnell wie möglich aus den Köpfen bekommen. Warum? Weil sie es schon mehrfach bewiesen haben. Es war einfach ein Tag zum Vergessen. Nicht mehr und nicht weniger.


    #FCKSGF: Die Spielernoten aus der Treffpunkt Betze Redaktion:


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    Quelle: Treffpunkt Betze


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