ZitatAlles anzeigenFCK will Talentschmied Schwartz halten - Viel Lob für Andrew Wooten
Rücktritt vom Rücktritt und dann doch aus juristischen Gründen zurückgetreten worden: Martin Sester, der Mann der Fan-Foren, mit dem besten Stimmergebnis aller Bewerber in den Aufsichtsrat des 1. FC Kaiserslautern gewählt, ist sein Amt nun doch los, weil der Rücktritt vom Rücktritt nicht rechtens war.
Dieter Rombach bedauert das Ausscheiden des Juristen. Der Anwalt aus Karlsruhe, in Heltersberg geboren, bekennender FCK-Fan von klein auf, war gestern nicht erreichbar. In der „Bild-Zeitung” sagt er aber, dass sein Rücktritt vom Rücktritt ein Fehler gewesen sei. Und er bekennt, dass er Trainer Marco Kurz nach der Derbyschmach von Mainz gefeuert sehen wollte. Sie wissen schon: die letzte Patrone. Manchmal trifft die aber auch ins eigene Knie ...
Dieter Rombach, der Vorsitzende des FCK-Aufsichtsrates, bedauert Sesters Demission. Dessen Interview mag er nicht kommentieren, zu den Gründen des Rückzugs seines bisherigen Stellvertreters nichts sagen: „Ich halte es damit wie in den letzten vier Jahren, ich teile Ergebnisse mit, spreche aber nicht über Inhalte von Beratungen.” Das hat sich bewährt. Der Verein, der sich zwischen 2000 und 2008 fast selbst zerfleischte, braucht Ruhe. Der Schulterschluss von Mannschaft, Fans und Vereinsführung ist überlebenswichtig. Grabenkriege sind töricht, haben in Lautern aber auch eine teuflische Tradition.
„Wir haben das Glück, dass viele Mannschaften da unten drin stehen und wir noch auf Schlagdistanz stehen - aber wir brauchen jetzt Siege!” Sagt Rombach. Trainer Marco Kurz genießt weiter das Vertrauen von Aufsichtsrat und Vorstand. „Ich sehe wie der Trainer arbeitet”, attestiert Vereinschef Stefan Kuntz.
Auf Stimmungs- und Miesmache in einigen überregionalen Medien mag der Verein derzeit nicht eingehen, betont Rombach. Er setzt auf Defensive: „Wir sind der Auffassung, dass Ruhe im Verein wichtiger ist, als darauf zu reagieren.” Später ...
Die Arbeit der Bundesliga-Mannschaft läuft in Zielrichtung Sonntag (15.30 Uhr). Dann kommt Schalke 04. „Ein Wahnsinnsformat”, sagt der Cheftrainer. Heute greifen die Jungs aus seinem Kader wieder ein, die am Dienstag in der Regionalliga 4:3 bei Fortuna Köln gewinnen halfen. „Positive Rückmeldung über alle” erhielt Kurz. Die Zeugnisse, die Nachwuchs-Coach Alois Schwartz verteilte, waren in der Tat gut. Erfreulich sein Lob für den Auftritt von Sorgenkind Nicolai Jörgensen: „Er hat es offensiv sehr gut gemacht.” Jakub Swierczok sah der Coach zwei tolle Chancen verballern, aber auch den Elfmeter rausarbeiten, den Andrew Wooten zu einem seiner drei Tore nutzte. Er hat jetzt 18 Treffer auf dem Konto. Eine Empfehlung mit Ausrufezeichen. „Eine Bombe vorm Tor - in der Regionalliga. Was oben ist, sein würde, muss man sehen”, sagt Schwartz.
Der 44-Jährige ist seit Januar 2007 im Amt - und soll in Kürze seinen Vertrag verlängern, beteuert Nachwuchschef Frank Lelle. Er rühmt die Arbeit seines Trainers, der als Talentschmied bewährt ist. In der Tat: Schwartz weiß die Jungs voran zu bringen, toll zu motivieren. Er ist loyal und identifiziert sich mit seiner Aufgabe und den Klub-Zielen.
Andrew Wooten (22) soll gehalten werden, sagt Vereinschef Stefan Kuntz. Nächste Woche will er mit dem Berater des Stürmers über ein Angebot und die Perspektiven des Torjägers sprechen. Gleiches gilt für Mittelfeldmann Hendrik Zuck (21).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau