ZitatAlles anzeigenOliver Schäfer und sein Trainerkollege Roger Lutz versuchen mit einem neuen Klima die Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern für das Montagsspiel gegen Energie Cottbus einzustimmen.
Olivier Occéan stürmt wohl für Rot-Sünder Mo Idrissou neben dem jungen Simon Zoller.
Die Wolken über dem Trainingsplatz des 1. FC Kaiserslautern haben sich gestern Vormittag schnell verzogen. Symbolik vor dem Heimspiel am Montag (20.15 Uhr) gegen Energie Cottbus?
Mit dabei: Alexander Bugera (35), der Stand-by-Profi, der in der zweiten Mannschaft spielt. Gestern pausierte er dort: Trainingsrückstand wegen des Trainerlehrgangs. So trainierte er mit dem Zweitliga-Kader, auch damit die Profis auf dem Großfeld elf gegen elf üben konnten. Alte Klasse rostet nicht.
„Mit Olli und Roger haben wir jetzt zwei super Jungs bekommen. Roger war ja Teammanager, aber man hat zuletzt schon gemerkt, dass es ihn wieder juckt, dass er auf den Platz zurück will“, schwärmt Tobias Sippel vom neuen Trainergespann. Der Torwart ist 25, seit 2007 im Profikader, seit 19. Oktober 2007 mit zwölfmonatiger Unterbrechung die Nummer 1.
In der Zeit hatte er mit Kjetil Rekdal, Milan Sasic, Interimscoach Alois Schwartz, Marco Kurz, Krassimir Balakov und Franco Foda bereits sechs Trainer. „Marco Kurz war der beste, der menschlichste“, bilanziert Sippel. „Ich habe seine Entlassung damals nicht verstanden und bedauert. Mit ihm haben wir unser Ziel erreicht, sind aufgestiegen.
Die Nummer 1 - Tobias Sippel ist seit dem 19. Oktober 2007 – mit zwölfmonatiger Unterbrechung – die Nummer 1 des 1. FC Kaiserslautern. (archivfoto: kunz)
“Sippel will zurück, zurück in die Bundesliga. „Das ist unser Anspruch, das muss der Anspruch des FCK sein“, betont der Publikumsliebling. Ihm ist bewusst: Nach der Entlassung Fodas hat die Mannschaft kein Alibi mehr.
„Das Gute ist, die Mannschaft weiß, dass sie in der Pflicht ist, sie will Wiedergutmachung“, sagt Stefan Kuntz, der Vorstandsvorsitzende, der sich auch gestern beim Training vom neuen Leben auf dem Trainingsplatz überzeugen durfte. Beim Einstudieren des Verschiebens, der Kettenbildung, des Umschaltens entwickelt der neue Coach viel Temperament.
Er erklärt, er korrigiert, er ermutigt, er lobt. Und entschuldigt sich für das zähe Üben. Was sein muss, muss sein. Taktisches Training – das ist eben auch wie Schwimmen ohne Wasser.
Es ist viel Feuer im Spiel. Es schaut aus nach A gegen B. Am Ende wird auf halbem Feld gespielt. Wer trifft, bleibt in Ballbesitz, wird von links und rechts mit Bällen versorgt. Das macht Spaß. Schult Abwehrspieler wie Angreifer. Treffsicher: Kevin Stöger.
Ganz am Ende überrascht der endlich einmal fröhliche Kostas Fortounis mit einer Grätsche gegen den bass erstaunten Chris Löwe. Mehrstimmig der Kommentar: „Kosta – deine erste Grätsche in Lautern!“ Der Grieche lacht. Die Sonne lacht. Fehlt nur noch morgen ein Heimsieg gegen Cottbus.
Das Schlusswort gehört Oliver Schäfer. Einstimmung auf Montag. „Bugi lädt uns nach seinem ersten Training zum Essen ein“, sagt Fodas Nachfolger dann. Bugera lächelt, die Kollegen lachen. Morgen gilt’s. Wenn Energie kommt, ist Energie nötig.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau