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    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Mit dem Derbysieg zurück im Geschäft


    Kommentar: Mit dem Derbysieg zurück im Geschäft

    Schon in den letzten drei Spielen entwickelte sich der Verdacht, der spätestens gestern Nachmittag endgültig bestätigt wurde: Der FCK lebt.


    Es ist noch keinen Monat her, da traten die Lautrer zum Abstiegskrimi in Magdeburg an. Schwacher Auftritt, schlechtes Ergebnis und jede Menge Enttäuschung. Sieben Punkte Rückstand auf Platz 16 waren die Folge des 0:2 in Sachsen-Anhalt. Obendrein stellte sich die Frage, wie sich diese Mannschaft überhaupt noch retten möchte. Die Antwort darauf gab das Team von Marco Antwerpen in den kommenden drei Spielen. Fünf Zähler holte der FCK aus der englischen Woche. Es hätte der ein oder andere Punkt mehr sein können, die Hoffnung war jedoch zurück. Nicht zuletzt aufgrund der Art und Weise wie diese Mannschaft diese Spiele bestritt.


    Weiterhin gilt jedoch: Jedes kommende Spiel ist und bleibt ein Endspiel, Ausrutscher sind nicht erlaubt. Vor dem Derby gegen den 1. FC Saarbrücken gab es noch zusätzliche Motivation aus München. Hansa Rostock gewann im Freitagsspiel der 3. Liga gegen die Zweitvertretung der Bayern und gab dem FCK so die Chance, mit einem Derbysieg mit den Bayern gleichzuziehen.

    Dreierkette und Daniel Hanslik

    Im Vergleich zum Auswärtsspiel in Lübeck änderte Marco Antwerpen seine Elf auf zwei Positionen. Für Winkler und Redondo begannen Nicolas Sessa und Daniel Hanslik. Erstmals in dieser Spielzeit starteten die Lautrer mit einer Dreierkette, in der Winter-Neuzugang Felix Götze den Ton angab. Und das mit einer beachtlichen Ruhe und Souveränität.


    Spieltagsbilder vom Derbysieg: 1. FC Kaiserslautern - 1. FC Saarbrücken (2:1)

    Frühes Tor, schnelle Antwort

    Die ersten Minuten des Derbys gehörten den Gästen. Wirkte der FCK noch leicht unsicher, hatten die Gäste mehr Ballbesitz und verlagerten das Spielgeschehen in die Lautrer Hälfte. Mit der ersten Chance und dem ersten gut vorgetragenen Angriff klingelte es jedoch im Gehäuse der Gäste. Zimmer, Sessa, Hanslik - die Stationen zur Führung. Eine frühe Führung – wann gab es das schon mal?


    Der FCK war an diesem Samstag Nachmittag aber noch für mehr Überraschungen gut. Denn für eine Antwort auf Zeitz‘ Ausgleichstreffer in der 22. Minute brauchten die Männer in Rot lediglich zwei Minuten. Erneut war Daniel Hanslik der Torschütze, der damit die letzten drei FCK-Treffer erzielte. Zufall war dieser Treffer jedoch nicht. Viel mehr war er das Ergebnis des „FCK der letzten Tage“. Im letzten Angriffsdrittel spielt Marvin Pourié einen unsauberen Pass – vor einigen Wochen wäre dieser Angriff damit Geschichte gewesen. Doch der Neuner setzt sofort nach, zwingt die Saarbrücker zu einem Fehler, erobert den Ball wieder und leitet die zweite Führung des Nachmittags ein. Fußball ist ein Ergebnissport und deswegen sind es in erster Linie die gesammelten Punkte, die wieder Hoffnung machen. Es ist aber auch nicht zuletzt die Art und Weise, wie die Mannschaft auftritt. Ob es die Plakate in der Westkurve, Antwerpens Ansprachen oder die Tabellensituation ist – irgendwas hat die Mannschaft in den letzten Tagen gepackt. Sie scheint begriffen zu haben, worum es geht.

    Eigentlich ein klassisches 2:2

    Mit einer 2:1 Führung ging es in die zweiten 45 Minuten. Dass so eine Ein-Tor-Führung alles andere als sicher ist, weiß in dieser Saison jeder Anhänger der Roten Teufel. Oberste Priorität war also das dritte Tor. Weil das aber nicht fiel, blieb es ein Zittern bis in die Nachspielzeit. Und wenn man ehrlich ist, hatte diese zweite Halbzeit sämtliche Zutaten für einen Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit. Man nehme: Die ein oder andere Großchance. Anas Bakhat zum Beispiel muss wenige Minuten nach seiner Einwechslung für das 3:1 sorgen, vergibt jedoch aus kurzer Distanz. Marvin Pouriés Schuss aus sechzehn Metern hält Saarbrücken-Keeper Batz und Elias Huths Kopfball verfehlt das Ziel um Zentimeter. Dazu kommen noch ein, zwei schlecht zu Ende gespielte Angriffe, die das Rezept zum Punktverlust abrunden.


    Doch es war eben kein Spiel, in dem erwartbares passierte. Auch der FCS ließ gute Chancen liegen und kam nicht mehr zum Ausgleich. Der FCK holt damit drei Punkte und zieht mit den Amateuren der Bayern gleich. Zwar befinden sich die Pfälzer immer noch auf einem Abstiegsplatz, diese 90 Minuten haben jedoch gezeigt, dass die Mannschaft lebt und sich wieder berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen darf.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Mit dem Derbysieg zurück im Geschäft


    Kommentar: Mit dem Derbysieg zurück im Geschäft

    Schon in den letzten drei Spielen entwickelte sich der Verdacht, der spätestens gestern Nachmittag endgültig bestätigt wurde: Der FCK lebt.


    Mannschaft und Fans bejubeln den 2:1 Derbysieg gegen Saarbrücken Mannschaft und Fans bejubeln den 2:1 Derbysieg gegen Saarbrücken. Quelle: Imago | Neis/Eibner



    Es ist noch keinen Monat her, da traten die Lautrer zum Abstiegskrimi in Magdeburg an. Schwacher Auftritt, schlechtes Ergebnis und jede Menge Enttäuschung. Sieben Punkte Rückstand auf Platz 16 waren die Folge des 0:2 in Sachsen-Anhalt. Obendrein stellte sich die Frage, wie sich diese Mannschaft überhaupt noch retten möchte. Die Antwort darauf gab das Team von Marco Antwerpen in den kommenden drei Spielen. Fünf Zähler holte der FCK aus der englischen Woche. Es hätte der ein oder andere Punkt mehr sein können, die Hoffnung war jedoch zurück. Nicht zuletzt aufgrund der Art und Weise wie diese Mannschaft diese Spiele bestritt.


    Weiterhin gilt jedoch: Jedes kommende Spiel ist und bleibt ein Endspiel, Ausrutscher sind nicht erlaubt. Vor dem Derby gegen den 1. FC Saarbrücken gab es noch zusätzliche Motivation aus München. Hansa Rostock gewann im Freitagsspiel der 3. Liga gegen die Zweitvertretung der Bayern und gab dem FCK so die Chance, mit einem Derbysieg mit den Bayern gleichzuziehen.

    Dreierkette und Daniel Hanslik

    Im Vergleich zum Auswärtsspiel in Lübeck änderte Marco Antwerpen seine Elf auf zwei Positionen. Für Winkler und Redondo begannen Nicolas Sessa und Daniel Hanslik. Erstmals in dieser Spielzeit starteten die Lautrer mit einer Dreierkette, in der Winter-Neuzugang Felix Götze den Ton angab. Und das mit einer beachtlichen Ruhe und Souveränität.


    Spieltagsbilder vom Derbysieg: 1. FC Kaiserslautern - 1. FC Saarbrücken (2:1)

    Frühes Tor, schnelle Antwort

    Die ersten Minuten des Derbys gehörten den Gästen. Wirkte der FCK noch leicht unsicher, hatten die Gäste mehr Ballbesitz und verlagerten das Spielgeschehen in die Lautrer Hälfte. Mit der ersten Chance und dem ersten gut vorgetragenen Angriff klingelte es jedoch im Gehäuse der Gäste. Zimmer, Sessa, Hanslik - die Stationen zur Führung. Eine frühe Führung – wann gab es das schon mal?


    Der FCK war an diesem Samstag Nachmittag aber noch für mehr Überraschungen gut. Denn für eine Antwort auf Zeitz‘ Ausgleichstreffer in der 22. Minute brauchten die Männer in Rot lediglich zwei Minuten. Erneut war Daniel Hanslik der Torschütze, der damit die letzten drei FCK-Treffer erzielte. Zufall war dieser Treffer jedoch nicht. Viel mehr war er das Ergebnis des „FCK der letzten Tage“. Im letzten Angriffsdrittel spielt Marvin Pourié einen unsauberen Pass – vor einigen Wochen wäre dieser Angriff damit Geschichte gewesen. Doch der Neuner setzt sofort nach, zwingt die Saarbrücker zu einem Fehler, erobert den Ball wieder und leitet die zweite Führung des Nachmittags ein. Fußball ist ein Ergebnissport und deswegen sind es in erster Linie die gesammelten Punkte, die wieder Hoffnung machen. Es ist aber auch nicht zuletzt die Art und Weise, wie die Mannschaft auftritt. Ob es die Plakate in der Westkurve, Antwerpens Ansprachen oder die Tabellensituation ist – irgendwas hat die Mannschaft in den letzten Tagen gepackt. Sie scheint begriffen zu haben, worum es geht.

    Eigentlich ein klassisches 2:2

    Mit einer 2:1 Führung ging es in die zweiten 45 Minuten. Dass so eine Ein-Tor-Führung alles andere als sicher ist, weiß in dieser Saison jeder Anhänger der Roten Teufel. Oberste Priorität war also das dritte Tor. Weil das aber nicht fiel, blieb es ein Zittern bis in die Nachspielzeit. Und wenn man ehrlich ist, hatte diese zweite Halbzeit sämtliche Zutaten für einen Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit. Man nehme: Die ein oder andere Großchance. Anas Bakhat zum Beispiel muss wenige Minuten nach seiner Einwechslung für das 3:1 sorgen, vergibt jedoch aus kurzer Distanz. Marvin Pouriés Schuss aus sechzehn Metern hält Saarbrücken-Keeper Batz und Elias Huths Kopfball verfehlt das Ziel um Zentimeter. Dazu kommen noch ein, zwei schlecht zu Ende gespielte Angriffe, die das Rezept zum Punktverlust abrunden.


    Doch es war eben kein Spiel, in dem erwartbares passierte. Auch der FCS ließ gute Chancen liegen und kam nicht mehr zum Ausgleich. Der FCK holt damit drei Punkte und zieht mit den Amateuren der Bayern gleich. Zwar befinden sich die Pfälzer immer noch auf einem Abstiegsplatz, diese 90 Minuten haben jedoch gezeigt, dass die Mannschaft lebt und sich wieder berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen darf.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Legendär: "Habe mir einfach gesagt, bleib' ruhig Ruben"


    Legendär: "Habe mir einfach gesagt, bleib' ruhig Ruben"

    Es war einmal: Eine Pokalnacht am Rhein. Am 12. Februar 2014 schlug der FCK Bayer Leverkusen im DFB-Pokal. Ein sensationeller und legendärer Abend. Wir blicken noch einmal zurück.


    Neckarsulm, Hertha BSC und Union Berlin hatte der 1. FC Kaiserslautern in der Spielzeit 2013/14 bereits aus dem Pokal geworfen. Die Aufgabe im Viertelfinale des DFB-Pokals schien noch einmal eine andere Hausnummer zu sein. Als einzig verbliebender Zweitligist war bereits vor der Auslosung klar, dass es in der Runde der letzten Acht gegen eine höherklassigere Mannschaft geht. Das Auswärtsspiel bei Champions League-Teilnehmer Bayer Leverkusen war jedoch alles andere als ein Wunschlos.

    Aufstiegskampf vs. Pokalsensation


    In der Liga waren die Lautrer mitten im Aufstiegskampf. Nur der 1. FC Köln und Greuther Fürth standen in der Tabelle noch vor dem FCK. Der Sieg im Spitzenspiel gegen eben jene Fürther wenige Tage vor dem Pokalduell gab der Truppe von Kosta Runjaić zusätzliches Selbstvertrauen. Trotz guter Verfassung und aussichtsreicher Position im Aufstiegskampf fuhren die Roten Teufel als klarer Außenseiter ins Rheinland. Die Bayern spielten mal wieder ihre eigene Saison - dahinter führte Leverkusen die Tabelle der Bundesliga an. Die Werkself tanzte mit Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal noch auf allen drei Hochzeiten und hatte mit Sicherheit nicht vor, das im Viertelfinale gegen den einzig verbliebenden Zweitligisten zu ändern.


    Tobias Sippel, Florian Dick, Jan Simunek, Marc Torrejon, Chris Löwe, Markus Karl, Enis Alushi, Alexander Ring, Ruben Jenssen, Karim Matmour und Oliver Occean. Die elf Roten Teufel, die es richten sollten. Ihnen gegenüber standen klangvolle Namen wie Bernd Leno, Emre Can und Heung-Min Son und damit jede Menge Qualität. Das Viertelfinale im DFB-Pokal – für die Leverkusener an diesem Mittwochabend vor sieben Jahren die klassische Pflichtaufgabe.

    Unterschätzter Faktor Kurve


    Auf dem Feld waren die Rollen also weit vor Anpfiff des Spiels klar verteilt. Dass Fans jedoch auch einen gewissen Einfluss auf den Verlauf eines Spiels nehmen können, stellten 5.000 mitgereiste Lautrer an diesem Abend eindrucksvoll unter Beweis. So klar die Ausgangslage auf dem grünen Rasen, so klar war sie in den Kurven. Zugegeben ist das in Leverkusen nicht die aller höchste Herausforderung – den Support der Gästekurve soll das jedoch nicht mindern. Schon der Empfang von Tobias Sippel und kurz darauf der gesamten Mannschaft bescherte den Leverkusener Tribünengästen eine unbekannte Geräuschskulisse. Und so sangen sich 5.000 FCK-Fans Mut zu. Mit jedem einzelnen Lied, jeder einzelnen Minute Unterstützung wuchs der Glaube an eine Sensation. Und wer da an diesem Abend gegen unseren FCK antrat, wurde immer mehr zur Nebensache. Zweiter der Bundesliga, Champions-Leauge Teilnehmer, Top-Spieler wie Son oder Can in ihren Reihen – alles egal. Denn an diesem Abend vor sieben Jahren spielten elf Topspieler gegen elf plus 5.000 Lautrer.


    Ein mutiger Beginn ließ vermuten, dass nicht nur die Roten Teufel auf den Rängen, sondern auch die auf dem Platz an eine Sensation glaubten. Der FCK schaffte es, die Partie offen zu gestalten, trat diszipliniert auf und ließ im gesamten Spiel kaum Chancen zu. Dass ein solcher Spielverlauf für eine Pokalsensation wie gemacht ist, war selbstverständlich auch dem Anhang auf der Tribüne bewusst, der die Dynamik des Spiels nutzte, wenn nicht gar selber beeinflußte.


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    Mit zunehmender Spieldauer wuchs auf der einen Seite also der Glaube, auf der anderen die Nervosität und die Angst davor, sich in einem Heimspiel gegen einen Zweitligisten zu blamieren. Die zweite Halbzeit war inzwischen angepfiffen worden und der Ausgang der Begegnung weiterhin völlig offen. Im Block wurde jeder gewonne Zweikampf bejubelt, jeder ankommende Pass gefeiert. Fußballerisch attraktiv war das nicht über die gesamte Spielzeit, kämpferisch jedoch in jeder einzelnen Minute herausragend. Elf in weiß gekleidete Lautrer taten das, was FCK-Fans sehen wollen: kämpfen, kratzen, beißen. Und das Ganze mit einer großen Portion Glaube an sich selbst. Sie taten es so gut, dass auch beim Abpfiff der zweiten Halbzeit der Ausgang der Begegnung völlig offen war.

    „Ruben, bleib ruhig“


    Es ging in die Verlängerung. Während sich bei den Hausherren die Dreifachbelastung zeigte, wirkten die Lautrer weiterhin frischer und mutiger. Acht Minuten waren gespielt, als Karim Matmour im Strafraum der Werkself vom für Leverkusen debütierenden Andres Guardado gelegt wurde. 98. Minute: Elfmeter für den FCK und die riesige Chance auf den Führungstreffer. Die riesige Chance für Mo Idrissou den Gästeblock endgültig zum Beben zu bringen. Doch Mo Idrissou schaffte es, im Gästeblock für Ruhe zu sorgen. Sein Schuss ging rechts am Tor vorbei. Und die Pokalsensation war plötzlich doch wieder ein weites Stück entfernt. Die Ruhe hielt jedoch nur wenige Sekunden an und auch die Jungs auf dem Rasen zeigten sich wenig beeindruckt vom verschossenen Elfmeter.


    Getreu dem Motto „Jetzt erst recht“ legte Runjaics Truppe im zweiten Durchgang der Verlängerung noch einmal eine Schippe drauf, erhöhte den Druck. Es sind keine zehn Minuten mehr auf der Uhr, als ein Leverkusener Angriff zum wiederholten Male von der Lautrer Hintermannschaft niedergekämpft wird. Gerade den Ball erobert, schaltet Florian Dick mit einem Pass auf Karim Matmour sofort ins Offensivspiel um. Der lässt gleich mehrere Leverkusener stehen, zieht ins Zentrum und nimmt Idrissou auf der rechten Seite mit. Dass in diesen Sekunden ein Tor in der Luft liegt, ist am steigenden Geräuschspegel im Gästebereich zu erahnen. Und tatsächlich beweist der Kameruner Übersicht und bedient den anrennenden Ruben Jenssen, der die Kugel noch einmal annimmt und dann mit voller Wucht ins Glück jagt.


    Sein Glück konnte der Torschütze auch nach dem Spiel nicht wirklich fassen. Nervös war er, erzählte am Mikrofon, als der Ball auf ihn zu kam. „Ich habe mir einfach nur gesagt: Bleib ruhig, Ruben".


    Ein Momemt, der in die jünste Geschichte des 1. FC Kaiserslautern eingehen sollte. Jenssen blieb ruhig und sorgte damit auch weit nach Abpfiff der Partie für extatische Zustände im Auswärtsblock. Der FCK war ins Halbfinale eingezogen. Neben der Hertha schlug man mit Leverkusen den zweiten Bundesligisten und das noch nicht einmal unverdient. Nur noch ein Schritt nach Berlin und der Traum von Europa war auch nicht mehr weit. Man hatte plötzlich wieder Träume. Auch wenn die nicht lange anhielten.


    Quelle: Treffpunkt Betze


       


     



    Das Spiel in der Zusammenfassung: Bayer 04 Leverkusen - 1. FC Kaiserslautern (0:1)


    Mannschaft und Fans feiern die Pokalsensation


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    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Guck an, ein Unentschieden!


    Kommentar: Guck an, ein Unentschieden!

    Der Cheftrainer wirkt ratlos, die Mannschaft verunsichert und ohne jeglichen Esprit. Die Zukunft des 1. FC Kaiserslautern ist mehr denn je gefährdet. Ein Kommentar.


    Rückblick: Im Auswärtsspiel beim Spitzenreiter Dynamo Dresden trafen die Roten Teufel gleich drei Mal, gingen am Ende dennoch als Verlierer vom Spielfeld. Auch wenn das Ergebnis mal wieder einem klassischen Schlag ins Gesicht entsprach, so ließ sich doch der ein oder andere positive Schluss aus dem vergangenen Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden ziehen. Zum Beispiel, dass die Mannschaft ja scheinbar doch in der Lage ist, Tore zu erzielen. Und wir reden vom Plural. Gleich drei Treffer in einem Spiel. Dass diese Partie trotzdem verloren ging, passt zu dieser Saison und zurzeit auch sicher zu dieser Mannschaft.


    Jedenfalls durfte der Lauter Anhang vor dem Dienstagabend-Spiel gegen Türkgücü München gespannt sein, ob dieses regelrechte Offensiv-Feuerwerk noch einmal gezündet werden kann. Die völlig überraschende Antwort lautet: Nein. Am Ende erzielen die Lautrer keinen einzigen Treffer und teilen sich zum zwölften Mal in dieser Saison die Punkte. Erklärungen für diese Saison, für diese Mannschaft und ihre Leistungen gibt es nach wie vor keine. Und es drängt sich der Eindruck auf, als sei auch Jeff Saibene von dieser Ratlosigkeit betroffen. Dass man als Trainer verzweifelt und am MagentaSport-Mikrofon nach dem Spiel nicht immer gleich die passenden Erklärungen parat hat, wenn man Woche für Woche diese Spiele sieht, ist verständlich. Als Trainer ist jedoch deine Aufgabe, an diesen Zuständen etwas zu ändern. Und das ist dem Luxemburger in knapp vier Monaten offensichtlich nicht gelungen.

    Lichtblick Zimmer

    Der Rückkehrer aus Düsseldorf kann und wird für den FCK noch sehr wichtig werden. Auch in der gestrigen Begegnung hätte er durchaus schon Einfluss auf das Ergebnis nehmen können. Die erste Großchance nach fünf Minuten bereitete Zimmer mit einem überragenden Pass vor. Nach einer halben Stunde scheiterte er selbst freistehend vor Gäste-Keeper Vollath. Dennoch: Sein Tempo und seine Qualität am Ball verbessern die Mannschaft auf Anhieb. Seine Leisungspensum und seine Erfahrung müssen jetzt nur noch in Ergebnisse umgemünzt werden. Bislang konnte Zimmer mit dem FCK in drei Spielen noch nicht gewinnen.

    Blick in die nahe Zukunft

    Die spannende Frage nach dem nächsten Spiel ohne Sieg ist die nach der Zukunft der Roten Teufel. Und nachdem ich zu Saisonbeginn zum wiederholten Male den Fehler gemacht habe und mit einer ordentlichen Portion Hoffnung in diese Saison gegangen bin, halte ich, mittlerweile völlig hoffnungslos, folgendes Szenario für das wahrscheinlichste: Durch einen Last-Minute-Transfer erhält Jeff Saibene seine geforderte zweite Spitze. Die kommenden drei Spiele werden trotz phasenweiser guter Auftritte nicht gewonnen. Die Lage im Abstiegskampf spitzt sich zu. Logisch, dass der Verein da handeln muss und einen Trainerwechsel vornimmt. Das Blöde: Der neue Trainer spielt überhaupt nicht gerne mit zwei Spitzen. Da er die Mannschaft aber mitten in der Saison übernommen hat, muss er mit dem vorhandenen Spielermaterial zu Recht kommen, was ihn schnell vor Probleme zu stellen scheint. Womit sich ein Kreis schließen würde und sich der ganze Quatsch zum x-ten Mal zu wiederholen beginnt.


    Vielleicht spielt sich ja aber auch das äußerst unwahrscheinliche Szenario ab und der FCK findet in den nächsten Wochen, mit einer neuen zweiten Spitze, zurück in die Spur. Aber bleiben wir auf dem Teppich. Mehr als der Klassenerhalt ist dieser Mannschaft zurzeit nicht zuzutrauen. Und dann kann man im Sommer die Lage ja noch einmal neu bewerten und gut vorbereitet in eine neue Spielzeit in Liga drei gehen. Wird bestimmt klappen.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Ein Tiefpunkt jagt den nächsten


    Kommentar: Ein Tiefpunkt jagt den nächsten

    Nach der Niederlage in Unterhaching ist der FCK endgültig im Abstiegskampf angekommen. Sprachlosigkeit und Überforderung machen sich breit. Ein Kommentar.


    Nach sieben Spielen ohne Niederlage verliert der FCK das Freitagsspiel in Unterhaching und ist endgültig im Abstiegskampf angekommen. Bei der Niederlage gegen die Bayern zeigt das Team gewohnte Schwächen in Defensive und Offensive.


    Für den 1.FC Kaiserslautern war es ein recht gewöhnlicher Sommer. Wie so oft wurde auch vor der aktuellen Saison der größte Teil des Kaders ausgetauscht. Auch die erste Trainerentlassung ließ nicht lange auf sich warten. Neu war ebenfalls nicht, dass um Zeit gebeten wurde. Schließlich spielt da jetzt eine völlig neuformierte Truppe zusammen und der neue Trainer muss die Jungs ja auch erstmal kennen lernen.


    Um es auf den Punkt zu bringen: Der FCK hat es mal wieder versäumt, sauber in eine Saison zu starten. Mit einem Trainer, der bei den Transfers einen gewissen Einfluss hat und mit einer Mannschaft, die bereit für diese Liga ist. Stattdessen folgte wenige Tage vor Transferschluss Jeff Saibene als neuer Mann an der Seitenlinie und fand schon eine mehr oder weniger fertiggeplante Mannschaft vor. Zwar gelten Kenny Prince Redondo und Daniel Hanslik als Wunschtransfers des Luxemburgers, von großem Einfluss auf die Zusammenstellung des Kaders kann man allerdings wahrlich nicht sprechen. Mit diesen Zeilen hole ich relativ weit aus, um auf das Spiel von Freitagabend zu kommen. Aber wahrscheinlich darf das als verzweifelter Versuch gelten, mir die aktuelle Lage rund um Verein und Mannschaft zu erklären.

    Es passt einfach nicht

    Vielleicht muss man mittlerweile anerkennen, dass es vorne und hinten nicht passt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Einzelne Spieler bringen zwar Qualität mit, dem Zusammenspiel scheint das aber nicht zu helfen. Der Trainer konnte schon unter Beweis stellen, dass er Erfolg in Liga 3 haben kann, erreicht aber offensichtlich diese Mannschaft nicht. Es war am Freitag nicht zum ersten Mal der Fall, dass der Luxemburger völlig konsterniert und ratlos an der Seitenlinie stand. Erklärungen für den Misserfolg hat er auch nicht parat und kündigte im Anschluss des Spiels personelle Konsequenzen an. Das alles klingt schon sehr nach purer Verzweiflung.


    Seit Wochen tritt der FCK in der Offensive völlig harmlos auf. Entweder hat das Team enorme Schwierigkeiten, überhaupt Kreatitvität ins Spiel nach vorne zu bringen oder größte Chancen werden fahrlässig ausgelassen. So wie beispielsweise am Freitag in Unterhaching, so wie gegen den MSV Duisburg, so wie in Saarbrücken und so wie in fast jedem anderen Spiel in der aktuellen Saison. Wurde Saibene zu dieser Problematik befragt, nickte er meist zustimmend, konnte mit vielversprechenden Lösungsvorschlägen jedoch nicht dienen. Und so zieht sich diese Thematik durch die letzten Monate und aktuell ist es schwer vorstellbar, dass sich das in den kommenden Wochen ändern wird.


    Die Defensive konnte Jeff Saibene in seiner Zeit als FCK-Trainer sichtlich stabilisieren. Zumindest verrät das der Blick auf die Gegentore. Nach 15 Spielen hat der FCK „lediglich“ 19 Treffer kassiert. Zum selben Zeitpunkt der Vorsaison waren es 32. Dass die neue defensive Stabilität aber nur bedingt weiterhilft, liegt zum einen an der angesprochenen offensiven Harmlosigkeit. Zum anderen an krassen individuellen Fehlern, die das Team nie ganz abstellen kann. Am Freitag fiel dahingehend vor allem Kevin Kraus auf, dessen Stellungsspiel irgendwo zwischen "grausam und unterirdisch" einzustufen ist. Beim letzten Heimspiel leitete Hikmet Ciftci mit seinem Aussetzer den Rückstand ein. Auch diese Reihe ließe sich fortführen…

    Einzige Hoffnung Transfers?

    Das Schlimme an der aktuellen Misere ist, dass mir inzwischen die Fantasie fehlt, wie diese Mannschaft in dieser Konstellation das Ruder noch einmal herumreißen will. Wir sprechen hier nicht von einer schwierigen Phase seit drei oder vier Wochen. Wir sprechen hier nicht mehr von fehlendem Pech, dass die Mannschaft hat. Die angesprochenen Probleme sind grundlegend. Wenn ein Team trotz häufiger Dominanz nicht in der Lage ist Tore zu schießen, dann wird es mit dem Gewinnen schwer. Und dann wird es ebenfalls schwer, dass mit zwei, drei Umstellungen im Team zu ändern. Personelle Umstellungen schön und gut – aber Hand aufs Herz: Welchem Spieler im Kader, der bislang kaum zu Zuge gekommen ist, ist es zuzutrauen, dass er die Mannschaft weiterbringt?


    So bleibt die bald anstehende Transferphase als letzte Hoffnung. Für Neuverpflichtungen ist im Verein jedoch eine Person zuständig, der es in den letzten Jahren nachweislich nicht gelungen ist, funktionierende Mannschaften zusammzustellen. Das alles passt doch irgendwie zur Gesamtlage: Es passt einfach nicht. Und zwar weder vorne noch hinten.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Einmal Lautrer, immer Lauter: Eine Hommage an Daniel Halfar


    Einmal Lautrer, immer Lauter: Eine Hommage an Daniel Halfar

    Daniel Halfar, heute Trainer beim Landesligisten Rot-Weiß Kirchlengern, im Gespräch mit Treffpunkt Betze über seine Zeit beim FCK und die sportliche Talfahrt des Vereins.


    Zehn Jahre lang trug Daniel Halfar das Trikot der Roten Teufel. Der Junge aus Mannheim hat Geschichte geschrieben, ging mit dem Verein aber genauso durch sportliche Täler. Vom jungen Wilden auf den Außen zum Kapitän im Zentrum. Wir haben mit dem 32-jährigen über seine Zeit beim FCK, die sportliche Talfahrt des Vereins und sein Leben nach der Profi-Karriere gesprochen.

    Debüt in der Allianz-Arena

    Der 11. Dezember 2005: Gerade einmal neun Punkte hat der 1. FC Kaiserslautern nach 15 Spielen auf dem Konto. Dass es in dieser Saison einzig und allein ums Überleben in der Bundesliga geht, wird vielen FCK-Fans früh in dieser Spielzeit klar. Zwei Wochen zuvor trat Wolfgang Wolf sein Traineramt bei den Roten Teufeln an. Zum Einstand gab es gleich mal eine 1:5-Klatsche in Hannover. In seinem zweiten Spiel als FCK-Trainer geht es gegen den Rekordmeister aus München. Nach den Ergebnissen aus den Vorwochen, kann es beim Spiel in der Allianz-Arena eigentlich nur um Schadensbegrenzung gehen. Doch die Lautrer schlagen sich wacker, verteidigen mit Mann und Maus und können den 0:1-Rückstand durch Boubacar Sanogo sogar ausgleichen. Nur vier Minuten nach Bayerns erneuter Führung, vergibt Erwin Skela vom Punkt. Trotz klarer Unterlegenheit macht dieses Auswärtsspiel bei den Bayern aber Mut. Auch wegen einer Einwechslung sieben Minuten vor dem Schlusspfiff.


    Acht Jahre ist es her, da wechselte Daniel Halfar von Phönix Mannheim zu den Roten Teufeln. Seitdem durchlief er nahezu alle Jugendmannschaften des FCK. Mit seinen Leistungen in der Reservemannschaft machte er Neu-Trainer Wolf auf sich aufmerksam. Schon bei den beiden vorangegangen Spielen zu Hause gegen Nürnberg und beim Auswärtsspiel in Hannover gehörte der 17-jährige Halfar zum Kader. Heute, ausgerechnet beim FC Bayern, darf er erstmals für die Profis den grünen Rasen betreten. In der 83. Minute ersetzt er Axel Bellinghausen. Die Niederlage kann Daniel Halfar nicht mehr verhindern. Früh zu erkennen ist jedoch, dass es in der Mannschaft bislang keinen Spielertypen wie ihn gibt. Mutig, unbekümmert, dribbelstark und dynamisch.

    Power von der Bank

    Sind es in der Allianz-Arena nur knapp zehn Minuten, weiß der geborene Mannheimer bei seinen Einsätzen in den darauffolgenden Spielen zu überzeugen. Auf dem linken Flügel sorgt er nach seinen Einwechslungen für Tempo, spielt frech auf und wird von den Fans als „echter Lautrer“ früh ins Herz geschlossen. Beim ersten Sieg unter Wolfgang Wolf, eine Woche später gegen den VfL Wolfsburg, bekommt Halfar zwanzig Minuten Einsatzzeit und legt den Siegtreffer zum 3:2 auf.


    Geschichte schreibt der Mann mit der Rückennummer 28 im Februar 2006. Beim Abstiegskrimi gegen den MSV Duisburg liegt der FCK mit 2:0 im Rückstand, als Halfar in der 64. Minute eingewechselt wird. Mit seinem Doppelpack innerhalb von nur drei Minuten wird er zum damals jüngsten Bundesligatorschützen des Vereins, sowie jüngster Bundesliga-Doppeltorschütze in der Geschichte. Für Daniel Halfar eine Saison, in der Träume in Erfüllung gehen. „Immer in positiver Erinnerung bleiben natürlich die Einsätze als junger Kerl“ verrät er beim Interview mit Treffpunkt Betze. Ich war selber früher Balljunge und habe immer davon geträumt, einmal im Fritz Walter-Stadion auflaufen zu dürfen“ so Halfar weiter.


    Insgesamt steht der gebürtige Mannheimer in dieser Saison fünfmal in der Startelf, wird dreizehn Mal eingewechselt. Dabei erzielt er drei Treffer und bereitet drei weitere vor. Am zweiten Bundesliga-Abstieg des 1. FC Kaiserslautern ändert diese vorzeigbare Bilanz allerdings nichts.

    Abschied vom Betze

    Die folgende Saison in der 2. Liga läuft nicht so, wie viele Fans und allem voran er selbst es sich gewünscht hätte. Auch aufgrund von Verletzungen kommt er unterm Strich nur auf elf Einsätze, in denen er nur einmal von Beginn an startet. In der Rückrunde gehört er kein einziges Mal zum Kader.


    Die Konsequenz – Halfar verlässt den Betzenberg und schließt sich zur Saison 2007/08 dem damaligen Erstligisten Arminia Bielefeld an. In drei Jahren kommt er dort 78-Mal zum Einsatz und erzielt einen Treffer. Seine nächste Station sind die Münchener Löwen. Auch hier verbringt der Offensivmann drei Jahre, bevor er sich dem 1. FC Köln anschließt. Mit den Rheinländern wird er 2014 Zweitligameister und steigt in die Bundesliga auf.

    Rückkehr nach Kaiserslautern mit „unfassbar vielen Trainern“

    Trotz eines noch laufenden Vertrags bis zum Sommer 2016 wechselt Daniel Halfar zur Saison 2015/16 zurück zur alten Wirkungsstätte. Hier soll er Verantwortung übernehmen und den FCK mit seinen spielerischen Qualitäten wieder nach vorne bringen. Als im September Trainer Kosta Runjaic durch Konrad Fünfstück ersetzt wird, hat das auch Auswirkungen auf den mittlerweile 27-jährigen Halfar. Wie schon unter Runjaic gehört er zwar weiterhin zum Stammpersonal, unter dem neuen Trainer rückt er aber mehr ins Zentrum und spielt fortan im zentralen oder offensiven Mittelfeld. Zudem ist ab jetzt er es, der die Mannschaft aufs Feld führt. Aber auch mit Daniel Halfar als Kapitän schafft der FCK den Sprung in die obere Tabellenregion der 2. Bundesliga nicht. Am Ende der Saison landen die Roten Teufel auf einem enttäuschenden zehnten Platz.


    Auch in der folgenden Saison ist der Aufstieg früh kein Thema mehr am Betzenberg. Seine zweite Amtszeit beim FCK ist für Halfar sinnbildlich für die seit Jahren andauernde sportliche Talfahrt des Vereins: „Ich hatte in meinen letzten drei Jahren eine unfassbare Anzahl an Trainern und Sportdirektoren. Ständig gab es Führungswechsel auf höchster Ebene, aber eben auch jeden Sommer gefühlt 20 neue Mitspieler im Team. Das hatte ich bis dahin so noch nie erlebt und ist für mich auch ein klarer Indikator dafür, dass der Verein keinen langfristigen Erfolg haben konnte.


    Der blieb auch in der folgenden und für Daniel Halfar letzten Saison als Profi-Fußballer aus. Aufgrund einer Hüftverletzung kam er nur noch neun Mal zum Einsatz, musste die gesamte Rückrunde verletzt passen und zusehen, wie der FCK Richtung Liga 3 taumelte. Am Ende der Saison stiegen die Pfälzer mit 35 Punkte erstmals aus der zweiten Liga ab. Für Daniel Halfar bereits der zweite Abstieg mit dem FCK. „Beide Abstiege waren und sind nicht miteinander zu vergleichen, aber taten sicherlich gleichermaßen weh. Ohne Frage, die bittersten Momente in meiner Zeit beim FCK“.


    Dass er sich danach aus dem Profi-Fußballgeschäft verabschieden musste, hat nichts mit einer freiwilligen Entscheidung zu tun. „Ich hätte liebend gerne noch weitergespielt und würde heute sicherlich auch immer noch spielen. Aber leider musste ich meine Karriere beenden. Meine Operationen an der Hüfte bzw. die Schäden an beiden Hüften haben mich leider dazu gezwungen“.

    „Es tut weh“

    Trotz dem Ende seiner Karriere bleibt Daniel Halfar dem FCK aber weiterhin verbunden. Noch heute hat er Kontakt zu vielen Leuten im und um den FCK, leidet wenn er an die sportliche Situation denkt: „Mir geht es da wahrscheinlich wie so vielen Fans. Es tut weh und macht einen traurig diesen Verein in dieser Liga zu sehen. Auch wenn sich das alles abgezeichnet hat, hätte ich nie gedacht, dass es wirklich mal so weit kommt“.


    Ausschlaggebend für die sportliche Misere ist für Daniel Halfar die fehlende Kontinuität in sämtlichen Bereichen des Vereins: „Sowohl sportlich als auch unternehmerisch fehlt es dem Verein schon seit Jahren an Konstanz. Konzepte und Philosophien wurden nach kurzer Zeit immer wieder aufs Neue über den Haufen geworfen“.


    In der aktuellen Mannschaft kann er viel Qualität erkennen, weiß aber, dass es damit in dieser Liga noch lange nicht getan ist: „Viele Spiele sind sehr ausgeglichen. Da entscheiden Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage. Vor allem die Basics wie Lauf- und Kampfbereitschaft müssen passen. Wenn das der Fall ist, erarbeitet man sich das Glück und Selbstvertrauen von ganz alleine“.

    Neue Position: Seitenlinie

    Auch wenn es mit dem aktiven Kicken nicht mehr so recht klappt, ist Daniel Halfar dem Fußball treu geblieben. Seit Oktober 2018 ist er Trainer des FC Rot-Weiß Kirchlengern und führte das Team in der vergangenen Saison in die Landesliga. Da die Corona-Pandemie aber auch keinen Halt vor der Landesliga Westfalen macht, ist die Saison aktuell unterbrochen. Sieben Spiele wurden bislang absolviert, zehn Punkte eingefahren.


    Außerdem bin ich für die Agentur „Gipfelstürmer“ in Bielefeld tätig. Wir sind auf ganzheitliche Betreuung von Sportlern spezialisiert. Eine große Rolle in unserem Berufsalltag spielen dabei die Themen Finanzen, Immobilien, Gesundheit und die Karriere nach der Karriere. Eine Arbeit, die mir großen Spaß macht“.


    Großer Spaß ist ein gutes Stichwort. Denn den hatten wir auch mit Daniel Halfar im Trikot der Roten Teufel. Manchmal wünscht man sich eben doch, die Zeit zurückdrehen zu können. Kein Fan des FCK hätte was dagegen, wenn in den kommenden Spielen kurz vor Schluss ein junger Wilder eingewechselt wird, der frech aufspielt und in den Schlussminuten in der Offensive wirbelt. Der dribbelstark ist, dynamisch und unbekümmert aufspielt. Damals wie heute wäre das ein Spielertyp, der der Mannschaft fehlt.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Legendär: Die Roten Teufel demütigen Schalke 04


    Legendär: Die Roten Teufel demütigen Schalke 04

    Felix Magath war nicht zum Lachen zumute. 2010 erlebten die Königsblauen in Kaiserslautern ein echtes Debakel. Das 5:0 gegen Schalke, eine Erinnerung an vergangene Zeiten.


    Am 27. November 2010 empfing der 1. FC Kaiserslautern den FC Schalke 04. Während der FCK als Aufsteiger aus 13 Begegnungen 14 Punkte holte, hatten die Gäste zu diesem Zeitpunkt sogar noch einen Punkt weniger auf dem Konto. Nach dem Spiel kamen keine weiteren Punkte hinzu, dafür aber eine Menge Gegentore.


    Es war ein fulminanter Auftakt, den der FCK als Aufsteiger in der Saison 2010-11 hingelegt hat. Nach vier Jahren Zweitklassigkeit drehten die Roten Teufel am ersten Spieltag in Köln einen 0:1-Rückstand, gewannen am Ende mit 3:1 und fuhren den ersten Dreier der Saison ein. Als eine Woche später die Bayern mit 2:0 vom Betzenberg geschickt wurden, waren bereits die ersten Meisterschalen in der Fankurve zu sehen. Aufsteiger – Meister. Das gab es doch schon mal irgendwo. Die darauffolgenden Wochen ließen die Meisterschalen aus den Fankurven aber wieder verschwinden. Nach zwischenzeitlich fünf Niederlagen am Stück wussten auch die optimistischsten Fans, worum es in dieser Spielzeit geht. Angetrieben von Marco Kurz an der Seitenlinie stimmten zwar nicht immer die Ergebnisse, die Lautrer Tugenden wurden aber immer wieder aufs Feld gebracht.


    Dass es innerhalb des Teams stimmte, bewies das vorangegangene Heimspiel gegen den VfB Stuttgart. Der FCK holte nach einem 0:3 noch einen Punkt und war der gefühlte Sieger im sechsten Heimspiel der Saison. Nach dem 13. Spieltag stand der FCK mit 14 Punkten auf Platz 13 und hatte dabei drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.


    Der Gegner am 14. Spieltag – der FC Schalke 04. Die Königsblauen starteten mit vier Niederlagen in die Saison und dümpelten auch kurz vor der Winterpause noch im Tabellenkeller herum. Trotzdem kam das Team von Felix Magath mit breiter Brust nach Kaiserslautern. Aus den vorherigen drei Bundesliga-Partien gab es sieben Punkte und unter der Woche wurde mit einem 3:0 Heimerfolg über Olympique Lyon vorzeitig das Achtelfinale der Champions League erreicht.

    Großer Teamgeist gegen große Namen


    Für die jüngeren Leser: Der FC Schalke war mal eine Spitzenmannschaft. Also wirklich! Zwar spiegelte es der Tabellenstand vor dem 14. Spieltag der Saison 2010-11 nicht wieder, dafür aber die Aufstellung. Zwischen den Pfosten stand kein geringerer als Manuel Neuer. Mit Benedikt Höwedes stand ein weiterer heutiger Weltmeister und mit Raúl ein echter Weltstar auf dem Platz. Auf der Bank nahm übrigens noch ein gewisser Ivan Rakitić Platz. Auch nicht zwingend der schlechteste, den die Fußballwelt kennengelernt hat.


    Aber alleine mit Namen kommt man im Fußball eben nicht so weit. Das stellte die Elf von Marco Kurz an diesem 27. November 2010 eindrucksvoll unter Beweis. Von Beginn an agierten die Lautrer aggressiv und spielfreudig. Die Belohnung dafür ließ nicht lange auf sich warten. Ausgangspunkt des ersten Treffers war, man höre und staune, ein Eckball. Getreten von Mittelfeld-Motor Christian Tiffert, fand der hohe Ball in den Sechszehner Srdjan Lakic, der der gesamten Schalker Hintermannschaft davonlief. Kopfball ins Kurze Eck – 1:0 FCK. Getragen von Führung und Publikum bestimmten die Roten Teufel fortan das Spielgeschehen. Die Gäste aus Gelsenkirchen fanden nicht ins Spiel und dass es nicht schon früher 2:0 stand, hatten die Knappen einzig und allein Manuel Neuer zu verdanken. In der 39. Minute war aber auch er machtlos. Eine Kopie vom 1:0 sorgte für den nächsten Treffer im Spiel. Nach einer weiteren Tiffert-Ecke köpfte Martin Amedick unhaltbar ein. Dass es mit diesem 2:0 in die Pause ging, hatten die Pfälzer aber auch Tobias Sippel zu verdanken, der kurz vor dem Pausenpfiff in einer Aktion gleich zweimal glänzend gegen Huntelaar und Raúl parierte.

    Die Show geht weiter


    Der zweite Durchgang begann ohne Wechsel auf Seiten des FCK. Felix Magath hingegen versuchte mit einem Doppelwechsel frischen Wind ins Schalker Spiel zu bringen. Gelingen sollte es ihm nicht. Im Gegenteil. Die Männer in Rot machten dort weiter, wo sie vor dem Pausenpfiff aufgehört hatten. Schalke fand weiterhin keine Mittel, dem FCK nur annähernd gefährlich zu werden. Zehn Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als Srdjan Lakic den Betzenberg endgültig zum Beben brachte. Durch einen genialen Ball vom überragenden Christian Tiffert in Szene gesetzt, blieb der Kroate im 'Eins gegen Eins' gegen Manuel Neuer eiskalt und schob zum 3:0 ein. Die Entscheidung in der 56. Minute.


    Die Frage über den Ausgang der Partie war geklärt. Von nun an ging es nur darum, wer sich über den Titel „Spieler des Spiels“ freuen durfte. Bewerber dafür gab es zu Genüge. Srdjan Lakic zum Beispiel mit seinem Doppelpack. Oder Christrian Tiffert mit seinen drei Assists. Aber auch Ivo Ilicevic stieg in dieses Rennen mit ein. Schon über die gesamte Spieldauer ein Aktivposten, der immer wieder für Gefahr in der gegnerischen Hälfte sorgte. In die Torjägerliste durfte er sich in der 76. Minute auch noch eintragen. Nachdem Metzelder zu ungestüm gegen Lakic zu Werke ging, verwandelte der Mann mit der 22 den fälligen Foulelfmeter sicher.


    Aber auch mit dem 4:0 ist die Geschichte von diesem schönen Tag im November 2010 noch nicht zu Ende erzählt. Heute stellt das Team das Spielen ja ganz gerne mal ein, wenn sie 1:0 gegen Halle oder Ingolstadt führt. Vor zehn Jahren war das noch anders. Denn die Mannschaft von Marco Kurz spielte weiterhin nach vorne, hatte sichtlich Spaß am Spiel und erarbeitete sich weitere Torchancen. Die letzte im Spiel nutzte Jan Moravek. Ein klassischer Fall von „ausgerechnet“, wurde er doch vor der Saison von den Schalkern an den Betzenberg ausgeliehen. Nach maßgeschneiderter Hereingabe von Florian Dick rauschte der Tscheche heran und köpfte zum 5:0-Endstand in die Maschen.


    Nur logisch, dass die Westkurve kurz darauf „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ anstimmte. Recht hatte sie. Das Rennen um den Titel „Spieler des Spiels“ gewann am Ende übrigens Srdjan Lakic. Angesichts seiner zwei Tore mit Sicherheit keine falsche Entscheidung. Dass man auch vier oder fünf andere FCK-Akteure zum besten Spieler hätte auszeichnen können, zeigt, wie gut der FCK an diesem schönen Tag im November 2010 war.


    1. FC Kaiserslautern - FC Schalke 04 (5:0)


    Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Abel, Bugera - Tiffert ('81 de Wit), Kirch - Ilicevic ('84 Micanski), Moravek, Rivic - Lakic ('81 Nemec)

    Trainer: Marco Kurz


    Schalke: Neuer - Uchida, Höwedes, Metzelder, Schmitz - Jones ('46 Matip), Kluge - Farfan, Edu ('46 Jurado) - Raul, Huntelaar

    Trainer: Felix Magath


    Tore: 1:0 Lakic ('8), 2:0 Amedick ('39), 3:0 Lakic ('56), 4:0 Ilicevic ('76), 5:0 Moravek ('88)


    Zuschauer: 49.474


    Quelle: Treffpunkt Betze


         


     


    Ein herzliches Dankeschön an Cordula Häde-Volk, Iris Peplau und Peter Jobelius für die Bereitstellung der Bilder.

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Erklären kann man sich das alles nicht mehr!


    Kommentar: Erklären kann man sich das alles nicht mehr!

    Spielt der FCK, ist der Frust vorprogrammiert, die 90-minütige Spielzeit nur ein Countdown zur Gewissheit über den nächsten Punktverlust. Ein Kommentar.


    Der Spielkommentar ist eine feste Rubrik auf dieser Seite. Innerhalb des Redaktionsteams wird unter der Woche abgesprochen, wer sich beim anstehenden Ligaspiel diesem widmet. Die Aufgabe ist denkbar einfach und bedarf keiner großen Vorbereitung. Spiel gucken – Meinung dazu zu Papier bringen. Fertig.


    Heute „darf“ ich mich der Sache annehmen und merke schnell, dass das heute zu einer echten Herausforderung wird. Denn was soll man zu dieser Mannschaft, zu diesen Leistungen und Ergebnissen noch sagen? Im Grunde könnten wir unsere Kommentare von den letzten Spielen einfach kopieren, ohne inhaltliche Fehler zu begehen.

    Die Phasen des FCK-Spiels

    Ausbleibende Erfolgserlebnisse sind frustrierend. Noch frustrierender ist es, wenn diese immer und immer wieder aus denselben Gründen nicht zustande kommen. Als würde man pausenlos gegen eine Wand rennen, sich im Anschluss kurz schütteln, bevor man wieder weiten Anlauf nimmt.


    Folgende Spielphasen dürften jedem FCK-Fan sehr bekannt vorkommen:

    • Das Team hat x-Minuten, in denen sie ordentlichen Fußball spielt und dem Gegner klar überlegen ist („x“ steht in der Regel für eine Zahl zwischen 10 und 25)
    • Ein unerklärlicher Leistungsabfall sorgt dafür, dass das Spiel kippt
    • Großchancen werden reihenweise liegen gelassen (dieses Phänomen scheint bei der Mannschaft vor allem nach einer 1:0-Führung im Trend zu liegen. Beispiele? Ingolstadt, Zwickau, Magdeburg, Halle!)
    • Der Gegner trifft nach einer Standardsituation
    • Frustrierte Gesichter, weil mal wieder keine drei Punkte eingefahren wurden
    • Medial aber auch zu Teilen von Mitarbeitern des Vereins wird die Qualität der Mannschaft unterstrichen (Dies geschieht sowohl vor, während als auch nach dem Spiel)

    Erkenntnisse können viel wert sein. Oft sind sie überhaupt erst die Grundlage, um Probleme zu beheben. Das gilt auch für den Fußball. Um eine Mannschaft zu verbessern, muss man zunächst einmal ihre Probleme und Schwachstellen erkennen. Aber was, wenn dieser Schritt vollzogen ist und trotzdem keine Besserung in Sicht ist? Eine Frage, die mir zurzeit nicht nur Bauchschmerzen, sondern in erster Linie Angst macht. Mehr als ein Viertel der Saison ist gespielt. Aktuell hat der FCK sogar noch weniger Punkte als zum selben Zeitpunkt der Vorsaison. Da bringt es dann langsam auch nichts mehr, dass unter dem neuen Trainer ja viele positive Veränderungen zu sehen seien. Weniger Tore als im Vorjahr hat die Mannschaft ganz nebenbei auch erzielt. Zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass wir weniger Tore kassieren. Die letzten Spiele sind aber ein eindrücklicher Beweis dafür, dass uns das auch nur bedingt weiterhilft.

    Scheidender Optimismus

    Ich bin zweifelsohne ein sehr optimistischer Mensch. Auf den FCK bezogen wird aus diesem Optimismus zugegeben bei Zeiten sogar auch leichte Naivität. Aber um die seit Jahren andauernde sportliche Talfahrt irgendwie durchzuhalten, ist diese Zwecknaivität für mich persönlich einfach notwendig. Aber das Ganze erhält bei mir auch allmählich Risse. Mit meinem fußballerischen Latein bin ich inzwischen am Ende. Erklären kann man sich das alles nicht mehr. Spielt die Mannschaft gut, weißt du, dass das noch maximal zwanzig Minuten anhält bis das Spiel kippt und/oder das Gegentor fällt. Der Frust ist vorprogrammiert, die neunzigminütige Spielzeit nur ein Countdown zur Gewissheit.


    Täglich grüßt das Murmeltier. Und wie Bill Murray im Film, wissen auch wir als Fans der Roten Teufel jeden Samstag, was da auf uns zukommt. Wie ernüchternd und frustrierend das ist, wurde hinlänglich besprochen. Aber Bill Murray in der Rolle des Phil Connors beginnt mit der Zeit, sein Wissen über die kommenden Ereignisse für sich zu nutzen. Vielleicht schafft das die Mannschaft ja auch. Im mittlerweile angekommenen Abstiegskampf bleibt ihr eigentlich nichts anderes übrig.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Kommentar: Erklären kann man sich das alles nicht mehr!


    Kommentar: Erklären kann man sich das alles nicht mehr!

    Spielt der FCK, ist der Frust vorprogrammiert, die 90-minütige Spielzeit nur ein Countdown zur Gewissheit über den nächsten Punktverlust. Ein Kommentar.


    Der Spielkommentar ist eine feste Rubrik auf dieser Seite. Innerhalb des Redaktionsteams wird unter der Woche abgesprochen, wer sich beim anstehenden Ligaspiel diesem widmet. Die Aufgabe ist denkbar einfach und bedarf keiner großen Vorbereitung. Spiel gucken – Meinung dazu zu Papier bringen. Fertig.


    Heute „darf“ ich mich der Sache annehmen und merke schnell, dass das heute zu einer echten Herausforderung wird. Denn was soll man zu dieser Mannschaft, zu diesen Leistungen und Ergebnissen noch sagen? Im Grunde könnten wir unsere Kommentare von den letzten Spielen einfach kopieren, ohne inhaltliche Fehler zu begehen.

    Die Phasen des FCK-Spiels

    Ausbleibende Erfolgserlebnisse sind frustrierend. Noch frustrierender ist es, wenn diese immer und immer wieder aus denselben Gründen nicht zustande kommen. Als würde man pausenlos gegen eine Wand rennen, sich im Anschluss kurz schütteln, bevor man wieder weiten Anlauf nimmt.


    Folgende Spielphasen dürften jedem FCK-Fan sehr bekannt vorkommen:

    • Das Team hat x-Minuten, in denen sie ordentlichen Fußball spielt und dem Gegner klar überlegen ist („x“ steht in der Regel für eine Zahl zwischen 10 und 25)
    • Ein unerklärlicher Leistungsabfall sorgt dafür, dass das Spiel kippt
    • Großchancen werden reihenweise liegen gelassen (dieses Phänomen scheint bei der Mannschaft vor allem nach einer 1:0-Führung im Trend zu liegen. Beispiele? Ingolstadt, Zwickau, Magdeburg, Halle!)
    • Der Gegner trifft nach einer Standardsituation
    • Frustrierte Gesichter, weil mal wieder keine drei Punkte eingefahren wurden
    • Medial aber auch zu Teilen von Mitarbeitern des Vereins wird die Qualität der Mannschaft unterstrichen (Dies geschieht sowohl vor, während als auch nach dem Spiel)

    Erkenntnisse können viel wert sein. Oft sind sie überhaupt erst die Grundlage, um Probleme zu beheben. Das gilt auch für den Fußball. Um eine Mannschaft zu verbessern, muss man zunächst einmal ihre Probleme und Schwachstellen erkennen. Aber was, wenn dieser Schritt vollzogen ist und trotzdem keine Besserung in Sicht ist? Eine Frage, die mir zurzeit nicht nur Bauchschmerzen, sondern in erster Linie Angst macht. Mehr als ein Viertel der Saison ist gespielt. Aktuell hat der FCK sogar noch weniger Punkte als zum selben Zeitpunkt der Vorsaison. Da bringt es dann langsam auch nichts mehr, dass unter dem neuen Trainer ja viele positive Veränderungen zu sehen seien. Weniger Tore als im Vorjahr hat die Mannschaft ganz nebenbei auch erzielt. Zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass wir weniger Tore kassieren. Die letzten Spiele sind aber ein eindrücklicher Beweis dafür, dass uns das auch nur bedingt weiterhilft.

    Scheidender Optimismus

    Ich bin zweifelsohne ein sehr optimistischer Mensch. Auf den FCK bezogen wird aus diesem Optimismus zugegeben bei Zeiten sogar auch leichte Naivität. Aber um die seit Jahren andauernde sportliche Talfahrt irgendwie durchzuhalten, ist diese Zwecknaivität für mich persönlich einfach notwendig. Aber das Ganze erhält bei mir auch allmählich Risse. Mit meinem fußballerischen Latein bin ich inzwischen am Ende. Erklären kann man sich das alles nicht mehr. Spielt die Mannschaft gut, weißt du, dass das noch maximal zwanzig Minuten anhält bis das Spiel kippt und/oder das Gegentor fällt. Der Frust ist vorprogrammiert, die neunzigminütige Spielzeit nur ein Countdown zur Gewissheit.


    Täglich grüßt das Murmeltier. Und wie Bill Murray im Film, wissen auch wir als Fans der Roten Teufel jeden Samstag, was da auf uns zukommt. Wie ernüchternd und frustrierend das ist, wurde hinlänglich besprochen. Aber Bill Murray in der Rolle des Phil Connors beginnt mit der Zeit, sein Wissen über die kommenden Ereignisse für sich zu nutzen. Vielleicht schafft das die Mannschaft ja auch. Im mittlerweile angekommenen Abstiegskampf bleibt ihr eigentlich nichts anderes übrig.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Einzelkritik: Neue Spieler, alte Probleme


    Einzelkritik: Neue Spieler, alte Probleme

    Paradox: Boris Notzon hat gute Einzelspieler zum Betzenberg gelotst, die jedoch scheinbar nicht als Team funktionieren. Eine Fehlplanung in der Zusammenstellung?


    Umbruchphasen sind in Kaiserslautern in den vergangenen Jahren zur Normalität geworden. In aller Regelmäßigkeit verändert sich auch der Kader der Roten Teufel von Saison zu Saison. Punktuelle Veränderungen und Verstärkungen hat es seit langem nicht mehr gegeben. In diesem Sommer war das nicht anders. Zwölf Spieler verließen den Verein, neun kamen neu hinzu. Beendete Leihgeschäfte und „Transfers“ innerhalb des Vereins sind da nicht mit eingerechnet. Ein Viertel der Saison ist nun schon gespielt - Zeit für ein Zwischenzeugnis.

    Der Königstransfer: Marvin Pourié

    Als Königstransfer galt seit seiner Verpflichtung Marvin Pourié (8 Spiele, 708 Minuten, 4 Tore, 0 Vorlagen, Note: 2,81). Auf Leihbasis wechselte der 29-jährige vom KSC zu den Roten Teufeln. Mit 22 Treffern wurde er dort in der Saison 2018-19 Torschützenkönig und stieg mit den Badenern in Liga 2 auf. Dasselbe gelang ihm in der vergangenen Saison mit Eintracht Braunschweig. Weil es mit dem KSC eine Liga höher nicht so recht funktionieren sollte, wurde er zur letztjährigen Rückrunde an die Niedersachsen ausgeliehen. Zwei Aufstiege hintereinander, ein dritter soll folgen. Leider ist der FCK davon zurzeit meilenweit entfernt.


    Mit vier Treffern aus acht Spielen hat Pourié seine Torgefahr bereits untermauert. Zudem haben seine acht Einsätze gezeigt, dass er ein fleißiger Stürmer ist, der Bälle halten kann und für jeden Gegenspieler unangenehm zu bespielen ist. Aber auch abgesehen von seinen fußballerischen Fähigkeiten scheint Pourié für die Mannschaft immer wichtiger zu werden. Auf und neben dem Platz fungiert er als Lautsprecher, reißt seine Mitspieler mit, spricht auch in Interviews Klartext. Kurzum: einen Stürmertyp wie Marvin Pourié hat der Betzenberg schon lange nicht mehr gesehen. Der 1. FC Kaiserslautern kann sich glücklich schätzen, dass Boris Notzon daran etwas geändert hat.

    Viel Qualität, wenig Konstanz: Marlon Ritter

    Für ähnlich viel Euphorie hat vor der Saison die Verpflichtung von Marlon Ritter (10 Spiele, 773 Minuten, 1 Tor, 2 Vorlagen, Note: 3,22) gesorgt. Auch wenn er wahrlich nicht zum Stammpersonal gehörte, kickte der Mittelfeldmann mit dem SC Paderborn in der vergangenen Saison noch in der Bundesliga. Dreimal stand er dabei in der Startelf, achtmal wurde er eingewechselt. Im Trikot der Roten Teufel kam er bislang in allen zehn Spielen zum Einsatz. Neunmal stand er dabei in der Startelf. Gegen Mannheim gelang ihm sein erster und bislang einziger Treffer. Zwei weitere legte er vor. Die Stärken des geborenen Esseners liegen vor allem in seiner Schusstechnik. Kein Wunder also, dass er für den Großteil der Standards verantwortlich ist. Die offensiven Standards - in den vergangenen Jahren eine regelrechte Krankheit des FCK. Zwar sind die Roten Teufel nach zehn Spielen immer noch alles andere als eine Standardmacht, die ruhenden Bälle landen aber mittlerweile nicht mehr ausschließlich beim gegnerischen Verteidiger am kurzen Pfosten.


    In Ansätzen konnte der ehemalige Paderborner zeigen, zu was er im Stande ist. Intelligentes Passspiel, Tempo im letzten Drittel, gefährliche Abschlüsse aus der zweiten Reihe. Dass da aber noch viel Luft nach oben ist, hat nicht nur das Heimspiel gegen Magdeburg gezeigt. Zu viele Schüsse aus der Distanz verfehlten das Ziel zu deutlich. Generell fehlt ihm, wie vielen anderen Akteuren auch, die Konstanz. Zu abhängig ist er noch von der Leistung seiner Mitspieler. In schwierigen Spielphasen ist es ihm bislang kaum gelungen, herauszustechen. Das Problem: diese schwierigen Spielphasen sind bislang in ausnahmslos jedem Spiel aufgetreten und dauerten manchmal sogar ganze 90 Minuten. Marlon Ritter hat in den ersten zehn Spielen angedeutet, welche Qualitäten er besitzt. In den nächsten Spielen gilt es, diese auch konstant abzurufen.

    Zweikampfstark und kampfbetont: Tim Rieder

    Wie Marvin Pourié und Marlon Ritter kam auch Tim Rieder (10 Spiele, 888 Minuten, 0 Tore, 0 Vorlagen, Note: 3,40) mit ordentlich Vorschusslorbeeren zu den Roten Teufeln. Beim Ligarivalen 1860 München gehörte er in der abgelaufenen Spielzeit zu den Leistungsträgern. Auch beim FCK ist er nach zehn Spielen kaum aus der ersten Elf wegzudenken. In allen Ligaspielen gehörte der geborene Dachauer bislang zum Stammpersonal, spielte nur zweimal nicht über die gesamte Spielzeit.


    Seine Qualitäten liegen, wie kann es als klassischer Sechser anders sein, im Zweikampf. Rieder ist der Typ 'aggressiver Leader'. Betonung auf "aggressiv". Bei Zeiten geht das ein bisschen zu weit. Zu ungestüm wirkt er im ein oder anderen Zweikampf, sodass er auch immer mal wieder gut für einen unnötigen Freistoß ist. Neben seinen „zerstörerischen“ Qualitäten kann der 27-jährige jedoch auch im Aufbau punkten. Nicht selten lässt er sich zwischen die Innenverteidiger fallen, um das Spiel von hinten aufzubauen.


    Tim Rieder - ein aggressiver, zweikampf- und spielstarker Sechser. Diese Anlagen sind geradezu prädestiniert, um eine echte Führungspersönlichkeit zu werden. Jemand, der die Mannschaft vor allem in schwierigen Phasen pusht, aufweckt und mitreißt. Das ist aus der Ferne zwar nicht ganz leicht zu beurteilen, es besteht allerdings der Eindruck, als könnte er sich in dieser Hinsicht noch steigern. Möglichkeiten, das Team wachzurütteln hat es in den ersten zehn Spielen schließlich zu Genüge gegeben.

    Erfahrung pur: Adam Hlousek

    Dass die Verantwortlichen bei den Transfers in diesem Sommer stark auf Erfahrung gesetzt haben, beweist die Personalie Adam Hlousek (10 Spiele, 900 Minuten, 0 Tore, 2 Vorlagen, Note: 3,55). Neun Jahre ist es her, dass der Tschesche erstmals zum FCK wechselte. In diesem Sommer machte der 31-jährige diesen Schritt zum zweiten Mal. Über mangelnde Spielpraxis kann sich der Rückkehrer nicht beschweren. Hlousek verpasste bislang keine einzige Minute.

    Zwei Tore konnte er bislang vorbereiten - seine Hereingaben können immer wieder für Gefahr sorgen, tun das aber mitnichten automatisch. Im Vergleich zu seiner ersten Amtszeit in der Pfalz hat er mit Sicherheit an Tempo und Spritzigkeit verloren, was ihn jedoch nicht davon abhält, seine Linie hoch und runter zu laufen. Einsatz und Wille sind ihm definitiv nicht abzusprechen.


    Sein Manko aber ist die Technik. Vermeidbare Abspielfehler und unzulängliche Ballannahmen und -verarbeitungen haben schon manchen FCK-Angriff zunichte gemacht oder einen des Gegners ermöglicht. Bei Spielern seines Alters ist man geneigt, schnell von einem Vorteil durch Erfahrung zu sprechen. Zu einer zufriedenstellenden Punkteausbeute hat diese bislang aber noch nicht geführt. Überspitzt könnte man sich also die Frage stellen: Was bringt uns Erfahrung, wenn die Punkte nicht eingefahren werden?

    Noch Luft nach oben: Kenny Prince Redondo

    Bei seinem Amtsantritt, wenige Tage vor Transferschluss, wünschte sich Jeff Saibene noch die ein oder andere Verstärkung. Sein Wunsch wurde erhört und Kenny Prince Redondo (6 Spiele, 428 Minuten, 0 Tore, 2 Vorlagen, Note: 3,30) verpflichtet. In sechs Einsätzen konnte er bislang zwei Treffer, beide beim einzigen Sieg in Zwickau, vorbereiten. Gekommen von der Spielvereinigung Greuther Fürth, brauchte der Linksaußen etwas, um sich im Spiel der Roten Teufel zurecht zu finden. In seinen ersten Auftritten in München und zu Hause gegen den FC Ingolstadt blieb er weitestgehend blass. Im darauffolgenden Spiel in Meppen bekam er sogar nur zehn Minuten Einsatzzeit. Seitdem zählte er jedoch dreimal in Folge zur Startelf. Auch Kenny Prince Redondo konnte seine Einsätze bislang nur in Ansätzen rechtfertigten. Seine Schnelligkeit und Technik sind bereichernd fürs Team und nach dem Abgang von Florian Pick auch dringend notwendig. Aber auch ihm fehlt, wie dem gesamten Team, die Konstanz. Im Gegensatz zu Florian Pick hat er sich in seinen ersten Einsätzen noch nicht als Unterschiedsspieler entpuppt. Gerade in Sachen Torgefährlichkeit würde man sich bei ihm eine Steigerung wünschen. Die Qualität für einen guten Drittligaspieler bringt er zweifelsohne mit, jetzt gilt es, diese auch dauerhaft abzurufen.

    Noch ohne Torerfolg: Daniel Hanslik

    Neben Kenny Prince Redondo wurde auch Daniel Hanslik (7 Spiele, 418 Minuten, 0 Tore, 1 Vorlagen, Note: 3,25) kurz vor Transferschluss verpflichtet. Fünfmal stand er seitdem in der Startelf, wurde zudem zweimal eingewechselt. Ein Tor ist ihm dabei noch nicht gelungen. Möglichkeiten dazu gab es einige. Vor allem vor dem gegnerischen Gehäuse fehlt im bislang das nötige Glück. Dass er Tore schießen kann, hat er vor zwei Jahren eine Liga tiefer bei den Amateuren des VfL Wolfsburg unter Beweis gestellt. In Liga zwei bei Holstein Kiel und auch in der dritten Liga beim FCK ist ihm das bislang nicht gelungen. Spielte er in Wolfsburg noch in der Sturmspitze, kommt er beim FCK meist über den rechten Flügel. Dass man auf dieser Position naturgemäß weniger Abschlüsse hat, steht außer Frage.


    Aufmerksame Leser wissen, was jetzt kommt: Denn auch Daniel Hanslik konnte zu Teilen schon seine Qualitäten auf den Platz bringen. Quirlig im Angriffsspiel, aggressiv gegen den Ball und stets den Blick für den Mitspieler. Fähigkeiten, die seine Verpflichtung rechtfertigen. Aber auch bei ihm gilt das, was für fast alle Neuzugänge gilt: Den Unterschied machte er bislang nicht, passt sich zu sehr der Leistung des Teams an.

    Drei Neuzugänge ohne Wertung

    Kaum auf dem Platz stand bislang Neuzugang Marius Kleinsorge. Zu Beginn der Saison laborierte er an einer Rippenprellung, nach seiner Einwechslung gegen Hansa Rostock flog er mit Rot vom Platz und fehlte damit bei den letzten beiden Begegnungen. Vom Spielertyp erinnert er stark an Florian Pick: Klein, dribbelstark und technisch versiert. Die bisherigen 90 Einsatzminuten für die Roten Teufel lassen eine seriöse Bewertung aber nicht zu.


    Dasselbe gilt für Alexander Winkler und Nicolas Sessa. Fehlte Winkler im ersten Spiel gegen Dresden noch gesperrt, verpasste er die restlichen Spiele aufgrund eines Rippenbruchs. Nicolas Sessa konnte wegen einer Knieverletzung bislang nicht eingreifen. Am vergangenen Wochenende stand er erstmals im Kader und feierte sein Comeback. Der Einsatz gegen Magdeburg endete nach nur acht Minuten - verletzungsbedingt. Irgendwie passend für den bisherigen Saisonverlauf.

    Gute Einzelspieler reichen nicht aus

    Neun Spieler hat der FCK im Sommer verpflichtet. Sechs davon gehören aktuell zur Stammelf. Im Grunde konnten fast alle Neuzugänge in Teilen auch schon ihre Qualitäten unter Beweis stellen. Von Fehleinkäufen kann man beileibe nicht sprechen. Auf dem Papier liest sich die Transferpolitik des FCK in diesem Sommer sehr ordentlich. Ein Torjäger, der in den vergangenen Jahren seine Treffsicherheit in dieser Liga mehrfach untermauert hat. Ein Offensivspieler mit Bundesligaerfahrung und vielversprechender (Schuss-) Technik. Ein Abräumer im Mittelfeld, der im letzten Jahr zu den notenbesten Spielern der Liga zählte. Temporeiche Außenspieler und ein Linksverteidiger mit Champions-League-Erfahrung.


    Aber was bringen all diese Errungenschaften aus der Vergangenheit, all die Erfahrung und scheinbar vorhandene Qualität, wenn es im Zusammenspiel nicht funktioniert? Nach zehn Spieltagen lügt die Tabelle nicht, das hat auch Carlo Sickinger erst neulich festgestellt. Und auch Marlon Ritters Worte nach dem Magdeburg-Spiel lassen aufhorchen: „Anscheinend sind wir schlechter, als wir denken". So bitter es ist, aber man muss dem Jungen Recht geben.


    Boris Notzon hat in diesem Sommer Spieler mit nachgewiesener Qualität an den Betze geholt. Aber wie schon in den vorangegangen Drittliga-Saisons muss man nach zehn Spieltagen zu dem Ergebnis kommen, dass ihm die Zusammenstellung eines guten Teams nicht gelungen ist.


    Quelle: Treffpunkt Betze