Diskussionsthema zum Artikel: Wüst: „Nur ein Anker-Investor gibt dem FCK Zukunft“
Wüst: „Nur ein Anker-Investor gibt dem FCK Zukunft“
Paul Wüst schließt Vorsitz im Aufsichtsrat für sich aus – Ein Loblied auf die Fans
„Der Lizenzantrag läuft. Das heißt für uns nicht, sich jetzt zurückzulehnen. Eher das Gegenteil muss der Fall sein“, sagt Paul Wüst. Der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrates des 1. FC Kaiserslautern will die Suche nach einem „Anker-Investor“ intensiviert wissen. Wüst fordert, das Projekt entschlossen zu verfolgen.
„Nur ein Anker-Investor sichert dem FCK die Zukunft“, betont Wüst. Der gewählte Weg der Zwischenfinanzierung, um die Drittliga-Lizenz für die Spielzeit 2019/20 zu sichern, verschaffe Zeit, sei aber keine Lösung.
Nach dem großen Streit im Aufsichtsrat, ausgelöst durch unterschiedliche Standpunkte bei der Investorensuche und ruchbar gewordene Kontakte mit dem beim KFC Uerdingen engagierten Michail Ponomarew wurde am 21. Januar eine Art Burgfriede geschlossen, um alle Kräfte für die Lizenzierung zu bündeln. Nach dem 15. März soll eine mögliche Rotation an der Spitze des Aufsichtsrates geprüft werden. „Ich stehe für das Amt des Vorsitzenden nicht zur Verfügung. Das ist von der Südpfalz aus nicht zu machen“, sagte Paul Wüst, der mit seiner Familie in Dierbach bei Wörth lebt, in einem RHEINPFALZ-Gespräch.
Zehn bis zwölf Millionen Euro würden gut tun
„Ich bin ein unheimlich harmoniebedürftiger Mensch“, sagt Wüst, der dazu rät, „die Ziele zusammen zu verfolgen“, um Geschlossenheit vorzuleben: „Ich bin ganz sicher: Wir werden beobachtet.“ Es gehe darum, an potenzielle Investoren „das Signal zu senden: Wir wollen mit dir zusammen das Zukunftsmodell FCK entwickeln“. Wüst: „Wir sollten im Aufsichtsrat die Diskussion führen: Welche Situation haben wir, wie stellen wir uns auf?“ Sprich: Wer führt den Aufsichtsrat nach dem 15. März? Weiter Patrick Banf oder ein anderer?
„In der augenblicklichen Not“ würden dem FCK nach Wüsts Einschätzung zehn bis zwölf Millionen Euro von einem Investor auf die Schnelle gut tun, auch um die Kosten der Zwischenfinanzierung klein zu halten. Um das Fernziel Bundesliga anzupeilen, seien 50 bis 60 Millionen Euro erforderlich. „Der, der uns das Risiko nimmt, muss auch Sonderangebote bekommen“, sagt Wüst und sieht die diskutierten zehn Prozent Rabatt als steigerungsfähig an.
"Fans sind das größte Kapital, das wir haben"
Wüst begrüßt das Engagement von Wilfried de Buhr und Andreas Buck an der Spitze des eingetragenen Vereins. Mit den Beiden ließe sich ein Projekt Fan-Ausschuss realisieren, um eine neue Fan-Kultur zu entwickeln. „Der Unterstützungswille ist da. Die Fans sagen: helft uns, diese Hilfe zu organisieren.“
Wüst zeigt sich begeistert von der Treue der Anhänger, von der Unterstützung der Mannschaft auch in den Auswärtsspielen: „Unsere Fans sind gigantisch. Was die leisten – überragend. Die Fans sind das größte Kapital, das wir haben.“
Sein Engagement in der „Zukunftsinitiative FCK“ will Wüst wieder forcieren. „Es gibt ja Vorwürfe, ich würde den Verein verschachern. Unsere Absicht aber war und ist, Basisarbeit für den FCK zu leisten, auch kleineren Unternehmern die Chance zu geben sich mit 1900 Euro zu engagieren“, sagt Wüst. In zwei Jahren seien so 300.000 Euro eingesammelt worden. „Das rettet nicht den FCK. Es zeigt aber auch einem Investor: Da steht eine ganze Region dahinter. Wir machen den FCK wertvoller!“
Quelle: Rheinpfalz