ZitatAlles anzeigenMorgen Abend empfängt der 1. FC Kaiserslautern den FC Erzgebirge Aue im Fritz-Walter-Stadion. Große Hoffnungen auf einen erneuten Einsatz in der Startelf der Lauterer darf sich Steven Zellner machen.
Von Oliver Sperk
Es hat fast geklappt. Fast hätte Steven Zellner die rund 7000 Fans des 1. FC Kaiserslautern in der mit 71.000 Zuschauern ausverkauften Münchner Arena jubeln lassen. Doch der kernige 28-Meter-Schuss des FCK-Mittelfeldspielers bedeutete nicht den 1:1-Ausgleich im DFB-Pokalspiel am Mittwochabend beim FC Bayern - der Ball knallte an den Pfosten. „Das war knapp. Schade, dass der nicht reingegangen ist”, meint der 21 Jahre alte FCK-Profi beim Blick zurück. So hieß es am Ende 4:0 für die klar favorisierten Münchner in ihrer topmodernen Fußball-Arena, mit der Zellner ein weiteres ganz besonderes Erlebnis verbindet.
Dort feierte der 1,85 Meter große Saarländer am 11. Februar dieses Jahres sein Pflichtspieldebüt für die FCK-Profis. Beim 0:2 in der Bundesligapartie beim FC Bayern kam für Zellner der Moment, auf den er schon lange sehnsüchtig gewartet hatte.
Er durfte auf der großen Fußballbühne ran. In der 82. Minute wurde der U20-Nationalspieler damals in München von Trainer Marco Kurz für Thanos Petsos eingewechselt. Es blieb der einzige Bundesligaeinsatz in der vergangenen Saison für den im Mittelfeld sowohl defensiv als auch offensiv einsetzbaren jungen Mann.
Achteinhalb Monate später nun betrat Zellner am Mittwoch gleich zum Anpfiff der Pokalpartie des Zweitligisten beim Topfavoriten den Rasen der wieder ausverkauften Münchner Arena. Es war für den 21-Jährigen der vierte Startelf-Einsatz in Folge. Auch morgen (20.15 Uhr) im Zweitliga-Duell gegen den FC Erzgebirge Aue darf sich der im saarländischen Wadern geborene Zellner wieder Hoffnungen auf einen Startplatz im etwas defensiveren zentralen Mittelfeld des FCK machen. Abräumer Ariel Borysiuk, mit dem Zellner bei seinen ersten drei Startelf-Einsätzen zusammengespielt hat, laboriert noch an einem Muskelfaserriss. Mimoun Azaouagh, eine Alternative im Mittelfeld, brach gestern das Training ab. Ob er morgen fit ist, ist offen.
ZUVERLÄSSIG - Mittelfeldtalent Steven Zellner im FCK-Trikot. (foto: kunz-moray)
Zellner indes meint: „Wir können trotz der Niederlage aus dem Spiel in München Selbstvertrauen mitnehmen. Aber vom Taktischen her wird es gegen Aue ein ganz anderes Spiel.” Auch FCK-Trainer Franco Foda erwartet von seinem Team, dass es dominant spielt, während der FCE wohl eher defensiv auftritt - trotz des 6:1 der Auer zuletzt im Kellerduell gegen den VfL Bochum.
Vielleicht klappt es für Zellner ja schon morgen mit seinem ersten Pflichtspieltor für die Lauterer. Sein Hauptziel aber ist es zunächst, „die kleinen Fehler in meinem Spiel abzustellen, das hat mir auch der Coach gesagt, dass ich daran arbeiten muss”. 2006 ist „Zelle” vom VfL Primstal in die FCK-Jugend gewechselt. Über die Regionalliga-Mannschaft empfahl er sich für Höheres. Nach und nach trainierte er immer häufiger bei der „Ersten” mit. Ende September 2010 hat er seinen ersten Profivertrag unterschrieben. Dann dauerte es länger als 16 Monate, ehe im Februar in München der große Moment da war.
Nach dem Bundesliga-Abstieg arbeitete der außerhalb des Platzes eher zurückhaltende junge Mann beharrlich daran, sich dem neuen Trainer Foda aufzudrängen. „Ich bin froh, dass ich meine Chance bekommen habe”, sagt Zellner, „und ich versuche, mich dem Trainer auch weiterhin zu empfehlen.” Nur allzu gerne will er dies auch morgen Abend gegen Aue tun.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau