ZitatAlles anzeigenEs wird von Spielern abgeknutscht, unter die Fanhaut gestochen und ist mit das Heiligste eines Vereins. Das Wappen! Hin und Wieder wird es verändert. Ob's gefällt oder nicht, stilprägend ist dabei meist die lange Tradition.
Es ist das Heiligste, was ein Verein besitzt. Oft in der Geburtstunde der Vereine auf kuriose Art entstanden, sind sie auf Kutten genäht, auf Bahntoiletten gepappt oder unter die Fanhaut gestochen. Das Vereinswappen. Da werden die Buchstaben des Vereins-Kürzels zusammen gepuzzelt, Tiere eingefangen, die nicht mal entfernt etwas mit der Stadt, geschweige denn mit dem Verein zu tun haben, in die Vereinsfarben getaucht und fertig ist das Wappen. Eine Prise Lokalkolorit darf natürlich nicht fehlen. Doch Hin und Wieder legt die Vereinsführung Hand an das Vereinsemblem. So geschehen in Kaiserslautern und Aachen.
Ganz aktuell verändert der 1.FC Kaiserslautern den prägnanten roten Kreis mit den dicken Lettern, der jahrelang das Markenzeichen der Pfälzer war. Pressesprecher Christian Gruber spricht von einer Kampagne, mit der sie nach vier Spielzeiten in der zweiten Liga nun das kommende historische Jahr in der ersten Liga begehen wollen. »Unser Alleinstellungsmerkmal ist die lange Tradition, die von Personen wie Fritz Walter geprägt wurde. Das neue Logo soll etwas Identifikationsstiftendes sein.« So folgt dem kräftigen Rot ein Bordeaux-Rot und eine feinere Ausführung des 1FCK-Buchstabenpuzzles. Das neue alte Wappen basiert auf dem Traditionswappen, das von Anfang der 50er-Jahre bis 1969 das Aushängeschild der »Roten Teufel« war.
Der Erfolg des Wappens ist mit dem Erfolg der Gegenwart verbunden
Diese Kampagne soll erst zunächst ein Jahr laufen, währenddessen die Verantwortlichen des Vereins die Reaktionen der Fans beobachten. Gruber schließt deshalb nicht aus, dass das Traditionswappen nach dieser Zeit wieder von den Trikots der Pfälzer verschwindet. »Natürlich ist der Erfolg des Wappens auch mit dem sportlichen Erfolg der kommenden Saison verknüpft«, so Gruber. Sollte Lautern also eine grottenschlechte Saison spielen oder das Wappen findet bei den Fans keinen Anklang, drängeln sich vielleicht schon zur nächsten Spielzeit wieder die fetten Buchstaben im roten Kreis auf dem Trikot. Die Kosten für dieses Hin und Her sind laut Gruber überschaubar: Die Designs stammen aus der vereinsinternen Grafikabteilung.
Alemannia Aachen ist ein weiteres gutes Beispiel für dieses Zusammenspiel zwischen Fans und Vereinsverantwortlichen. Nach einer sportlichen durchwachsenen Saison und einem neuen Stadion fühlte sich ein Großteil der Fans doch etwas heimatlos. Der Verein aus der deutsch-holländischen Grenzregion musste reagieren. Entstanden ist die etwas martialisch anmutende Kampagne »Auf Gedeih und Verderb«, angelehnt an die Spielphilosophie von Sportdirektor Eric Meijer.
Quelle : http://11 Freunde
In diesem Zusammenhang noch der entsprechende Blogeintrag des in dem Artikel zu Wort kommenden Designers Achim Schaffrinna:
1. FC Kaiserslautern – der Tradition verpflichtet
ZitatAlles anzeigenWährend der Ball bei der WM in Südafrika noch rollt, bereiten sich hierzulande die Vereine auf die Bundesliga-Saison 2010/2011 vor. Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern wirft sich besonders in Schale, wie es scheint, und präsentiert sich mit neuem altem Vereinswappen. Zunächst ist der Wechsel als Kampagne konzipiert. Findet die Idee und das Traditionswappen Anklang bei der Fangemeinde, bleibt es wohl auch darüber hinaus das offizielle Wappen des Vereins.
Erst kürzlich stellte Alemannia Aachen ein modifiziertes Wappen vor. Die Rückkehr zu einem traditionellen Wappen ist ein „Bekenntnis zur Tradition“, wie es am Tivoli heißt. In exakt die gleiche Kerbe schlägt nun der 1. FC Kaiserslautern, der aus den Vereinsschatullen ein Wappen herausholt, das bereits von 1955 – 1969 als visuelles Erkennungszeichen des Vereins im Einsatz war. Mit dem Motto: “Traditionsverein seit 1900″ geht es in die bevorstehende Saison.
Wohl nirgendwo sonst spricht man mit solch einem Pathos, aber auch einer fast schon naiv anmutenden Verklärtheit von „Tradition“ und „den alten Tugenden“ wie im Genre Profifußball. Wie so oft bei Fußballwappen, spielt die Form selbst so gut wie keine Rolle. Viel entscheidender ist, wofür sie steht. Tradition verpflichtet. Während man in Aachen die traditionelle Form des Wappens behutsam modernisierte, regiert in Kaiserslautern der spröde Charme der Vergangenheit. Die Typographie und die Gestaltung im neuen 1.FCK-Wappen sind holprig wie ein Bolzplatz. Schriftenliebende Menschen werden auf solch einem Terrain gnadenlos ausgekontert. Der unerklärliche und unausgewogene Kontrast in der 1, der zu lang geratene untere Auslauf im C, die ungelenken Proportionen im K und die furchtbaren Abstände zum Innenrand der Kreisfläche machen deutlich: Die Tradition des Schriftsetzens kann hier nicht gemeint sein. Fußballfans ist das vollkommen egal.
Ungeachtet dieser Kritik, die man aus Sicht der Gestaltung anbringen kann, spiegelt die Formensprache exakt das Motto wider, das sich der Verein auf die Fahnen geschrieben hat. Die meisten Fans des Vereins werden das neue Wappen im Retro-Look wohl lieben, steht es doch für einen Neuanfang, bei dem ganz gezielt die Historie in Szene gesetzt wird. Nach vierjähriger Zweitklassigkeit möchte der Verein nun in der 1. Bundesliga durchstarten. Die Kampagne dürfte wohl auf fruchtbaren Boden fallen. Die Traditionsverein-Kollektion sieht ganz schick aus.
Quelle : http://designtagebuch
ZitatFindet die Idee und das Traditionswappen Anklang bei der Fangemeinde, bleibt es wohl auch darüber hinaus das offizielle Wappen des Vereins...
Aha,es soll also doch abgelöst werden. Mal sehen was die Mitglieder dazu meinen..
Zum Glück entscheidet über das Logo nicht dieser Designer Achim Schaffrinna.