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Verdienter 3:0-Sieg der Roten Teufel gegen Dynamo Dresden – Markus Karl ein Gewinn beim Gewinner – Starker Torrejón
VON OLIVER SPERK & HORST KONZOK
Der Berg feiert seinen alten, seinen neuen Publikumsliebling: Erwin „Jimmy“ Hoffer, bei seiner Heimkehr heftig umjubelt, krönte seinen Joker-Einsatz gestern mit einem tollen Treffer, der den 3:0 (2:0)-Sieg des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern gegen Dynamo Dresden besiegelte.
„Ich bin kein Trainer, der nach einem Sieg unbedingt an der Aufstellung festhält“, sagt Franco Foda. So änderte der FCK-Coach die Startelf vom Montag auf einer Position: Alexander Baumjohann spielte für Mimoun Azaouagh, der auf der Bank Platz nahm. Für die Polizei war gestern Abend ein Großeinsatz angesagt: Unter den knapp 5000 Besuchern aus Dresden waren auch reichlich Problemfans angekündigt. Und die Feuerwerker im Gästeblock auf der Osttribüne führten sich entsprechend ihres schlechten Rufs ein. So hingen erst mal dicke Rauchschwaden im Fritz-Walter-Stadion.
Der FCK tat sich schwer, ins Spiel zu finden. Die Mannschaft mit vier Wintereinkäufen schien noch auf Orientierungssuche. Dynamo-Torjäger Mickael Poté bereitete dem jungen Heintz wie im Hinspiel anfangs einige Probleme. In der 23. Minute, als der Franzose sich gegen Dominique Heintz durchsetzte, Chris Löwe stehen ließ, parierte Torhüter Sippel im Nachfassen. Fortan steigerte sich Heintz zu gewohnter Form und hatte im hochkonzentrierten Marc Torrejón einen herausragenden Nebenmann.
Markus Karl, erneut überzeugend, sorgte in der 24. Minute mit einem tollen Distanzschuss aus etwa 25 Metern für das Lauterer Führungstor. Dresdens Torhüters Benjamin Kirsten stand zu weit vor seinem Tor, erklärte Karl: „Das war mir aber egal – Hauptsache drin!“ „Bis zur 24. Minute haben wir ein gutes Auswärtsspiel gemacht, hatten mehr Ballbesitz“, haderte Dynamo-Coach Peter Pacult.
Das Spiel der Roten Teufel belebte Baumjohann über die linke Seite, allerdings sorgte Mohamadou Idrissou durch sein wiederholtes Tapsen in die Abseitsfalle für stockenden Spielfluss. In der 40. Minute aber beendete der Torjäger seine wochenlange Ladehemmung und sorgte mit seinem Kopfball, seinem zehnten Saisontreffer, für das 2:0. „Gut für mich, wichtig für die Mannschaft“, frohlockte Idrissou. Vorausgegangen ein herrlicher Spielzug, initiiert von Kapitän Albert Bunjaku, weitergeleitet von Benjamin Köhler, gekrönt durch eine wunderbare Flanke Baumjohanns.
Sehr unglücklich auch gestern Abend trotz einer deutlichen Leistungssteigrung Idrissous Nebenmann Bunjaku. In der 10. Minute wurde ihm ein Kopfballtreffer wegen angeblichen Foulspiels am Torhüter aberkannt, in der 44. Minute traf der zweite Lauterer Stürmer aus Abseitsposition ins Schwarze. Zwei Riesenchancen ließ der Schweizer verstreichen: Nach einem feinen Pass des jungen Weiser scheiterte Bunjaku an Benni Kirsten, der auch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit auf der Hut war und nach Köhlers Pass vor dem FCK-Kapitän rettete.
Nach 68 Minuten löste Erwin Hoffer Bunjaku ab und führte sich sofort mit einem tollen Distanzschuss ein. Das Wiedersehensfest mit dem aus Frankfurt zurückgekehrten Österreicher wurde in der 81. Minute getoppt: Nach einem Köhler-Pass traf „Jimmy“ Hoffer aus spitzem Winkel zum 3:0. „So ein Empfang ist ein Highlight für jeden Fußballer“, schwärmte Hoffer.
Es war ein hochverdienter Sieg der Elf von Trainer Franco Foda. Aber es war kein glanzvoller Erfolg, weil in der neu zusammengepuzzelten Formation doch noch einiges an Harmonie fehlte. „Noch zu viel Leerlauf“ erkannte Franco Foda.
Ein Gewinn auf der Position des Sechsers scheint der von Union Berlin gekommene Markus Karl zu werden. Sein gestriger Auftritt hatte was von Karl dem Großen. Klasse, wie sich Erwin Hoffer integrierte.
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Löwe - Karl - Weiser (85. Azaouagh), Köhler, Baumjohann (63. Drazan) - Bunjaku (68. Hoffer), Idrissou
Dynamo Dresden: Kirsten - Gueye (38. Jungwirth), Bregerie, Savic, Schuppan - Jänicke (68. Trojan), Streker, Solga (74. Fort), Ouali - Tobias Kempe - Poté
Tore: 1:0 Karl (24.), 2:0 Idrissou (40.), 3:0 Hoffer (81.) - Gelbe Karten: Drazan - Kempe - Beste Spieler: Karl, Baumjohann, Torrejón - Kirsten, Streker - Zuschauer: 32.925 - Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau