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Links: Harter Einsatz - Florian Dick contra „Löwe” Guillermo Vallori. Dafür gibt es Gelb für den Lauterer. Rechts - Toller Auftritt: Konstantinos Fortounis ist von „Löwe” Kai Bülow nicht zu stoppen. FOTOs: KUNZ-MORAY
Nur 0:0 gegen 1860 München nach tollem Sturmlauf nach der Pause - Spanier Marc Torrejãn bis 2015 verpflichtet
Kaiserslautern - Erstklassiger Fußball in Liga zwei: Der Sturmlauf des 1. FC Kaiserslautern nach der Pause gegen 1860 München aber blieb unbelohnt. Die Traditionsklubs, deren Fans tiefe Freundschaft pflegen, trennten sich vor 37.571 Zuschauern 0:0. „Uns hat nur das Tor gefehlt”, bedauerte FCK-Trainer Franco Foda.
11:3 Chancen hatte der FCK herausgespielt. Nach der Pause ließen die Lauterer mit dem überragenden 19 Jahre alten Dominique Heintz anstelle des unsicheren, aber auch am Rücken lädierten Jan Simunek den „Löwen” keine Chance mehr.
„Ich bin froh, dass wir zu Null gespielt haben. Leider haben wir unsere Chancen nicht genutzt”, sagte Heintz, der auch gegen Ex-Nationalspieler Benjamin Lauth „mutig und couragiert” auftrat, wie Routinier Mathias Abel, der überzeugend agierte, anerkannte. „Kompliment an Dominique Heintz”, lobte Franco Foda das Talent. Auf der Tribüne saß der neu verpflichtete spanische Abwehrspieler Marc Torrejãn (26), der von Racing Santander kommt und einen Dreijahresvertrag unterschrieben hat.
Kostas Fortounis begann am rechten Flügel anstelle von Hendrick Zuck, Neuzugang Alexander Baumjohann spielte in der Offensivzentrale für Gil Vermouth.
Zwei kreative Kräfte, die dem Spiel des FCK gut taten. Fortounis war der beste Mann auf dem Platz, Baumjohann kam nach der Pause immer besser zur Geltung. „Ich bin noch nicht bei 100 Prozent, aber es hat Spaß gemacht. Das war Gänsehaut pur”, schwärmte Baumjohann, der vor der Pause um ein Haar getroffen hätte.
In den ersten 45 Minuten aber waren die „Löwen” nicht unbedingt die bessere, aber die gefährlichere Mannschaft. Dazu trug vor allem der Ex-Lauterer Daniel Halfar mit seinen Dribblings, Flanken und Pässen bei. So war Halfar auch Initiator der ersten Münchner Chance: Der sehr aufmerksame Torhüter Tobias Sippel griff den Ball vor Moritz Stoppelkamp ab (5.). Auffällig, dass Simunek unsicher wirkte, so dass bei Eingaben von Daniel Bierofka und Halfar mehrfach Gefahr aufzog. Nach Leon Jessens zu kurzer Abwehr verzog Bierofka (21.).
Der FCK tat sich gegen die gut und biestig verteidigenden Sechziger schwer, ins Spiel zu kommen. Das änderte sich nach der Pause, als vor allem Jessen nicht nur gut lief, sondern endlich auch besser flankte. Toll der Angriffszug in der 57. Minute: Fortounis-Pass in die Gasse, Jessen startet durch, seine Flanke verlängert der unglücklich agierende Albert Bunjaku, der eminent engagierte Mo Idrissou setzt den Fallrückzieher über das Tor des starken Gabor Kiraly.
Der Ungar hielt den „Löwen” den Punkt fest, als er nach der Einwechslung Hendrick Zucks nach der von Idrissou verlängerten Jessen-Flanke fantastisch reagierte. Beeindruckend die Arbeit von Ariel Borysiuk, der im Abschluss aber besser werden muss, und des spielintelligenten Enis Alushi.
Talent trifft Ex-Nationalspieler - Dominique Heintz spielt stark gegen Ex-Nationalspieler Benjamin Lauth (rechts).
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Simunek (46. Heintz), Abel, Jessen - Borysiuk, Alushi - Fortounis, Baumjohann (80. Zuck), Bunjaku (80. Micanski) - Idrissou
1860 München: Kiraly - Wojtkowiak, Aygün, Vallori, Volz - Tomasov (84. Nicu), Bierofka, Bülow, Halfar (71. Maier) - Stoppelkamp (62. Blanco), Lauth
Gelbe Karten: Alushi (2), Dick - Vallori
Beste Spieler: Fortounis, Heintz, Alushi - Kiraly, Bierofka, Halfar
Zuschauer: 37.571
Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart)
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Kommentar
Bastelarbeiten für den Wiederaufstieg
Der FCK wartet weiter auf den ersten Heimsieg: Aber das 0:0 gegen 1860 München stimmt hoffnungsvoll für die Zukunft.
Der 1. FC Kaiserslautern bastelt an einer Mannschaft, die den Wiederaufstieg in die Bundesliga schaffen soll. Mit Mo Idrissou und Alexander Baumjohann kamen - für Lauterer Verhältnisse - zwei Großkaliber, um das Projekt Wiederaufstieg zu stemmen. Gestern verkündete der FCK die Verpflichtung des Spaniers Marc Torrejón. Er ist 26, kommt vom spanischen Erstliga-Absteiger Racing Santander, der Vertrag läuft bis 2015. Seine Verpflichtung signalisiert vor allem auch nach der klasse Leistung des 19 Jahre alten Dominique Heintz das Aus für Anthar Yahia und wohl auch für Enis Hajri. Letzterer kam erst im Sommer - ein Einkauf von Krassimir Balakov ...
Der FCK hat spielerisch an Qualität gewonnen. Das liegt an der Klasse von Kostas Fortounis, das liegt auch am Leistungsvermögen des Ex-Schalkers Alexander Baumjohann. „Man kann erahnen, welches Potenzial und welche Qualität wir in der Mannschaft haben”, sagte Florian Dick nach dem guten Auftritt.
Unglücklich nur das Pokallos: Es geht Ende Oktober zum FC Bayern München. „Wir haben nichts zu verlieren”, sagt FCK-Trainer Franco Foda. Einfach schlecht, dass ein Zweitligist gegen einen Bundesligisten nicht automatisch Heimrecht genießt.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau