ZitatAlles anzeigenBenjamin Köhler soll mit Markus Karl künftig die Zentrale im Spiel des 1. FC Kaiserslautern bilden.
Er ist bekennender Berliner. Und er ist fester Bestandteil der neuen Mitte. Das Hotel Adlon oder die Prachststraße Unter den Linden haben mit dieser neuen Mitte allerdings ebenso wenig zu tun wie das Brandenburger Tor.
Zwar hat Benjamin Köhler diese geschichtsträchtigen Säulen mit der Quadriga in ihrem Zentrum als markanten Teil der Berliner Skyline auf seinen Unterarm tätowiert, direkt neben dem Fernsehturm am Alexanderplatz. Für die Gestaltung einer neuen Mitte aber ist der 32 Jahre alte Fußballprofi nicht in seiner Geburtsstadt zuständig. Vielmehr soll Köhler dem 1. FC Kaiserslautern mit seiner Erfahrung und Ballsicherheit helfen, aus dem Mittelfeld heraus souveräner zu spielen.
”Ich bin eher der gelassene Typ”, sagt er, und man nimmt ihm das ab mit seiner ruhigen Art zu sprechen. ”Ich kann mit meiner Erfahrung Ruhe ins Spiel bringen, ich werd‘ nicht so schnell nervös”, betont der 32-Jährige, der 169 Bundesliga-Spiele mit 16 Tor-Erfolgen für Eintracht Frankfurt und Hertha BSC Berlin hinter sich hat sowie 83 Zweitliga-Einsätze (17 Tore) für den MSV Duisburg und Frankfurt; und obendrauf sechs Uefa-Cup-Spiele (ein Tor). Der FCK hat Köhler, bei der Eintracht nur noch Reservist, vor gut zwei Wochen bis Juni 2014 mit Option auf ein weiteres Jahr verpflichtet, um in den verbleibenden 15 Punktspielen und womöglich zwei Relegationspartien den Sprung zurück in die Erste Liga zu schaffen.
Im 4-4-2-System von FCK-Trainer Franco Foda, das je nach Spielsituation auch zum 4-1-3-2 wird, ist Köhler vor dem ebenfalls neu verpflichteten defensiveren Markus Karl (26) eine zentrale Figur. Einen Tag vor dem Wiederauftakt für den Tabellendritten morgen (20.15 Uhr) bei 1860 München sieht es so aus, als müsse bei der neuen K&K-Mitte der zuletzt zudem stark erkältete Alexander Baumjohann seine zentrale Zehner-Rolle aufgeben und ausweichen. Auf den Flügel anstelle von Christopher Drazan oder Mitchell Weiser - oder gar auf die Bank. Köhler indes soll seine in der vorigen Saison mit Eintracht Frankfurt gesammelte Aufstiegserfahrung einbringen, über die auch Mo Idrissou und der als sechster und letzter Winterzugang verpflichtete ”Jimmy” Hoffer verfügen. Erfahrung ja, Aufstiegsgarantie nein, weiß Köhler. ”Wir müssen erst mal unseren dritten Platz verteidigen, das ist das realistische Ziel”, betont der Mittelfeldspieler mit dem starken linken Fuß. Köhler weiß, dass auch bei einer Truppe, die ”viele Späße macht”, die Integration von sechs Neuen nie spurlos an allen anderen vorbeigeht. ”Auch wenn man nicht spielt, ist es das Schönste, wenn man aufsteigt”, meint der 1,72-Meter-Mann und appelliert an den Teamgeist.
Er kann sich vorstellen, nach seiner Profikarriere zurück nach Berlin zu gehen und dort vielleicht abseits des Fußballs etwas aufzubauen. Zuerst aber will er sich mit dem 1. FC Kaiserslautern noch einen Traum erfüllen - wieder in der Bundesliga spielen.
Quelle: Die Rheinpfalz