ZitatAlles anzeigenDer FCK ist nach den gestrigen Erfolgen der Konkurrenz heute gegen Schalke 04 in der Pflicht.
Es liegt wohl daran, dass Olcay Sahan ein lebensfroher, optimistischer Mensch ist. Andernfalls würde sich der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler des 1. FC Kaiserslautern, seit den gestrigen Siegen der Konkurrenz mit sechs Punkten Rückstand auf den rettenden Rang 15 Letzter der Fußball-Bundesliga, vor dem Heimspiel heute (15.30 Uhr) gegen den Tabellenvierten FC Schalke 04 kaum zu einem solchen Versprechen hinreißen lassen: „Wir werden die Bude rocken!”
Eigentlich redet so keiner, der mit seiner Mannschaft seit 15 Spielen nicht mehr gewonnen hat. Der letzte Sieg datiert vom 22. Oktober 2011 (1:0 gegen Freiburg). Eine Woche vorher gewannen die Lauterer überraschend mit 2:1 beim heutigen Gegner Schalke. Einen solchen Doppelsieg bräuchte der FCK dringend, um sein großes Ziel Bundesliga-Verbleib in den letzten neun Spielen doch noch zu erreichen. „Schlimmer als jetzt kann es ja gar nicht mehr kommen”, meint Sahan, „und ich glaube schon, dass die Schalker im Hinterkopf haben, dass sie die letzten drei Spiele gegen uns verloren haben.”
Ob Tobias Sippel erneut das FCK-Tor hütet oder der genesene Kevin Trapp, lässt Trainer Marco Kurz offen. Auf dem rechten Flügel darf heute Sahan ran, erstmals seit vier Wochen von Anfang an. Wie schon in der Hinrunde hatte Kurz den in Düsseldorf geborenen Deutsch-Türken auch in der Rückserie wiederholt nicht für den 18er-Kader nominiert. Zwischendurch durfte Sahan zur türkischen Nationalmannschaft reisen; der 1,79-Meter-Mann gehört zum erweiterten Kader des neuen Nationaltrainers Abdullah Avci. „Da ist für mich natürlich ein großer Traum in Erfüllung gegangen, und ich habe sehr viel Selbstbewusstsein getankt”, sagt Sahan mit leuchtenden Augen. Allerdings fehlte er dadurch fast eine Woche beim FCK-Training, hatte zudem die Reisestrapazen. So gehörte er auch nicht zum Aufgebot für das Wolfsburg-Spiel.
Zuletzt beim 0:0 in Stuttgart wurde Sahan schon in der 35. Minute für seinen an diesem Tag völlig indisponierten Kumpel Richard Sukuta-Pasu eingewechselt - die fußballerische Höchststrafe für Letzteren. „Natürlich ging es Richy später gar nicht gut”, sagt Sahan, „aber Fußball ist Tagesgeschäft. Mit allen Höhen und Tiefen.” Heute wollen alle gemeinsam das so dringend benötigte Hoch bejubeln. Knapp 50.000 Zuschauer - es gibt ab 12 Uhr im Fanshop am Stadion noch Restkarten - wollen miterleben, ob Sahan und der FCK es heute schaffen, die Bude zu rocken.
1. FC Kaiserslautern: Sippel (Trapp) - Dick,Simunek, Abel, Jessen - Borysiuk - Sahan, De Wit, Tiffert - Shechter, Wagner - Ersatz: Rodnei, Yahia, Kirch, Petsos, Fortounis, Swierczok, Wooten -
Es fehlen: Sukuta-Pasu (Magen-Darm-Infekt), Jörgensen (Schambeinentzündung), Derstroff (Wadenprellung), Bugera (Trainingsrückstand), Kouemaha (Achillessehnenriss)
FC Schalke 04: Hildebrand - Uchida, Papadopoulos, Matip, Fuchs - Jones, Holtby - Farfan, Raúl, Draxler - Huntelaar - Es fehlen: Unnerstall (Schultereckgelenksprengung), Fährmann (Kreuzbandriss), Höwedes (Muskelfaserriss)
Schiedsrichter: Gagelmann (Bremen)
Hinrunde: 2:1.
KÄMPFERISCH - Olcay Sahan will mit dem FCK heute den ersten Sieg seit dem 22. Oktober 2011 feiern. (foto: kunz- moray)
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau