ZitatAlles anzeigenDer 1. FC Kaiserslautern hat nach der dritten Niederlage in Folge zehn Punkte Rückstand auf Hertha und neun auf Braunschweig, das erst am Montag spielt. Der FCK ist beim 0:1 gegen Aalen ideenlos und ineffizient.
Von wegen Weihnachtsstimmung: Frustriert verließen die Fußballprofis des 1. FC Kaiserslautern am Freitagabend den neuen Rasen des Fritz-Walter-Stadions. Das letzte Spiel des Jahres markierte für den Bundesliga-Absteiger zugleich den Tiefpunkt der seit August laufenden Zweitliga-Saison. Die 0:1 (0:1)-Niederlage gegen den defensiv gut gestaffelten Aufsteiger VfR Aalen passte irgendwie zu dem für die Roten Teufel insgesamt so unerfreulichen Kalenderjahr 2012.
Die Hoffnung der Lauterer, den sang- und klanglosen Abstieg durch den sofortigen Wiederaufstieg in die Erste Liga schnellstmöglich korrigieren zu können, ist zum Jahresende kleiner geworden. Mit drei Niederlagen und ohne Tor in zwei Wochen und mit zuvor nur einem Punkt zu Hause gegen Aufsteiger Regensburg hat sich der FCK, der bei 32 Zählern verharrt, seine gute Ausgangsposition im Aufstiegsmarathon kaputtgemacht.
Das Minimalziel nun ab 4. Februar – den dritten Platz festigen, den die Lauterer nach 19 von 34 Spielen belegen und der die Relegation gegen den Bundesliga-Drittletzten bedeuten würde. „Wir wollten mit einem positiven Erlebnis in die Winterpause gehen. Aber alles ,Hätte und wenn’ bringt uns nicht weiter. Wir müssen jetzt in der Pause Frische tanken für Kopf und Körper“, sagte FCK-Rechtsverteidiger Florian Dick.
Der 28-Jährige wurde beim entscheidenden 1:0 (45.) von Aalens Außenbahnspieler Enrico Valentini gekonnt verladen; der 23 Jahre alte Deutsch-Italiener krönte seine Finte mit einem perfekten Schuss von der 16-Meter-Linie genau in den Torwinkel. „Ich muss verzögern, als ich ihn angreife“, sagte Valentinis düpierter Gegenspieler Dick, „ich habe eine 50:50-Chance. Aber er hat es einfach auch gut gemacht.“
BLOCKIERT - FCK-Stürmer Mo Idrissou kommt gegen die Aalener Tim Kister (Mitte) und Robert Lechleiter nicht durch.
Pech hatte der FCK, als der ansonsten von Spiel zu Spiel schwächer werdende Stürmer Mo Idrissou per Kopf nach Mimoun Azaouaghs Eckball nur die Latte traf (69.). Das Glück fehlte. FCK-Trainer Franco Foda hatte zudem „einen klaren Elfmeter gegen Alexander Baumjohann“ gesehen. Der Pfiff von Schiedsrichter Michael Weiner jedoch blieb aus. Foda bemängelte erneut vor allem die fehlende Konsequenz seines Teams im Strafraum.
„Es fehlt das Durchsetzungsvermögen in der Box“, betonte der 46-Jährige. Der Gegner stellte die Mitte gut zu, um die in den ersten beiden Dritteln der Hinrunde so gefährlich kommenden Lauterer Steilpässe zu unterbinden. Gegen den starken Abwehrblock agierten die Lauterer zu ideenlos und erneut zu abschlussschwach.
FCK-Torwart Tobias Sippel, der in der 79. Minute mit einer prima Parade das 0:2 verhinderte, sagte sichtlich bedient: „80 Prozent Ballbesitz bringen dir keine Tore, wenn du den Ball vorne immer nur hin- und herschiebst. Aalen hat es uns vorgemacht. Konter. Tor!“ Sippel ärgerte sich mächtig über die erste Heimschlappe. Es war aus FCK-Sicht ein sehr trostloser Abend vor nur 23.006 Zuschauern.
In einer für den Klub wichtigen Phase ist von der früher berüchtigten „Betze“-Stimmung nichts mehr geblieben. Der Teil der Westtribünen-Besucher, der „bunte Kurven“ fordert, sich aber stets schwarz kleidet, unterstützte das Team nicht, beschäftigte sich nur mit sich und dem still-trotzigen Protest gegen die von den Klubs am Mittwoch verabschiedeten Sicherheitsrichtlinien.
Die Aalener indes, die sich schon vor der Partie riesig gefreut haben, in einem WM-Stadion zu spielen, waren nach ihrem Coup völlig aus dem Häuschen. „Mit 28 Punkten“, sagte VfR-Flügelspieler Robert Lechleiter überglücklich, „werden wir ein mehr als schönes Weihnachten haben.“
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau