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Doppelschlag von Simon Terodde beschert Union 2:0-Sieg gegen einen schwachen FCK
Von Oliver Sperk & Horst Konzok
Berlin. So verspielt, so verträumt der 1. FC Kaiserslautern den Bundesliga-Aufstieg! Gestern Abend verloren die Lauterer verdientermaßen bei Union Berlin 0:2 (0:1). An der Alten Försterei schoss Simon Terodde den FCK ab. Beide Vorlagen kamen von Christopher Quiring. FCK
FCK-Trainer Franco Foda änderte nach der enttäuschenden englischen Woche mit nur vier von neun möglichen Punkten System und Personal, weg vom 4-2-3-1, hin zum 4-4-2. Der Erfolg blieb aus. Denn Eisern Union zeigte mehr Leidenschaft, war zweikampfstärker, sah sich durch Quiring und Parensen beflügelt. Terodde und der spiel- wie kampfstarke Adam Nemec waren von Marc Torrejón und Dominique Heintz schwer zu fassen. Schwach: Ariel Borysiuk. Alexander Bugera, der nach der Pause völlig abbrach, war zunächst eine Art Rettungsanker der Lauterer. So rettete der Lauterer Team-Senior nach Nemecs Pass mit resoluter Grätsche gegen Terodde (15.).
Nach einem Stellungsfehler Dicks kratzte Bugera die zum Torschuss geratene Eingabe Parensens für den geschlagenen Sippel vor der Torlinie weg (29.). Zwei Minuten später landete eine Linksflanke Bugeras auf der Latte des Union-Tores. Aber an der Entstehungsgeschichte der Berliner Pausenführung hatte der 34-Jährige auch eine Aktie: Quiring konnte ungehindert flanken, im Zentrum herrschte Unordnung, Dick vermochte Teroddes Flug nicht entscheidend zu stören, der Kopfball saß – 1:0 (44.).
Das sechste Saisontor des Ex-Kölners. Noch schöner sein zweiter Treffer: Azaouagh ließ Quiring flanken, in der Innenverteidigung herrschte Desorganisation, Heintz verpasste, Torrejón kam zu spät, Terodde nahm den Ball wunderbar mit der Brust an und lag quer in der Luft, als er den Ball ins Netz hämmerte (66.). Ein Traumtor besiegelte die zweite Lauterer Niederlage in Folge. Das Aufbäumen blieb aus!
Der FCK tat sich bei seinen Angriffsbemühungen schwer, das versuchte schnelle Kombinieren wurde durch den gefrorenen Untergrund erschwert. Es war zu viel Feinkostabteilung und zu wenig Leidenschaft gegen einen Gegner, der den Sieg mit aller Macht wollte. „Union hat mehr investiert, war bissiger in den Zweikämpfen“, stellte FCK-Trainer Franco Foda später fest. Wahr – und traurig ...
In der 20. Minute bot sich FCK-Kapitän Albert Bunjaku nach einem super Pass Alexander Baumjohanns die Chance zum Führungstor – vorbei. „Der Knackpunkt war die Chance von Bunjaku, wo Daniel Haas mit dem Arm gerade noch an den Ball kommt und glänzend pariert“, sagte Union-Coach Uwe Neuhaus. Eine Minute später fand Azaouagh wie auch in der 40. Minute im guten Haas seinen Meister. Ansonsten geriet auch dem erfahrenen Offensivmann vieles daneben.
Schwach das Flügelspiel, da kam von Steven Zellner und Azaouagh wenig Brauchbares. Bunjaku mühte sich, blieb immer wieder hängen. Mo Idrissou blieb in der Luft gegen den 2,01 Meter langen Stuff fast immer zweiter Sieger und ließ seine Riesenchance nach Zuck-Flanke in der 76. Minute aus. Die zweite Saisonniederlage war Fakt.
„So darf man sich nicht präsentieren“, betonte Bugera selbstkritisch, „wir reden und reden vor dem Spiel – und es passiert nichts.“ Auch Kapitän Bunjaku redete Klartext: „Heute waren wir noch schlechter als vergangene Woche in St. Pauli“, stellte der Angreifer fest, „wir haben es nicht geschafft, uns in die Zweikämpfe reinzubeißen, keine Ahnung warum. Das müssen wir unbedingt ansprechen und sofort ändern. So geht es natürlich nicht!“
So spielten sie
Union Berlin: Haas - Pfertzel, Stuff, Schönheim, Kohlmann - Karl - Quiring (69. Zoundi), Mattuschka (88. Göhlert), Parensen - Terodde, Nemec (86. Silvio)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Bugera - Zellner (63. Zuck), Borysiuk (70. De Wit), Baumjohann, Azaouagh (70. Riedel) - Bunjaku, Idrissou
Tore: 1:0 Terodde (44.), Terodde (66.) - Gelbe Karten: Mattuschka (5), Kohlmann (3) - Dick (5/1), Heintz (4), Torrejón (3) - Beste Spieler: Terodde, Quiring, Nemec - Sippel, Baumjohann - Zuschauer: 16.750 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Schmidt (Stuttgart).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau