ZitatAlles anzeigenDie Frankfurter Eintracht hat den gebürtigen Straßburger Karim Matmour im Sommer ziehen lassen. Zum Glück für den FCK, denn der Offensivspieler blüht nahe der Heimat auf. Am Freitagabend steht für die Roten Teufel bei Arminia Bielefeld die nächste Aufgabe an.
Von seiner elsässischen Heimat aus hat der Fußballprofi Karim Matmour sich im Uhrzeigersinn durch deutsche Vereine gespielt. Über Freiburg, Gladbach und Frankfurt ist der 28-Jährige im Sommer beim 1. FC Kaiserslautern gelandet. Zum Glück für den FCK, denn der Flügelstürmer ist in einer blendenden Verfassung.
Von der Statur und der Spielweise her erinnert Karim Matmour ein bisschen an Andreas Buck, den einstigen Turbo von der rechten Seite. Im Moment kann er auf dem Fußballplatz machen, was er will. Dem schnellen Flügelflitzer gelingt alles. Selbst zwei bis drei Gegenspieler schüttelt er mit einer Leichtigkeit ab, dass die Fans auf dem Betzenberg ungläubig den Kopf schütteln.
Auf die Frage, ob er in dieser wunderbaren vergangenen Woche mit dem 3:1-Sieg im DFB-Pokal über Hertha BSC Berlin und beim 3:0 über völlig überforderte Löwen bei 100 Prozent gespielt habe, beantwortet der Profi mit einem freundlichen Lächeln. Im Mittelpunkt zu stehen, ehrt ihn, aber Karim Matmour verweist auf die Mannschaftsleistung. Unter dem neuen Trainer Kosta Runjaic scheint der 28-Jährige aufzublühen.
Dabei möchte er gar keine großen Vorher-Nachher-Vergleiche anstellen. Die Taktik sein ein bisschen verändert worden, und „ein paar Sachen wurden umgestellt“. Der FCK ist nun offensiver ausgerichtet als vorher. Wie und was er so genau machen soll und darf, das bleibt aber geheime Kommandosache.
„Ich will ja nicht alles verraten“, meinte Matmour nach seiner Gala am Sonntag. Erstmals war seine Mutter auf dem Betzenberg. Und sie durfte stolz auf ihren Sohn sein, denn er hat die Roten Teufel angetrieben. Dass er nicht wie am Mittwoch traf, war Schicksal. Nach seinem zweiten Pfostentreffer war ein einziges Mal so etwas wie eine negative Geste eines Lauterers zu sehen.
Aber wer will ihm verdenken, dass er enttäuscht mit den Armen ruderte, als sein pfiffiger Heber an den linken Pfosten klatschte (70.)? Am Urteil seines Trainers ändert das natürlich nichts: Einen absoluten Qualitätsspieler nennt Runjaic den Profi, den seine Bodenständigkeit und Bescheidenheit auszeichnen. Karim Matmour hat viel vom netten Jungen von nebenan.
Er bringt zudem eine Qualität mit, die für einen aufstiegsambitionierten Zweitligisten von großer Bedeutung ist. Karim Matmour hat in der Ersten und Zweiten Liga jeweils über 100 Spiele bestritten. Bei seiner jüngsten Station, dem Bundesligisten Eintracht Frankfurt, hat er sich nicht durchsetzen können.
Nun hat er er als Stamm- und Führungsspieler mit den Roten Teufeln ein großes Ziel: aufsteigen. Wie das geht, weiß der Franko-Algerier, denn mit der Eintracht ist ihm dieses Kunststück gelungen. Und zwar gemeinsam mit Mo Idrissou, den er bestens kennt, weil beide seit vielen Jahren immer wieder im selben Verein spielen.
Die Ehrenrunde am Sonntag, als die Spieler nach dem Abpfiff von den Fans fast im ganzen Stadion abgeklatscht wurden, hat Karim Matmour gefallen: „Das tut immer gut, die Fans sind der zwölfte Mann, sie pushen uns.“
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau