ZitatAlles anzeigenSamstag, 18 Uhr: Zu Gast beim alten Rivalen
Mehr als die Hälfte ihrer Vorbereitungsspiele haben die Profis der Roten Teufel absolviert und und langsam aber sicher werden die Gegner immer hochkarätiger. Am Samstag, 14. Juli 2012, reist die Mannschaft von Cheftrainer Franco Foda in den Saarbrücker Ludwigspark. Dort geht es um 18 Uhr gegen den Drittligisten und alten Südwest-Rivalen 1. FC Saarbrücken.
Für die Blau-Schwarzen aus der saarländischen Landeshauptstadt beginnt bereits eine Woche später mit dem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart II die neue Saison, so dass sich die Lautrer auf einen bereits voll im Saft stehenden Gegner einstellen können. Nach einem sechsten und einem zehnten Platz in den vergangenen beiden Jahren geht das Team von FCS-Trainer Jürgen Luginger in seine dritte Spielzeit in der 3. Liga.
Mit der Rückkehr in den Profifußball vor zwei Jahren endete für den Traditionsclub die wohl bitterste Episode seiner Historie, in der die Saarländer zwischenzeitlich gar in die Fünftklassigkeit abstürzten. Gleichwohl denken vor allem ältere Anhänger des FCS wohl noch wehmütig an alte Zeiten, blickt der Verein doch auf eine erfolgreiche und überaus bewegte Geschichte zurück.
Insbesondere in der unmittelbaren Nachkriegszeit trumpften die Kicker aus dem Saarland so stark auf, dass sie vom damaligen FIFA-Präsidenten Jules Rimet einmal als “interessanteste Mannschaft Europas” geadelt wurden. Wer weiß, welche Erfolge möglich gewesen wären, hätte der Verein aufgrund der damals politisch unklaren Situation des Saarlandes nicht mehrere Jahre außer Konkurrenz spielen müssen. Die Ergebnisse waren jedenfalls eindrucksvoll. Etwa die inoffizielle Meisterschaft 1948/49 in der 2. französischen Division, in der die Saarbrücker mit einer Gastspielgenehmigung teilnehmen durften, oder der 4:0-Sieg im ebenfalls inoffiziellen internationalen Saarland-Pokal gegen Real Madrid.
Nach der Wiedereingliederung in den deutschen Ligabetrieb holte sich der FCS in der Saison 1951/52 direkt die Meisterschaft in der Oberliga-Südwest und scheiterte erst im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft am VfB Stuttgart. Es war die zweite Vizemeisterschaft für die Saarbrücker nach 1943. Als Vertreter des saarländischen Fußballverbandes nahm der Club 1955 sogar einmal am Europapokal der Landesmeister teil und gewann das Hinspiel beim AC Mailand mit 4:3.
Diese Zeiten sind zweifelsohne lange vorbei, doch seit ein paar Jahren bewegt sich der Verein wieder kontinuierlich nach oben. Tatsächlich war das Gründungsmitglied der Bundesliga auch tief gefallen. Nach dem Jahr 2006 ging es hinunter bis in die dann nur noch fünftklassige Oberliga-Südwest, ehe unter Trainer Dieter Ferner und dessen Nachfolger Jürgen Luginger die Wende eingeleitet werden konnte. Für die neue Spielzeit haben die Verantwortlichen nun neun Spieler in den Ludwigspark geholt und gleichzeitig neun Profis abgegeben. Der zumindest für die Lautrer Fans bekannteste Name im Kader ist aber weiterhin Marcel Ziemer. Der ehemalige FCK-Stürmer und zweifache Torschütze im Herzblutfinale 2008 gegen den 1. FC Köln geht in seine zweite Saison in Saarbrücken. Mit ihm gibt es am Samstag ebenso ein Wiedersehen wie mit dem alten Südwestrivalen 1. FCS.
Quelle: 1. FCK