Pyrotechnik, Gewalt, Randale: DFB und DFL streiten über Sanktionen

Nur ein kurzer Einwurf @ Sokrates: Du bist mit deiner einseitig engstirnigen und nicht-offenen Art ein absolutes Treibmittel für den Teufelskreis dieser Diskussion. Du vergleichst ständig Äpfel mit Birnen, bringst Posts bzw. Argumente, die mitunter nicht haltbar sind und wunderst dich auch noch über die Stimmung dir gegenüber. Auch wenn ich selbst eher eine ablehnende Haltung zum Thema Pyrotechnik habe, so gibt es - gerade was die Vergangenheit betrifft - nun wirklich Situationen, die zwar immer noch nicht korrekt abgelaufen sind, aber dennoch eine positive Wirkung hatten und durchaus einen mannschaftsdienlichen Zweck erfüllt haben. Der Einsatz und die Wirkung von Pyrotechnik im Spiel gegen Barca kannst du mit den heutigen Situationen nicht vergleichen, denn heute ist der Einsatz unverhältnismäßiger und hat rein gar nichts mit mannschaftsdienlichen Zwecken zu tun.

Zitat von Sokrates

Ob Pyro es möglich gemacht hat gegen barca 3:0 in Führung zu gehen ist nicht beweisbar. Man kann auch nicht beweisen, dass ohne pyros man z.b. 5:0 verloren hätte oder nicht ausgeschieden wäre.

Die Stimmung allgemein - und Pyro war insoweit ein Teil davon - haben die Mannschaft insgesamt, zumindest aber einzelne Spieler enorm motiviert, das ist belegbar auf Grund der Aussagen diverser Protagonisten. Wenn du das ausblenden möchtest, ist das in Ordnung, erschwert aber deutlich eine sachliche Diskussion. Darüber hinaus ist es grundsätzlich immer eine Spekulation, in wie weit Stimmung - ob mit oder ohne Pyro - oder diverse Vorkommnisse auf dem Platz ein Spiel entsprechend beeinflussen oder nicht.

Zitat von Sokrates

Man hat ohne Pyro 1974 ein Spiel gegen Bayern ( mit 6 späteren Weltmeistern) gedreht. Man hat ohne Pyro Real an die Wand gespielt und 5:0 gewonnen. Die Stimmung aus diesen beiden spielen kann man mit der heute nicht mehr vergleichen. Gegen Real waren 35 000 Zuschauer im Stadion jeder hat Fußball gelebt.

Irre ich mich oder gabs beim 5:0 gegen Real mitunter drei (!) Platzverweise - zwei davon in der ersten Hälfte - für Real? Und das Spiel gegen die Bayern ist ein insoweit völlig ausgewöhnliches Spiel - ähnlich Deutschland gegen Schweden oder sonstige Spiele, die nach hohen Rückständen noch zu einem Unentschieden oder gar Sieg gedreht wurden. Wir haben auch ohne Pyro jüngst die Bayern 2:0 besiegt oder Schalke mit 5:0 abgefertigt, gegen Stuttgart ein 3:3 erreicht. Meines Erachtens ziehst du hier schon wieder Vergleiche, die absolut nichts mit einer sachlichen Diskussion zu tun haben.

Zitat von Sokrates

Durch das wo die Kurve ihr Ding durchzieht wird es nie wieder solch eine Stimmung geben. Das beste Beispiel hierzu ist die Pyrotechnik, das Teile der Kurve durch setzen wollen, obwohl es verboten ist, gefährlich ist und den Verein viel Geld kostet. Die Fans spalten sich immer mehr, das wird nicht bemerkt, weil viele im Stadion mit Scheuklappen stehen. Das was den Fck immer stark gemacht, dieser Zusammenhalt ist verschwunden. Andere Tribünen lachen über die Gesänge und schimpfen über die Pyrotechnik. Viele der heute auf den Sitz Tribünen sind, hatten vor 10, 20, 30, 40 Jahren selbst Dauerkarten in der West. Viele "alte" Fans gehen inzwischen nicht mehr ins Stadion, sie sagen das ist nicht mehr meine Welt . Sie meinen damit nicht nur die Fans, sie meinen auch das ganze Stadionerlebnis.

Wie gesagt, ich bin auf Grund der aktuellen gesetzlichen Lage sowie den Bestimmungen des Fussballs kein Freund von Pyrotechnik, aber hier muss man doch trennen. Im FW-Stadion hat es bitte wann das letzte mal durch Lautern-Fans gebrannt? Die Stimmung im FW-Stadion hat nichts mit Pyro zu tun, die Problematik hier ist dann eher der Dauersingsang und die Beanspruchung der Kurvenführung seitens der Ultras. DAS führt(e) dazu, dass die Fans in ihrer Gesamtheit gespalten sind. Der Stimmungsboykott wurde anfangs ernst genommen und auch meinen Respekt hatten die Fans hierfür, auch die diversen Gruppierungen, die m.E. überhaupt erst dafür verantwortlich sind. Je länger der Protest lief und in Verbindung mit den dann anderen Orts doch wieder vorkommenden Vergehen der entsprechenden Fans hat man den Protest ad absurdum geführt und insoweit noch weiter zur Spaltung beigetragen.

Darüber hinaus beschreibst du ein gesamtgesellschaftliches Problem/Phänomen. Die Stimmung von vor 10, 20, 30 oder 40 Jahren war eine andere, die Gesellschaft aber auch und der ebenfalls der Fussball. So wie sich die Gesellschaft verändert und diverse Rahmenbedingungen beim Fussball, so verändert sich grundsätzlich auch die Stimmung. Die noch vor vielen Jahren so einzigartigen Stimmungen diverser Vereine sind heute doch alle - dank der diversen Gruppierungen - zu einer Gesamtstimmung verschmolzen. Gibt nur wenige Ausnahmen, viele Songs etc. sind inzwischen in jedem Stadion nahezu gleich - auch das hat die Stimmung negativ verändert. Aber auch nicht jeder, der heute einen Sitzplatz hat, drückt damit (s)einen Protest aus. Es soll Menschen geben, die inzwischen durch körperliche Probleme und/oder Veränderung der Prioritäten die Sitzplätze den Stehplätzen vorziehen. Ich bin gerade mal 30 und habe mit Stehplätzen absolut keine Probleme, aber ich sitze auch sehr gerne auf der Süd, x.3 oder x.4 auf höhe der Mittellinie, weil man dort einfach einen sehr geilen Blick auf das gesamte Spiel hat. Deswegen protestiere ich aber nicht gegen die Gruppierungen. Und nicht alles, was diese Fans machen, ist per se schlecht.

Für eine Diskussion sollte eine gewisse Offenheit an Tag gelegt werden, sonst dreht man sich nur im Kreis und/oder wird nicht ernst genommen. Auch wenn ich deine Haltung in einigen Punkten nachvollziehen kann, so sind mir zu viele deiner Beiträge zu engstirnig und wenig diskussionsfördernd ausgelegt. Insgesamt erschwert es das Besprechen der vorhanden Probleme und dem Finden einer oder mehrerer Lösungen.