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FCK-Torwart bester Mann beim 1:1 in Köln - Der Trainer und das Prinzip Hoffnung
Als „Punkt für die Moral” vor der Herkulesaufgabe gegen Rekordmeister FC Bayern München wertete Trainer Marco Kurz das 1:1 (1:1) des Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern beim 1. FC Köln. Aber bei seiner Mannschaft hapert es weiterhin im Spielaufbau, am gezielten Passspiel und am geordneten Abwehrverhalten.
„Man hat gesehen, dass wir uns noch finden müssen. Wir haben es dem Gegner zu einfach gemacht, Köln hat unsere Fehler genutzt, um zu Chancen zu kommen. Es ist noch kein Automatismus da”, sagte Christian Tiffert.
Für die These des spielintelligenten Kapitäns und Impulsgebers steht vor allem auch der elanvolle Stürmer-Import Itay Shechter.
Er spielte ab, als er in der 10. Minute nach Rodneis super Pass allein aufs Kölner Tor zusteuern musste, er war egoistisch, als er Leon Jessen, Florian Dick und in einer dritten vielversprechenden Aktion eben Tiffert ins Kombinationsspiel hätte einbinden können. Die Integration des schnellen, technisch starken Fore-Checkers braucht Zeit. Zeit, die der FCK nicht hat.
„Es war unheimlich schade, dass die Führung nicht länger hielt”, bedauerte Marco Kurz auch gestern nach dem Training das Fehlverhalten nach dem tollen 1:0. Florian Dick hatte nach Fortounis-Zuspiel scharf geflankt, Ivo Ilicevic mit dem Instinkt des Straßenfußballers den Ball direkt ins Netz gefeuert (17.). Zwei Minuten später glich sein kroatischer Landsmann Mato Jajalo aus, als der FCK seltsam unorganisiert daher kam. „Wieder kann ein Spieler weite Wege gehen ...”, sah sich Kurz an das 0:1 in Bremen erinnert. Dort spazierte Lukas Schmitz ungehindert Richtung Lauterer Tor, am Samstag war's der flinke Slawomir Peszko, den Konstantinos Fortounis nicht verfolgte, Dick war nicht auf dem Posten, die rechte Flanke offen wie ein Scheunentor. Zu spät und wirkungslos rückte Dick, der große Kämpfer, nach außen, bei Martin Amedicks Kopfball- Rettungsversuch landete der Ball genau vor Jajalos Schussbein - Tor.
„Wir haben keine Kompaktheit, wir sind zu unbekümmert”, kritisierte Marco Kurz das oftmals blauäugige Verhalten seiner Elf, das er nicht nur am gestern 29 Jahre alt gewordenen Oliver Kirch festgemacht wissen will. Der hatte sich mit guter Trainingsleistung in die Mannschaft gekämpft, fand aber nicht wirklich ins Spiel, bekam keinen Zugriff auf den Gegner. Jajalo und Lanig hatten viel zu viel Platz.
An der mitunter blanken rechten Seite hatte auch Konstantinos Fortounis seinen Anteil. Der feine Techniker hatte im Übermut einige leichtfertige Ballverluste, ließ Hintermann Dick mehrfach gegen zwei Mann allein. Der Startelf-Debütant aber gefiel seinem Trainer auch „mit ruhigen Momenten”, mit seinem Instinkt für die Situation. „Er hat auch gezeigt, dass er den finalen Pass spielen kann”, erinnerte der Coach an die 60. Minute, als Fortounis den gut mitarbeitenden Richard Sukuta-Pasu prächtig bediente, der ganz knapp scheiterte. „Einen Schritt nach vorne” attestierte er dem früheren Paulianer.
„Natürlich muss Fortounis lernen, er muss robuster werden. Aber er ist 18 ... Für den Anfang war das ganz gut”, sagte Marco Kurz. Sein bester Mann war Torwart Kevin Trapp. Bis auf zwei verunglückte Abschläge war das top.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau