ZitatAlles anzeigen
INTERVIEW: Ariel Borysiuk über Gelb-Rot, FCK und EM
Ariel Borysiuk (20) kam in der Winterpause von Legia Warschau und soll als zentraler, defensiver Mittelfeldspieler zum Klassenerhalt des 1. FC Kaiserslautern in der Fußball-Bundesliga beitragen. Beim folgenden Interview, das Horst Konzok führte, wirkte Artur Platek (41) als Dolmetscher. Der polnische Fußball-Lehrer arbeitet im FCK-Trainerstab mit, um die Integration von Borysiuk und Jakub Swierczok zu beschleunigen.
Herr Borysiuk, wie waren die ersten drei Wochen beim FCK für Sie?
Es war schwer, weil ich gleich im ersten Spiel gegen Köln die Gelb-Rote Karte bekommen habe. Das war ein Schock! Jetzt komme ich besser zurecht, weiß, was der Trainer möchte, kenne die anderen Spieler besser.
Wenn man mit so viel Hoffnung kommt und wird nach gutem Beginn nach 40 Minuten vom Platz gestellt, die eigene Mannschaft verliert 0:1 - wie verkraftet man das?
Ich war nach dem Spiel alleine im Hotel, meine Familie war ja noch nicht da. Ich musste das erst verkraften. Durch die Gespräche mit allen aus dem Trainerstab ging es mir aber schnell besser. Ich habe in meinem Leben schon immer Menschen gehabt, die hinter mir stehen und mir helfen, wenn es schwierig geworden ist. So war es auch jetzt.
Wie empfinden Sie die Atmosphäre im Stadion, das Klima im Klub?
Man spürt sofort, wie wichtig der Verein für die Menschen in Kaiserslautern und der ganzen Umgebung ist. Man spürt die Tradition - der Fußball ist hier wie eine Religion.
Apropos Hotel - haben Sie eine Wohnung gefunden? Ist Ihre Familie jetzt auch da?
Ja, ich habe eine Wohnung gefunden, meine Frau ist seit Montag mit den beiden Kindern hier.
Am Samstag kommt mit Borussia Mönchengladbach die Mannschaft der Stunde nach Kaiserslautern. Wie sehen Sie diese Aufgabe?
Für uns ist es egal, wer kommt und wie der Gegner heißt: Wir wollen und wir müssen unsere Spiele gewinnen! Wir müssen Gas geben! Mit den Zuschauern im Rücken können wir es schaffen. Die Zuschauer sind sehr wichtig für uns. Wenn sie merken, dass die Mannschaft kämpft, dass jeder alles gibt, dann stehen sie auch hinter uns.
Die EM findet im Sommer in der Ukraine und in Polen, in Ihrem Heimatland, statt. Sehen Sie eine Chance, dabei zu sein?
Wenn ich bei Legia Warschau geblieben wäre, hätte ich keine Chance gehabt. Wenn ich jetzt in der Bundesliga gut spiele, habe ich auch eine Chance, bei der EM dabei zu sein. Ich hoffe darauf ...
Haben Sie die Bundesliga auch schon in Polen verfolgt?
Ja. In Polen werden die Spiele aus der Bundesliga, aus England, Spanien und Italien gezeigt. Durch die drei Jungs, die das in Dortmund so gut machen, hat mich die Bundesliga sehr interessiert. Da wird schnell und robust gespielt, das ist die richtige Liga für mich.
Hilft es, dass mit Jakub Swierczok ein Landsmann beim FCK spielt?
Ja, das ist wichtig für mich. Es ist auch sehr gut für uns, dass unser Landsmann Artur Platek zumindest bis Sommer hier im Trainerstab dabei ist und uns immer sofort erklärt, was zu tun ist. Nächste Woche aber beginnt unser Deutschkurs.
------------
Fussball in Kürze
FCK weiter ohne Bugera. Alexander Bugera fehlt dem 1. FC Kaiserslautern am Samstag (15.30 Uhr) im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach wegen einer Knochenhautentzündung. Mathias Abel (muskuläre Probleme) und Kevin Trapp (Erkältung) sollen heute wieder mit der Mannschaft trainieren, sagte Trainer Marco Kurz. Wieder gut dabei: Pierre De Wit und Jan Simunek.
Linsmayer wird FCK-Profi. Gestern hat Denis Linsmayer (20) einen Profivertrag bis 30. Juni 2014 beim Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern unterschrieben. Der Abwehrspieler gehört zum Regionalliga-Team. Er kam 2004 von der TSG Kaiserslautern.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau