ZitatAlles anzeigenFCK morgen gegen Schalker Europacup-Helden - Ariel Borysiuk im Eiltempo zur Stammkraft
Kaiserslautern (zkk/osp). Traumhaft gut, spektakulär, torhungrig und überaus erfolgreich: Schalke 04 hat in der Europa League beim 4:1 gegen Twente Enschede ein Glanzlicht gezündet. Bundesliga-Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern aber mag morgen (15.30 Uhr) keinen Alptraum gegen Raúl, Huntelaar und Kollegen erleben.
„Es waren zwei unterschiedliche Halbzeiten. In der zweiten hat man ihre tolle Offensive gesehen, in der ersten sah man aber auch, wo sie zu packen sind. Wir wissen, wo wir ihnen weh tun können”, sagt FCK-Trainer Marco Kurz mit Blick zurück auf die Schalker Donnerstagspartie in der Europa League.
Beim FCK fehlen morgen neben Dorge Kouemaha, der im Hinspiel den Siegtreffer zum 2:1 köpfte, Richard Sukuta-Pasu (Magen-Darm-Infekt) und Nicolai Jörgensen (Schambeinentzündung). Alexander Bugera hat noch Trainingsrückstand aufzuholen und wird wohl noch nicht wieder im Kader sein.
Die Torwartfrage - Kevin Trapp oder Tobias Sippel - will der Coach erst mit den beiden Rivalen besprechen und erst dann öffentlich beantworten. Für Julian Derstroff, der gestern wegen einer Wadenprellung beim Training pausierte, könnte Itay Shechter in die Startelf rücken. Die sollen auf der linken Außenbahn Christian Tiffert und auf der rechten Seite Olcay Sahan beflügeln, der in Stuttgart nach 35 Minuten für den Unglücksraben Sukuta-Pasu kam.
Bei „65 bis 70 Prozent seines Leistungsvermögens” sieht Artur Platek Mittelfeldmann Ariel Borysiuk (20). Platek, ausgebildeter Fußball-Lehrer, ist zumindest bis zum Saisonende im Trainerstab des FCK, um seinen polnischen Landsleuten Borysiuk und Jakub Swierczok (19) die Integration in Deutschland zu erleichtern. „Der Anfang war nicht gut, aber er hat Potenzial”, attestiert Platek in Erinnerung an Borysiuks unglückliches Debüt, das nach 40 Minuten gegen den 1. FC Köln mit einer Gelb-Roten Karte beendet war.
„Ich fühle mich sehr wohl”, sagt Borysiuk, der glücklich ist, dass seine Frau mit den beiden kleinen Kindern rasch nach Kaiserslautern kam, die Wohnung in der Stadt schnell bezogen werden konnte. „Ich spüre die Rückendeckung der Jungs und des Trainerteams”, sagt Borysiuk. Den Druck der Tabellenlage kennt er, um den Druck zu punkten weiß er, um Lösungen kämpft er. „Der Unterschied zu Polen ist das höhere Tempo, technisch und taktisch ist es das gleiche Niveau”, sagt Borysiuk. Er verständigt sich auf Englisch - aber die Kommandos kommen auch schon auf Deutsch. „Links, rechts, raus ...” Lächelnd demonstrierte Borysiuk gestern die ersten Lernerfolge seines Sprachunterrichts.
Trainer Marco Kurz schätzt die Spielintelligenz des jungen Polen. „Er erkennt die Räume, die zu schließen und die zu bespielen sind”, lobt Kurz auch das gute Auge des Strategen. „Er ist nicht aus der Ruhe zu bringen”, sagt Kurz. Das kann helfen - schon morgen gegen Schalke.
Mit der Partie gegen die Königsblauen, gegen die die Roten Teufel mit dem von ihren Fans entworfenen Schriftzug „Gemeinsam für unseren FCK!” auf den Trikots auflaufen, starten die Lauterer auch die Aktion „40.000+X - Betze für den guten Zweck”: Für jeden Zuschauer über 40.000 in den kommenden vier Heimspielen spendet der FCK gemeinsam mit seinen Partnern einen Euro für soziale Einrichtungen. Für morgen sind 49.000 Karten verkauft - mindestens also 9000 Euro gehen an eine Einrichtung, die sich der Arbeit gegen Rassismus und Diskriminierung verschrieben hat. Die als Zeichen für den Schulterschluss mit den Fans von der Mannschaft subventionierten Zehn-Euro-Sitzplatztickets sind für die Schalke-Partie vergriffen. Der Rahmen stimmt - jetzt müssen nur noch Tore her ...
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau